Seit den Ursprüngen Mitte der 70er Jahre hat sich die anfangs nur für die Kalkulation entwickelte Software deutlich weiter entwickelt. Zahlreiche Funktionen kamen hinzu, die die Möglichkeiten der Kalkulation erweiterten. Der vergrößerte Funktionsumfang und die Vielzahl der Softwarelösungen führten neben dem Begriff „Branchensoftware“ zu weiteren Bezeichnungen. Besonders verbreitet ist in der Druckbranche die Bezeichnung „Managementinformationssystem“ (MIS). Anzutreffen ist aber auch „Auftragsmanagementsoftware“ (AMS).
Managementinformationssysteme übernehmen Aufgaben, die in anderen Branchen von ERP-Systemen (Enterprise Ressource Management System, z.B. SAP) oder CRM-Systemen (Customer Relationship Management Systemen, z.B. Microsoft CRM Dynamics) unterstützt werden. In der klein- und mittelständisch geprägten Druckbranche kommen selten Lösungen von Standard-Softwareanbietern wie SAP zum Einsatz. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass das Kalkulationsmodul als das „Herz“ in branchenübergreifenden Softwaresystemen nicht vorhanden ist. Weiterhin geht aber auch der Funktionsumfang von Standard-Softwareanbietern in der Regel deutlich über die Erfordernisse der meisten Druckereien hinaus. Insofern muss bei einer solchen Lösung mit vergleichsweise hohen Kosten in der Anschaffung sowie einer unnötig hohen Komplexität bei der praktischen Anwendung gerechnet werden.
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