Rollenpapier: Auf Rollenschneidmaschinen wird die Papierbahn von der papiermaschinenbreiten Rolle (in der Fachsprache Tambour genannt) auf die vom Kunden gewünschte Rollenbreite geschnitten, auf Hülsen aufgeteilt und verpackt.
Formatpapier: Papier, das die Papierfabrik in Form von Bogen verlässt, heißt Formatpapier. Dazu müssen die aus dem Tambour geschnittenen kleineren Rollen noch in Querschneidern zu Bogen geschnitten werden. Sortierquerschneider erlauben neben dem Formatschneiden auch eine automatische Fehlererkennung der einlaufenden Bahn, beispielsweise auf Löcher, Verdickungen und Farbabweichungen. Fehlerhafte Bogen werden von der Maschine als Ausschuss ausgesondert. An Sortierschneidern können wegen der Kontrollfunktion nur eine oder zwei Bahnen geschnitten werden; an normalen Querschneidern wird mit einem Schnittgewicht von 500 bis 600g gearbeitet, d. h., bei einem Flächengewicht von 100 g/m2 werden fünf oder sechs Rollen gleichzeitig geschnitten. Das abgezählte Papier wird in Paketen von 100, 250 oder 500 Bogen je Ries auf Paletten, in Ballen oder Schachteln verpackt.
Formatpapier und Laufrichtung: Bei maschinell hergestellten Papieren richten sich die Fasern auf dem Sieb der Papiermaschine vorwiegend parallel zur Laufrichtung der Papierbahn aus. Die Kenntnis der Laufrichtung ist von großer Wichtigkeit, da Papier in der Laufrichtung eine höhere Festigkeit aufweist und sich bei Feuchtigkeitsaufnahme weniger dehnt als in der Querrichtung. Für die Weiterverarbeitung spielt die Wahl der Laufrichtung eine entscheidende Rolle. Bei der Buch- und Broschurenherstellung muss der zu leimende Rücken in der Laufrichtung liegen, da die Feuchtdehnung in der Längsrichtung am geringsten ist. Auch bei Vorsatz- und Überzugspapieren soll die Laufrichtung parallel zum Rücken sein. Die Kenntnis der Laufrichtung ist auch wichtig für alle Falzarbeiten. Am besten und saubersten lässt sich Papier in Laufrichtung falzen.
Je nachdem, wie Bogen aus der Papierbahn herausgeschnitten werden, liegen die Fasern parallel zur längeren oder kürzeren Bogenseite. Um die Laufrichtung eines Papierbogens zu kennzeichnen, bedient man sich der Ausdrücke „Schmalbahn“ und „Breitbahn“. Normalerweise ist auf den Papierpackungen die Laufrichtung mit einem Pfeil bezeichnet.
Die Kennzeichnung der Laufrichtung bei Bogenpapier kann geschehen durch
• die Bezeichnung „Schmalbahn“ und „Breitbahn“,
• Unterstreichen einer Zahl bei der Formatangabe,
• einen Pfeil auf der Verpackung,
• ein großes M bei der Formatangabe,
• die Buchstaben S oder B oder SB bzw. BB besonders bei DIN-Formaten.
Beispiel 1: Schmalbahn
61 x 86 cm SB (Laufrichtung des Bogens: 86 cm)
61 x 86 cm (Dehnrichtung des Bogens: 61 cm)
61 x 86 M (Maschinenrichtung = Stofflauf: 86 cm)
Beispiel 2: Breitbahn
61 x 86 cm BB (Laufrichtung des Bogens: 61 cm)
61 x 86 cm (Dehnrichtung des Bogens: 86 cm)
61 M x 86 (Maschinenrichtung = Stofflauf; 61 cm)
Die Papierbahn wird auf Rollen-Schneidmaschinen auf eine bestimmte Breite geschnitten. Dann wird sie auf einen Zylinder gewickelt. Er besteht aus einem Holz-, Papp- oder Stahlkern. Dieser Zylinder ist der sogenannte Tambour.
Der Tambour läuft beim Aufwickeln etwas schneller als die Papierbahn, damit eine Zugspannung entsteht und das Papier gleichmäßig aufgewickelt wird.
Formatpapier ist Papier, das auf ein Format geschnitten ist (= Bogen).
Querschneider schneiden das Rollenpapier mit Längsschnitten und Querschnitten auf ein bestimmtes Format.
Sortier-Querschneider (kurz: Sortierschneider) können außerdem Fehler erkennen, z.B. Verdickungen, kleine Löcher oder Farbabweichungen. Fehlerhafte Bogen sortieren sie automatisch aus. Sortierschneider können immer nur 1 oder 2 Bahnen schneiden, weil sie das Papier gleichzeitig kontrollieren.
Normale Querschneider arbeiten mit einem Schnittgewicht von 500 bis 600g. Das bedeutet: Bei einem Papiergewicht von 100 g/m2 werden 5 oder 6 Rollen gleichzeitig geschnitten.
Das Papier wird in Paketen von 100, 250 oder 500 Bogen je Ries auf Paletten, in Ballen oder Schachteln verpackt. Ein Ries ist eine Mengeneinheit für Formatpapier. Die Menge der Papierbogen ist abhängig vom Papiergewicht.
Beispiel: 1 Ries A4 Papier mit 80 g/m² = 500 Bogen
Bei maschinell hergestellten Papieren richten sich die Fasern in der Laufrichtung des Siebes aus. Das ist parallel zur Laufrichtung der Papierbahn.
Die Faser-Laufrichtung hat Auswirkungen auf
Die Dehnrichtung liegt quer zur Laufrichtung. Sie heißt Dehnrichtung, weil sich das Papier in diese Richtung ausdehnt, wenn es feucht wird.
Bei der Weiterverarbeitung ist die Laufrichtung besonders wichtig.
Man unterscheidet Schmalbahn und Breitbahn.
Bei Schmalbahn-Papier werden die Bogen aus einer schmalen Rolle geschnitten (Kurzbezeichnung: SB). Die Laufrichtung ist parallel zur langen Seite.
Abb. Laufrichtung Schmalbahn
Bei Breitbahn-Papier werden die Bogen aus einer breiten Rolle geschnitten (Kurzbezeichnung: BB). Die Laufrichtung ist parallel zur kurzen Seite.
Abb. Laufrichtung Breitbahn
Wie wird die Laufrichtung von Papier angezeigt?
Schmalbahn SB | Breitbahn BB | Anmerkung |
Rechteck mit Pfeil einfügen
| Rechteck mit Pfeil einfügen |
|
70 x 100 (SB) | 70 x 100 (BB) | Laufrichtung d. Bogens: 100 / 70 cm |
70 x 100 M | 70 M x 100 | Laufrichtung d. Bogens: 100 / 70 cm |
70 x 100 cm | 70 x 100 cm | Dehnrichtung des Bogens: 70 / 100 cm |