3.7. Profil und Personal Learning Environment


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3.7.1 Grundlagen und Einsatzbeispiele

Definition Profil

Profile sind von Nutzern einer Internet-Plattform selbst erstellte Sammlungen von eigenen persönlichen Daten. Profile dienen dem Aufbau von Kontakten unter den Mitgliedern einer Community. Dabei sind die Zugriffskonzepte sehr unterschiedlich und reichen von völlig offenen (also für jeden Nutzer sichtbaren) Profilen z.B. bei wer-kennt-wen bis zu separat einstellbar sichtbaren Feldern z.B. bei XING. Im Lernzusammenhang dienen Profile vor allem folgenden Funktionen:

  • Kontaktaufbau zu Lernenden mit gleichen Lerninteressen oder Erfahrungshintergründen (Suchfunktion in Drupal realisieren)
  • Bessere Einschätzbarkeit der von den Lernenden selbst erstellten Contents
  • Erleiterte Kommunikation und höhere Bereitschaft, Wissen zu teilen, wenn die Teilnehmenden nicht komplett anonym sind.

Der Networking-Prozess (siehe [[/?q=content/35-social-networking-communication|3.5 Social Networking & Communication]] beginnt mit 1. Identitätsmangement (Profildaten). Auch kann hier Bezug genommen werden auf den didaktischen Ansatz: Online-Identität.

Definition PLE (Personal Learning Environment)

"Persönliche Lernumgebungen, kurz PLE, sind Lernanwendungen, bei denen Lerner verteilte Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte einerseits selbst in ihre PLE integrieren können und andererseits auch ihre im Rahmen der PLE vollzogenen Aktivitäten und deren Produkte in anderen Online-Umgebungen auf der Basis von Standards zur Verfügung stellen können." (Sandra Schaffert & Marco Kalz: Persönliche Lernumgebungen: Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts.. In: Handbuch E-Learning. Vol. 5, Nr. 5.16, 2009)

Auch wenn hier PLE ein wenig mit PLE erklärt wird, sind die grundlegenden Prinzipien klar:

  • Durch Lernende mit Referenzinformationen (Links, RSS-Feeds, etc.) füllbare Website
  • Weiterverwendung der Zusammenstellungen in anderen Kontexten

Die Nutzung einer PLE ist üblicherweise ein freiwillig nutzbares Angebot.

Beispiel einer Umgebung, die man personalisieren kann, u.a. durch das Organisieren von Widgets und Themenbereichen und durch individuelle Veränderung des Layouts ist Netvibes (http://www.netvibes.com)

Weitere Beispiele zum Thema IDENTITY 2.0

[OpenID-Möglichkeit erwähnen??? Hab ich vergessen, was hat PLE mit OpenID zu tun? TH]

Als Beispiel im Lernumfeld und als Projekt, das auch mit Drupal arbeitet, entwickelt sich MyPaed an der TU Darmstadt (http://www.mypaed.de)

MyPaed

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3.7.2 Didaktik, Inhalte und Methoden

Profile und die persönliche Lernumgebung sind Bereiche der Mediencommunity, in denen Nutzer/innen persönliche Daten und eigene Lernressourcen speichern können. In wie weit sie diese für andere sichtbar machen, bleibt grundsätzlich ihre Entscheidung. Persönliche Daten werden nur aktiv von den Nutzer/innen freigeschaltet.

Profile dienen unterschiedlichen didaktischen Prinzipien und haben eine wichtige Funktion zur Netzwerkbildung. So ist es im Bereich der Online-Kommunikation für die Bereitschaft zum Teilen von Wissen förderlich, wenn ich diejenigen, mit denen ich mein Wissen teile kenne oder zumindest grob den jeweiligen Hintergrund des anderen Nutzers einschätzen kann. (Azubi, Lehrer/in, Studienende/r, etc.)

Darüber hinaus sollte perspektivisch erkennbar sein, wie aktiv ein/e Nutzer/in sich an der Mediencommunity beteiligt. Dies wird durch ein automatisiertes Meritensystem realisiert. Dabei wird den Lernenden ab einer noxh festzulegenden Zahl an Beiträgen in der mc20 ein nächst höherer Status verliehen (z.B. aktives Mitglied, sehr aktives Mitglied). Zudem sollten Admin- oder Tutorfunktionen sichtbar sein.

Die Persönliche Lernumgebung (PLE) dient in erster Linie der Verwaltung von und dem schnellen Zugriff auf Lernressourcen. Dies können selbst oder von anderen erstellte in- oder außerhalb der Mediencommunity sein.

Hierzu zählen insbesondere:

  • Links auf Lernmedien (Kurse, Tutorials, Foren, etc.)
  • RSS-Feeds von anderen Ressourcen im Netz
  • Mein persönliches Netzwerk (Buddyliste)
  • Der eigene Blog
  • Materialien zur Prüfungsvorbereitung
  • Blogroll
  • ...

Die PLE oder Teile davon sollen von den Nutzer/innen für andere freigegeben bzw. zum RSS-Feed-Abo angeboten werden können. So lassen sich innerhalb und außerhalb der Mediencommunity vernetzte Inhaltsstrukturen aufbauen.


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3.7.3 Einbettung in das Blended-Learning

Durch die Kombination von Kursinhalten und anderen Lernmaterialien kann der Einsatz von PLEs einen wichtigen Beitrag für das selbstorganisierte Lernen leisten. Entscheidend ist dabei, die Charaktersitika der verschiedene Zielgruppen zu berücksichtigen. Gerade der konstruktivistische Ansatz von PLEs benötigt adäquate Hilfestellung für die Lernenden - sowohl in methodischer als auch in technischer Hinsicht. Sinnvoll wäre es, hierzu ein Lernvideo zu entwickeln, dass insbesondere das Einsatzkonzept der PLE erläutert.  Ein weiteres könnte die Funktionsweise zeigen. Hierfür sollte die Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg genutzt werden.

Die Nutzung der PLE sollte deshalb Bestandteil von Einführungen z.B. zu Beginn der Ausbildung, des Studiums, der Weiterbildung sein. Sie werden selbstverständlich in der Startphase unserer eigenen Angebote/Module/Kurse vorgestellt.

Um den Einstieg in die Einrichtung einer PLE zu erleichtern, ist es sinnvoll mit Vorlagen für bestimmte Zielgruppen (Drucker, Buchbinder, Mediengestalter) zu arbeiten. Diese Vorlagen können leicht eingerichtet und von den Nutzer/innen später individuell angepasst werden.

 

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3.7.4 Offene Fragen zum Thema Profile und PLE

Datenfelder im Profil (was brauchen wir, was können wir weglassen, was sind Pflichtfelder)

Zielkonflikt: Viele Nutzerdaten für Netzwerkbildung zu bekommen vs. Datenschutzinteressen bzw. Sensibilisierung für pers. Daten im Netz

Rechtemanagement der Profile (wird in einer eigenen AG von Anja und Ilona spezifiziert)

Technische Realisierung der PLEs ohne Ajax möglich (macht Probleme beim Mac)?

Zusammenarbeit mit mypaed