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6.4 Fertigungs- und Hilfszeiten und Nutzungsgrad N°


 

Schauen wir uns die Kapazitätsnutzungszeit genauer an: Die Zeit, in der die Maschinen laufen und die Arbeitskräfte an den Maschinen stehen, kann für die eigentliche Fertigung von Aufträgen genutzt werden (Fertigungszeit). Nun gilt auch in der Druckindustrie das Sprichwort „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne“. So werden auch gewisse Zeiten für Arbeiten benötigt, in denen kein Output erzeugt wird und die somit nicht bestimmten Aufträgen zugeordnet werden können, wie z. B. Maschine reinigen, Plattenlieferung entgegennehmen etc. Diese Hilfszeiten dienen dazu, die Betriebsbereitschaft herbeizuführen oder aufrechtzuerhalten und kleine Störungen oder Mängel zu beseitigen.

Fertigungszeiten sind die Zeiten, in denen tatsächlich für einen Auftrag produziert wird.

Hilfszeiten sind alle Zeiten, in denen der Arbeitsplatz planmäßig besetzt ist, aber nicht für einen Auftrag produziert wird.

Die Plankapazität ist die Summe aus Fertigungszeiten und Hilfszeiten.

Das Verhältnis zwischen den Fertigungsstunden und der Plankapazität (Fertigungs- und Hilfszeiten) ist der Nutzungsgrad N°.

 


Formel
N° = Fertigungsstunden [h/Jahr]
Fertigungs- und Hilfsstunden [h/Jahr]

 

 

Der Nutzungsgrad stellt also dar, in welchem Maß die Arbeitsstunden mit „reiner“ Fertigungszeit  - also produktiv - genutzt werden. Er wird ermittelt anhand von betrieblichen Aufzeichnungen (Zeiterfassung, Tageszettel). Der bvdm nutzt in seinen Unterlagen einen durchschnittlichen Nutzungsgrad. Bei Druckmaschinen liegt dieser zwischen 86 % und 88 %. In unserem Beispiel wird von einem Nutzungsgrad von 86 % ausgegangen.

Wenn der Nutzungsgrad bekannt ist, kann die Zahl der Fertigungsstunden wie folgt ermittelt werden:

 


Formel
Fertigungs- und Hilfsstunden [h/Jahr] × N° = Fertigungsstunden [h/Jahr]

 

 

In unserem Beispiel gilt:

 


Formel
1470 h/Jahr × 86 % = 1264,2 Fertigungsstunden pro Jahr
 

 

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