6.2.2.2 Das Messer für den Scherschnitt

Messer für den Scherschnitt werden unterteilt in

1. Rundmesser: Diese werden für das Schnellverfahren bei dem Längsschneiden eingesetzt. Die Rundmesser teilen sich in unterschiedliche Messerarten auf. Je nach der Härte des Schneidgutes ist ihr jeweiliges Einsatzgebiet zu gliedern. Für Karton und Papier werden Kreismesser verwendet. Dagegen werden Tellermesser zum Schneiden von weichen beziehungsweise dicken Stoffen (z. B. Wellpappe) und Topfmesser für harte und dicke Stoffe (z. B.Hartpappen) eingesetzt.


Abb. 6.2.60: Rundmesserprofile (Quelle: Eigene Darstellung)

Ähnlich wie beim Untermesser einer Pappschere wird auch hier ein Freiwinkel angeschliffen, um die Reibung zwischen Ober- und Untermesser zu verringern. In einem Bereich von 2 mm ist ein Messerwinkel von 60° vorgesetzt (Vorfase). Abhängig vom Schneidgut ist auch die entsprechende Schneidfase (Abb. 6.2.61).


Abb. 6.2.61: Schneidfasen (Quelle: Eigene Darstellung)


Abb. 6.2.62: Messerarten für Rundmesser (Quelle: Vokore)

Bei den Rundmessern setzen sich immer mehr die Razor Blades (Rasierklingenmesser) durch. Ihr Vorteil ist der saubere Schnitt. Zudem können diese Messer mithilfe passender Schleifscheiben während der Rotation geschärft und geschliffen werden.


Abb. 6.2.63: Messerarten – Razor Blade (Rasierklingenmesser) mit Schleifscheiben (Quelle: Vokore)

Anders als Rundmesser arbeitet das Razor Blade-Messer nicht gegen ein Untermesser, sondern gegen eine feststehende Unterlage oder einen Unterkörper mit eingefräster Nut.


Abb. 6.2.64: Messer mit feststehender Unterlage (Quelle: Bunkus GmbH)


Abb. 6.2.65: Messer mit Unterkörper und eingefräster Nut (Quelle: Produktion der Firma Bunkus GmbH)

2. Querschneidemesser: Diese Messerstangen werden an den Messertrommeln eines Querschneiders oder an einem Messerbalken in der Maschine befestigt. Die Messer haben die Aufgabe, das Material quer zur Maschinenlaufrichtung zu trennen. Die Befestigung kann mittels Schrauben befestigt oder mit Druck eingeklemmt werden.

Beim konventionellen Querschneiden schneidet ein rotierendes Obermesser gegen ein feststehendes Untermesser. Beim Gleichlauf-(Synchron)prinzip arbeiten zwei rotierende Messertrommeln gegeneinander und erzeugen so einen reinen Scherenschnitt.
Andere Querschneider arbeiten nicht im rotierenden, sondern im Hubverfahren. Dazu gehören unter anderem die Maschinen „Gandria – Längs- und Querschneider“ oder Boxmaker z.B. SRE der Firma Göpfert. Bei der Gandria arbeiten Ober- und Untermesser im Hubverfahren gegeneinander und scheren so das Schneidgut ab (ähnlich wie bei einer Schere). Beim Boxmaker senkt sich der Messerbalken, und das Messer läuft in den Spalt zwischen den beiden Untermessern.


Abb. 6.2.66: Messerbalken mit Messer im Boxmaker (Quelle: Produktion der Firma Bunkus GmbH)

Auch beim Querschneidemesser entscheiden das Schneidgut und natürlich die Maschinen (Querschneider) über die Art des Messers. Die Befestigung kann mittels Schrauben befestigt oder mit Druck eingeklemmt werden.


Abb. 6.2.67: Querschneidemesser (Quelle: Vokore)


Abb. 6.2.68: Querschneidemesser mit Feinverzahnung Wellenschliff (Quelle: Vokore)


Abb. 6.2.69: Messersegment für Obermesser/Messerbalken Boxmaker (Quelle: Produktion der Firma Bunkus GmbH)

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