3.10 Microblogging

 

3.10.1 Grundlagen und Einsatzbeispiele

1. Grundlagen

Microblogging ist eine Form des Bloggens , bei der einzelne Beiträge ungefähr so lang sind wie eine SMS. Microblogging-Einträge (kurze Nachriten von ca. 140 Zeichen) können aus dem Internet (PC/Laptop) oder aus einem mobilen Gerät (Handy/PDA) verfasst und verschickt werden. Es gibt verschiedene Web-basierte Microblogging-Plattformen. Die bekannteste ist Twitter.

Die Twitter-Anwender bezeichnen sich als "Twits" und die einzelnen Beiträge als "Tweets". Das schreiben und lesen von Tweets heisst "twittern". Die Leser von Tweets werden als "Follower" bezeichnet. Jeder Twitter kann ein Follower von einem anderen Twitter werden. So bekommt jeder Twitter nur diese Tweets angezeigt, die von seinen Twitter verfasst wurden - alles klas so weit?

Die Tweets eines Twitters werden chronologisch dokumentiert und können asynchron gelesen werden, ähnlich wie im Blog. Das Twittern erfolgt aber in Echtzeit, d.h. die Followers bekommen die Tweets synchron zur Sendezeit.

Twitter können ihre Tweets  für die ganze Twitter-Community öffentlich machen oder nur für die eigenen Twitter zur Verfügung stellen. Dazu dient die Funktion "Protect my updates". Damit können geschlossene Twitter-Gruppen eingerichtet werden.

Per Twitter kann man auch Links austauschen. Mit TinyUrl wird die Zeichenanzahl reduziert (Man muss einfach auf TinyUrl.com die gewünschte Domain in das Eingabefeld eingeben und eine kurze URL per Twitter rauskopieren). Eine Alternative zu TinyUrl ist shortURL.

Das Mikro-Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Echtzeit-Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Kommentare oder Diskussionen der Leser zu einem Beitrag sind möglich. Damit kann das Medium sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation dienen (Quelle: Wikipedia).

 

2. Einsatzbeispiele:

Es gibt zur Zeit mehrere weitere Twitter-verwandte Anwendungen, u.a.

3.10.2 Didaktik, Inhalte, Methoden

1. Didaktische Einsatzmöglichkeiten von Microblogging (z.B. Twitter):

Im Blogbeitrag Twitter - A Teaching and Learning Tool beschreibt Tom Barrett das Potential  von Twitter für den Einsatz im Unterricht. Ausgehend davon, dass Twitter synchrone und asynchrone Kommunikation miteinander verknüpft, sind mehrere Einsatzmöglichkeiten denkbar.Diese werden in folgende Gruppen unterteilt:

  • Kreatives z.B. eine Idee zusammen entwickeln
  • Datenerhebung, z.B. Fragen stellen und Angaben zum Lernfortschritt
  • Meinungsbildung, z.B. wie soll eine Lerngruppe weiter vorgehen?
  • Informationsbeschaffung, z.B. Links und andere Ressourcen austauschen
  • Lokalisierung, z.B. wer sich beim Auslandspraktikum wo befindet?
  • Wettbewerb, z.B. der beste Slogan

2. Konkrete Einsatzmöglichkeiten von Twitter in MC20 sind:

  • Brainstorming mit Twitter: Brainstorming wird auf kurze, schnelle Austauschrunden angelegt, z.B. Ideen sammeln zum Ziel und Verlauf eines Medienprojektes in einer Lerngruppe.
  • Transfer mit Twitter: in einem Experten-Novizen-Twitter-Netzwerk, tauschen sich externe Fachexperten mit Novizen (z.B. Azubis) zu fachrelevanten Themen aus. 
  • Fremdsprachen mit Twitter: in einer Lerngruppe stellt der Lehrende kurze Aufgaben, z.B. einen Begriff, ein Wort übersetzen, auch als Wettbewerb möglich
  • Partnerschaften mit Twitter: Berufsschulklassen in zwei verschiedenen Regionen tauschen sich zu relevanten Themen aus oder kommunizieren begleitend zu einem gemeinsamen Projekt.
  • Kursverwaltung mit Twitter: Teilnehmer werden über Twitetr zu Änderungen im Zeitplan, Ort, Kursablauf usw. informiert 
  • Informationsaustausch mit Twitter: eine Lerngruppe tauscht relevante Links aus.
    • Im Twitter lassen sich die eigenen Updates nur für die Follower freischalten und damit wird in einer geschlossenen Gruppe kommuniziert.
    • GroupTweet  bietet zusätzluch eine Art Rundmailfunktion für Twitter. GroupTweet sendet eine direkte Nachricht (also als nicht öffentliche sondern für einen einzelnen Empfänger bestimmte Nachricht = Tweet) automatisch als Tweet an alle Follower weiter. Will man auch dieses weiter nicht öffentlich halten, so richtet man den Gruppen-Account als protected ein, so dass nur diejenigen die gestreuten Tweets lesen können, die dem Gruppen-Account followen.

3.10.3 Einbettung in das Blended Learning

Microblogging (z.B. Twitter) kann auf unterschiedliche Art und Weise in das Blended Learning eingebettet werden. Hier einige Beispiele:

  • Twitter als zusätzliches Kommunikationsmedium während einer Veranstaltung:
    • Ein Twitter-Stream wird bei einer Präsentation eines Vortrags live eingeschaltet, um die Meinung, Fragen und Interessen der Zuhörer für alle Teilnehmenden zu visualisieren
    • Lernende können während einer F2F oder einer virtuellen Veranstaltung live Folien zu kommentieren oder Meinungen, Links und sonstiges abzulegen
    • Twitter im Hörsaal
  • Twitter als Assessment-Tool:
  • Twitter als Kommunikationsmedium bei verteilten Lerngruppen
    • Kurze Berichte aus einem Auslandspraktikum oder Betriebspraktikum (Lehrende können bestimmte Beobachtungsaufträge verteilen)
    • digitales Klassenbuch
    • Tipps für Hausaufgaben, Referate usw.

 

3.10.4 Offene Fragen zu Microblogging

1. Entscheidungspunkte:

  • wie ist Twitter in Drupal integrierbar?
  • zu welchem Zeitpunkt kann es eingesetzt werden?
  • gibt es noch andere Alternativen zu Twitter?
  • gibt es besondere Regeln für MC20-Twitter? (z.B. Netiquette)

2. Forschungs-/Beobachtungspunkte:

  • wann soll Twitter als offener vs. geschlossener Bereich gestaltet werden?
  • welche didaktische Formen werden eingesetzt?