Druckformherstellung

Druckformherstellungsmethoden:

Hochdruck (Letterpress):

Druckform = Fotopolymerplatte, UV-empfindlicher Kunststoff oder auch Gummi (Lasergravur auch Metallplatte auch möglich)

Druckplatte wird mit belichtet. Belichtete Stellen verhärten sich. Unbelichtete, weiche Stellen werden abgewaschen. So sind die verhärteten Flächen erhaben und somit die druckenden Flächen. 

Druckbild gespiegelt.

Vorteile:
- Druckform ist wiederverwendbar
- vielseitig einsetzbar, viele Bedruckstoffe (Papier, Karton, Folie)
- hoher Farbauftrag
- Prägung möglich (durch erhöhten Druck)

Nachteile:
- kleine Details nicht umsetzbar

 

Tiefdruck (Rakel- und Tampontiefdruck):

Druckform = Stahlzylinder mit Kupferbeschichtung

Druckbild wird in Kupferbeschichtung durch Säure oder Laser/Fräse eingraviert. Gravur erzeugt Näpfchen in den sich die Farbe sammelt (Näpfchen variieren in Größe und Tiefe - steuert Farbintensivität)


Rakeltiefdruck: Druckbild gespiegelt 
Tampontiefdruck: Druckbild nicht gespiegelt, da Motiv erst noch auf Bedruckstoff übertragen wird

Vorteile:
- Druckform wiederverwendbar (Kupferbeschichtung kann erneuert und anschließend graviert werden)
- gute Bildwiedergabe durch genaue Rasterung
- geeignet für hohe bis sehr hohe Auflagen
- Tampondruck kann unebene Flächen bedrucken

Nachteile:
- Zeitaufwändige Herstellung
- geringe Kantenschärfe (Sägezahneffekt durch Näpfchen)
- Moiree-Effekt bei falscher Rasterung
- relativ teuer

 

Flachdruck (Offset):

Druckform = Aluminiumplatte, behandelt mit lichtempfindlicher Substanz

Druckbild nicht gespiegelt.
Raster ist nur größenvariabel, nicht tiefenvariabel.

CTP (Computer to Plate): Die behandelte Aluminiumplatte wird belichtet. Die belichteten Stellen werden lipophil (= fettanziehend, Druckfarbe sehr fettig) und somit druckende Flächen. Die unbehandelten Flächen werden hydrophil (= wasseranziehend) und somit nicht druckend. 

CTF (Computer to Film): lichtempfindlicher Film wird mittels Laser bearbeitet und entwickelt. Entwickelter Film dient als Belichtungsvorlage. Diese Methode wird heute noch selten verwendet.

Vorteile:
- brilliantes Druckbild
- gleichmäßiger Farbauftrag (besonders bei großen Druckflächen)
- randscharfe Wiedergabe von feinen Schriften
- je höher die Auflage, desto günstiger

Nachteile:
- hoher Einrichtungsaufwand
- lange Warte- und Trocknungszeit
- Moiree-Effekt durch falsche Rasterung

 

Durchdruck (Siebdruck):

Druckform = feinmaschiges Sieb mit lichtempfindlicher Beschichtung

Druckbild gespiegelt.


Das Sieb wird mit einer lichtempfindlichen Substanz behandelt. Nachdem es in den Rahmen eingespannt wird, kommt es in den Belichter. Die Substanz wird durch UV-Licht verhärtet und somit farbundurchlässig (nicht-druckend).

Vorteile:
- brilliantes Druckbild
- Vielzahl an Bedruckstoffen
- schon ab kleineren Mengen rentabel

Nachteile:
- langsame Produktion und Trocknungszeiten
- nicht für hohe Auflagen geeignet

 

Xerographie (Tonerdrucker):

Keine physische Druckform, sondern temporäres Druckbild durch elektrische Spannung

Druckbild gespiegelt.

Bildtrommel ist elektrisch geladen. Laser erzeugt latentes (=temporäres) Druckbild. Negativ geladener Toner bleibt durch Rotation auf Bildtrommel haften. Toner wird durch Fixiereinheit auf Papier geschmolzen. 
 

Hier gibt es viele Artikel zum Thema:

https://mediencommunity.de/content/druckform-1

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