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4.3 Umschlagen, Umstülpen, Umdrehen
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Umschlagen, Umstülpen und Umdrehen sind Fachbegriffe für Wendemöglichkeiten des Druckbogens unabhängig davon, ob der Schön- und Widerdruck mit einer oder mit zwei Druckformen ausgeführt wird.
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Definition |
Umschlagen
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Beim Umschlagen wird der Druckbogen nach dem Schöndruck senkrecht zur Greiferkante gewendet. Die Vorderanlage bleibt unverändert; die Seitenanlage wechselt auf die andere Seite.
Der große Vorteil des Umschlagens liegt darin, dass sich Größendifferenzen des Druckpapiers nicht auf das Register zwischen Schön- und Widerdruck auswirken. |
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Film |
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Definition |
Umstülpen
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Beim Umstülpen wird der Druckbogen nach dem Schöndruck parallel zur Greiferkante gewendet. Die Vorderanlage wechselt, die Seitenanlage bleibt gleich.
Wird in zwei Druckgängen gedruckt, müssen für ein gutes Druckregister alle Druckbogen gleich groß sein. Die Druckbogen müssen also vor dem Druckbeginn mindestens dreiseitig beschnitten werden.
Daher wird das Umstülpen vor allem beim Schön- und Widerdruck in einer Druckmaschine mit Wendeeinrichtung angewendet. Ein Zuschnitt des Bogens vor dem Drucken ist in diesem Fall nicht erforderlich. |
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Film |
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Definition |
Umdrehen
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Beim Umdrehen wird zwei Mal die gleiche Seite des Druckbogens bedruckt. Sowohl die Vorder- als auch die Seitenanlage ändern sich.
Das Verfahren besitzt heute keine Bedeutung mehr. Es wurde für den Druck von kariertem Papier verwendet, um das Stückeln von Linienelementen im Bleisatz zu vermeiden. |
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Der Schön- und Widerdruck kann sowohl beim Umschlagen als auch beim Umstülpen in einer oder in zwei Formen erfolgen. Vom Schön- und Widerdruck zum Umschlagen bzw. Umstülpen wird jedoch nur gesprochen, wenn zwei Druckformen verwendet werden, also nach dem ersten Druckgang alle Druckplatten gewechselt werden müssen. Wird in einer Form mit denselben Druckplatten gedruckt, ist die Rede vom Druck zum Umschlagen bzw. Umstülpen. (siehe Grafik)
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Beispiel |
Fachsprachliche Begriffsverwendungen
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