Klassisches Beispiel: ein Scan, der gedruckt werden soll.
Es muss ein Scannerprofil erstellt werden, das die gerätespezifischen Farben des Scanners korrigiert. Dazu wird zumeist eine IT8-Karte (Target) eingescannt. Auf dieser sind 24 Graufelder sowie 264 Farbfelder in 22 Spalten vorhanden.
Zu dieser Karte wird immer eine Textdatei geliefert, in der die vermessenen Farbwerte (z. B. in Lab) dieser Karte gespeichert sind. Diese Werte wurden mit einem Spektralfotometer erstellt.
Zum Erstellen eines Scanner-Profils braucht man ein Programm, dass den Scan der Karte vergleicht mit den Werten in der Textdatei. Da jedes Gerät einen Farbstich hat, wird der San farblich nicht genauso aussehen, wie die Farben der Vorlage (der it8-Karte). Die Abweichungen werden vom Profilierungsprogramm erkannt und in ein Profil geschrieben.
Wird dieses Profil dem Scan zugewiesen, werden die falschen Farben korrigiert (die Farbwerte bleiben dieselben, das Farbaussehen ändert sich). Das passiert in jeder Scansoftware, die auf individuelle Scanner-Profile zugreifen kann.
siehe auch die Seite:
http://www.targets.coloraid.de
Ein anderes Beispiel ist die Reproduktion mit einer Kamera. Auch hierfür gibt es Farb-Karten, die fotografiert werden können, um die nicht ganz korrekten Farben der Kamera beziehungsweise die Verfärbungen durch künstliche Beleuchtung zu erkennen und mittels eines Profil, ähnlich wie oben beschrieben, zu korrigieren. (Auch hier wird das Profil zugewiesen.)
siehe beispielsweise die Seite:
http://xritephoto.com/ph_product_overview.aspx?id=1257
Bei letzterer Lösung wird ein Profil erstellt, dass sich in den RAW-Converter einklinkt und nur dort ansprechbar ist.
Wichtig beim Fotografieren einer Vorlage ist, dass man die Kamera auf manuellen Betrieb stellt, sodass nicht unterschiedliche Helligkeiten entstehen aber auch die Farbtemperatur nicht immer wieder neu von der Kamera (anders) beurteilt wird.
Von Farbreproduktion spricht man, wenn man einen Farbraum in einen Anderen konvertiert.
Z.B. der Farbraum einer Digitalkamera in den eines Laserdruckers.
Um keine Verluste oder Veränderungen der Farben zu bekommen, müssen die Farben innerhalb der Schnittmenge der Farbräume liegen.
Welche Probleme können bei unterschiedlicher Größe der Farbräume auftreten?
Ist der ursprüngliche Farbraum größer als jener in den umgewandelt werden soll, ist es sehr wahrscheinlich dass bei der Reproduktion bestimmte Farben vom Zielmedium nicht korrekt abgebildet werden.
Jedes Ausgabegerät hat einen speziellen Farbraum. Monitore geben Farbe anders aus, als Scanner sie wiedergeben und im Druck kommen Farben erneut ganz anders raus.
In einer Produktreihe macht es daher Sinn, alle zu verwendete Geräte innerhalb eines Workflows zu kalibrieren und zu profilieren. Alle Geräte arbeiten dann in einem und denselben Farbraum. Gespeichert werden diese Daten in einem Profil.
Die genormten Informationsträger, die den Farbraum eines Ein- oder Ausgabegerätes beschreiben, nennt man ICC-Profile. Das *ICC-Profil besteht aus einem Header (Kopfbereich) mit den Basisinformationen wie Profiltyp, Profilersteller und das verwendete *Farbmanagement-Modul. Es folgt eine Art Tag-Tabelle, eine Übersicht darüber um welches Ausgabemedium es sich handelt, um ein Eingabe- (scnr), Monitor- (mntr) oder Ausgabeprofil (prtr).
Diese Inhalte werden auch Profilklassen genannt. Diese erkennen ob ein Monitor benutzt wird oder auch welcher Drucker die Ausgabe übernimmt und welchen Farbraum der Scanner besitzt. Der Hauptteil solch einer Datei besteht allerdings aus dem LUT (Look-Up-Table). Hier ist der passende Farbwert zu jedem Farbwert zu finden.
Alle Farbtöne die eine Tabelle eines Profils nicht enthält wird rechnerisch ermittelt müssen, das ist neben der Farbraumanpassung, ebenfalls eine Aufgabe des CMM: Das Interpolieren aller Farbwerte mittels der in den Profilen enthaltenen Farbwerttabellen.
FAZIT: Das Color-Management-Modul/*Farbmanagement-Modul rechnet von einem Ursprungsprofil in ein Zielfarbraum um - wird auch Farb-Engine genannt, und ist eine Komponente im Farbmanagement-System um die Farbtreue auf allen Geräten zu gewährleisten, es ist das Herzstück jedes Farbmanagementsystems.
Wenn man beispielsweise ein CMYK-Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm öffnet, sorgt das Farbmanagementmodul dafür, dass das Bild gut auf dem RGB-Monitor zu sehen ist. Es arbeitet hauptsächlich im Hintergrund - doch wenn wir selbst auf RGB-Bild in CMYK-Bild umwandeln gehen, nutzen wir es auch manuell.
Ein *ICC-Profil ist eine genormte Datei der den Farbraum enthält für diverse Farbwiedergabegeräte. Alle ICC-Profile sind formal gleich aufgebaut.
Der ICC-Standard wird heute von wichtigsten Anwendungen unterstützt. Einige ICC-Profile werden von Anwendungsprogrammen zur Verfügung gestellt. Welches Profil gebraucht wird, hängt von der individuellen Arbeitssituation ab. Neben individueller Drucker- & Scannerprofile benötigt man in der Regel nur eine Handvoll Standardprofile.
ISO- Profile sind von der ECI (European Color Initiative) entwickelte Standards für den Auflagendruck mit unterschiedlichen Papiertypen. ISO-Profile sind ICC-Profile - nicht das der Eindruck entsteht es seien zwei verschiede Varianten.
Basiert auf den LAB- Farbraum. Der Lab-Farbraum ist drei demensional und besteht aus drei Achsen. Das Modell dient der geräteunabhängigen Farbbeschreibung und umfasst die Farbräume des RGB- und des CMYK-Modells, darum dient es im übertragenen Sinne als "Übersetzungshilfe" für die Farbraumtransformation im Farbmanagement-Modul.
Es gibt vier verschiedene Rendering Intens:
Bei einer Konvertierung von RGB in CMYK eignet sich relativ farbmetrisches Rendering, ebenso eignet sich diese Rendering Methode, wenn von einem CMYK Farbraum in einen anderen CMYK-Farbraum konvertiert werden soll.
Redering Intent heißt übersetzt so viel wie Berechnungs-Absicht. Da Farbräume unterschiedlich groß sind, kann es zu Farbverschiebungen kommen, wenn die Farben des Quellfarbraums (z. B. RGB) in die des Zielfarbraums (z. B. CMYK) umgewandelt werden.
Die Berechnungsabsicht versucht, uns diese Unterschiede möglichst wenig deutlich werden zu lassen.
Relativ farbmetrisch eignet sich, wenn nicht all zu bunte Farben in der Ausgangsdatei vorhanden sind. Bunte Farben liegen am Rande des jeweiligen Farbraums. Ist der Zielfarbraum kleiner (z. B. CMYK) dann werden die bunten Farben beschnitten und sehen im Zielfarbraum alle gleich aus - Beispiel knallbunte Blumen. Die Zeichnung in den roten Farben kann hier verloren gehen.
Der Vorteil allerdings: alle anderen Farben bleiben gleich, werden also nicht verändert.
Perzeptiv geht anders vor. Auch die Unterschiede der sehr bunten Farben aus dem Quellfarbraum werden in den Zielfarbraum geholt. Dazu müssen allerdings alle Farben verändert werden, damit die Abstände der Farben zueinander im Zielfarbraum einigermaßen erhalten bleiben.
Absolut farbmetrisch: nur für Proofs, wo man von einem kleinen Farbraum (zu proofendes CMYK) in den großen Farbraum des Proofdruckers geht. Ein Proofdrucker hat normalerweise 8 Tinten, um möglichst viele verschiedene Druckumgebungen simulieren zu können. Er kann deshalb wesentlich bunter drucken als es im Offsetdruck möglich ist.
Damit nun der Proof nicht bunter wird als das zu proofende CMYK-Bild, sollen alle Farben exakt am selben Farbort (auf der Lab-Schuhsohle) liegen bleiben. Das macht absolut farbmetrisch.
(Für eine Wandlung der Farben von RGB nach CMYK ist dieser Rendering Intent nicht gedacht.)
"CMYK ist ein kleinerer Farbraum als die RGB-Farbräume von Monitoren, digitalen Kameras und Scannern – das CMYK-Gamut ist gegenüber RGB-Farbräumen eingeschränkt. Das bringt sowohl Fotografen als auch Drucker in Schwierigkeiten – insbesondere, wenn der große AdobeRGB-Farbraum für die Aufnahmen benutzt wurde. Der größere RGB-Farbraum muss in den kleineren CMYK-Farbraum komprimiert werden. Die Umsetzung von RGB-Bildern in den CMYK-Farbraum für den Drucker wird auch als Farbseparation bezeichnet."
Quelle :http://www.wisotop.de/vonRGBnachCMYK
Early binding:
Hierbei legt man den CMYK-Farbraum früh fest, bereits zu Beginn der Produktionskette. Dies ist in sofern umständlich, da man die Daten doppelt vorliegen hat, denn die ursprünglichen RGB-Daten sollten nicht überschrieben werden und immer noch zusätzlich abliegen. Sinn macht dieses Konzept ohnehin nur in der High-End-Bildbearbeitung, wo nichts dem Zufall überlassen werden darf. Zudem sollte das Konzept nur dann angewendet werden, wenn man bereits zu Beginn weiß wo gedruckt wird.
Vorteil | Nachteil |
|
|
|
|
Intermediate binding:
Hierbei arbeitet man noch während der Bearbeitung der RGB-Bilddaten im RGB-Modus. Konvertiert wird bei der PDF-Erstellung. Bei diesem Konzept bleibt man flexibel.
Vorteil | Nachteil |
| Da PDF-Export alles komplett umwandelt
|
|
|
Late binding
Bei diesem Konzept werden die RGB-Bilddaten in die PDF geschrieben und erst kurz vor Ausgabe in oder von der Druckerei in CMYK konvertiert. Das hat den Vorteil, dass die Druckerei entscheiden kann welches Profil sie anwendet und geeignet ist für den individuellen Druckauftrag. Diese Methode eignet sich besonders für Aufträge an denen noch nicht klar ist welches Druckverfahren angewendet wird. Speziell für diesen Druck wurde das PDF-X3 entwickelt.
Vorteil | Nachteil |
|
|
Proof steht für Prüfdruck und wird selbst erklärender Weise zum prüfen von Druckdaten verwendet. Damit möchte man erreichen früh möglichst einen Eindruck über die gedruckte Ausgabe seiner Arbeit zu bekommen.
Softproof:
Der Farbeindruck der späteren Ausgabe wird auf einem Monitor simuliert. Die dafür notwenigen Informationen liefert das ICC-Profil (Ausgabenprofil)
Folgende Voraussetzungen sind für einen Softproof notwendig:
Hardproof:
Es wird nicht bloß simuliert, unter Hardproof versteht man vor allem dem Kontrolldruck in Form eines Drucks auf Papier. Unter diesem Verfahren unterscheidet man außerdem in:
Ist ein farbiger Druck im Gegensatz zum Blue Print
Zeigt die Platzierung auf dem Druckbogen
Alle Farbtöne werden aus den bunten Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb aufgebaut. Schwarz wird hierbei nur zur Tiefenzeichnung benutzt.
Um alle Varianten verständlich zu erklären, lernen wir an Hand eines Beispiels - welches für alle folgende Varianten fortgeführt wird.
Beispiel:
Nachteile für den Drucker:
Der Unbuntanteil dieser Farbe aus dem Beispiel besteht aus:
70% Cyan + 70% Magenta + 70% Yellow
Der Buntanteil dieser Farbe wäre demnach:
10% Magenta + 20% Yellow
(80% Magenta - 70% = -10% Magenta)
(90% Yellow - 70% = -20% Yellow)
Der Unbuntanteil ist quasi der Teil, der für das Schwarz im Bild sorgt - denn im CMYK ergeben alle Farben übereinander gelegt schwarz. Dieses Schwarz ist aber kein Schönes, eher ein dreckiges Braun, darum gibt es die Schlüsselfarbe Schwarz - das "K". Im Buntaufbau wird Dieses aber nicht verwendet, d.h. man erzeugt ein Schwarz über die Drei Farben Cyan, Magenta und Gelb.
Wie eben bereits erwähnt ergeben alle Farben zusammen ein "Schwarz" - werden also wie in diesem Beispiel 70% jeder der drei Farben übereinander gelegt, passiert das Gleiche wie wenn man 100% übereinander legt, das einzige was sich ändert ist der Flächendeckungsgrad.
Man nimmt die Farbe mit dem niedrigsten Auftrag, in diesem Beispiel Cyan, quasi die Mannschaft ist so stark wie das schwächste Glied, und zieht diesen Prozentsatz von den anderen Farben ab, um den Unbuntanteil zu ermitteln. Ist deutlich warum dieser Teil nun Unbuntanteil heißt? Wenn nicht, tut es mir leid besser kann ich es nicht erklären.
Dieser Teil ergibt keine bunte Farbe, die Farben die mehr aufgetragen werden als die niedrigste Farbe, ergeben das Farbbild. Hier berechnet man dann logischerweise nur noch die Differenz - eben der Farbauftrag der übrig bleibt, wenn die Menge an Farbauftrag abgezogen wurde, die man benötigte um das "schwarz" zu erreichen.
Die Unterfarbenreduzierung ist eine Variante des Buntaufbaus. Hierbei wird ein Teil des Unbuntanteils durch schwarz ersetzt.
Beispiel:
Durchführung einer 30%-igen Unterfarbenreduzierung des vorigen Brauntons:
(40% Magenta + 10% Magenta = 50% Magenta)
(40% Yellow + 20% Yellow = 60% Yellow)
Vorteile für den Drucker:
Bei diesem Verfahren werden generell alle Unbuntanteile durch schwarz ersetzt. Ziemlich simpel, bedeutet nämlich einfach nur 70% Schwarz!
Vorteile für den Drucker:
Die Flächendeckung darf nicht unter 100% betragen! Dafür gibt es folgende Möglichkeit..
Unbuntaufbau mit Bundfarbenaddition
Dies ist eine Variante des Unbuntaufbau´s in der bei zu geringer Dichte, Anteile aus Cyan, Magenta und Gelb wieder hinzugefügt wird.
Beispiel bei einer Reduzierung um 25%: