Grundlagen der Kalkulation von Druckerzeugnissen - 
Grundlagen der Kalkulation von Druckerzeugnissen
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3.3 Einzelberechnung des Farbverbrauchs


 

Eine auftragsspezifische Kalkulation ist erforderlich, wenn die Farbe speziell für den Auftrag bestellt werden muss (z.B. Sonderfarben) oder wenn die tatsächliche Farbverbrauchsmenge auftragsspezifisch in die Kalkulation einfließen soll (z.B. bei hohen Auflagen im Rollendruck).

Für eine auftragsspezifische Farbmengenkalkulation müssen die Druckdichte und der Farbverbrauchswert für den Auftrag bekannt sein. Die bvdm.-Unterlagen enthalten nur Richtwerte.

Für die Berechnung des Farbverbrauchs kommt folgende Formel zur Anwendung:

 

Farbverbrauch
Formel

Formel für die Berechnung des Farbverbrauchs:

Formel Farbverbrauch

Beachtet werden muss, dass die Werte für die Druckdichte für die einzelnen Farben häufig nicht einheitlich sind. Die Berechnung muss in diesem Fall für jede Farbe einzeln erfolgen.

 


Hinweis

Berechnung des Farbverbrauchs in den Übungen

Erfordert die Aufgabenstellung in den Übungen eine Einzelberechnung des Farbverbrauchs, werden bei der Auftragsbeschreibung die Werte für die Druckdichte und den Farbverbrauchswert zusätzlich angegeben.

 

 

Im Folgenden werden die für die Berechnung des Farbverbrauchs bestimmenden Einflussfaktoren "Bedruckte Fläche", "Druckdichte", "Farbverbrauchswert" und Auflage beschrieben:

 

 

1. Bedruckte Fläche

Die bedruckte Fläche bezieht sich auf das offene Seitenformat (inkl. Anschnitt) eines Exemplars sowie den Umfang des Druckerzeugnisses. Soll beispielsweise ein 6-seitiger Flyer im Endformat DIN lang produziert werden, muss mit zwei Seiten und dem offenen Format DIN A4 zzgl. Beschnitt (30,3 x 21,6 cm) gerechnet werden.

 

Bedruckte Fläche
Formel

Formel für die Berechnung der bedruckten Fläche:

Formel Bedruckte Fläche

 

Tab.: Beispiele für Druckdichten bei unterschiedlicher Gestaltung der Seiten

2. Druckdichte

Sie gibt das Verhältnis von druckenden zu nicht druckenden Stellen an und wird auch als Flächendeckungsgrad bezeichnet. Sofern keine Programme zur Analyse der Druckdichte zur Verfügung stehen, wird sie geschätzt. In den Kalkulationsunterlagen des bvdm. ist eine Tabelle (Abschnitt 4.5.4.2) mit üblichen Beispielen für Druckdichten für eine Farbe enthalten.

  Vollflächiges farbiges Rasterbild Rasterbild und s/w-Text s/w-Text mit farbiger Überschrift
Beispiel Farbdichte Farbdichte farbdichte
Cyan 41% 10% 0%
Magenta 31% 9% 1%
Yellow 29% 8% 1%
Schwarz 15% 13% 8%
Tab.: Farbverbrauchswerte für häufig verwendete Papiertypen (Quelle der Werte: bvdm.)

 

3. Farbverbrauchswert

Der Farbverbrauchswert gibt die erforderliche Menge Farbe in Abhängigkeit von der Saugfähigkeit des Papiers an. In den Kalkulationsunterlagen des bvdm. ist eine Tabelle mit Vorgaben für verschiedene Papiersorten enthalten. Darin wird berücksichtigt, dass beim Vollflächendruck im Vergleich zum Rasterdruck der Farbverbrauch höher liegt, um eine gleichmäßige Flächendeckung zu erreichen.

Da Papier ein Naturstoff ist, handelt es sich bei den Vorgaben um Richtwerte, die abhängig von der Papiercharge sowie den spezifischen Druckbedingungen variieren. Bei der Kalkulation wird aus diesem Grund häufig auf eine exakte Differenzierung verzichtet und ein Durchschnittswert für alle Farben für die gewünschte Papiersorte verwendet.

Der Farbverbrauchswert bezieht sich auf den Auflagendruck. Für das Einlaufenlassen der Farbe sowie für Waschverluste muss ein Zuschlag von 150 bis 500 g Farbe pro Druckwerk berechnet werden. Abweichend von der vom bvdm. vorgeschlagenen Vorgehensweise, werden in der Praxis bei Vierfarbmaschinen oft nur Zuschläge für Sonderfarben berücksichtigt, da die Druckmaschinen immer „in der Farbe stehen“.

Papiertyp Papiersaugfähigkeit Farbverbrauchswerte
Vollflächendruck Rasterdruck
Offsetpapier, ungestrichen Offsetpapier 1,8 bis 2,2 g/m² 1,4 bis 1,6 g/m²
Offsetpapier, mattgestrichen Offsetpapier 1,4 bis 1,6 g/m² 1,2 bis 1,4 g/m²
Kunstdruckpapier Kunstdruckpapier 1,2 bis 1,4 g/m² 1,0 bis 1,2 g/m²
 

 

4. Auflage

Die Auflage richtet sich nach den Anforderungen des Auftrages. Dabei sind Papierzuschüsse im Druck und in der Weiterverarbeitung einzukalkulieren. Insofern ist für die Berechnung des Farbverbrauchs die auflagenvariable Bruttodruckbogenzahl als Grundlage zu verwenden. Dabei muss geprüft werden, ob auf einem Druckbogen mehrere Nutzen eines Exemplars platziert werden und ob aus einem Rohbogen mehrere Druckbogen geschnitten werden können. In diesen Fällen vervielfacht sich die Bruttodruckbogenzahl entsprechend.

 


Beispiel

Beispiel: Einzelberechnung des Farbverbrauchs

 

 

 

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