6. Sonstiges

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Der richtige Einsatz des »ß«

Das »ß« ist ein reiner Kleinbuchstabe, auch wenn es seit einigen Jahren verstärke Bestrebungen unter Typografen gibt, das Versal-ß einzuführen.

Im Schriftsatz muss das »ß« im Versalsatz durch ein »SS« ersetzt werden.

 

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Echte und falsche Kapitälchen

Kapitälchen haben die Form von Großbuchstaben, jedoch nur die Größe der x-Höhe. Kapitälchen eignen sich gut als integrierte Auszeichnungsart und werden, z.B. häufig bei Namenshervorhebungen verwendet. Die Lesbarkeit von Kapitälchen ist in etwa so schlecht wie die von Versalien, sie sollten wenn möglich nur für kurze Passagen verwendet werden.

Wichtig ist es, dass nur (!) echte Kapitälchen mit gleichem Grauwert verwendet werden. Das bedeutet, die Zeichen müssen entweder als Glyphen oder als eigener Schriftschnitt vorliegen und dürfen nicht von der Layoutsoftware mathematisch heruntergerrechnet werden. Dabei werden die Großbuchstaben – je nach Angabe in den Voreinstellungen der Software – lediglich verkleinert, und die Strichstärke ist damit dünner als die der versalen Anfangsbuchstaben. Zudem ist in gut zugerichteten Schriften – wie hier am Beispiel der Skolar – die Laufweite für die Kapitälchen schon erhöht.

 

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Versal- oder Mediävalziffern?

Es gibt zwei unterschiedliche Ziffernformen, die in einem Text benutzt werden können.

Mediävalziffern weisen unterschiedliche Positionierungen auf, die sich an den Ober- und Unterlängen von Buchstaben orientieren. Mediävalziffern fügen sich nahtlos in einen Text ein und sorgen für einen gleichbleibenden Grauwert. Aus dem Englischen gibt es auch die Bezeichnung Old Style Figures (OsF).

Versalziffern weisen alle die gleiche Höhe und Breite (häufig ein Halbgeviert) auf und haben etwa die Größe von Versalien. Mitten im Text treten sie als höher und dunkler hervor, daher ist es hilfreich, ihre Größe ein wenig zu reduzieren und sie ein wenig zu sperren. In Tabellen hingegen können sie ohne Einschränkungen benutzt werden, da sie aufgrund ihrer festen Breite vertikale Spalten halten können. Im Gegensatz zu den Old Style Figures werden Versalziffern im Englischen auch als Lining Figures bezeichnet.

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Versalsatz

Stellen Sie sich nun einen solchen in Versalien gesetzten Text vor. Der einzige Unterschied wäre die Länge der Wörter, die jeweiligen Umrisse würden sich nicht unterscheiden. Das Auge sieht nichts als Blöcke von Buchstaben einer gewissen Länge, die wiederum homogene Zeilen bilden. Ober- und Unterlängen erhöhen die Lesbarkeit von Wörtern und Texten. Versalien nutzen eine Strecke von der Schriftlinie bis zur Oberlänge und mindern somit die Lesbarkeit.

Versalsatz stellt bei einzelnen kurzen Wörtern (etwa »NEU« auf Verpackungen o.ä.) kein Problem dar, bei längeren Texten sollte er vermieden werden. Der Text wird zwar nicht unlesbar – das Auge ermüdet jedoch viel eher als bei einem Text mit Ober- und Unterlängen.

Wird trotzdem Versalsatz genutzt, so kann man mit einigen kleinen Eingriffen die Lesbarkeit verbessern. Zunächst macht es Sinn die Laufweite leicht zu erhöhen, so dass die einzelnen Buchstaben deutlicher und getrennt von den benachbarten Buchstaben wahrgenommen werden können.

Wird Versalsatz zum Beispiel beim Eigennamen und Firmenbezeichnungen oder Abkürzungen im Fließtext verwendet, so stechen diese Wörter meist sehr stark heraus, wirken dunkler. Um dem entgegen zu wirken kann man zusätzlich zur Laufweitererweiterung auch die Schriftgröße minimal (ca. 0,25 pt) verringern. Oder die elegantere Lösung, man verwendet gleich Kapitälchen.

 

 

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Zeilenabstand

Der Zeilenabstand ist der Abstand von Schriftlinie zu Schriftlinie zweier Zeilen. Durchschuss und Zeilenabstand sind nicht das gleiche. Heutzutage wird fast nur noch der Begriff Zeilenabstand (ZAB) verwendet.

Durchschuss ist, im Gegensatz zum Zeilenabstand, der Abstand zwischen der Unterlänge und der Oberlänge zweier Zeilen. Der Zusammenhang von Zeilenabstand und Durchschuss ergibt sich daraus, dass man auf der Basis der Schriftgröße und des Zeilenabstand es des Durchschuss ermitteln kann. (Zeilenabstand - Schriftgröße = Durchschuss)

Bei der Wahl des passenden Zeilenabstandes muss man mehrere Faktoren (Schriftgröße, Zeilenlänge, Schriftproportionen, Buchstabenformen) berücksichtigen.

So sind Textzeilen mit 60 bis 80 Zeichen für das Auge am angenehmsten zu lesen. Allgemein kann man festhalten, dass Schriften mit einer Betonung der Horizontalen weniger Zeilenabstand als Schriften, die die Vertikale hervorheben, benötigen. Renaissance- und Barock-Antiquas und darauf aufbauende Serifenlose akzentuieren meistens horizontale Linien, während Klassizistische Antiquas und die sich daraus entwickelten Sans-Serifs eher vertikale Linien betonen.

Schriften mit einer großen x-Höhe benötigen ebenfalls mehr Zeilenabstand als Schriften mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen. In jedem Fall jedoch sollte der optische Zeilenabstand immer größer als der Wortzwischenraum sein, auch sollten sich Ober- und Unterlängen nicht berühren.

Die Zeilenlänge spielt beim Zeilenabstand auch eine Rolle. Wie erwähnt sollten 60 bis 80 Zeichen pro Zeile optimal sein, es gibt jedoch Situationen, in denen das Ideal aus verschiedenen Gründen nicht erreicht werden kann. Kürzere Zeilen brauchen weniger Durchschuss, da das Auge einen kleineren Sprung zur nächsten Zeile macht. (Der Sprung des Auges in die nächste Zeile wird Regression genannt.)  Ist der Zeilenabstand zu groß, fallen die einzelnen Zeilen auseinander. Umgekehrt ist bei längeren Zeilen ein größerer Abstand vonnöten.

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