Druckplattenbebilderung

Raster Image Processor (RIP)

Bevor eine Druckplatte bebildert werden kann, muss durch eine spezielle Hard- oder Software die zu druckende Datei gerastert werden. Dabei wandelt der RIP die Seitenbeschreibungssprache der Datei (i.d.R. PostScript) in ein belichtungsfähiges Rasternetz um. Dieses Punkteraster kann der Drucker dann mit einem Laser auf die Druckplatte übertragen.
Der RIP-Prozess gliedert sich in drei Schritte:

  1. Interpretation
    Die PostScript-Programmanweisungen werden übersetzt, um eine Display-Liste zu erstellen. Die Display-Liste sagt dem Interpreter der Belichtungsmaschine, wie die Darstellung des PDF-Objektes aussieht, z.B. welche Transparenzen und Verläufe vorhanden sind. Das funktioniert, weil der RIP die PS-Anweisungen in ein objektorientiertes Datenformat umrechnet.
  2. Rendering
    Die in der Display-Liste enthaltenen Informationen werden in einzelne Bildpunkte zerlegt (Bytemap) und an die  Ausgabeauflösung angepasst.
  3. Screening
    Die bis hierhin noch in Halbtönen vorliegenden Pixel der Bytemap werden nun in Bitmap umgerechnet, also in ein Rasternetz von 1 Bit Pixeltiefe. Das Rasternetz besteht je nach Konfiguration aus frequenz- oder amplitudenmodulierten Rasterpunkten.

Modere RIPs verfügen über die Möglichkeit, noch während der Berchnung die Seperation durchzuführen und geräteunabhängige Display-Listen zu erstellen.

Methoden der Druckplattenbebilderung

  1. Computer-to-Film (CtF)
    Traditionelle Methode mit Hilfe eines PostScript-RIPs, weitgehend abgelöst durch CtP (außer im Siebdruck): Der RIP beleuchtet zunächst einen Film, der entwickelt werden muss. Der entwickelte Film wird dann im Plattenkopierer auf die Druckplatte übertragen.

  2. Computer-to-Plate
 (CtP)
    Die Filmbelichtung fällt weg und die Druckplatten werden in speziellen Plattenbelichtern oder direkt in der Druckmaschine bebildert.
    Vorteil: hohe Registergenauigkeit, keine Mitbelichtung von Staub und Schnittkanten, größerer Tonwertumfang, scharfe Punkte, Wegfall manueller Plattenkorrektur, Zeiteinsparung durch digitale Voreinstellungen, Kosteneinsparung.
     
  3. Computer-to-Plate-on-Press
 (DI)
    Auch Direct-Imaging genannt.

Druckplattenbelichter

  • Flachbettbelichter
  • Innentrommelbelichter
  • Außentrommelbelichter

Druckplattensysteme

  • Silberhalogenid-Druckplatten
    - für Auflagen bis 350.000 Drucke
    - sehr hohe Auflösung
    - Belichtung mittels Violett- und Rot-Lasern
    - FM-Raster geeignet
    - schnellste digitale Druckplattentechnologie, da höchste Empfindlichkeit
    - lichtempfindlich, müssen daher im Dunklen verarbeitet werden
    - nicht geeignet für Druck mit UV-Farbe
  • Fotopolymere Druckplatten
    - üblich im Rollenoffset / Zeitungsdruck sowie im Bogenoffset / Akzidenzdruck
    - mittlere Qualität
    - Aufbau: Unterste Schicht ist ein Alumiumträger, darüber folgt eine negative arbeitende Polymerschicht aus Duroplasten und zu oberst befindet sich eine Schutzschicht.
    - Funktionsprinzip: Die Druckplatte wird durch ein Negativ hindurch bestrahlt. Die Polymerschicht härtet an den Stellen aus, an welche Licht gelangt. Die löslich gebliebene Rest wird ausgewaschen.
    - gute Farbannahme und Farbabgaebeeigenschaften
    - je nach Platte sind Auflagen von 500.000 bis 1 Million Drucke problemlos
    - Nachteil: tageslichtempfindlich, FM-Raster ungeeignet, mäßige Auflösung
  • Hyprid-, Sandwich- oder Mehrschichtendruckplatten
  • Thermodruckplatten
    - hohe Auflösung
    - Auflagen von 1 Million und mehr möglich
    - sehr hohe Randschärfe
    - IR- und Nd:YAG-Laser ermöglicht Verarbeitung bei Tageslicht
    - prozesslose Entwicklung, also ohne Chemikalien
     

Weitere Stichworte: Raster, PostScript

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Kommentare

Hallo,

Computer-to-Paper habe ich weggelassen, da ja hier gar keine Druckplatte mehr belichtet bzw. benötigt wird.

Also aus dem Thema eigentlich schon herausfällt.