Jeder hat es wohl schon erlebt, dass ein Kleidungsstück im Geschäft unter Kunstlicht einen anderen Farbton zu haben schien als später draußen bei Tageslicht. Eben dieses Phänomen versteht man unter Metamerie: ein Farbton ändert sich mit der vorhandenen Lichtquelle bzw. dem Umgebungslicht.
Das hängt mit der Farbtemperatur der jeweiligen Lichtquelle zusammen, die zum Beispiel ein gelblicheres Licht (wie eine Glühbirne) oder ein weißes Licht (Tageslicht bzw. Normlicht) abgeben kann.
Zur verlässlichen, sicheren Beurteilung von Farben ist daher immer ein standardisiertes, weißes Licht (Normlicht) nötig, um Metamerie-Effekte zu vermeiden.
Die Firma Cleverprinting hat einen Testkeil mit metameren Farben entwickelt, der in etwa so aussieht wie das Bild unten zeigt. Mit ihm kann man zum einen die Farbtemperatur des Umgebungslichtes beurteilen, zum anderen sieht man, welche Auswirkungen Metamerie-Effekte bzw. die Farbdarstellung unter nicht-Normlicht haben kann.
Im oberen Fall ist das Umgebungslicht neutral, d.h. bei ca. 5000 K. Alle Farbfelder scheinen den gleichen Farbton zu haben. Im unteren Fall jedoch weicht das Umgebungslicht von 5000 K ab, so dass die Farbfelder deutlich unterschiedliche Töne zu haben scheinen.
Das Phänomen der Metamerie ist die bedingte Gleichheit von Farben. Zwei oder mehr Farben erscheinen nur unter einer bestimmten Lichtart (z.B. Neonlampe) gleich und unterscheiden sich ansonsten aufgrund ihrer spektralen Eigenschaften (z.B. die verwendeten Pigmente und Farbstoffe) bei jeder anderen Beleuchtung.
Metamarie entsteht nie an einer Farbe allein. Z.B. wirkt ein weißes Hemd in rotem Sonnenlicht anders als in gelben Sonnenlicht. Metamarie ist der mit dem Licht veränderliche Farbunterschied zwischen zwei und mehreren Farben.
Der Metamerieindex ist der Delta-E-Wert im CIE- L*a*b – System unter jeweils zwei Lichtarten – meist von der Tageslicht- (C, D50, D60) zur Kunstlichtart (A).