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Schmelzklebstoff, der vorwiegend für das Klebebinden eingesetzt wird. H. besteht zu 100% aus chemisch erzeugten Kettenmolekülen („Polymere“) sowie Wachsen und Harzen, die die Verarbeitungs- und Klebeeigenschaften verbessern. H. wird als Granulat geliefert, das vor der Verarbeitung zunächst auf ca. 170° C aufgeschmolzen werden muss. Um die Temperatur im Leimbecken des Klebebinders zu halten, muss dieses beheizt werden. Nach dem Auftragen des H. auf den Buchrücken erstarrt der Klebstoff in wenigen Sekunden. Der Einsatz von H. hat für die industrielle Massenfertigung von Broschuren erhebliche Vorteile: Es ist ein billiger Klebstoff, der aufgrund seines schnellen Erstarrens hohe Maschinenleistungen ermöglicht. Da H. kein Wasser enthält müssen die so klebegebundenen Produkte auch nicht mit hohem Energieaufwand getrocknet sondern nur abgekühlt werden. Zudem kann keine durch Wasser verursachte Wellenbildung im Papier oder Karton auftreten. Dem stehen aber auch Nachteile gegenüber: H. hat eine vergleichsweise schlechte Benetzung auf Papier, was zu einer relativ geringen Festigkeit der Klebebindung führt. Die recht dicke Klebstoffschicht auf dem Buchblockrücken hat ein schlechtes Aufschlagverhalten des Produktes zur Folge. H. ist nicht sehr alterungs- und temperaturbeständig. Sehr nachteilig ist auch, dass H. nicht zum Binden vollflächig bedruckter Produkte geeignet ist. Die in der Druckfarbe enthaltenen Mineralöle wandern in den Klebstoff und lösen die Verklebung.
Werkstoff zum Fadenheften einzelner oder mehrerer Falzbogen. Der in der handwerklichen Buchbinderei verwendete H. besteht aus Leinen und wird in verschiedenen Stärken angeboten. Die richtige Wahl des H. beeinflusst die Steigung und hängt von der Anzahl der Heftlagen und der Härte des Papiers ab. H. für die industrielle Fadenheftung werden aus reiner Kunstfaser (Nylon, Polyamid) oder aus einer Mischung von Kunstfaser und Baumwolle hergestellt. Für diesen Anwendungsbereich sind neben der Reißfestigkeit u. a. auch die Glätte und leichte Dehnbarkeit des H. wichtige Eigenschaften um eine störungsfreie Verarbeitung zu ermöglichen.
Querverbindung auf dem Buchblock-Rücken bei fadengehefteten Büchern. Als Material wird Heftband verwendet, um welches der Heftfaden außen herum geführt wird. H. werden heute aber fast nur noch für die Fadenheftung in der handwerklichen Buchbinderei verwendet. Die industrielle Fadenheftung wird heute ohne H. ausgeführt.
Klebstoff auf tierischer Basis (auch Heißleim oder Warmleim genannt). Die Klebesubstanz ist tierisches Eiweiß, das aus Tierabfällen gewonnen wird. Der granulierte oder als Gallerte verfügbare G. wird in Wasser aufgequollen und anschließend auf ca. 60 bis 70° C erhitzt. G. wird in der Buchbinderei vorwiegend für die Buchdecken-Herstellung und für das Hinterkleben eingesetzt weil er ein sehr gutes „Anzugsmoment“ hat. Das bedeutet, dass sich die verklebten Teile auch bei einer noch frischen Verklebung nicht mehr verschieben können. Siehe auch Leim.

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