Hier könnt ihr eure Notizen, Zusammenfassungen zum Prüfungsgebiet veröffentlichen und gemeinsam diskutieren.
Zweck der Kapazitätsrechnung
Innerhalb der Kapazitätsrechnung wird eruiert, wie viel Tage bzw. Stunden pro Periode überhaupt produktiv für einen Kundenauftrag „gearbeitet“ wird. Dies ist deshalb von Interesse, weil wir ja im Ergebnis einen Stundensatz zu ermitteln haben. Wichtig ist hierbei nur, die produktiven Arbeitszeiten zu ermitteln.
Arbeitsplatzkapazität
Unter der Arbeitsplatzkapazität versteht man die Zahl der Tage bzw. Stunden, an denen der Arbeitsplatz planmäßig „betriebsbereit“ ist. Man könnte auch sagen: der Betrieb ist „geöffnet“.
Von den maximal möglichen Tagen eines Jahres werden die Wochenenden (Annahme 5-Tage-Woche) und die Feiertage (Annahme 10 Tage) abgezogen. Es ergibt sich die sog. Arbeitsplatzkapazität.
Plankapazität und Beschäftigungsgrad
Unter der Plankapazität versteht man die Zahl der Tage bzw. Stunden, an denen der Arbeitsplatz tatsächlich besetzt ist. Wenn man an den Tagen, an denen die normalerweise dem Arbeitsplatz zugeordneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Urlaub, zur Weiterbildung oder krank sind, anderes Personal (sogenannte „Springer“) einsetzt, so ist die Plankapazität genauso hoch wie die Arbeitsplatzkapazität.
Von den maximal möglichen Arbeitstagen eines Jahres werden die sogenannten „Abwesenheitsfaktoren“, wie Urlaub, bezahlte Arbeitsverhinderung etc. abgezogen. Man gelangt zur sog. Mannkapazität. Sofern aufgrund kapazitativer Engpässe Überstunden anfallen oder Springer bzw. Aushilfen zum Einsatz kommen, vergrößert sich die Mannkapazität, ansonsten entspricht die Mannkapazität der sog. Plankapazität.
Das Verhältnis zwischen der Plankapazität und der Arbeitsplatzkapazität ist der Beschäftigungsgrad B°.
Fertigungszeit, Hilfszeit, Nutzungsgrad
Die Zeit, in der die Maschinen laufen und die Arbeitskräfte an den Maschinen stehen, kann für die eigentliche Fertigung von Aufträgen genutzt werden (Fertigungszeit). Nun gilt auch in der Druckindustrie das Sprichwort „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne“. So werden auch gewisse Zeiten für Arbeiten benötigt, in denen kein Output erzeugt wird und die somit nicht bestimmten Aufträgen zugeordnet werden können, wie z. B. Maschine reinigen, Plattenlieferung entgegennehmen etc. Diese Hilfszeiten dienen dazu, die Betriebsbereitschaft herbeizuführen oder aufrechtzuerhalten und kleine Störungen oder Mängel zu beseitigen.
Fertigungszeiten sind die Zeiten, in denen tatsächlich für einen Auftrag produziert wird.
Hilfszeiten sind alle Zeiten, in denen der Arbeitsplatz planmäßig besetzt ist, aber nicht für einen Auftrag produziert wird.
Die Plankapazität ist die Summe aus Fertigungszeiten und Hilfszeiten.
Das Verhältnis zwischen den Fertigungsstunden und der Plankapazität (Fertigungs- und Hilfszeiten) ist der Nutzungsgrad N°.
Kapazitätsplanung:
Ist die wirtschaftliche Verplanung von betrieblichen Kapazitäten, die sich auf die Mitarbeiter, Betriebsmittel und Betriebsstätten bezieht. Die Kapazität ist das Fertigungsvermögen eines Betriebes.
Ziel:
Ermittlung Kapazitätsbedarf und -bestand und die sich daraus ergebenden Maßnahmen festlegen.
Aufgaben:
Man unterscheidet dabei zwischen quantitativen und qualitativen Kapazitätsmerkmalen:
quantitative Qualitätsmerkmale von Mensch und Betriebsmittel:
qualitative Qualitätsmerkmale von Mensch und Betriebsmittel:
Aus dem Kapazitätsbedarf und den Kapazitätsbestand ergibt sich der Beschäftigungsgrad.
Das Verhältnis von genutzter Kapazität zu Bezugsgrundlage ergibt den Beschäftigungsgrad. Dieser wird normalerweise in einem Prozentsatz ausgedrückt.
Bsp: Berechnen Sie den Beschäftigungsgrad
Kapazität: 500.000 Motorengehäuse/Vierteljahr
Beschäftigung: 425.000 Motorengehäuse/Vierteljahr
425.000 / 500.000 x 100 = 85% (Beschäftigungsgrad)
1 Kalendertage
2 - Samstage, Sonntage (5-Tage-Woche)
= zu entlohnende Zeit
3 - Anzahl Feiertage, abzüglich "Nicht-Arbeits-Tage"
4 Arbeitsplatzkapazität
5 - Urlaub
6 - bezahlte Arbeitsverhinderung
7 - Krankheit
8 - Freischichten
9 - Altersfreizeit
10 Mannkapazität
11 + Überstunden
12 + Springer / Aushilfen
13 Plankapazität
Weiterführende Links
http://blog.medienfachwirt.info/tag/kapazitatsplanung/