Flexografie

Als Inkan oder Hanko wird im Japanischen der Namensstempel bezeichnet, der bei Geschäften und Verträgen die gleiche Funktion hat wie in Europa die Unterschrift. Sowohl Unternehmen wie auch Privatpersonen können sich einen Stempel anfertigen lassen, und in vielen Fällen ist nur der Hanko und keine Unterschrift zulässig. Ein weiteres wichtiges Instrument, um sich in Japan auszuweisen, ist die Visitenkarte.

Es gibt zwei Kategorien von Stempeln: persönliche Siegel und registrierte (legale) Siegel. Um eine Wohnung zu mieten, Land oder ein Auto zu kaufen ist ein registriertes Siegel notwendig. Von einigen Banken wird es sogar bei der Eröffnung eines Kontos verlangt.

Im modernen Japan haben die meisten Menschen mehrere Siegel. Siegel von Männern sind meistens größer als die von Frauen, und Vorgesetzte haben größere als ihre Untergebenen. Besonders gesicherte Hanko werden für Bank- und Immobiliengeschäfte verwendet, während für alltägliche Geschäfte einfachere Varianten verwendet werden.

Registrierung und Zertifizierung eines Inkan kann man bei der örtlichen Stadtverwaltung durchführen. Dort erhält man einen „zertifizierten Siegelabdruck“, mit der ein Siegel bei Geschäften authentifiziert werden kann, ähnlich einer beglaubigten Unterschrift.

Ausländer mit einer „alien registration card“ sind berechtigt, ein beglaubigtes Siegel zu führen, das für Geschäfte entscheidend ist. Ausländische Namen dürfen in Romaji (lateinischer Schrift), Katanka, Hiragana (Silbenschrift) oder in Kanjii (chinesische Schriftzeichen) graviert werden. Für Japanische Namen werden meist die chinesischen Schriftzeichen verwendet, in der bereits vor 3000 Jahren für diese Zwecke verwendeten Siegelschrift. Siegel für die üblichen Familiennamen können vorgefertigt gekauft werden, da ein Hanko aber ein sehr persönlicher Gegenstand ist, gehen viele Japaner zu einem Siegelmacher.

Traditionell wird ein Inkan auf ein Ende eines kleinen Blocks aus Hartholz, Knochen, Elfenbein oder Marmor geschnitzt, mit einem Durchmesser zwischen 25 und 75 mm. Gummistempel, wie man sie in vielen Andenkenläden kaufen kann, sind nicht als offizielles Siegel verwendbar.

Ein kaiserliches Siegel aus massivem Gold, datierend aus dem Jahr 57 n. Chr., ist das erste Zeichen der Schriftkultur in Japan. Als Autoritätssymbole waren die Hanko den direkten Vasallen des Tenno vorbehalten. Etwa ab dem Jahr 750 sind auch Hanko anderer Adliger nachgewiesen, mit dem Aufstieg der Samurai begannen auch diese, sich Siegel anfertigen zu lassen. Ihnen war auch das Rot als Stempelfarbe vorbehalten. Mit der Meiji-Restauration (1868), als jeder Japaner einen Namen annehmen mußte, verbreitete sich auch die Benutzung eines Namenssiegels in allen Bevölkerungsschichten.

Ähnlich wie bei Banknoten hat auch beim Hanko der technologische Fortschritt zu immer besseren Möglichkeiten der Fälschung geführt. Hinter der Zukunft des Hanko in Japan stehen daher einige Fragezeichen.

Signaturstempel sind auch in anderen Ländern gebräuchlich, unter anderem in China, auch in einigen israelischen Firmen werden sie verwendet.

Siehe auch: Siegel.

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