TYPOGRAFIE

Hallo zusammen.

Ich habe eine Internetseite gefunden, die auch die Begriffe gut erklärt.
Stelle ich hier mal rein.

https://www.netzkunst24.de/blog/artikel/grundlagen-der-typografie-fuer-anfaenger.html

Wer auf iphone und co unterwegs ist, könnte sich die App "Typo-Quiz" runter laden.
Hier gibt es 50 Fragen, die man jeweils mit einer Auswahl von 3 Antworten innerhalb von 25 sec. beantworten muss.

Viel Spaß dabei.

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Faktoren der Lesbarkeit einer Schrift

Buchstabenformen:

  • Eindeutig erkennbare und unterscheidbare Buchstabenformen
  • große Punzen
  • Buchstaben-Proportionen

Buchstaben-Proportionen
Abgesehen von Buchstabenformen spielen vertikale und horizontale Proportionen eine wichtige Rolle. Buchstaben werden in drei Teilen betrachtet: Oberlänge, x-Höhe und Unterlänge. Ober- und Unterlängen erhöhen die Lesbarkeit der Wörter. Wenn die x-Höhe im Vergleich zu Ober- und Unterlängen zu hoch ausfällt, oder wenn umgekehrt Ober- und Unterlänge visuell nicht mehr von der x-Höhe zu trennen sind, hat das Auge Schwierigkeiten beim Erkennen von Buchstaben. Im umgekehrten Fall – Ober- und Unterlängen sind viel größer als die x-Höhe – taucht ein weiteres Problem auf: Details der x-Höhe verschwinden, während Ober- und Unterlängen zu sehr ins Auge fallen.

Condensed- und Italic-Schnitte haben das gleiche Problem – hier sind es jedoch nicht die vertikalen, sondern die horizontalen Proportionen, die sie für längere Texte schwer einsetzbar machen. Aufgrund der schmalen Innenräume liegen die auch sonst schmalen Buchstaben der Condensed-Schriften näher beieinander. Der Rhythmus zwischen breiten und schmalen Buchstaben wie m und i ist reduziert, was charakteristischere Formen voraussetzt.

Italic-Schnitte leiden am gleichen Problem, sie sind traditionell schmaler als normale Buchstabenformen. Zusätzlich haben besonders Antiqua-Italics außergewöhnliche Buchstabenformen (etwa Q, k, y oder z), da sie sich aus Handschriften entwickelten. Werden sie für längere Texte verwendet, stellt nicht nur ihre Enge ein Problem dar, auch die charakteristischen Formen können das Auge des Lesers vom Text ablenken.
 

Laufweite:
optimale Laufweite ist in der Regel für Lesegrößen in der Schriftdatei vom Typedesigner bereits voreingestellt -> optimaler Grauwert

Zeilenlänge
Beim Lesen eines Textes gibt es am Ende jeder Zeile eine Unterbrechung, das Auge wandert zum Anfang der nächsten Zeile. Sind die Zeilen zu lang, können Probleme beim Finden der Anschlusszeile auftreten, das Lesen wird zur Qual. Andererseits springt das Auge zu oft hin und her, wenn die Zeilen zu kurz geraten sind. Meist liegt das Glück in der Mitte: Zeilen mit 60 bis 80 Anschlägen sind für das Auge am angenehmsten.
 

Zeilenabstand
Aber nicht nur die Zeilenlänge, sondern auch Zeilenabstand ist hier wichtig zu beachten:
Feste Regeln für den perfekten Zeilenabstand bei einer Schrift oder Schriftgröße gibt es nicht. Allgemein kann man festhalten, dass Schriften mit einer Betonung der Horizontalen weniger Zeilenabstand als Schriften, die die Vertikale hervorheben, benötigen. Renaissance- und Barock-Antiquas und darauf aufbauende Serifenlose akzentuiren meistens horizontale Linien, während Klassizistische Antiquas und die sich daraus entwickelten Sans-Serifs eher vertikale Linien betonen.
Schriften mit einer großen x-Höhe benötigen ebenfalls mehr Durchschuss als Schriften mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen. In jedem Fall jedoch sollte der optische Zeilenabstand immer größer als der Wortzwischenraum sein, auch sollten sich Ober- und Unterlängen nicht berühren.

Zeilenlänge und Zeilenabstand bedingen sich gegenseitig:
Kürzere Zeilen brauchen weniger Durchschuss, da das Auge einen kleineren Sprung zur nächsten Zeile macht. Ist der Zeilenabstand zu groß, fallen die einzelnen Zeilen auseinander. Umgekehrt ist bei längeren Zeilen ein größerer Abstand vonnöten.
 

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Lesetypografie

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Ligaturen

Anmerkung zu den angehängten PDFs:

»Ich möchte jedoch anmerken, dass ae oe AE und OE zwar aus Ligaturen entstanden sind, jedoch heute eigenständige Buchstaben in einigen europäischen Sprachen sind. Analog zum ß. Auch das & entstand zwar aus dem et ist aber heute eine eigenständige Glyphe.«

AnhangGröße
PDF icon U10 Ligaturen.pdf1.48 MB
PDF icon u_10_ligaturen.pdf1.44 MB
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Satzarten

Blocksatz
Beim Blocksatz sind alle Zeilen gleich lang, dies wird durch eine Erweiterung der Wortabstände erreicht, so dass der Textblock eine einheitliche linke und rechte Achse besitzt. Auch wenn die Layoutprogrammen bei entsprechenden Voreinstellungen in der Regel bereits einen gleichmäßigen Blocksatz schaffen, muss er trotzdem bei einer typografische gewollten Qualität manuell bearbeitet werden. Nur dadurch können die Anzahl der Trennung verringert, die Sinnhaftigkeit von Trennungen erreicht und unschöne Löcher im Textblock verhindert werden.

Die letzte Zeile des Blocksatz ist in 99% der Fälle links ausgerichtet, aber auch eine rechts oder zentriert ausgerichtete letzte Zeile sind möglich; einzustellen in den Voreinstellungen des Layoutprogramms. Die Gefahr beim Blocksatz sind zu kleine Zeilenbreiten (unter 50 Zeichen/Zeile), da sonst wieder zu große Löcher im Textblock entstehen und so die Lesbarkeit beeinträchtigt.

Erzwungener Blocksatz

Jede Zeile, auch die Ausgangszeile mit nur wenigen Wörtern wird über die ganze Zeilenbreite ausgetrieben und die Wörter auseinandergerissen. Typografisch gesehen ein Unding und sollte nicht verwendet werden.
Headlines sollten zudem nicht im Blocksatz gesetzt werden.


Flattersatz
Es gibt rechts- und linksbündigen Flattersatz. Die Flatterzone sollte max. 1/5 der Zeilenlänge betragen. Treppen und trichterförmige Löcher sollten am Zeilenende vermieden werden.

Im Gegensatz zum Blocksatz sind beim Flattersatz die Wortzwischenräume immer gleich groß. Genau genommen ist ein Flattersatz eine Satzart ohne Trennungen. Flattersatz mit Trennungen wird auch als Rausatz bezeichnet. Dabei sollten maximal drei Trennung direkt hintereinander folgen, zudem sollten es sinnvolle Trennungen sein. Ein rhythmischer Zeilenfall von abwechselnd langen und kurzen Zeilen wird angestrebt.

Linksbündiger Flattersatz entspricht unserer Leserichtung und verstärkt die Lesbarkeit.

Beim rechtsbündigen Flattersatz erschwert der unterschiedliche Beginn an der linken Seite die Lesbarkeit. Daher eignet sich diese Satzart hauptsächlich für kurze Texte, z.B. Marginalien, Bildlegenden und Subheadlines.

Mittelachsensatz (zentriert)
Satzachse in der Mitte, rhythmisches Flattern der Zeilen, Anwendung: Lyrik, Headlines, Plakate, Buchtitel, Urkunden, …

Formsatz
Formsatz ist ein künstlerisches und dekoratives Element und die Lesbarkeit steht nicht im Vordergrund Der »Textblock« nimmt dabei eine mehr oder weniger abstrakte Form (Kreis, Stern, etc.) an.
 

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Schriftauswahl

Für die Auswahl einer geeigneten Schrift gibt es viele Faktoren, die bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen.

  •  

    1. Textkategorie
      1. Headline
      2. Fließtext
      3. Bildlegende
      4. Fußnote
      5. Listen
    2. Textart
      1. Brief
      2. Gedicht
      3. Roman
      4. Zeitungsartikel
      5. ...
    3. Texttyp
      1. Narrativ (Erzählerisch)
      2. Deskriptiv
      3. Argumentativ
      4. Wissenschaftlich
      5. Fiktional
      6. Kindlich
    4. Medium
      1. Digital
        1. Mobile
        2. Monitor/Desktop
        3. E-Book-Reader
        4. PDF
        5. Beamer-Präsentation
      2. Print
        1. Zeitung
        2. Buch
        3. Plakat
        4. Flyer
    5. Material (Print)
      1. Ungestrichenes Papier
      2. Gestrichenes Papier
      3. Recycling-Papier
    6. Druckverfahren (Print)
      1. Siebdruck
      2. Offsetdruck
      3. Tiefdruck
    7. Zielgruppe (und deren Seh- und Lesegewohnheiten)
      1. Kinder
      2. Schüler
      3. Erwachsene
      4. Rentner
      5. Gut betuchte
      6. Akademiker
    8. Assoziation der Schrift
      1. historisch
      2. klassisch
      3. altertümlich
      4. modern

Schriftfamilien und Schriftsippen

Je umfangreicher einen Schrift ausgebaut ist, desto besser ist sie für umfangreiche Texte mit verschiedenen Textkategorien geeignet.

Gut ausgebaute Schriftenfamilien haben neben mehreren abgestuften Fontgewichten (light, normal, medium, bold, black, heavy etc.), dazu noch verschiedene Laufweiten (condensend, compressed, narrow etc.) und den dazu gehörenden Kursivschnitten.

Ideal für umfangreiche Projekte ist auch die Verwendung von Schriftsippen (type system oder superfamiliy). Das bedeutet, dass es von einer Schrift z. B. eine Serif- und eine Sans- Serif-Variante gibt, die den gleichen Schriftduktus besitzen. (Rotis, Lucida, Unit, etc.)

____________________________

 

Grundregeln der Schriftauswahl

Quelle: MEV Fit for Publishing 2/2006 „Grundregeln der Schriftauswahl“ S.10-11

 

  • gute Lesbarkeit (Größe, Zeilenlänge, Zeilenabstand)
    • Lesbarkeit = Die Zeit, in der man ohne Ermüdungserscheinungen einen Text erfassen kann.
    • Obere Hälfte des Buchstabens ist für Lesbarkeit der Schrift wichtiger
    • Auszeichnungen (Kursiv, Halbfette, …) erschweren die Lesbarkeit vor allem bei längeren Texten in diesem Schnitt
    • Kursive Schriftschnitte beeinflussen das Lesen nicht so sehr wie andere
    • In Versalien gesetzer Text ist um 12% schlechter lesbar
    • Schrift und Satz muss die Lust zum Lesen wecken
  • Beschaffenheit des Trägermaterials
  • Textfarbe
    • Negative Schrift ist um 11% schlechter zu lesen
  • Beziehung von Schrift und Textinhalt
    • Jedoch Inhalt nicht bildlich darstellen (mit Ausnahme von Logos)
    • Literarische/historische Texte können durch Schriftart dieser Epoche unterstrichen werden
    • Harte Fakten oder technische Themen: einheitliche, nüchtern wirkende serifenlose Schriften
    • Menschliche, emotionale Themen: Serifenschrift
  • Schriftmischung
    • Schriften aus einer Familie können beliebig gemischt werden
    • Faustregel: Nicht mehr als 2 oder 3 verschiedene Schriften verwenden
    • Mischen von Schriften derselben Gattung wirkt unschön (Times + Bodoni)
    • „Laufende“ Schrift passt nicht zu „statischer“
    • übereinstimmender Duktus oder sehr klar kontrastreich
    • Schriften, die mit derselben Technik gestaltet wurden, harmonieren (versch. Techniken: Zeichenfeder, Graviernadel, Breitfeder, Pinseltechnik, etc.)
    • Mischen von Kursiv- und Schreibschriften vermeiden
    • Je stärker der Größenunterschied, desto eher kann man von obigen Regeln abweichen

 

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Gliedern von Zahlen/Zahlengruppen

Das hier angefügte PDF ist ein Beitrag aus dem »Druck- und Medien-Abc« und erläutert die Gliederung von Zahlen und Zahlengruppen – z.B. Telefonnummern, Kontonummern – nach den Richtlinien für den Schriftsatz und der Regelung nach der DIN 5008.

  • Telefon-Nummer (Bsp.: 4 12 34 56)
    Je zwei Stellen von hinten abteilen, in der Regel mit einem Achtelgeviert (auch dreistellige Nummern). 
  • Telefon mit Ortskennzahl (Bsp.: (0 12) 3 45 01 23 oder 0 12 - 3 45 67 89)
    Kennzahl in runden Klammern, Schrägstrich oder Divis (Bindestrich) abgetrennt, die Klammer ist die häufigste und üblichste Form. Der Bindestrich kann schnell zur schlechten Lesbarkeit führen, vor allem, wenn noch eine Durchwahl folgt.
  • Telefon mit Durchwahl (Bsp 12 34-5 67 12 34 56-7 1 23 45-67 89  Nebenstelle folgt hinter Bindestrich. Die Nebenstelle wird auch je zwei Stellen von hinten abgeteilt. Nach dem Bindestrich wird neu angefangen.
  • Bankkonten 1 234 12 345 12 345 678             
    Je drei Stellen von hinten erhalten Zwischenraum  (Achtelgeviert), auch bei vierstelligen Konten.
  • Bankleitzahlen 123 456 78  
    Einmal zwei Stellen und einmal drei Stellen von hinten abteilen.
  • Postfach 12 34 1 23 45 12 34 56
    Je zwei Stellen von hinten abteilen (ab vier Stellen).
  • Postgiro 123 45-678
    Nur einmal zwei Stellen von hinten abgeteilt, dann folgt ein Bindestrich (ohne Zwischenraum) und danach eine dreistellige Zahl.
  • Geldbeträge 88,– EUR 26,50 EUR
    Gerundete Summen werden oft durch einen Nullersatzstrich in Halbgeviertlänge (Gedankenstrich) dargestellt. Beträge mit Dezimalstellen werden durch ein Komma unterteilt.
  • Stunden und Minuten 11.55 Uhr
    Werden mit einem Punkt unterteilt. Falsch ist ein Doppelpunkt!
  • Datumsangabe 28. 2. 1963 28. Februar 1963
    Auf den Punkt folgt ein Abstand von mindestens einem halben Wortzwischenraum. Der Tag und Monat wird als Einzelziffer und nicht 02 dargestellt. Eine elegante Alternative ist die Ausschreibung des Monats. Hier folgt auf den Punkt und auf den Monat ein ganzer Wortzwischenraum. 
  • Zusammenfassung 10-kg-Gebinde
    Müssen Zahlen, Einheitsbezeichnungen und Text zusammengefasst werden, sind diese durch Bindestriche zu verbinden. 
  • Maßeinheiten 562 kg 67 mg 3mm
    Die Abkürzung der Maßeinheit wird durch ein Viertelgeviert von der Zahl getrennt. 
  • Dezimalzahlen 4 080 100 000 1 122 400
    Erhalten von rechts beginnen, in Dreiergruppen eine Unterteilung ( Achtelgeviert)
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Gliederung von Texten

Es gibt viele typografische Möglichkeiten, einen Text übersichtlich und lesefreundlich zu gliedern.

Überschriften
Die Aufgabe von Überschriften ist es, dem Leser die Textstruktur zu verdeutlichen und verständlich zu machen. Sie kündigen den folgenden Inhalt an oder fassen ihn zusammen. Durch ihre hervorgehobene Position oder Auszeichnung dienen sie der Leseführung.
Oft gibt es eine hierarchische Gliederung von Überschriften unterschiedlicher Kategorien. Diese Gliederung muss leicht verständlich sein und konsequent durchgeführt werden. Das kann durch unterschiedliche Schriftgrößen geschehen, die oft zusätzlich mit verschiedenen Schriftschnitten kombiniert werden.
Bei wissenschaftlichen Texten ist der Überschrift oder Zwischenüberschrift oft auch eine (meist arabische, aber auch römische) Ordnungszahl vorangestellt, die den Text in einen bestimmten Zusammenhang bringt und die Zugehörigkeit zu einem Kapitel anzeigt.

Absätze
Absätze können durch die Ausgangszeile gekennzeichnet sein, die meist nicht über die volle Satzbreite geht. Vor allem bei Texten im Flattersatz ist das aber ein optisches Problem, da alle Zeilen unterschiedlich lang sind.

Zusätzlich kann man die einzelnen Absätze optisch mit einem Zwischenraum trennen, dessen Abstand sich deutlich vom optischen Zeilenzwischenraum abheben sollte. Eine ganze Leerzeile wirkt dabei meistens zu groß, so dass der Text »auseinander gerissen« wird.

Der Nachteil der Verwendung eines Zwischenraums ist, dass viel Platz verloren geht und der Text nicht sehr ökonomisch gesetzt werden kann. Daher werden Abstände oft nur vor und nach (Zwischen-)Überschriften verwendet. Die erste Zeile eines Absatzes mit einem Einzug (der in etwa die Größe von einem Geviert hat) zu versehen, ist eine platzsparende Möglichkeit.

Außerdem gibt es die so genannten hängende Einzüge, die genau umgekehrt funktionieren: Der gesamte Absatz - bis auf die erste Zeile - wird eingezogen.

Zitate und andere Texteinschübe
Vor allem im Zeitschriften- oder Zeitungssatz wird häufig mit Texteinschüben gearbeitet. Dabei werden Zitate oder andere Inhalte aus dem Fließtext optisch herausgenommen. Dies kann durch einen größeren Texteinzug (links, rechts oder an beiden Seiten) oder einen größeren Abstand vor und nach dem Text geschehen, auch mit Randlinien, Kästen oder farbliche Hinterlegungen. Zusätzlich können Auszeichnungen genommen werden, die im Fließtext noch nicht verwendet wurden.


Fuß- und Endnoten
Der Unterschied zwischen Fuß- und Endnoten erklärt sich schon durch ihren Namen: Fußnoten stehen am Fuß einer Seite, Endnoten am Ende eines Kapitels oder des gesamten Buches. Sie sind ergänzende Hinweise, die entweder Quellenangaben oder zusätzliche Textinformationen enthalten können.Zur Kennzeichnung verwendet man so genannte Verweiszeichen. Meist sind es Ziffern, die als Index hochgestellt werden, seltener Buchstaben oder Sonderzeichen, wie beispielsweise *.

Der Nachteil bei diesen Zeichen ist, dass man sie nur ein- oder zweimal pro Seite nehmen kann, denn ihre Aneinanderreihung nimmt viel Platz in Anspruch und ist nicht übersichtlich. In jedem Fall sollten Verweiszeichen einheitlich und konsequent verwendet werden.Typografisch sollten sie sich unauffällig in den Textfluss einfügen, so dass der Leser sie erst dann sieht, wenn er an der entsprechenden Stelle angelangt ist.

Marginalien
An den Rändern angeordnete kurze Zusatzinformationen wie Literaturhinweise oder Gliederungshinweise.

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Schriftgrößen

Die Wahl der richtigen Schriftgröße hängt von Faktoren wie der Art und Menge des Textes, der Zielgruppe und der verwendeten Schrift ab. Daher ist es unmöglich, eine richtige Schriftgröße zu nennen, ohne alle diese Dinge zu kennen. Trotzdem gibt es eine grobe Einteilung in drei Größen mit entsprechenden Anwendungsgebieten.

Konsultationsgrößen (6 bis 8 pt)
Der Begriff drückt schon die Funktion dieser Schriftgrade aus: bei einer Konsultation holt man Informationen ein. So werden in Konsultationsgrößen kurze Texte gesetzt, die nicht zum längeren Lesen gedacht sind wie Artikel in Lexika, Namenslisten im Telefonbuch, Kleinanzeigen, Fußnoten, Beipackzettel etc.
Ein Beispiel für lange Texte in Konsultationsgrößen ist das sprichwörtliche »Kleingedruckte« bei Verträgen etc.

Lesegrößen (9 bis 12 pt)
Text, der zum längeren Lesen gedacht ist, sollte immer in dieser Größenordnung gesetzt werden, wobei 12 pt eher für Kinder- oder Seniorenbücher verendet werden. Diese Grade ermöglichen es, den Text einfach zu erfassen. Beispiele für Anwendungen sind Artikel in Zeitschriften, Bücher, Magazine und Zeitungen.

Schaugrößen (12-48 pt)
sollen Aufmerksamkeit des Lesers wecken (z.B. Headlines, Plakate)

Plakatgröße (ab 48pt)

aus größerer Entfernung sichtbar sein (z.B. Großplakate, Schilder)

 

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Schriftklassifikation - Druckschriften nach DIN 16 518

  • Gruppe I - Venezianische Renaissance-Antiqua

- Achse der Rundungen stark nach links geneigt
- Strichdicken sind schwach differenziert
- Übergang zu Serifen stark ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt fast immer schräg
- seit ca. 1470

  • Gruppe II - Französische Renaissance-Antiqua

- Achse der Rundungen stark nach links geneigt
- Strichdicken sind etwas stärker differenziert
- Übergang zu Serifen stark ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt waagerecht
- seit ca. 1532

  • Gruppe III - Barock-Antiqua

- Achse der Rundungen leicht nach links geneigt oder senkrecht
- Strichdicken sind deutlich differenziert
- Übergang zu Serifen schwächer ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt waagerecht, das Auge ist meist größer als bei der Renaissance-Antiqua
- seit ca. 1722

  • Gruppe IV - Klassizistische Antiqua

- Achse der Rundungen senkrecht
- zwischen Grund- und Haarstrich besteht ein klarer Kontrast
- Serifen haben keine (kaum wahrnehmbare) Kehlung
- seit ca. 1789

  • Gruppe V - Serifenbetonte Linea-Antiqua

- zu dieser Gruppe gehören Werbe- und Akzidenzschriften mit betonten Serifen
- sie sind in 3 Gruppen unterteilt

Va Egyptienne
- waagerecht angesetzte, rechteckige Serifen ohne Kehlung in der Stärke des Grundstrichs oder des dünnen Strichs

Vb Clarendon
- Serifen zum Stamm hin ausgerundet, enden rechteckig und sind etwas schwächer als der Grundstrich

Vc Italienne
- haben fette, gekehlte oder ungekehlte Serifen (Blockserifen), die immer stärker als der Grundstrich sind

  • Gruppe VI - Serifenlose Linear-Antiqua

- Schriften dieser Gruppe sind serifenlos
- Strichstärken sind annähernd gleich
- Grundformen sind entweder geometrisch oder gehen auf Antiquaschriften zurück
- Schriften ohne Serifen nennt man auch Groteskschriften
- seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts

  • Gruppe VII - Antiqua-Varianten

- zu dieser Gruppe gehören Antiqua-Schriften die den Schriftgruppen I bis VI, VIII und IX nicht zugeordnet werden können, weil ihre Strichführung vom Charakter dieser Gruppen abweicht
- den Kern der Gruppe bilden Versalschriften für dekorative und monumentale Zwecke

  • Gruppe VIII - Schreibschriften

- Druckschriften die aussehen, als wären sie mit der Spitzfeder, der Breitfeder, der Redisfeder, mit dem Flach- oder Rundpinsel geschrieben
(Laut DIN gehören die zur Drucktype gewordene Schul- und Kanzleischriften zu dieser Gruppe, also Nachahmungen der Kurrentschriften)
- bei vielen Schriften haben Buchstaben Verbindungsstriche, aber auch nicht verbundene Schreibschriften gehören zu dieser Gruppe

  • Gruppe IX - Handschriftliche Antiqua

- laut DIN gehören zu dieser Gruppe alle Schriften, die das Alphabet in einer persönlichen Weise handschriftlich abwandeln (von der Antiqua oder kursiv abstammend)
- wie bei Gruppe VIII sind die Schreibwerkzeuge zu erkennen
- Buchstaben sind nicht verbunden
- ein Antiqua-Alphabet muss erkennbar zu Grunde gelegt sein

  • Gruppe X - Gebrochenen Schriften

- diese Gruppe wird, wie die Antiqua-Schriften, in Untergruppen unterteilt - diese folgen zeitlich aufeinander

Gotisch, seit ca. 1445
Rundgotisch, seit ca. 1467
Schwabacher, seit ca. 1485
Fraktur
Frakturvarianten

- alle gebrochenen Schriften sehen aus, als wären sie mit der Breitfeder geschrieben
- Rundungen und Ecken sind gebrochen
- bekannteste Schrift ist wohl die Textura von Gutenberg

Frakturschriften ware bis ca. 1940 die Grundschriften der deutschen Sprache. Heute werden sie nur mehr als Auszeichnungs- oder Urkundenschriften verwendet.

  • Gruppe XI - Fremde Schriften

- in diese Gruppe gehören alle Schriften, die nicht lateinischen Ursprungs sind

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Schriftklassifikationen

Zu unterscheiden sind die Schriftgruppen laut DIN 16518 in 11 Gruppen:

1. Venezianische Renaissance-Antiqua
2. Französische Renaissance-Antiqua
3. Barock-Antiqua
4. Klassizistische Antiqua
5. Serifenbetonte Linear-Antiqua
6. Serifenlose Linear-Antiqua
7. Antiqua-Varianten
8. Schreibschriften
9. Handschriftliche Antiqua
10. Gebrochene Schriften
11. Fremde Schriften

So kann man sie am besten unterscheiden:

Gruppe 1: Venezianische Renaissance-Antiqua:
-kräftig ausgeprägte Serifen
-schräg angesetzte obere Serife
-meist schräg liegender Querstrich des ”e”

Gruppe 2: Französische Renaissance-Antiqua
-Serifen mit stark ausgerundeter Kehlung
-Querstrich des ”e” verläuft waagrecht
-deutliche differenz der Strichstärken (Grund- und Haarstriche)

Gruppe 3: Barock-Antiqua
-flache, fast ebene Serifen ohne Kehlung
-endungen in Tropfenform
Schattenachse steht beinahe senkrecht

Gruppe 4: Klassizistische Antiqua
- Kontrastreiches Erscheinungsbild durch ausgeprägte Unterschiede in Grund- und Haarstriche
-Waagrechte und sehr dünne Serifen ohne runde Übergänge
-senkrechte Schattenachse

Gruppe 5: Serifenbetonte Linear-Antiqua
-Ausgeprägte und betonte Serifen
-kaum Kontraste in den Strichstärken
-Grundstrichstärke, Haarstrichstärke und Serifenstärke ist oft gleich

Gruppe 6: Serifenlose Linear-Antiqua
-keine Serifen vorhanden
-wenig bis keinen Kontrast in den Strickstärken
-klare und meist abstrakte Grundformen

Gruppe 7: Antiqua-Varianten
-Sie können in keine Schriftklassifikation eindeutig eingeordnet werden

Gruppe 8: Schreibschriften
-Kleinbuchstaben sind untereinander verbunden
-gleichbleibender Schwungvolle Strichführung
-anscheinend mit Feder oder Pinsel geschrieben

Gruppe 9: Handschriftliche Antiqua
-Buchstaben sind nicht untereinander verbunden
-Handschriftlicher Charakter
-Wechselstrich

Gruppe 10: Gebrochene Schriften
-Strichführung der Breitfeder
-feine An- und Abstriche
-Serifen sind Rautenförmig/Quadratisch

Gruppe 11: Fremde Schriften
-Schriften aus anderen Ländern mit einem anderen Alphabet (z. B. Arabisch oder Chinesisch)

Video zur Einführung:
https://www.youtube.com/watch?v=TFnGPaTaKv0

 

 

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Durchschnitt: 5 (5 Stimmen)

Systematik der Typografie

Hans Peter Willberg hat in dem Buch »Lesetypografie«die verschiedenen Arten von Buchtypografie und Lesearten sortiert und gekennzeichnet.

Lineares Lesen
Dabei wird klassisch von vorne nach hinten aufeinander aufbauend gelesen. Das beste Beispiel dafür ist ein Roman, aber auch andere, nur wenig optisch strukturierte Texte mit einer geringen Zahl an Abbildungen.
Zielgruppe sind Leser, die den Text freiwillig lesen und ihn durch entsprechenden Lesekomfort auch gerne lesen sollen.
Daher ist die Schrift zurückhaltend mit Größen von 8 bis 11 Punkt, 60 bis 70 Zeichen pro Zeile. Wenn Auszeichnungen verwendet werden, sind es in den Text integrierte, also Kursivschrift oder Kapitälchen.

Informierendes Lesen
Beim informierenden Lesen wird der Text zunächst nur überflogen, man sucht sich die interessanten oder wichtigen Stellen heraus. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zeitung, aber auch viele Sach- bzw. Fachbücher.
Die Zielgruppe sind Leser, die sich schnell informieren wollen, ohne den ganzen Text zu lesen.
Aus diesem Grund wird der Text in übersichtliche Einheiten gegliedert, die kürzere Zeilenlängen als ein Buch aufweisen (45 bis 50 Zeichen) und zusätzlich stark in Abschnitte mit zusammenfassenden Überschriften strukturiert sind.
Es werden viele Auszeichnungen verwendet, auch aktive, damit die wichtigen Textelemente sofort auffallen.

Differenzierende Typografie
Differenzierende Typografie findet man häufig in wissenschaftlichen Büchern oder Lehrbüchern, wodurch sich auch die Zielgruppe von »Berufslesern« und Lesern von schwierigen Texten ergibt.
Auffälliges Merkmal sind viele, sehr unterschiedliche Auszeichnungen (kursiv, halbfett, Kapitälchen etc.) für die inhaltliche Textgliederung, die entsprechend gut ausgebaute Schriften erfordern.
Hierarchische Überschriften werden entsprechend ihres Stellenwertes ausgezeichnet.
Die Sonderform von differenzierender Typografie ist der Dramensatz.

Konsultierendes Lesen
Das Lexikon ist das klassische Beispiel für konsultierendes Lesen, bei dem die Leser schnell eine bestimmte Auskunft zu einem Thema haben wollen. Aber auch Fahrpläne, Programme aller Art, Nachschlagewerke etc. gehören in diese Gruppe.
Um das schnelle Auffinden zu erleichtern, wird mit Auszeichnung der Stichworte gearbeitet, je nach Art des Textes sind auch weitere Auszeichnungen (z.B. für Verweise) möglich. Die Schrift ist oft klein, aber gut lesbar.
Der Satz ist meist mehrspaltig, damit kurze Zeilenlängen erreicht werden und die Seite trotzdem gefüllt ist.

Selektierendes Lesen
Die Typografie für selektierendes Lesen betrifft vor allem Lehrbücher (auch Schulbücher) und andere Textgattungen, bei denen mehrere Ebenen auf einer Seite angeordnet werden müssen. Ein Geschichtsbuch kann zum Beispiel auf einer Seite eine Zeitleiste enthalten, informierenden Text, Zusatzinformation wie Augenzeugenberichte, Aufgabenstellung etc.
Daher müssen die unterschiedlichen Texte typografisch deutlich von einander getrennt werden, was durch verschiedene Textgrößen, Farben, Schnitte und weitere grafische Elemente (Kästen etc.) geschehen kann.
Vor allem bei Schulbüchern muss ein hoher Lesekomfort geboten werden, um die Schüler zu motivieren und sie nicht vom Lesen abzuhalten.

Typografie nach Sinnschritten
Sie richtet sich an Leseanfänger, bei denen der Text nach Sinn gegliedert werden muss, damit Zusammenhänge schnell erkannt werden. Auch Lehrbücher für Fremdsprachen gehören in diesen Bereich.
Typografische Mittel sind hierbei eine deutlich lesbare Schrift, ebenso nicht zu lange Zeilen, die allerdings nach inhaltlichen Gesichtspunkten (Satzzeichen, Pausen beim Sprechen etc.) umbrochen werden sollten.

Aktivierende Typografie
Bei der aktivierenden Typografie soll die Aufmerksamkeit des Lesers geweckt werden. Sie sollen dazu gebracht werden, den Text zu lesen, auch wenn sie es gar nicht wollen.
Anwendungsbeispiele sind in erster Linie Magazine, aber auch Schulbücher, Sach- und Geschenkbücher.
An typografischen Gestaltungselementen gibt es keine Einschränkungen, um den Leser neugierig zu machen und aufzufallen.

Inszenierende Typografie
Die inszenierende Typografie interpretiert den Text durch Auszeichnungen, verschiedene Schriftgrößen und -arten, Hoch- oder Tiefstellung von Wörtern und Sätzen, so dass der Inhalt durch die Gestaltung veranschaulicht wird.
Wie bei einem Theaterstück wird gezeigt, was der Autor gemeint hat (oder gemeint haben könnte), es werden Betonungen gesetzt und allein durch die Typografie Stimmungen vermittelt, Dialoge gekennzeichnet etc.
Zusätzlich können Gestaltungsmittel wie Formsatz verwendet werden oder weitere grafische Elemente (Rechtecke, Kreise,...).

(Hans Peter Willberg, Friedrich Forssmann: Lesetypografie, Verlag Hermann Schmidt Mainz, 1997, ISBN: 3-87439-375-5)

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Typografie und Gestaltung beurteilen (10 Kriterien nach Turtschi)

Gliederung
Ist die Aufteilung nach sachlichen Gesichtspunkten richtig und logisch?
Ist der Haupttitel am auffälligsten? Sind die Abstufungen der Titel in
einem vernünftigen Verhältnis? Sind die einzelnen Textgruppen, welche zusammengehören, als logische Einheit erkennbar? Sind keine großen optischen Konkurrenzierungen vorhanden? Sind gleichwertige Elemente gleich behandelt(z.B. Untertitel, Auszeichnungen,
Legenden)?

Kontrast
Ist das Verhältnis von unbedruckter zu bedruckter Fläche angenehm?
Beeinträchtigen die eingesetzten Farben die Lesbarkeit?
Welche flächigen Elemente wie Bilder, Grafiken, Illustrationen, Hintergrund-
töne wurden eingesetzt? Werden sie durch den Text ergänzt, verdrängt oder sagen Text und Bild dasselbe aus? Hat das Produkt eine Grau-in-Grau-Wirkung oder wirken dunkle und helle Elemente im Wechselspiel?

Schriftwahl
Passen die Schriften zum Produkt? Ist die Schriftgröße angepasst? Oder entstehen
im Blocksatz wegen zu großer Schrift oder zu geringer Spaltenbreite viele übergroße und damit unschöne Wortabstände? Welche Schriften sind miteinander gemischt? Sind sie aufeinander abgestimmt oder liegt ein Gemischtwarenladen vor? Sind die Schriften gut lesbar, zu weit oder zu eng laufend? Wie steht es mit dem Zeilenabstand? Sind die Auszeichnungen gut erkennbar?

Proportionen
Entspricht das gewählte Format den Anforderungen? Weist die Gestaltung Weißraüme auf oder ist alles vollgestopft? Gibt es in der Gestaltung Verhältniszahlen oder bewusste Konstruktionen, die man von Auge nachvollziehen kann? Sind die Abstände gleicher Elemente immer gleich? Sind optische Achsen erkennbar? Sind Tabulatoren in gleichen Abständen gesetzt oder wurden sie dem Zufall überlassen?

Originaltät
Springt die Gestaltung sofort ins Auge, ist sie unscheinbar gewöhnlich oder extravagant auffällig? Sind Effekte vorhanden? Ist die Gestaltung dem Lesepublikum angepasst (z.B. große Schriften für ältere Leute)? Was wurde getan, um den Inhalt schneller lesbar zu machen? (Visualisierungen)

Mikotypografie
Ist die Grauwirkung der einzelnen Textblöcke gleichmäßig oder wirken im Blocksatz Zeilen gesperrt? Sind die Wortabstände im Blocksatz regelmäßig oder die Schwankungen zu groß? Sind kritische Buchstabenpaare unterschnitten (Te, Wa usw.)?

Farbgebung
Passen die Farben zum Produkt? Wie sieht es mit dem Kontrast aus?
Besteht eine Disharmonie? Stechen die Farben stark hervor oder wirken sie begleitend?

Leseführung
Sind im Blocksatz nicht mehr als 3-4 Trennungen hintereinander? Wurde beim Flattersatz auf logische Silbentrennung geachtet? Erleichtern Einzüge das Lesen? Kommen Waisen- oder Hurenkinder vor? Kommen Trennfehler, logische/unlogische,
schöne/unschöne Trennungen vor? Sind Titel getrennt?

Vollständigkeit
Ist der Inhalt vollständig oder fehlt eine wichtige Information? Sind textliche
Anpassungen vorgenommen worden? Sind die richtigen Satzzeichen eingesetzt (Gedankenstrich, Devis, Anführungszeichen)? Sind keine doppelten Wortabstände da oder fehlen Wortabstände?

Bilder
Welche Rolle übernehmen die Bilder? Verdeutlichen oder kokurrenzieren sie den Text? Besteht eine einheitliche Linie oder zeigen die Bilder unterschiedliche Stilrichtungen? Wie steht es mit der Bildqualität aus?

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Typografische Fachbegriffe

 Hier einige typografische Fachbegriffe

 

  • Dickte: Breite eines Buchstabens inklusive Vor- und Nachbreite
  • Laufweite: Abstand zwischen den Zeichen einer Schrift
  • Mittellänge bzw. x-Höhe: Höhe der Kleinbuchstaben, die keine Ober und Unterlänge besitzen
  • Oberlänge: von der x-Linie zur H-Linie (Versalhöhe) bzw. zur k-Linie
  • Unterlänge von der Grundlinie (Schriftlinie) zur p-Linie (Unterlänge)
  • Versalhöhe: Höhe der Großbuchstaben (Die Höhe der Großbuchstaben kann kleiner als die Oberlänge sein, da Buchstaben wie das Minuskel-f über die Versalhöhe reichen können)
  • K-Linie: Linie am oberen Rand des k
  • Geviert: Quadratische Einheit eines Schriftkegels
  • H-Linie: Obere Begrenzung der Versalhöhe
  • Mittellinie / x-Linie: Obere Begrenzung der Minuskelhöhe
  • Grund-, Schriftlinie: Die gedachte Linie auf der die Zeichen einer Zeile stehen
  • p-Linie: Begrenzung der Unterlängen
  • Aufstrich / Haarstrich: Nach oben geführter Strich, meist die dünnste Linie im Buchstaben
  • Abstrich / Grundstrich: Nach unten geführter (meist dickerer) Strich
  • Tropfen: Runde Verdickungen am Ende eines Buchstabenstriches
  • Ligatur: Buchstabenverbindung
  • Punze (offene und geschlossene): Buchstabeninnenraum
  • Serife: häkchenartiges Ende eines Buchstabenstriches quer zu seiner Grundrichtung
  • Achse der Rundungen: gedachte Verbindung der dünnsten Strichstelle am "O" (senkrecht)
  • Minuskel: Kleinbuchstaben
  • Majuskel (auch Versalien): Großbuchstaben
  • Zeilenabstand: Der Zeilenabstand beschreibt den Abstand von einer Schriftgrundlinie zur nächsten Schriftgrundlinie.
  • Durchschuss: Raum zwischen Unterlänge einer Zeile und der Oberlänge der folgenden Zeile
  • Schriftgrad: Begriff aus dem Bleisatz= wird am Schriftkegel gemessen und bezeichnet den vertikalen Raum, den ein Buchstabe einnimmt-> heute redet man von Schriftgröße

 

Weiterführende Links:

http://www.cleverprinting.de/images/Clever_Typoposter1.jpg

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Typografischer Kontrast

Der Typografische Kontrast bezeichnet verschiedene Auszeichnungsarten bei der Schrift
(bold, Kapitälchen, kursiv, Farbe etc.) 

Kontraste nach Schriftarten (Gruppen der Schriftklassifikation oder unorthodoxere Unterscheidung wie modern, historisch, geometrisch, organisch etc.)

Kontraste im typografischen Layout (unterschiedliche Satzarten oder Zeilenabstände)

Schriftgrößen und Schriftfarbe als Kontrastdarstellung

 

Warum setzt man Kontraste in der Gestaltung ein?
z.B. als Blickfang, sie erleichtern das Auffinden von Informationen und vereinfachen das Lesen.

Gliederung von inhaltlich unterschiedlichen Textkategorien (Überschrift, Subheadline, Fließtext, Bildlegende)

 

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Zeilenabstand

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, nämlich den kompressen und den durchschossenen Satz.

Kompresser Satz heißt, dass die Größe der Schrift und die Größe des Zeilenabstandes identisch sind (ein Text in 8 pt Schriftgröße hat also einen Zeilenabstand von ebenfalls 8 pt).


Der Begriff »durchschossener Satz« kommt noch aus der Bleisatzzeit, als man zur Erhöhung des Zeilenabstandes Metallstücke (Regletten) zwischen die einzelnen Zeilen gelegt hat.
Im Gegensatz zum kompressen Satz gibt es keine feste Größendefinition für den durchschossenen Satz. Wenn ein Text mit 8 Punkt Schriftgröße einen Zeilenabstand von 9 oder 11 Punkt hat, heißt es in jedem Fall »durchschossen«.


Auch gibt es keine genaue Regel, wie groß der Zeilenabstand sein muss, da das von der Schrift selbst, der Textart und der Zeilenbreite abhängt. Die in Programmen voreingestellten 120% der Schriftgröße sind zwar ein Richtwert, aber man muss es im Einzelfall entscheiden. Folgendes lässt sich jedoch als Anhaltspunkt sagen:

  • Je größer die Zeilenbreite ist, umso größer muss auch der Zeilenabstand sein.
  • Kurzer Text (Überschriften, Bildunterschriften o.ä.) benötigt weniger Zeilenabstand als Mengentext.
  • Schriften mit geringer Mittellänge, dafür ausgeprägten Ober- und Unterlängen benötigen mehr Zeilenabstand als Schriften mit hoher Mittellänge.
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