Schlußbemerkung

Auch sollte man sich als Gestalter/in über die Weiterverarbeitung Gedanken machen und welche Einflüsse Bedruckstoffe und Druckverfahren bzw. Ausgabemedien auf die Erkennbarkeit der Schrift haben.

So sind zum Beispiel klassizistische Antiquas für rauhes Naturpapier, Wiedergabe am Monitor, Zeitungsrotationsdruck oder für den Siebdruck als Lesetextschrift ungeeignet, da die feinen Strichstärken bei der Ausgabe nicht mehr richtig dargestellt werden können. Dieses Problem kann insgesamt bei allen feinen Serifen entstehen. Nicht umsonst wurden für den Zeitungsrotationsdruck Antiquas mit bewusst kräftigeren Serifen entwickelt.

 

Ich hoffe, dass diese Ausführungen euch etwas weiterhelfen. Wer hier ein genaues Kochrezept für die Schriftwahl erwartet hat, liegt allerdings falsch. Denn fast alle Allgemeingültigkeiten versagen in der Praxis, da man jeweils alle Einflüsse und möglichen Widrigkeiten prüfen muss und sich dann entscheidet.

Oft sind die Entscheidungen für bestimmten Schriften auch ein Kompromiß zwischen den einzelnen Faktoren.


Wichtig ist es auch – bei Schriften für Printprodukte – sich diese in unterschiedlichen Schriftgrößen und Schnitten auszudrucken, um ihre Wirkung besser bewerten zu können, da der Bildschirm meist einen falschen Eindruck schafft.


Ebenso gilt, sich vor dem Anwerfen des Rechners Gedanken zu machen und nicht einfach darauflos zu gestalten.