Grundsätzliche Prinzipien des Druckens

Unabhängig von den einzelnen Druckverfahren beschreiben die Druckprinzipien, wie die Farbe von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen wird.
Es gibt dabei drei grundlegende Prinzipien:

1. flach – flach
Dieses Prinzip entspricht dem ursprünglichen Hochdruck, bei dem die Druckform flächig vorliegt und der Gegendruck auch flächig erfolgt (z. B. Tiegel). Das Druckbild wird dabei an allen Stellen gleichzeitig übertragen. Hierbei ist ein erheblicher Kraftaufwand notwendig, auch die Geschwindigkeit ist eingeschränkt.

2. rund – flach
Hier liegt die Druckform auf einem Zylinder auf, der Gegendruck ist jedoch noch flächig (Original Heidelberger Zylinder). Vorteil dieses Prinzips gegenüber dem erstgenannten ist eine höhere Geschwindigkeit, aber auch ein geringerer Kraftaufwand, da eine Übertragung nur an der Stelle erfolgt, an der der Zylinder den Bedruckstoff berührt. Der grundlegende Nachteil besteht darin, dass irgendwann das Ende der Fläche erreicht ist und ein pausenloser Fortdruck nicht möglich ist.
Dieses Verfahren ist als Zwischenstufe anzusehen.

3. rund – rund
Moderne Offset- und Tiefdruckmaschinen arbeiten ausschließlich nach diesem Prinzip, durch das eine durchgängige Geschwindigkeit möglich ist.
Dabei wird der Bedruckstoff zwischen zwei rotierenden Zylindern hindurchgeführt, wobei der obere Zylinder die Druckfarbe überträgt und der untere den Gegendruck bildet. Im Rollenoffset und Tiefdruck überträgt der untere Zylinder ebenfalls die Druckfarbe.

Im Tampon- und Siebdruck finden diese Prinzipien aus technischen Gründen keine Anwendung.

Unabhängig davon findet auch eine Unterscheidung zwischen direkten und indirekten Druckverfahren statt.
 

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