Rollenspiel

Rollenspiel

  • Nutzung: Üben des Umgangs mit typischen betrieblichen Situationen, wie Kundengespräche, Gespräche mit Vorgesetzten, Kollegen, Ausbilder.
  • Kennzeichen: Beim Rollenspiel gibt es - außer der zu beschreibenden Rolle - keine Vorgaben. Gegenüber dem Lernauftrag entfällt die Muße zum Nachdenken. Hier ist die Kreativität jedes einzelnen direkt und allein gefragt. Im Rollenspiel folgt die Vertiefung, indem der Auszubildende in eigener Wahl der Worte und Argumente gegenüber dem Rollenspiel-Partner einen Standpunkt zu vertreten hat. Er muss sich dabei auch in die Denkrichtung des anderen einfühlen, möglichst sofort darauf eingehen können. Der Ausbilder gibt mit knappen Informationen lediglich den Spielrahmen vor und variiert diesen gegebenenfalls für einen anschließenden zweiten Durchgang, bei dem Mitspieler und Zuhörer ausgewechselt werden.

 

Beispiel 1

Rollenspiel mit zwei Auszubildenden

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan
Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien vom 4. Mai 1998 (BGBl. I S. 875 vom 13. Mai 1998)

Kundenbetreuung (§4 Abs. 3 Nr. 1.3)

  1. Beratungs- und Verkaufsgespräche planen, durchführen und nachbereiten

Mögliches Vorgehen

Mit dem Kunden hat es immer wieder Probleme gegeben. Er macht zunächst nur wenige Vorgaben zum Entwurf eines Werbeprospektes, ist aber dafür bekannt, dass er nur sehr selten mit den Ergebnissen der ersten Layout-Entwürfe zufrieden ist. Er ist nur schwer zu überzeugen; - ist er allerdings überzeugt, dann läuft die gemeinsame Arbeit mit ihm problemlos weiter.

 

Beispiel 2

Rollenspiel mit mehr als zwei Auszubildenden

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan
Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien vom 4. Mai 1998 (BGBl. I S. 875 vom 13. Mai 1998)

Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes (§4 Abs. 1. Nr. 2)

  1. Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der betriebsverfassungs- oder personalvertretungsrechtlicher Organe des ausbildenden Betriebes erklären 

Mögliches Vorgehen

Der Ausbilder will die beabsichtigte Änderung der Arbeitszeiten "am runden Tisch" mit verteilten Rollen diskutieren lassen. Als Beteiligte schlagen die Auszubildenden dem Ausbilder vor: Abteilungsleiter, REFA-Mann, Sachbearbeiterin, Hausmeister, Betriebsratsmitglied, Vertrauensarzt, Redakteur der Hauszeitschrift.

Zur Festlegung, wer welche Rolle übernimmt, äußern sich zuerst die Auszubildenden. Der Ausbilder hat einen Schriftsatz verteilt, in dem die Rahmenbedingungen beschrieben sind. Vor Spielbeginn steht Zeit zur Verfügung, damit sich jeder in seine Rolle eindenken, sich mit ihr identifizieren kann. Die Sitzung wird als offenes Rollenspiel (unstrukturiert) oder strukturiert durchgeführt. Im letzteren Fall ist ein Auszubildender als Vorsitzender zu bestimmen bzw. zu wählen (z.B. als Betriebsratsmitglied), der die Sitzung eröffnet, Wortmeldungen zuteilt und am Schluss das Ergebnis zusammenfasst. Der Ausbilder äußert sich erst nach dem Ende des Rollenspiels.

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