Crossmediale Produktion - eine Schlüsselqualifikation im zweiten Millenium-Jahrzehnt

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Single source publishing, also das Publizieren aus einer Datenquelle in verschiedene Ausgabemedien, elektrisiert seit Jahren sowohl Medientechniker als auch Manager; erstere wegen der damit verbundenen Herausforderungen   letztere wegen der immensen Kostenreduktionen, die sich diese erwarten.
Seit der Mediengestalter-Ausbildungsordnung 2007 gibt es im Rahmenlehrplan für die Berufsschulen das Lernfeld 8 „Medien datenbankgestützt erstellen“. Die Einbindung der crossmedialen Publikation in die Erstausbildung stellt einen wichtigen, aber auch herausfordernden Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit des Berufes dar.
 
Bereits 2007 ergab die Cross Media Publishing Marktstudie, gemeinschaftlich durchgeführt von der Steinbeis-Hochschule Berlin, dem Fraunhofer IAO Stuttgart, der Universität St. Gallen und der e-pro solutions GmbH: „Eine konsistente und schnelle crossmediale Kommunikation setzt voraus, dass Produktinformationen, Werbetexte und Übersetzungen strukturiert verwaltet, mehrfach verwendet und hochautomatisiert in verschiedene Kanäle ausgegeben werden können, so dass sich eine zusätzliche zeit- und kostenverschlingende Aufbereitung erübrigt.“
 
In einer Studie des Europäischen Instituts für Corporate Publishing (EICP) von Mitte 2010 sehen fast 70 Prozent der Unternehmen medienübergreifende Kommunikationsstrategien als eine der wichtigsten Entwicklungen in der Unternehmenskommunikation. Eine zentrale Rolle werden nach dieser Studie auch in Zukunft gedruckte Medien spielen: Während mehr als die Hälfte der Unternehmen vermehrte Investitionen in digitale Medien plant, zeigen sich fast drei Viertel der Befragten davon überzeugt, dass das weitere Wachstum elektronischer Formate nicht zu Lasten der Print-Budgets gehen wird. (http://www.forum-corporate-publishing.de/uploads/media/100604_PM_Basisstudie_II.pdf)
 
Crossmedia ist in Zeiten von Tageszeitungs-Apps und Quick Response Codes mittlerweile ein Branchenstandard geworden, trotzdem hängt diesem Begriff noch immer der Nimbus des Exotischen an. Dabei ist die Nachfrage nach dieser Schlüsselqualifikation enorm, in einigen Ausbildungsbetrieben sind Azubis angehalten, ihr in der Berufsschule zu diesem Thema erworbenes Wissen unmittelbar an die anderen Beschäftigten weiterzugeben.

Nun setzen sich seit über drei Jahren auch die Berufsschulen mit diesem Thema an der Schnittstelle von IT auf der einen und Digital- und Printmedien auf der anderen Seite auseinander. Die oben angeführten Studien zeigen, dass sich diese Mühe lohnt. Sicher werden sich nicht alle Schülerinnen und Schüler zu crossmedia-Experten entwickeln können, dennoch sollten alle die grundlegenden Prinzipien in Theorie und Praxis kennen und diese im späteren Berufsleben nutzbringend anwenden können.