- versch. Ein- und Ausgabegeräte ordnen Farben den entsprechenden gerätespezifischen Farbräumen zu, die untereinander nicht übereinstimmen
- ein Raum oder Bereich reproduzierbarer Farben wird als Gamut (engl. Farbraum) bezeichnet
- bezogen auf einen idealen Farbraum, der alle Farben umfasst, sind gerätebezogene Gamuts Ausschnitte, die nicht deckungsgleich sind
- Farbabweichungen lassen sich also somit erklären, dass die Gamuts der Ein- und Ausgabegeräte einen unterschiedlichen Grenzbereich haben
- Farben die außerhalb dieses Bereich liegen, können gar nicht wiedergegeben werden
- Gamut Alarm weist auf Monitorfarben hin, die nicht im CMYK-System darstellbar sind – es ist durch die Vielzahl der versch. Hardware für einen Hersteller nicht möglich, die Abstimmung des Systems sicherzustellen
- sogar wenn man Hardwaregeräte von gleicher Art hat, wird die Farbe mit mehr oder weniger großen Abweichungen wiedergegeben
- ebenso sind die Druckmaschinen davon betroffen
- die Besonderheiten des Druckverfahrens, der Druckfarbe und des Papiers sind dabei zu berücksichtigen
- ebenso sollte man nicht vergessen, dass die Farbe in versch. Farbraumsysteme umgerechnet werden muss, die selbst systemabhängig ist, wie z.B. RGB und CMYK
- unterschiedliche Ausgabegeräte geben versch. CMYK-Farbräume wieder
- in Amerika und Japan existieren von CMYK abweichende Farbstandards
- viele nicht übergreifende standardisierte Parameter und Einflussgrößen beeinflussen die Reproduzierbarkeit der Vorlagenfarben und ihre Transformationen
- selbst Nichtfachleute erkennen, dass hier das WYSIWYG-Prinzip nicht gilt! (es bedeutet, dass was auf dem Bildschirm zu sehen ist, die Mindestqualität ist, die ausgegeben wird)
- da dieses Problem für Schriften durch die Type-Management-Software gelöst wurde, versuchte man eine gleiche Lösung für Farbreproduktion zu finden
- dabei müssen Druck- und Papierfarben auf dem Monitor simulierbar sein
- subtraktive Farbmischung muss im RGB-System (additive Farbmischung) nachgestellt werden und auch genauso im Ausdruck erscheinen
sehr wesentlich und wichtig für:
- Druck von Textil- und Produktmustern
- markenbezogenen Hausfarben
- Kunstreproduktion
- Wiedergabe von feinen oder heiklen Farbtonwerte
- zur Lösung dieser Aufgabe wurde international das CMS oder Color-Management-System entwickelt – mit der CMS-Software werden unterschiedliche Farbräume einander angepasst und die Farbraumtransformationen, die notwendigen Umrechnungen von einem Farbraum zum anderen, vorgenommen
- CMS ist Teil des Betriebssystems
- die Umrechnungen erfolgen über mehrere komplizierte Gleichungen
- ein geräteunabhängiger, international akzeptierter Farbraum dient als Bezugssystem
- 1976 wurde von CIE das CIELAB-Farbordnungssystem entwickelt
- es ist ein internationaler Industriestandard für die Klassifizierung und Messung von Farben
- es orientiert sich an der menschlichen. Farbwahrnehmung und an den 3 Farbmerkmalen:
- Helligkeit oder Luminanz
- Sättigung oder Chroma
- Farbton (engl.: Hue)
- alle 3 lassen sich bei Farbtonwerten getrennt voneinander regeln
- das CIELAB-Farbmodell umfasst alle sichtbaren Farben und weist jedem Farbtonwert in einem ellipsenförmigen Raum einen Platz zu
- Farbtonwerte werden durch die Raumkoordinaten L*a*b bestimmt
- diese Werte werden auch auf Farbmessgeräten angezeigt
- L* kennzeichnet die vertikal durch die Kugel laufende, in 100 Stufen unterteilte Helligkeitsachse
- unten befindet sich bei 0 Schwarz und oben bei 100 Weiß
- über die a*- und b*-Achsen werden Farbton und Sättigung der Farbe zugeordnet
- die Achsen beziehen sich auf die größte horizontale Schnittfläche der Farbkugel
- durch die Mitte dieser Fläche verläuft vertikal die Helligkeitsachse
- hier schneiden sich a* und b* im rechten Winkel, so dass auf der Fläche 4 gleiche Bereiche entstehen
- die a*-Achse verläuft von rechts nach links von Rot nach Grün, die b*-Achse von oben nach unten von Gelb nach Blau
- die a*-Werte der Achse haben im grünen Bereich ein negatives Vorzeichen, ebenso die b*-Werte im blauen Sektor
- die Achsen sind in positive und negative Werte unterteilt
- in diesem räumlichen Koordinatensystem können die Ist-Werte den Soll-Werten gegenübergestellt werden
- der Farbabstand vom Ist-Farbwert zum Soll-Farbwert wird mit DeltaE- L*a*b* angegeben und am Display anzeigen (der griechische Buchstabe Delta steht für eine Abweichung oder Differenz)
- die beiden voneinander abweichende Farbwerte werden über die Formel zur Ermittlung des Farbabstands verrechnet.
- die Differenz der beiden Werte wird mit Delta E-Werte, Delta L* für den Helligkeitsunterschied, Delta a* für den Rot-Grün Unterschied und Delta b* für den Gelb-Blau-Unterschied. Erkennbar werden Farbabstände von etwa 3 bis 6 mit zunehmender Stärke
Weiterführende Links:
Die Print Media Akademie hat eine Broschüre zu Colormanagement veröffentlicht, die es auch als PDF zum Download gibt: http://www.print-media-academy.com/www/html/de/content/articles/news/profi_tipp_5