1.4 Komplexität

Ein Merkmal von Projekten ist ihre Komplexität.
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Komplexität entsteht durch die vielfältigen und schwer überschaubaren Verknüpfungen verschiedener Bestandteile eines größeren Ganzen. (Heche)

Zu den Bestandteilen von Komplexität im Projekt gehören:

Beteiligte
Alle für das Projekt benötigten Personen, wie zum Beispiel Projektmitarbeiter, fachliche interne oder externe Berater, Lieferanten, EDV-Personal und ggf. die Putzkolonne (z.B. bei Veranstaltungsprojekten).

Ressourcen Alle nicht-personellen Notwendigkeiten, wie Budget, Räume, Rechner, Zeit, Materialien wie Papier, Farbe etc.

Thema Das Thema umfasst das gesamte erforderliche Wissen um die Projektaufgabe zu bewältigen - je schwieriger die Aufgabe, desto komplexer das Projekt.

Wie die Abbildung zur Projektkomplexität zeigt, hat das Thema eine direkte Auswirkung auf die Projektkomplexität. Es stellt eine eigenständige Größe dar (nahezu unabhängige Komplexität) und wird nicht von weiteren Faktoren beeinflusst. Ebenfalls hat die Planung, Steuerung und Kommunikation innerhalb eines Projektes eine direkte Auswirkung auf die Projektkomplexität. Im Gegensatz zum Thema beeinflussen sich diese drei Größen gegenseitig. Die Projektbestandteile "Ressourcen" und "Beteiligte" finden sich in den drei Bereichen Planung, Steuerung und Kommunikation wieder, d.h. Projektbeteiligte werden z.B. für bestimmte Aufgaben eingeplant, die Aufgabendurchführung überwacht und gesteuert und die Kommunikation zwischen den Beteiligten muss gewährleistet sein.

Rollover-Bild: Projektkomplexität nach Heche

 

 

Es ist wichtig zu verstehen was Komplexität ist, da diese das Risiko mit sich bringt, ihr nicht gerecht zu werden.


Wie wird Komplexität aufgelöst?

Um komplexe Vorhaben umsetzbar zu machen, ist eine strukturierte Vorgehensweise unabdingbar. Dazu wird das Projekt in seine Bestandteile zerlegt und die Verknüpfungen aller Projektbestandteile sichtbar gemacht. Dieses Erfassen, Verstehen und Ordnen der Bestandteile eines größeren Ganzen kommt aus der Systemtheorie und nennt sich Strukturierung.

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Systemtheorie ist ein interdisziplinäres Erkenntnismodell, in dem Systeme zur Beschreibung und Erklärung unterschiedlich komplexer Phänomene herangezogen werden. Die Analyse von Strukturen und Funktionen soll häufig Vorhersagen über das Systemverhalten erlauben. Quelle: Wikipedia

Die Definition der Systemtheorie verdeutlicht die Wichtigkeit der Analyse eines Systems, um es genauer zu verstehen. Ein solches überlegtes und strukturiertes Vorgehen macht komplexe Aufgaben transparenter und leichter handhabbar. Es hilft Probleme frühzeitig zu erkennen und ermöglicht es rechtzeitig gegenzusteuern, um Misserfolge zu vermeiden.

Die Komplexität ist auch ein Faktor zur Unterscheidung von Projekten. Projekte mit einer Dauer von drei Jahren, einem großen Budget und einer Vielzahl von Mitarbeitern besitzen eine höhere Komplexität als Kleinprojekte mit nur drei Mitarbeitern und einer Projektdauer von zwei Monaten. Die Komplexität eines Projektes hat einen Einfluss auf den Detailgrad der benötigten Projektplanung. Je komplexer ein Projekt, umso detaillierter die Planung.

Nehmen Sie sich zu Projektbeginn die Zeit alle Zusammenhänge zu verstehen. Aber Achtung, bei aller Strukturierung und Planung von Einzelaspekten nie das große Ganze, das Projektziel aus den Augen verlieren.