Merkmale für eine gute Druckqualität:
- Dicke der Farbschicht
- Rastertonwert
- Farbbalance
- Farbannahme und Farb-Reihenfolge
Die Farbschicht-Dicke im Offsetdruck ist höchstens 3,5 µm (Mikrometer). Die übliche Dicke ist zwischen 1 und 2 µm dick.
Wenn man die gleiche Farbe unterschiedlich dick druckt, dann ändert sich der Farbton.
Beispiel:
Eine dickere Farbschicht bei Magenta bekommt einen Gelb-Stich.
Eine dickere Farbschicht bei Gelb bekommt einen Orange-Stich.
Warum ist das so?
Druckfarben sind lasierend. Das heißt, sie sind durchscheinend und nicht deckend. Das Licht dringt in die Druckfarbe ein und trifft auf Farbpigmente. Die Farbpigmente absorbieren (aufnehmen) mehr oder weniger viel Licht. Das beeinflusst den gedruckten Farbton.
Je nach Dichte der Pigmente und Dicke der Farbschicht trifft das Licht auf mehr oder weniger Pigmente.
Eine dicke Farbschicht absorbiert mehr Lichtanteile und reflektiert weniger als eine dünne Farbschicht. Dann sieht man einen dunkleren, gesättigten Farbton.
Der Rastertonwert ist der Anteil der bedruckten Fläche im Verhältnis zur Gesamtfläche. Je heller der Farbton, desto kleiner ist der bedeckte Anteil.
Rastertonwert 0 % = Fläche ohne Rasterpunkte
Rastertonwert 50 % = Der bedeckte Anteil ist 50 % der Gesamtfläche.
Rastertonwert 100 % = Vollton-Fläche (die Fläche ist vollständig mit Farbe bedeckt)
Wenn man verschiedene Farbtöne drucken möchte, verwendet man die "klassische Rasterung".
Merkmale:
Vorteile:
Nachteile:
Merkmale:
Vorteile:
Nachteile:
Das Hybrid-Raster ist eine Kombination von AM-Raster und FM-Raster.
Anteile AM-Raster: Rasterwinkelung, Punktform, Dichte, Tonwert-Zuwachs
Anteile FM-Raster: Umstellung auf FM-Taster in den äußeren Lichtern und Tiefen
Vorteile:
Nachteile:
Die Rasterpunkte werden vom Film über die Druckplatte und das Gummituch auf den Bedruckstoff übertragen. Dabei kann sich die Größe der Rasterpunkte ändern.
Folge: Auch der Tonwert der Rasterpunkte ändert sich.
Man muss in der Druckvorstufe immer nach den gleichen Standards arbeiten. Das Druck-Produkt sieht dann aus wie die Druck-Vorlage.
Manchmal verursachen auch Druckschwierigkeiten Rastertonwert-Veränderungen.
Die Rasterpunkt-Zunahme oder -Abnahme ist die Differenz zwischen den Rastertonwerten aus dem Film oder aus den Daten und dem Druck-Ergebnis. Die Differenz kann man messen.
Vollerwerden = Rastertonwert-Zunahme beim Druck im Vergleich zum Film oder zu den Daten. Manchmal spricht man auch von Rasterpunkt-Verbreiterung.
Man kann das Vollerwerden mit Kontrollstreifen messen und visuell (mit den Augen) kontrollieren. Aber der Druck ist immer ein wenig voller als die Daten oder der Film.
Zusetzen = nicht-druckende Stellen werden kleiner.
Mögliche Ursachen: Schieben oder Dublieren.
Spitzerwerden = Rastertonwert-Abnahme des Drucks im Vergleich zu den Daten oder zum Film.
Schieben = Die Form des Rasterpunktes ändert sich während des Druckens. Beispiel: Ein Kreis wird oval.
Doublieren = Neben dem Rasterpunkt ist ein ungewollter Farbpunkt, wie ein Schatten. Ursache: Das Gummituch überträgt die Farbe nicht genau deckungsgleich.
Abschmieren = Die Farbe verschmiert, weil sie noch nicht richtig trocken ist.
Die Farbtöne im 4-Farbdruck werden durch Anteile von Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (CMYK) gebildet. Wenn sich diese Anteile ändern, dann ändert sich auch die Farbe (Farb-Abweichung).
Farb-Balance = Die Farbanteile gleich halten, damit keine Farb-Abweichungen entstehen.
Beim Buntaufbau werden alle grauen und dunklen Stellen aus Cyan, Magenta und Yellow (CMY) gemischt.
Beispiel:
70% Cyan, 58% Magenta, 58% Yellow ergibt Grau bzw. unbunt.
Man nimmt Schwarz für:
Folge:
Die Flächendeckung kann sehr hoch werden, theoretisch bis zu einer Dichte von 400% (bei je 100% Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz). Praktisch möglich ist eine maximale Dichte von 375%.
Probleme bei zu hoher Dichte:
Schlechte Farb-Balance, Grautöne bekommen Farbstich, schlechte Farbannahme, schlechte Trocknung, hoher Pulver-Verbrauch.
Man nimmt Schwarz für:
Alle Farbtöne entstehen aus höchstens 2 Druckfarben plus schwarz.
Schwarz allein bringt manchmal bei den dunkleren Grautönen nicht genug Bildtiefe. Dann nimmt man für diese Bereiche auch einen Unbunt-Anteil aus Cyan, Magenta und Yellow.
Der Unbuntaufbau (UCA – Under Color Addition) ist abhängig von der Kombination Bedruckstoff und Druckfarbe.
Beim Buntaufbau im Bereich der neutralen Dreivierteltöne bis Schwarz sind hohe Anteile von Cyan, Magenta und Yellow. Dann ist die Flächendeckung sehr hoch.
Folge: schlechte Trocknung und schlechte Farb-Annahme
Gegenmaßnahme: UCR (Under Color Removal)
UCR: Man nimmt weniger Cyan, Magenta und Yellow und gleicht durch mehr Schwarz aus.
Beispiel:
Folge:
Bunt aufgebaute Grautöne haben oft einen Farbstich.
Gegenmaßnahme: Grau-Stabilisierung
Die Cyan-, Magenta-, Yellow-Anteile werden im gesamten Bereich Grautöne und den angrenzenden Farbbereichen abgeschwächt. Man nennt das auch "langes Schwarz".
"langes Schwarz": ergänzt oder ersetzt die Buntfarben bis in den Lichterbereich.
"kurzes Schwarz": ergänzt oder ersetzt die Buntfarben nur in den dunklen Tönen.
GCR (Grey Component Replacement, dt. Ersetzung der Grau-Anteile):
Cyan, Magenta und Yellow, die Grau ergeben, werden im neutralen und im farbigen Bereich durch Schwarz ersetzt.
Bei der Farb-Annahme geht es darum, wie die Farbe angenommen wird,
Man spricht auch von Farbannahme-Verhalten (Trapping).
Beim Druck auf eine bedruckte Fläche unterscheidet man zwischen:
Der Druck auf einer Mehrfarbenmaschine ist immer ein Nass-in-Nass-Druck.
Wenn die Farben aufeinander gedruckt werden, dann ist die Reihenfolge sehr wichtig. Wenn man diese Reihenfolge ändert, dann ändert sich auch der Farbton und es gibt Farb-Abweichungen.
Standard-Reihenfolge beim 4-Farbdruck: Schwarz – Cyan – Magenta -Yellow
Der Rasterwinkel beschreibt die Neigung des Rasters.
Eine falsche Rasterwinkelung kann zum Moiré führen.
Beispiele