Bei den Zeichen kann man zwischen Satzzeichen und Sonderzeichen, die nochmals zu unterscheiden sind, differenzieren.
Satzzeichen oder Interpunktionszeichen dienen der Strukturierung eines Satzes, wie Punkt, Komma, Semikolon, Doppelpunkt oder erleichtern die Erfassung des Satzinhaltes z.B. durch die Setzung eines Frage- oder Ausrufezeichens.
Abkürzungen, bei denen die einzelnen Buchstaben gesprochen werden (wie LKW => »el-ka-we«), werden nicht mit einem Punkt beendet. Abkürzungen, bei denen das ursprüngliche Wort vollständig gesprochen wird (wie etc. z.B., usw.) werden mit einem beendet bzw. getrennt.
Zwischen Punkt und dem folgenden Buchstaben wird kein Wortzwischenraum als Trennung verwendet, sondern ein Achtelgeviert. Denn durch den Leerraum über dem Punkt auf der Schriftlinie würde sonst der Abstand mit einem ganzen Wortabstand mitten im Satz optisch zu groß wirken.
Manuelle Korrekturen sind zudem nötig, damit die Abstände zwischen Punkt und Buchstabe optisch gleich wirken.
Als Auslassungszeichen setzt man drei Punkte. In jeder guten Satzschrift sollte dies als eigenständiges Zeichen – auch Ellipse genannt – vorhanden sein. Was die jeweils bessere Lösung ist hängt von der jeweilgen Schrift und vom Kerning des Punktes bzw. der Zurichtung Ellipse ab. Sie sollten nicht so eng stehen, dass sie sich in kleinen Schriftgrößen optisch zusammenlaufen und nicht so weit, dass sie wirken, als würden sie auseinander fallen..
Werden ein Wort oder gar mehrere vollständige Wörter ausgelassen, dann folgt vor und nach den Auslassungspunkten ein Wortabstand. Werden nur Teile eines Wortes ausgelassen, so werden die Auslassungspunkte wie Buchstaben behandelt und ohne Abstand zu den vorhergehenden Buchstaben gesetzt.
Der Punkt ist wie das Ausrufe- und Fragezeichen ein Schlusszeichen und kennzeichnet das Ende von Sätzen. Der Punkt steht ohne Abstand nach dem letzten Zeichen des Satzes, und ihm folgt ein Wortabstand.
Je nachdem, wie gut oder schlecht das Kerning der Schrift ist sollte man hier manuell eingreifen.
Der Halbgeviertstrich besitzt wie der Name bereits eindeutig anzeigt, die Breite eines halben Geviert, also die Hälfte der Schriftgröße. Es gibt verschiedene Anwendungen dieses Strichs, woraus sich auch verschiedene Begriffe wie Gedankenstrich, Auslassungsstrich oder Streckenstrich ergeben.
Der Halbgeviertstrich dient u.a. als Auslassungszeichen für die Angabe 00 Cent (oder anderer Währungen). In Tabellen kann dafür auch ein Geviertstrich verwendet werden, sofern Tabellenziffern vorhanden sind, die jeweils ein Halbgeviert breit sind.
Die Zahlen links sind Mediävalziffern für Tabellen aus der Skolar, rechts die Versalziffern (standardmäßig ebenfalls für Tabellen). Jeweils mit dem dem Halbgeviertstrich als Auslassungzeichen (Zeile 1) und mit Gevierstrich als Auslassungszeichen für die Verwendung in Tabellen oder anderen Listen, bei denen die Einheiten untereinander stehen müssen.
Fälschlicherweise wird aber häufig statt des korrekten Halbgevierstrichs das kürzere Divis (Bindestrich) oder ein doppelt gesetzter Divis verwendet.
Der Halbgeviertstrich wird auch als Gedankenstrich bezeichnet. Dies geht auf seine Verwendung zurück, gedankliche Einschübe in Texten hervorzuheben. Jeweils vor und nach dem Gedankenstrich wird ein Wortabstand gesetzt.
BEISPIEL
Ich glaube – vielmehr ich weiß –, dass der Duden ein praktisches Nachschlagewerk ist.
Der Streckenstrich bzw. Bis-Strich wird ohne Wortabstand davor und dahinter gesetzt.
Da das Kerning von Schriften nicht immer ideal ist, sollte man je nach Verwendung die Abstände vom Halbgeviertstrich zu den vorherigen und nachfolgenden Zeichen manuell bearbeiten und das Kerning so anpassen, dass optisch gleiche Abstände entstehen.
Der Halbgeviertstrich kann auch verwendet werden, um das Wort »gegen« zu ersetzen, zum Beispiel bei sportlichen Veranstaltungen.
Hierbei wird im Gegensatz zur Ersetzung des Wortes »bis« jeweils vor und nach dem Halbgeviertstrich ein Wortabstand gesetzt.
BEISPIEL
Der Divis ist der kürzeste typografische Strich und seine weiteren Bezeichnungen ergeben sich aus der unterschiedlichen Verwendung. Im Englischen wird der Bergiff Hyphen verwendet. Seine Länge entspricht etwa einem Viertelgeviert bzw. ein wenig kleiner,
• Entweder als Trennstrich zur Kennzeichnung von Silbentrennungen am Zeilenende. Daher wird er auch als Divis (vom lateinischen Wort dividere = teilen) bezeichnet.
• Oder als verbindender Strich – Bindestrich – von Doppelnamen (Karl-Heinz) oder Straßennamen (Albert-Einstein-Allee).
An- und Abführungszeichen dienen der Markierung von direkter Rede, Zitaten oder der Hervorhebung von einzelnen oder mehreren Wörtern. In Deutschland und Österreich werden hierfür die An- und Abführungszeichen „ “ oder die Guillemets » « verwendet. Als korrekte Form der An- und Abführungen kann man sich auch folgende Eselbrücke merken: 99 unten – 66 oben.
Andere Länder bzw. Schriftsprachen verwenden eine andere Positionierung und/oder andere Zeichen.
Auch einfache An- und Abfürhungen sind möglich, wenn z.B. innerhalb eines Zitates ein weiteres Zitat zu kennzeichnen ist.
BEISPIEL
Fälschlicherweise werden immer wieder statt der An- und Abführungen Akzente oder Zollzeichen bzw. statt der Guillemets werden Größer-gleich- bzw. Kleiner-gleich-Zeichen verwendet.
In HTML-Dokumenten werden nur die „umgekehrten französischen“ Anführungszeichen angewandt, da andere Zeichen sich nicht in einem international genormten Bereich des Zeichensatzes befinden und nicht klar ist, was im weltweit vernetzten Internet auf dem Bildschirm des Einzelnen erscheint.
Der Apostroph kennzeichntet die Auslassung einzelner Buchstaben. Er ähnelt der Form des Kommas, der jeweils verwendeten Schrift.
Die Kenntnis der deutschen Orthografie hilft auch bei der korrekten Verwendung des Apostroph. Er dient nicht zur Kennzeichnung eines Genitiv-s, wie es im Englischen vorkommt.
Trotzdem gibt es bei bestimmten Wörtern und ihrem Genitiv die Verwendung des Apostroph, und zwar bei Namen und Wörtern, die auf »s« oder »x« enden. So heißt es »Hans’ Auto« und »Max’ Buch«, da das Gentiv-s hier wegfällt und dieser Wegfall durch den Apostroph gekennzeichnet wird.
Fälschlicherweise werden anstatt des Apostroph der Akzent Akut oder das Minutenzeichen verwendet. Oder es wird stat dessen das einfache Abführungszeichen für deutschsprachige Texte verwendet.
Dialekte entsprechen in sich nicht der korrekten Schreibweise, so eingeschlossen auch die hier gesetzten Apostrophen.
Der Apostroph ist, trotz des Einflusses der englischen typografischen Geflogenheiten, kein Indikator für den Genitiv.
Von vielen Stellen, wo er einst bestanden haben mag, hat er sich längst zurückgezogen.
Klammern gehören zu den Interpunktionszeichen. Man unterscheidet dabei mehrere Formen, wie runde Klammern (…) oder auch Paranthesen genannt, Akkoladen {…} und eckige Klammern […]
Der Text, der in Klammern gesetzt wird, hat keine Wortabstände zu den Klammern. Vor und nach den Klammern – also außerhalb der Klammern – wird jeweils ein Wortabstand verwendet.
Aus ästhetischen Gründen muss der Abstand zwischen den Klammern und dem folgenden bzw. dem vorherigen Buchstaben manuell bearbeitet werden, damit sich diese nicht berühren
Schlusszeichen (Punkt, Ausrufe- oder Fragezeichen), die zu dem in Klammern gesetzten Satz gehören, werden auch innerhalb der Klammer gesetzt. Nach der schließenden Klammer werden die Satzzeichen gesetzt, die dort auch ohne den Einschub in Klammern stehen müssten.
In Wörterbüchern und Lexika wird durch den Längsstrich der Ort möglicher Trennungen angezeigt. Immer häufiger wird er auch als Aufzählungszeichen oder als Trennzeichen bei Adressen eingesetzt.