Textkörper | |
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Falzmaschine |
Maschine in der Buchbinderei, die im Wesentlichen zum Falzen von Druckbogen benutzt werden. |
Falzkleben | Technik, mit der die einzelnen Teile eines Falzbogens bereits während des Falzens miteinander verklebt werden. Meistens wird der Falzbogen mit einer Leimspur im Bund (1) so verklebt, dass er in sich auch nach dem Beschneiden zusammen hält. Das so ausgeführte F. ist für einfache und dünne Prospekte eine kostengünstige Alternative zur Drahtrückstichheftung. Das F. wird auch in der Mailing-Produktion eingesetzt, wobei Verklebungen an beliebigen Stellen des Falzbogens angebracht werden können um z.B. Taschen oder Kuverts zu bilden. |
Falzen | Scharfkantiges, genaues Umlegen von Papier entlang einer geraden Linie. Dabei wird das Papier so stark umgeformt, dass es nach dem F. nicht wieder zurückfedert. Die entstandene Falzlinie nennt man Falzbruch. Das F. erfolgt in der Buchbinderei und Druckweiterverarbeitung mit Falzmaschinen. |
Fälzeln | Tätigkeit, bei der der Buchblock-Rücken mit einem Fälzel umklebt wird. Durch das F. wird der Rücken abgedeckt, geschützt und stabilisiert, das Fälzel greift aber auch auf die vordere und hintere Seite des Buchblocks über. Es können sowohl Bücher als auch Broschuren gefälzelt werden. Bei Broschuren ist das Fälzel später häufig sichtbar ( z.B. bei der Fälzelbroschur oder bei der Schweizer Broschur). |
Fälzel | Streifen, meistens aus Gewebe, aber auch aus anderen stabilen Werkstoffen, der zum Fälzeln benutzt wird. |
Falzbrechen |
Durch das Falzen entstehende Schwächung der Papierfestigkeit im Falzbruch, die zu Problemen bei der Weitervararbeitung (z.B. bei der Drahtrückstichheftung) führen kann. Siehe auch Strichbruch. |
Falzbogen | Einmal oder mehrfach gefalzter Rohbogen. |
Falzart | Art und Weise wie die Falzbrüche (siehe Falzen) auf einem Falzbogen angeordnet sind. Grundsätzlich unterscheidet man drei Gruppen von Falzarten: Parallel-Falzungen, Kreuzbruch-Falzungen und kombinierte Falzungen. |
Falz einbrennen | Siehe Einbrennen des Falzes. |
Falz |
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Fadensiegeln |
Bindeverfahren, das eine Zwischenstellung zwischen Fadenheften und Klebebinden einnimmt. Das F. erfolgt bereits in der Falzmaschine. Dort werden vor dem letzten Bruch Fadenstücke in Form von Klammern von innen nach außen durch den Falzbogen gestochen. Die nach außen heraus stehenden Fadenenden werden mit einer heißen Metallschiene umgelegt und an den Bogen angeklebt (gesiegelt). Dabei wird der Kunststoff-Anteil im Faden angeschmolzen, und der Faden verklebt mit dem Papier. Anschließend wird der letzte Falzbruch ausgeführt, so dass die Fadenklammern genau im Rücken des Falzbogens liegen. |
Fadenheftmaschine |
Maschine zum maschinellen Fadenheften. Das zentrale Element jeder F. ist die Heftstation. Die Lagen werden in der Mitte geöffnet und mit einem Heftsattel in die Heftstation befördert. Dort befinden sich mehrere gleich arbeitende Heftabschnitte, die über die Buchhöhe gleichmäßig verteilt sind. Der Heftvorgang ist einem Heftabschnitt im Prinzip folgender: Die Lage wird zunächst von innen mit zwei sog. Vorstechnadeln vorgestochen. In die vorgestochenen Löcher dringen dann die Nähnadel und die Hakennadel ein. Die Nähnadel führt den Heftfaden nach innen. Dort wird der Faden als Schlaufe durch den seitlich beweglichen Fadenschieber erfasst und zur Hakennadel transportiert. Der Fadenschieber legt die Schlaufe in die Hakennadel ein. Anschließend bewegen sich Näh- und Hakennadel wieder nach oben. Der nächste Heftvorgang beginnt. Damit sich die Fadenschlaufe nicht wieder von der Hakennadel löst und mit der vorhergehenden Schlaufe verbunden wird, dreht sich die Hakennadel bei jeder Bewegung um 180°. Wenn die letzte Lage eines Buches so geheftet ist, erfolgt ein Leerstich, bei dem der Faden getrennt wird. So können die Buchblocks problemlos einzeln entnommen werden. Der hier beschriebene sog. einfache Heftstich (Broschurstich) kann durch die Bewegung des Fadenschiebers oder auch der Nähnadel verändert werden. Man kann auf diese Weise auch andere Sticharten einstellen (versetzter Stich, Übernähstich), die heute aber nur noch selten angewendet werden. |
Fadenheften |
Bindeverfahren, bei dem die einzelnen Falzbogen (Lagen) eines Buches oder einer Broschur mit Heftfaden verbunden werden. Der Heftfaden hat hauptsächlich die Aufgabe, die Lagen in sich zusammen zu halten. Bei mehrlagigen Produkten werden die Lagen untereinander durch das Ableimen verbunden. Beim handwerklichen F. wird auf Heftbünde geheftet, die die Querverbindung der Lagen herstellen sollen. Dabei wird der Heftfaden durch jede Lage geführt, läuft außen um die Heftbänder und wechselt an den äußeren Heftbünden („Fitzbünde“) in die nächste Lage (Durchausheftung). Im Unterschied dazu wird in der Fadenheftmaschine mit mehreren Heftabschnitten gearbeitet, die gleichmäßig über den Buchblock-Rücken verteilt sind. In jedem Heftabschnitt wird ein Heftfaden von der Nähnadel zur Hakennadel geführt. Bei mehrlagigen Produkten entsteht durch die Weiterführung des Heftfadens an der Nähnadel und durch die Bildung einer Schlaufe an der Hakennadel eine Querverbindung der Lagen. Aus diesem Grund erfolgt das maschinelle F. heute meistens ohne Heftbünde. Im Vergleich zu anderen Bindeverfahren ist das F. die beste und haltbarste Technik, jedoch auch die teuerste. |
Englische Broschur | Mehrlagige Broschur mit dreiseitig überstehenden Kanten und einem zusätzlichen Schutzumschlag, der am Rücken angeklebt ist. |
Endformat | Endgültiges Format eines Druckproduktes. Das E. wird durch das Beschneiden (z.B. bei Briefbogen) oder den Dreiseitenbeschnitt (bei Büchern und Broschuren) erzielt. |
Einstecken | Ineinander-Legen mehrerer Falzbogen um eine Lage zu bilden (siehe auch Sammeln). |
Einschweißen |
Umhüllen eines fertigen Produktes mit Kunststoff-Folie. Hierfür gibt es eine Reihe verschiedener Techniken, wobei das Produkt meistens von allen Seiten mit Folie bedeckt ist. Für das E. wird oft Schrumpffolie verwendet und das eingeschweißte Produkt durch einen Hitzekanal geführt. Durch die einwirkende Wärme zieht sich die Schrumpffolie zusammen und legt sich eng an das Packstück an. |
Einschlagen | Beim Beziehen eines Werkstückes das Herumkleben der überstehenden Ränder des Bezugsmaterials um eine Kante (z.B. bei Buchdecken, Kästen, Mappen). |
Einlegen | Einfügen von Postkarten, Prospekten o.ä. in fertige Bücher und Broschuren. |
Einlaufen | Unerwünschtes Eindringen von Klebstoff oder Schnittfarbe (siehe Schnittverzierung) zwischen Papierblätter. |
Einlagige Broschur | Wird auch als Rückstichbroschur bezeichnet. Die e. B. besteht aus einem oder mehreren ineinander gesteckten Falzbogen, die eine Lage ergeben. Diese Lage wird im Rücken durch das Bindematerial gefügt, z.B. durch Draht, Faden oder Klebstoff. |
Einlagig |
Siehe Lage |
Einhängen |
Im weiteren Sinn: Siehe Anpappen Im engeren Sinn die Verbindung von Buchblock und Buchdecke mittels einer Hülse oder eines Ansetzfalzes. Dabei werden beide Bauteile zwar unverrückbar miteinander verbunden, die Vorsätze sind jedoch noch nicht angeklebt. |
Einbrennen des Falzes | Formung des Falzes (3) durch beheizte Metallschienen. Diese werden am frisch angepappten Buch eingedrückt und bewirken die Verklebung des Bezugsmaterials mit dem Vorsatz im Bereich des Falzes. Durch das E. lässt sich das Buch besser öffnen, es ist formstabiler und sieht besser aus. |
Einbinden | Alle Tätigkeiten zur Herstellung eines Buches oder einer Broschur. Dazu gehören z.B. Schneiden, Falzen, Vorrichten, Zusammentragen, Heften, Kleben, Beschneiden, Kapitalen, Hinterkleben, Einhängen, Pressen und Formgeben. |
Einbandgewebe | Sammelbezeichnung für alle Gewebe, die zum Beziehen buchbinderischer Produkte vorgesehen sind. Man unterscheidet geschlossene und offene E.: Geschlossene E. sind so stark mit Kunststoffen beschichtet, dass die Oberfläche weitgehend schmutz- und feuchtigkeitsunempfindlich ist. Offene E. haben eine vergleichsweise natürliche Gewebe-Struktur, sind meistens aber auch empfindlicher gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit. Um ein Durchschlagen des Klebstoffs bei der Verarbeitung zu verhindern, sind offene E. rückseitig mit Papier kaschiert. Fälschlich wird E. oft auch als Leinen bezeichnet. Leinen ist jedoch nur einer von vielen Faser-Rohstoffen, die für die E.-Herstellung eingesetzt werden (Baumwolle, Viskose, Kunstfaser). |
Einbanddecke | Siehe Buchdecke. |
Einband |
Siehe Bucheinband |
Ebarbieren |
Handwerkliche Technik zum Beschneiden von Büchern, auch Beraufen genannt. Beim E. wird vor dem Heften jede Lage einzeln mit der Pappschere geringfügig beschnitten. Dies kann dreiseitig erfolgen oder auch nur vorne und am Fuß, so dass der Kopfschnitt später konventionell mit der Maschine ausgeführt wird, um dort eine zusätzliche Schnittverzierung anzubringen. Das aus dem französischen Sprachraum stammende E. dient hauptsächlich dazu, die geschlossenen Falzbrüche zu öffnen und einzelne, besonders hervortretende Blätter zurückzuschneiden. Es müssen also nicht alle Blätter der Lagen erfasst werden. Das Beschneiden mit der Pappschere und anschließende Heften führt zu einer gewollten ungleichmäßigen Oberfläche der e. Buchblock-Kanten. Die ansonsten ebenmäßige Fläche wird durch die natürliche Blattkanten-Struktur gestaltet. |
Durchschlagen | Durchdringen von Klebstoff oder Farbe auf die andere Seite des Werkstoffs. Das D. muss unter allen Umständen vermieden werden. So sind empfindliche Einbandgewebe rückseitig mit Papier kaschiert, damit der Klebstoff nicht durch das Gewebe dringen kann. |
Durchausheftung |
s. Fadenheftung |
Druckweiterverarbeitung | Tätigkeitsbereich, der alle Arbeitsschritte einschließt, um aus den nur bedruckten Werkstoffen die vorgesehenen Produkte mit ihren jeweiligen Formen und Eigenschaften zu fertigen. Die einfachste Form der D. ist das Schneiden und Falzen von Druckbogen, um daraus z.B. Prospekte herzustellen. Sehr viel aufwendiger ist die D. aber bei der Herstellung von Mailings. In der Buchbinderei umfasst die D. aber auch alle Arbeitsschritte vom Falzen der Druckbogen bis zum versandfertigen Verpacken der fertigen Bücher und Broschuren. In diesem Sinne ist die Buchbinderei nur ein Teilbereich der D. |
Dreiseitiger Schnitt |
Schnittverzierung an allen drei Seiten des Buchblocks. |
Dreiseitenbeschnitt | Beschneiden des Buchblocks an Kopf, Fuß und Vorderseite. Durch den D. erhält der Buchblock sein Endformat, man erzielt glatte Buchblock-Kanten, und die vorher geschlossenen Falzbogen werden durch den D. geöffnet. Industriell erfolgt der D. zumeist mit dem Dreimesserautomaten (für Bücher und mehrlagige Broschuren) oder mit dem Trimmer (für Rückstich-Broschuren). |
Dreibruchbogen | Dreimal gefalzter, 16-seitiger Rohbogen. |
Drahtrückstichheftung |
Siehe Drahtheften |