Farbwirkung

Bei der Farbwirkung kann man symbolische, psychologische und historische Farbwirkung unterscheiden.

Am Beispiel von Rot:

  • symbolische Farbwirkung = Liebe
  • psychologische Fabwirkung = Wärme
  • historische Farbwirkung = Sozialismus/Kommunismus

1 .Farbwirkung und Farbassoziationen

BLAU
Durch den Nah-Fern-Kontrast wirkt blau immer für Weite, Ferne bis Unendlichkeit. In der
Natur entsteht dies dadurch, dass Farben von den Luftschichten in der Ferne überlagert
werden und so trübe und bläulich wirken. Blau steht dann auch für Tiefe, Größe, weite.
Und analog zum Warm-Kalt-Kontrast ist Blau auch die Farbe für die Kälte.

Blau steht für Treue, Vertrauen und Zuverlässigkeit. Dies resultiert aus dem psychologischen
Wirkung der Ferne, da Treue ja erst dann zum Zuge kommt man sich in der ferne befindet.
Aber auch gleichzeitig für die Sehnsucht nach der Ferne. Aus der Wirkung von Blau für Kälte resultiert daraus im gesellschaftlichen Bereich die Bedeutung für Gefühllosigkeit, Stolz und Härte.

Wie auch die anderen Farben hat die Farbe Blau je nach Zusammenhang mehrere Wirkungen.

  • So wird Blau auch als Farbe für Entspannung, Ruhe, Stille und Erholung. Die Farbkombination Grün-Blau-Weiß als die Farbkombination der Erholung. Grün steht für die Natur, Blau für die Ruhe, die noch durch das weiß unterstützt wird.
  • Ein weiteres großes Wirkungsfeld für Blau findet man für Mut, Leistung, Sportlichkeit, Selbständigkeit, onzentration, Wissenschaft, Genauigkeit, Pünktlichkeit.
  • Blau galt früher als die Farbe der Wissenschaft, heute ist die Farbe weiß noch vor Blau in der Rangliste.
  • Am meisten bekannt ist die Bedeutung von Blau im Zusammenhang mit Blaumann für handwerkliche Arbeit oder als Blue Jeans.
  • Auch politisch hat blau sein Bedeutung. Vor allem in der Friedensbewegung auf der Fahne mit den Friedenstauben sind Blau und weiß.

GRÜN

  • Die Farbe Grün steht Natur und Natürlichkeit ebenso wie für alles lebendige, dementsprechend auch für die erwachende Natur im Rhythmus der Jahreszeiten, also für den Frühling.
  • In der Symbolik der Umgangssprache steht Grün für die Hoffnung und Zuversicht, was sich ebenso aus dem Frühling und dem Hoffen auf ein Ende des Winters herleitet.
  • Auch für etwas anderes natürliches steht Grün, nämlich für das Herbe, was sich in vielen Etiketten für Bier wiederspiegelt.
  • Aus gehend von Natur und Frische ergibt sich auch die Bedeutung von Grün für Gesundheit.
  • Grün ist meist gleichbedeutend mit Gemüse und Salat. Und diese Lebensmittel stehen stellvertretenden für gesunde Ernährung.
  • Viele Versicherungen (Barmer) arbeiten mit diesen Farben.
  • Aus seiner Bedeutung für Natur ergeben sich auf Grünassoziationen für Erholung und Ruhe, Eigenschaften die meist auch mit Natur verbunden werden.
  • Obwohl Grün für Natur, Gesundheit und Erholung steht, gibt es trotzdem das Giftgrün. Diese auf den ersten widersprüchliche Bedeutung ergibt sich aus der historischen Entstehung von grüner Malerfarbe. Diese wurde früher aus Grünspan und Arsen, zwei extrem giftigen Stoffen, gemischt.
  • Grün ist im politischen Sinne die Farbe der gleichnamigen Partei, der Umweltschützer im Allgemeinen aber auch der Iren bzw. Farbe des Islam.
  • Grün ist wegen seiner beruhigenden Wirkung auch ein sehr funktionales grün. Notausgangsschilder in Grün geben Sicherheit, Auch viele Krankenhäuser sind bei der Bekleidung der Ärzte und Pfleger/innen vom sterilen weiß auf ein beruhigenderes grün umgestiegen.

ROT

  • Rot steht unter anderem für Hitze, Feuer, Energie und daraus abgeleitet für Aktivität.
  • Im menschlichen Zusammenleben steh Rot auch für Haß, Zorn, Impulsivität und Aufregung, eben die Gefühle, die das Blut in Wallung bringen, aber auch für die positiven Emotionen wie Liebe und Leidenschaft und damit einhergehend für Sexualität und Erotik.
  • Politische Bedeutung bekommt das Rot für Arbeiterbewegung, Kommunismus, Revolution bis hin zur SPD und Gewerkschaften.
  • Rot ist gut erkennbar. Dies wird sich bei Warn- und Verbotsschildern zu Nutzen gemacht.

 

Zusammenfassung zur Farbgestaltung vom schweizer Grafiker Josef Müller-Brockmann:

„Die Farbe in der Werbung
Farbe, sinnvoll angewandt, kann die Werbeabsicht entscheidend unterstützen. Wir brauchen Farbe
a) als stimmungsfördernden Faktor (Verkehrswerbung, Mode usw.)
b) für die naturnahe Wiedergabe von Produkten (Lebensmittel, chemische Produkte usw.) und Erzeugnissen (Möbel, Textilien, Kunststoffe usw.)
c) als Symbolträger in der Technik (für die Propagierung von Ideen usw.)
d) als Gestaltungselement zur Unterstützung der verbindenden Wirkung in einer einheitlich geplanten Werbung
e) als organisatorische Hilfe (z.B. in vielschichtigen Betrieben als Kennzeichnung der einzelnen Abteilungen)
Bei jeder Planung verlangt die Anwendung der Farbe folgende Über­legungen: die Wirkung auf den Betrachter, die Anwendbarkeit bei den verschiedensten Werbeträgern und die technischen Möglichkeiten ihrer Vervielfältigung.
Mit Farbe, die sparsam, aber methodisch und konsequent angewandt wird, kann man die überzeugendere Wirkung erzielen als mit einer Kombination von vielen verschiedenen Farben. Wenn Farbe verwendet wird, soll sie deutlich sichtbar sein und den Grund für ihre Anwendung klar erkennen lassen.“

Quelle: J. Müller-Brockmann: Gestaltungsprobleme des Grafikers, Verlag Arthur Niggli AG,

 

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