Angeblich
ist die physikalische Welt farblos. Der Mensch nimmt
Licht bestimmter Wellenlänge zwischen 400 und 700
Nanometer als Farben wahr. In der Netzhaut des
menschlichen Auges gibt es farbempfindliche Sehzellen,
Zapfen genannt, in 3 verschiedenen Typen. Sie sind für 3
verschiedene Wellenlängenbereiche des Lichts
empfindlich, nämlich für kurzwelliges, mittelwelliges
und langwelliges Licht. Die Zapfen sammeln die
Farbstrahlen ihrer Wellenlänge, die ins menschliche Auge
fallen, und leiten sie ans Gehirn weiter, wo dann die
eigentliche Farbempfindung entsteht (siehe folgende
Abbildung).
Licht und
Farbempfindung Eine Lichtquelle sendet
Energiestrahlen aus (1), diese fallen auf Materie
und werden zum Teil absorbiert (2). Die
reflektierten Lichtstrahlen gelangen als Farbreiz
(3) ins Auge und werden auf die Netzhaut
projiziert (4). Organeigene Energieimpulse werden
über die Nervenbahnen (5) ins Gehirn geleitet.
Dort entsteht die eigentliche Farbempfindung (6).
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Kurzwelliges
Licht sehen wir als Blau, mittelwelliges als Grün und
langwelliges als Rot.
Wenn sich
Licht aus 2 verschiedenen Wellenlängen zusammensetzt,
sehen wir bei einer Kombination aus kurz- und
mittelwelligen Strahlen Cyan, bei mittel- und
langwelligem Licht Gelb und bei einer Mischung aus lang-
und kurzwelligen Farbstrahlen Magenta. Licht, das sich
mit voller Intensität und gleichen Anteilen aus allen 3
Wellenlängen zusammensetzt, empfinden wir als Weiß.
Wenn keine elektromagnetischen Wellen des Farbspektrums
in unser Auge treffen, dann entsteht die Farbempfindung
Schwarz.
Es gibt also
8 verschiedene extreme Farbempfindungen, für die unser
menschlicher Sehapparat empfindlich ist. Sie sind die
Eckpfeiler der Farbwahrnehmung und werden deshalb auch
Grundfarben genannt.
[ Farbentheorie/Farbenlehre ]
© 2002 Ingrid Crüger,
Fraunhofer IPSI
Abbildung
oben: aus Harald Küppers "Schule der Farben.
Grundzüge der Farbentheorie für Computeranwender und
andere" dumont taschenbücher
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