Bewerbungstipps

Aufgrund häufiger Nachfragen im Forum des ZFA zu Bewerbungen, Arbeitsproben, Lebenslauf etc. haben wir diese Tipps zusammengestellt. Falls wichtige Fragen vergessen wurden, so könnt ihr wie beim klassichen Wikipedia Beiträge ergänzen oder neue Aspekte beitragen.

Eine gelungene Bewerbung ist der erste Schritt zu einer Praktikumsstelle, Ausbildungsplatz oder Festanstellung.

 

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01. Wie bekomme ich Adressen von Firmen, an die ich meine Bewerbungen schicken möchte?

Das Einfachste liegt meist so nah. Ein Griff zu den »Gelben Seiten« und unter Werbeagentur, Druckerei, Verlag und/oder Grafik nachgeschaut, und schon findet man je nach Region dutzende bis hunderte Adressen. Als nächstes bieten sich vor allem die Wochenendausgaben der örtlichen Tageszeitungen an.

Auch die Institutionen Arbeitsagentur bzw. die örtlichen Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten teilweise sehr genaue Adresslisten von Firmen an, die bereits Interesse an Ausbildung gezeigt haben.

Und wenn ihr schon einmal im Internet seid, könnt ihr natürlich einfach mal ein paar Suchmaschinen »quälen«. Mit Suchbegriffen wie Werbeagentur, Grafikbüro, Druckerei, Internet-Agentur, Mediengestalter, Ausbildung, Name der Stadt bzw. Region und den verschiedenen Kombinationen (nutzt die Profi-Suche mittels der man nach mehreren Begriffen gleichzeitig suchen kann) lassen sich meist genügend Adressen ausfindig machen.

Zu guter Letzt gibt es mittlerweile eine Reihe von Online-Jobbörsen, die sich auf Praktika, Ausbildungsplätze und Jobs in der Medienbranche spezialisiert haben. Hier könnt ihr einerseits nach passenden Angeboten suchen. Anderseits gibt es bei vielen Jobbörsen die Möglichkeit, selbst und kostenlos Stellengesuche aufzugeben.

Ruft vor dem Abschicken eurer Bewerbung an und fragt nach ob überhaupt ausgebildet wird bzw. Stellen frei sind. Dies erspart euch unnötig viele Absagen und spart Geld!

Blindbewerbungen sind immer ein gewisses Risiko, ob sie nicht direkt in »Ablage P« – sprich in den Papierkorb fliegen. Denn teilweise bekommen die Agenturen dutzende Blindbewerbungen in der Woche, auch wenn keine freien Stellen ausgeschrieben sind. Man kann davon ausgehen, dass sich dann niemand genauer mit diesen Einsendungen beschäftigen wird.

 

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02. Was gehört alles zu einer richtigen Bewerbung?

Bei einer »klassischen« Bewerbung auf dem Postwege gehören folgende Bestandteile dazu:

  • das Anschreiben

  • Lebenslauf mit Foto

  • Anlagen (Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben)

  • Die so genannte »dritte Seite« (als weitere Möglichkeit, sich vorzustellen)
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03. Wie verfasse ich das Anschreiben?

Vorab sind einige Formalitäten zu beachten, die euch bei einer erfolgreichen Bewerbung helfen werden.

  • Versucht, vorab in einem Telefongespräch eine/n direkte/n Ansprechpartner/in herauszufinden und sprecht diese/n direkt in eurem Anschreiben an.
     
  • Schreibt, als Empfänger nicht »Firma Pixelpark«, sondern »Pixelpark AG«, also die korrekte Unternehmensbezeichnung.
  • Als »Betreff« schreibt je nach eurem Anliegen. Das Wort »Betreff« schreibt man in der Regel nicht mehr hin:

»Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle als Mediengestalter«

»Bewerbung auf Ihre Stellenanzeige in der Tageszeitung vom ...«

  • Auch so Kleinigkeiten wie Datum solltet ihr nicht vergessen. 
     
  • Auch die Einhaltung des Normbriefbogens zeigt Professionalität und erleichtert das Verschicken mit Fenster-Briefbögen. Normbriefbogen zum Download als PDF
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3.1 Der wichtige erste Satz

Es ist sicherlich nicht einfach, passende Formulierungen zu finden. Aber ganz falsch ist es, Bewerbungsanschreiben mit »Hiermit bewerbe ich mich...« anzufangen. Denn dass es sich um eine Bewerbung handelt, habt ihr ja bereits im Betreff angegeben.

Einige Möglichkeiten für eine elegante Eröffnung des Anschreibens:

  • »In Ihrer Anzeige vom ... suchten Sie ...«

  • »Sie beschreiben eine berufliche Aufgabe, die mich besonders interessiert«

  • »Ich beziehe mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Position als ...«

  • »Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen und möchte mich Ihnen als... vorstellen ...«

  • »Ich bin ... und habe mit großem Interesse gelesen, dass Sie einen ... suchen«

  • »Ich stelle mich Ihnen als .... vor und habe großes Interesse an...«

Begründet danach im folgenden Text, warum ihr euch um diese Stelle bewerbt. Bereits hier könnt ihr kurz (!) schreiben welche Fähigkeiten und Kenntnisse ihr in eine Ausbildung mitbringen könnt. 

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3.2. Der Schlusssatz

Nun braucht ihr noch einen guten Abschluss, der ist bekanntlich genau so wichtig wie der erste Satz. Als Minimum wollt ihr ja zu einem Vorstellungsgespräch oder Einstellungstest eingeladen werden.

Formulierungen wie diese können einen geeigneten Schluss darstellen: 

  • »Wenn ich Ihr Interesse geweckt haben sollte, würde ich mich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen.« 
  • »Sollten Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zusagen, stehe ich Ihnen gerne zu einem Vorstellungsgespräch zur Verfügung.« 
  • »Sollten Sie nach Durchsicht meiner Unterlagen weitere Informationen bzw. ein erstes persönliches Gespräch wünschen, so stehe ich hierfür gerne zur Verfügung.« 
  • »Ich würde mich freuen, wenn Sie mich nach Prüfung der Unterlagen zu einem Vorstellungsgespräch einladen.« 
  • »Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch – vorab auch gerne telefonisch – zur Verfügung.«

Haltet euer Anschreiben kurz und prägnant, aber ohne etwas Wichtiges zu vergessen. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein.

Eine/n Bekannte/n drüber schauen zu lassen ist auf jeden Fall sinnvoll, da man selbst irgendwann Fehler in Rechtschreibung und Ähnliches einfach nicht mehr erkennt. Auch Rechtschreibprogramme erkennen keine falsche Grammatik und unvollständige Sätze!

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04. Was gehört in einen Lebenslauf?

Auch wenn der erste Blick auf das Bewerbungsanschreiben fällt, ist viel entscheidender, wie der Lebenslauf mit Informationen über eure Person und über euren bisherigen Lebens- und Arbeitsweg aussieht.

Früher machte man einen simplen tabellarischen Lebenslauf, der wirklich alles enthielt, aber da rein chronologisch nicht wirklich übersichtlich ist. Bei einem modernen Lebenslauf arbeitet man mit Bausteinen, die ihr je nach Unternehmen, das ihr ansprechen wollt, bzw. speziell für eure eigene Situation anordnen bzw. auswählen könnt.

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4.1 Informationen zur Person

  • vollständiger Name

  • Geburtsdatum

  • Geburtsort

Abgaben zu Eltern, Geschwistern etc. kann man sich ab einem Alter von 18 Jahren sparen

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4.2 Beruflicher Werdegang

Bei den Angaben zum beruflichen Werdegang gehören Angaben über Ausbildungen sowie bisherige Beschäftigungen dazu.

Doch schreibt nicht nur »von wann bis wann und wo« ihr gearbeitet habt. Auch kurze Angaben, in welcher Abteilung ihr gearbeitet habt bzw. welche Arbeiten ihr dort verrichtet habt, solltet ihr anbringen. So kann die/der »Entscheider/in« sich ein besseres Bild eurer bisherigen praktischen Erfahrungen machen.

Bei der chronologischen Reihenfolge der Angaben zum beruflichen Werdegang gibt es zwei Möglichkeiten. Normalerweise beginnt man mit der ersten Anstellung und geht dann chronologisch aufsteigend vor.

Besser ist es jedoch, wenn man mit der letzten Beschäftigung beginnt und dann die vorausgegangenen beschreibt. Somit habt ihr die aktuellste Angabe an erster Stelle. Diese Vorgehensweise eignet sich vor allem, wenn ihr bereits einige Stationen in eurem Berufsleben durchgemacht habt, damit die/der »Entscheider/in« gleich auf den ersten Blick die aktuellste Beschäftigung sieht.

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4.3 Schulische Laufbahn/Studium

Bei einem modernen Lebenslauf benötigt ihr keine Angaben über Schulwechsel der gleichen Schulform, z.B. Wechsel des Gymnasiums wegen Umzug.

Allgemeine Bezeichnungen der Schulform wie Grundschule mit Angabe der Dauer genügen vollends. Habt ihr z.B. eine Fachoberschule besucht, so solltet ihr, sofern es Bedeutung für eure Bewerbung hat, die Fachrichtung mit angeben. Z.B. Besuch der Fachoberschule Gestaltung bzw. Design.

Noten von Abschlusszeugnissen, Abitur bzw. Gesellen- und Meisterbriefen solltet ihr nur angeben, wenn die Note bzw. der Notendurchschnitt besser als eine 3 ist.

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4.4 Praktische Erfahrungen

Zu den praktischen Erfahrungen gehören Praktika, freie Projekte oder Ähnliches. Wenn ihr eure Erfahrungen diesbezüglich nochmals hervorheben wollt, könnt ihr einen gesonderten Baustein einschieben. Wenn ihr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz seid, sind vorherige Praktika immer ein Türöffner für die Vorstellungsgespräche.

Bei der Angabe der Praktika solltet ihr bereits im Lebenslauf schreiben, was ihr während dieser Zeit getan habt.

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4.5 Weitere Kenntnisse

Eure fachlichen Kenntnisse sind neben Schulabschluss und beruflicher Erfahrung besonders wichtig. Hier solltet ihr diese auch entsprechend in einem Baustein gesondert hervorheben, insbesondere wenn ihr euch für eine Ausbildungsstelle oder ein Praktikum bewerbt.

Hier könnt ihr eure Sprachkenntnisse, Erfahrungen mit Bildbearbeitungs-, Grafik-, und/oder Layoutprogrammen (gebt hier auch immer die Versionsnummer der jeweiligen Software an) sowie weitere für die Medienbranche interessante Kenntnisse wie etwa Fotografie angeben.

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4.6 Hobbys und Sonstiges

Die Angaben zu den Hobbys sind nicht so unwichtig, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheinen mag. Hobbys charakterisieren die Persönlichkeit.

Als positiv werden sportliche Aktivitäten eingeschätzt. Doch auch hier gibt es zwei Seiten einer Medaille. Sportliche Aktivität steht für körperliche Fitness, Mannschaftssportarten geben Auskunft über eine mögliche Teamfähigkeit. Doch besteht andererseits bei bestimmten Sportarten und Leistungssport im allgemeinen eine sehr hohe Verletzungsgefahr und somit ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Wägt eure Formulierung daraufhin ab.

Neben der sportlichen Aktivität wird soziales Engagement ebenfalls positiv eingeschätzt. Es weist den/die »Entscheider/in« auf eure Fähigkeiten im Umgang mit Menschen, sprich späteren Arbeitskolleg/innen, hin. Allerdings solltet ihr euer mögliches Engagement in einer politischen Partei oder in einer Gewerkschaft nicht erwähnen.

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4.7 Das Bewerbungsfoto

Während man früher einfach ein Foto mit einer Büroklammer befestigte, bekommt das Foto in einem modernen Lebenslauf eine angemessene Präsentation.

Vor den Lebenslauf kommt ein Extrablatt mit eurem Bild, einem so genannten »Betreff« sowie Unterschrift, Name und Anschrift. Das Wort »Betreff« selbst wird nicht mehr verwendet. Aber trotzdem solltet ihr auf diesem »Deckblatt« euer Anliegen formulieren.

Z.B. »Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle als Mediengestalter für Digital- und Printmedien«

Das Foto sollte ansprechend sein. Darum solltet ihr auch das Geld für gute Profiaufnahmen von einem Fotografen oder einer Fotografin ausgeben und keine Privatfotos oder erst recht keine Fotos aus dem Automaten verwenden. Sorgt dafür, dass ihr bei den Aufnahmen ausgeruht ausseht sowie berufsbezogene Kleidung tragt. Trotzdem kann man mit dem Foto als Eye-Catcher arbeiten. Verwendet vielleicht ein ungewöhnliches Format, z.B. quadratisch. Die Größe sollte aber in keinem Falle Postkartenformat (DIN A6) überschreiten.

Falls ihr kein Originalfoto einkleben wollt, so sorgt dafür dass das Foto so bearbeitet wird, ass es im Ausdruck gut ausieht. Also nicht zu hell, zu dunkel und keine Farbstiche. Auch an der Druckqualität solltet ihr nicht sparen.

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05. Was tun bei zeitlichen Lücken im Lebenslauf?

Vor allem für Menschen aus der beruflichen Weiterbildung ist es manchmal recht schwierig, bestimmte Lücken im Lebenslauf so zu formulieren, dass mögliche Entscheider/innen nicht gleich zu Beginn abgeschreckt werden.

Hier solltet ihr euch überlegen, wie ihr eure Tätigkeit in Zeiten ohne konkrete Anstellungen/Jobs so »verkauft«, dass dadurch für diejenigen, die eure Bewerbungsunterlagen durchschauen, einen Zusatznutzen in Aussicht gestellt wird.

So kann man einen mehrjährigen Aufenthalt in einer Landkommune in England als Aufhänger für fließendes Englisch in Wort und Schrift, Teamfähigkeit und Organisationstalent deuten.

Manche Agenturen sehen in ungewöhnlichen Lebensläufen sogar eine Chance für Kreativpotenzial, da diese Leute auch mal über den Tellerand schauen. Caro Frank, Personalleiterin von »Heimat« Werbeagentur aus Berlin hierzu:

»Wir finden auch Leute mit schrägen Lebensläufen interessant, weil die meist nicht in Formaten denken.« (PAGE 5/2002)

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06. Was bringt eine sogenannte »dritte Seite«?

Die so genannte »dritte Seite« ist eine relative Neuheit in der Literatur zu Bewerbungsschreiben. Sie ist kein Muss, sondern eine mögliche Erweiterung.

Da der Lebenslauf in der Regel eher in Stichworten verfasst wird, ist diese »dritte Seite« ein Hinweis auf euren Schreibstil und die Fähigkeit sich auszudrücken.

Auf einer solchen Seite könnt ihr nochmals eure Qualitäten präsentieren. Insbesondere die so genannten Schlüsselqualifikationen finden darin ihren Platz. Stellt eure Kompetenzen, die für den Beruf wichtig sein könnten, vor. Aber bleibt dabei auf dem Teppich und greift etwa zwei bis drei dieser Kompetenzen heraus.

Kompetenzen, die für Berufe in der Medienbranche interessant sein können:

  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Bereitschaft, sich weiterzubilden
  • Zuverlässigkeit
  • Initiativfreudigkeit
  • Flexibilität
  • Kreativität
  • Genauigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  
  • Zielstrebigkeit
  • Lernfähigkeit
  • Präsentationsfähigkeit
  • Rhetorik
  • Kritikfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Selbständigkeit
  • Ehrgeiz
  • Belastbarkeit

Beispiel-Formulierungen

Ziel dieser »dritten Seite« ist es, den Nutzen, den man für das Unternehmen bringen kann, nochmals herauszustellen. Einige Beispiele für mögliche Formulierungen einer so genannten »dritte Seite«:

  • »Was Sie sonst noch über mich wissen sollten.«
  • »Ich arbeite gerne und gut mit anderen Mitarbeiter/innen in Teams zusammen, dabei kann ich auch meine organisatorischen Erfahrungen aus der Arbeitsvorbereitung mit einbringen.«
  • »Bereits in der Schulzeit war ich in der Schülermitverwaltung verantwortlich für die Organisation von Diskussionsveranstaltungen.«
  • »Seit meiner Ausbildung arbeite ich selbstständig und bin bemüht, ständig die neusten technischen Entwicklungen der Medienbranche zu beobachten und zu erlernen.«
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07. Wie gestalte ich eine Bewerbung als Mediengestalter/in?

Wenn ihr euch für eine Stelle in der Medienbranche bewerbt, sollte eure Bewerbung ansprechend gestaltet sein, gleich ob es sich um eine Stelle im Bereich Kreation oder Technik handelt. 

  • Ihr solltet bestehende Gestaltungsgrundlagen bei aller Kreativität nicht über den Haufen werfen oder ein Zuviel an Kreativität bzw. noch schlimmer: falsch verstandene »Kreativität« an den Tag legen. 
  • Zu einer guten Gestaltung gehören gut strukturierte und gegliederte Texte. 
  • Bei der Anschreibengestaltung gelten die Satzregeln aus dem Duden bzw. die der DIN 5008.
    Online findet ihr diese Angaben auch beim Projekt TippTipps der FH Bielefeld.
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7.1 Schriftwahl

Die Schrift transportiert einerseits Informationen aber auch immer Emotionen bzw. schafft durch Buchstabenformen, Proportionen etc. bestimmte Assoziationen

Allgemein gilt:

  • Die Schrift sollte auf grund ihrer guten Lesbarkeit ausgewählt werden. Das müssen keineswegs zwangsläufig Serifenschriften sein.
  • Die verwendeten Schriften sollten also keine »überdrehten« Headline-Schriften sein. Das hat nämlich nicht zwangsläufig etwas mit kreativ zu tun. Eine Bewerbung, insbesondere das Anschreiben vermittelt in erster Linie die Informationen eurer Anfrage und soll euch als professionellen Bewerber kennzeichnen.

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7.2 Texthervorhebungen

Hervorhebungen sind immer eine Quelle für typografische Fehler: 

  • Zunächst solltet ihr nie den gesamten Text in Großbuchstaben (Versalien) oder Kapitälchen setzen.
  • Unterstrichene, farbliche Hervorhebungen oder gar in einer anderen Schrift solltet ihr unterlassen.

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  • Im Grunde gibt es zwei Arten der Hervorhebung mit denen ihr auf der sicheren Seite seid. Die dezente Art in Form von kursiv oder etwas direktere Art mit Halbfett (bold)

 /Thematischer Zugang/Kommunikation/Bewerbungstipps/Grafiken/hervorbetter1

/Thematischer Zugang/Kommunikation/Bewerbungstipps/Grafiken/hervorbetter2

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7.3 Gestaltungselemente

Sachlich klare und saubere Gestaltung ist mehr angesagt als spielerisches Herumexperimentieren.

Wovon ihr die Finger lassen solltet: 

  • Verwendet nicht die Farbsymbolik von CMYK oder RGB. Dies ist längst ein alter Hut und vom Gestaltungsansatz her abgeschmackt. 
  • Auch der Einbau von Elementen aus der Software wie Werkzeugpaletten oder die Ordnerbaumstruktur des Betriebssystems sind in keiner Weise innovativ. 
  • Auch die Verwendung von Farbverläufen oder vorgefertigten Cliparts sollte man tunlichst vermeiden, da sie nicht für gute Gestaltung stehen.

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08. Welchen Sinn macht eine Online-Bewerbung und wie baue ich sie auf?

Neben der klassischen Bewerbung, die per Post verschickt wird, haben sich mittlerweile fast überall auch die Möglichkeit einer Bewerbung per E-Mail (mit Dokumentenanhang) oder eine Bewerbungs-Homepage/E-Portfolios etabliert Aber auch hier gilt, dass eine Blindbewerbung meist untergeht und schnell gelöscht ist.

Aber gerade eine Kombination von klassischem Anschreiben oder E-Mail-Bewerbung und Bewerbungs-Homepage ist sinnvoll. 

Was ihr bei E-Mail-Bewerbungen und Bewerbungs-Homepages auf jeden Fall beachten solltet, haben wir hier kurz zusammengestellt.

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8.1 E-Mail-Bewerbung

Grundsätzlich solltet ihr eine E-Mail-Bewerbung nur dann wählen, wenn ausdrücklich erwünscht ist. Schickt eure E-Mail-Bewerbung nur an Mail-Adressen, die für Bewerbungen vorgesehen sind (falls vorhanden), und nicht an »info@firma.com«.  

Versucht, euch auf konkrete Stellenauschreibungen zu beziehen.
Zum Beispiel: »Ich habe in der Jobbörse XY Ihr Stellenangebot gesehen und möchte mich Ihnen diesbezüglich vorstellen.«

Die Vorgaben für Bewerbungen auf dem Postwege gelten im Grunde ebenso für E-Mail-Bewerbungen:

  • Serienmails sind ebenso wie Serienbriefe absolut unerwünscht. Auch hier gilt, schreibt die E-Mail-Bewerbung so konkret auf die angeschrieben Firma zugeschnitten wie möglich. Hierfür sind Erkundigungen über die Firma im Vorfeld sehr sinnvoll. 
  • Das Anschreiben solltet ihr direkt in die Mail packen und nicht als Datei anhängen. Dies erspart dem/der »Entscheider/in« Zeit und erhöht eure Chancen, in die nähere Wahl zu gelangen.
  • Keine unaufgeforderte Sendung von übergroßen Datenmengen
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8.2 Bewerbung-Homepage

Eine Bewerbungshomepage bzw. E-Portfolio macht nicht nur für Webdesigner Sinn, sondern zeigt auch die Medienkompetenz von Printlern ud ist eine kostengünstige Möglichkeit sich zu präsentieren.

  • Positioniert den Lebenslauf an gut erkennbarer Stelle. Der Lebenslauf sollte auch ausdruckbar sein. 
  • Sorgt dafür, dass eure Website eine reine Bewerbungssite ist, also keine Urlaubsfotos, Vereinsnachrichten oder MP3s auf der Website. 
  • Um eure Zeugnisse und Zertifikate zu präsentieren, eignet es sich, die Ergebnisse, Noten etc. erstmal im normalen Text der Website anzugeben und für diejenigen, die sich für das »Original« interessieren, diese Materialien zusätzlich anzubieten.  
  • Wenn ihr auf Homepages als Arbeitsproben verweist, so gebt nicht nur den Link, sondern auch einen verkleinerten Screenshot (Thumbnail) an. 
  • Eure Website sollte vor allem gut strukturiert und übersichtlich sein.
  • Optimiert eure Bewerbungs-Website für alle gängigen Browsertypen.
  • Wenn nun alles steht, benötigt ihr einen werbefreien Webspace.
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09. Die Sache mit den Anlagen und Arbeitsproben

Was fällt alles unter die Kategorie Anlagen? Zeugnisse sind klar, aber was sind weitere Unterlagen, die eure Bewerbung unterstützen.

  • Abschlusszeugnis
  • Facharbeiter-, Meister- oder Technikerbrief
  • Diplome
  • Zertifikate von Weiterbildungsmaßnahmen, Schulungen
  • schriftliche Referenzen von Fachpersonen (gibt es heute nicht mehr so häufig)
  • Arbeitszeugnisse
  • Arbeitsproben 

Legt den Schwerpunkt der Anlagen auf Aktualität und Aussagekraft der Zeugnisse. Das bedeutet, wenn ihr z.B. einen Realschulabschluss habt und dann später eine Fachoberschule besucht habt, so genügt euer Abgangszeugnis von der Fachoberschule. 

Man schickt nie die Originale mit, sondern fertigt gut lesbare und saubere Kopien an.

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9.1 Arbeitsproben

Arbeitsproben sind in erster Linie für Ausbildungen oder Jobs im Bereich Mediendesign gefragt. Was Arbeitsproben betrifft, sollte man grundsätzlich unterscheiden zwischen denjenigen, die man bei der Bewerbung mitschickt und der Bewerbungsmappe, die man erst beim Vorstellungsgespräch mitnimmt. 

Bei Bewerbungen mitschicken sollte man nicht mehr als drei bis vier DIN A4-Blätter mit Arbeitsproben (oder eine CD-ROM). Diese sollen nur einen ersten Einblick geben. Dies ist kein Ersatz für eine Bewerbungsmappe, die ihr dann bei einem möglichen Vorstellungsgespräch mitbringt und vorstellt. 

Was nun genau als Arbeitsproben geeignet ist, ist ohne Kenntnis der vorliegenden Arbeiten schwer zu sagen. Prinzipiell kommen Zeichnungen, Collagen, Flyer, Logo-Entwürfe, Websites, Plakate, Fotografien etc. in Frage. Für Bewerbungen im Bereich Bildbearbeitung sind aufwändige Freisteller und Bildmontagen eine Möglichkeit.

Gut ist, wenn man Entwicklungen von Arbeiten dokumentieren kann. Von Skribbles bis zum Endprodukt oder eine zusammenhängende Arbeit von Logo, Flyer, Visitenkarte. 

Man sollte bei der Auswahl von Arbeitsproben wenn möglich auch das Urteil von Menschen aus der Branche einholen.  Aus rechtlichen Gründen darf man in der Regel (d.h. ohne schriftliche Freigabe) keine Arbeiten beilegen, die man für Unternehmen gestaltet hat oder interne Daten enthalten wie Bilanzen enthalten. 

Zum Abschluss und als Anstoß zur Überprüfung eurer ausgesuchten Arbeitsproben möchte ich eine Stelle aus dem Magazin »Boxhorn«, einem Semesterprojekt von Student/innen der FH Aachen vorstellen. Auch wenn dieser Text von Prof. Klaus Mohr über die Situation bei Aufnahmetests an Fachhochschulen für Gestaltung geschrieben wurde, könnt ihr euch auch für die eigene Bewerbungsmappe einige Anstöße herausziehen.

»Wie kommt eigentlich die Fehlinformation in die Köpfe, visuelle Kommunikation hätte irgendwie etwas mit Malen und Basteln zu tun? Wer es noch nicht selbst erlebt hat, wird es kaum glauben: junge Leute, die keinen vollständigen Satz sprechen können, die kein Buch gelesen, keinen Film gesehen, nichts und niemanden aus dem Bereich Design benennen können (doch - einer kannte Colani), die gar nicht wissen, was ein Grafikdesigner ist oder macht, bewerben sich um genau dieses Studium und präsentieren Kinderbildchen, das durchgepauste Paßbild der Freundin, eine ach so lustige Collage zu Papis Firmenjubiläum usw. Alles grottenschlecht, geschmacklos, unsensibel, phantasielos. Oder (fast noch schlimmer) fehlgeleitet durch Vorbereitungskurse im Stil der 50er Jahre: Eine Sandale in Bleistift, eine Sandale in Kohle, eine Sandale in Aquarell oder ein Schraubendreher in Kohle ... 

Wir wollen das Individuum kennen lernen. Denken, Phantasieren, Zuhören, Sehen, Begreifen, Geschichten erzählen, die Welt, in der wir heute leben, wahrnehmen, Ideen formulieren und darstellen - einiges davon sollte schon erkennbar sein. (...) Verstehen, Planen und Entwerfen, Probleme erkennen und lösen, darum geht es.«
(boxhorn No. 3, Prof Klaus Mohr)

Literaturtipp

Designportfolios – Von der klassischen Mappe zur interaktiven Präsentation


 

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10. Checkliste

Nach all den ausführlichen Informationen haben wir hier nochmal eine Checkliste zusammengestellt, die euch helfen kann eure Bewerbungsunterlagen nochmals zu prüfen.

Adressen suchen:

  • Gelbe Seiten
  • Arbeitsamt
  • IHKs
  • Online-Jobbörsen
  • Internet

 Bestandteile einer Bewerbung:

  • das Anschreiben
  • Lebenslauf mit Foto
  • Anlagen (Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben)
  • Die so genannte »dritte Seite« (als weitere Möglichkeit, sich vorzustellen)

 Das Anschreiben:

  • Ansprechpartner/in herausfinden und ansprechen
  • bei Empfängeradresse korrekte Firmenbezeichnung
  • Betreff
  • Datum
  • Einhaltung des Normbriefbogens
  • Der erste Satz ist enttscheidend, achtet auf angemessene Formulierung
  • Schlusssatz ebenso wichtig wie erster Satz
  • Anschreiben kurz und prägnant

  Angaben im Lebenslauf:

  • Angaben zur Person
  • beruflicher Werdegang
  • Schule/Studium
  • praktische Erfahrungen
  • weitere Kenntnisse
  • Hobbys & Sonstiges
  • Foto

Die so genannte dritte Seite:

  • Schlüsselqualifikationen angeben

Gestaltung der Bewerbung:

  • Gestaltungsgrundlagen einhalten 
  • gut strukturierte und gegliederte Texte
  • Satzregeln aus Duden bzw. DIN 5008 einhalten
  • seriöse und gute lesbare Schrift verwenden
  • dezente Texthervorhebungen
  • keine platten Gestaltungselemente, Farbverläufe, Cliparts verwenden 

Online-Bewerbungen:

  • Kombination von klassischem Anschreiben und Bewerbungs-Homepage bzw. Bewerbungs-CD-ROM
  • Bewerbungs-E-Mail nur wenn ausdrücklich erwünscht
  • Datenmenge beachten
  • Dateianhänge nur in plattformunabhängigen Formaten
  • Website für alle Browser optimieren
  • keine super aktuellen PlugIns beim User voraussetzen

Anlagen: 

  • Abschlusszeugnis
  • Facharbeiter-, Meister- oder Technikerbrief
  • Diplome
  • Zertifikate von Weiterbildungsmaßnahmen, Schulungen
  • schriftliche Referenzen von Fachpersonen (gibt es heute nicht mehr so häufig)
  • Arbeitszeugnisse
  • Arbeitsproben

Arbeitsproben:

  • Arbeitsproben können Sein:
    • Zeichnungen,
    • Collagen
    •  Flyer
    •  Logo-Entwürfe
    •  Websites
    •  Plakate
    •  Fotografien
    • aufwendige Freisteller
    • Bildmontagen
  • 3-4 DIN A4-Blätter als Arbeitsproben mitschicken
  • nur die besten Arbeiten aussuchen

11. Arbeitszeugnisse

Arbeitszeugnisse nehmen einen wichtigen Raum bei der Bewerbung um eine neue Stelle ein. Sie dokumentieren die bisherige Tätigkeit und geben ggf. Auskunft über Leistung und Verhalten am Arbeitsplatz. Ihr Inhalt und auch die Formulierung kann entscheidend für die Zu- oder Absage sein.
 
Arbeitszeugnisse dürfen keine offensichtlich negativen Sätze enthalten wie »Herr XY hat durchweg schlechte Leistungen erbracht.« Dies wird statt dessen durch eine harmlos klingende Formulierung wie »Herr XY hat seine Aufgaben zu unserer Zufriedenheit zu erledigen versucht« ausgedrückt.