Der Simultankontrast

Wenn Sie sich mit Farbgestaltung beschäftigen, werden Sie feststellen, daß Farben je nach ihrer Umgebung ihren Charakter verändern. Das sind die Auswirkungen des Simultankontrastes.

Beispiele
Ein und dieselbe Farbe wirkt vor einem dunklen Hintergrund heller und vor einem hellen Hintergrund dunkler (Abbildung unten und
Beispiel 1). Auch der Farbton verändert sich. So wirkt z.B. ein blaugrüner Streifen auf einem blauen Untergrund grünlicher und auf einem grünen Untergrund bläulicher (Beispiel 2). Ein Hintergrund in einer warmen Farbe läßt einen Farbton kühler wirken, ein kühler Hintergrund läßt den gleichen Farbton wärmer wirken (Beispiel 2). Ein heller Hintergrund läßt eine Farbe in den Vordergrund rücken, ein dunkler Hintergrund nimmt sie zurück. Unbunte Umgebungen, insbesondere Schwarz, bringen bunte Farben stärker zum Leuchten (Abbildung unten und Beispiel 3).

Die Wirkung des Simultankontrastes hat ihre Ursache in der Tatsache, daß das menschliche Auge nicht dazu gemacht ist, Farben möglichst originalgetreu ihren physikalischen Werten entsprechend wiederzugeben, sondern daß es bestrebt ist, Unterschiede deutlich zu machen.

Das bedeutet, daß das Ändern eines Farbtons in einer farbigen Gestaltung - das Hinzufügen eines neuen Farbtons oder das Entfernen eines Farbtons - den Charakter einer Gestaltung grundlegend verändern kann.

[ Farbgestaltung ]


© 2002 Ingrid Crüger, Fraunhofer IPSI