U12: Scannen
Wie weit wird die Frage auf gestalterische oder technische Aspekte abzielen?
Gestalterisch scannen? Hm?!
Leider ist das bei den letzten Prüfungen häufig nicht klar getrennt gewesen.
Ich fange mal mit den technischen Aspekten an:
Herzstück des Scanners ist zumeist ein CCD-Sensor oder CCD-Element, in dem viele lichtempfindliche Elemente nebeneinander sitzen – so viele, wie der Scanner maximal Pixel in der Breite erkennen kann. Damit er R,G und B unterscheiden kann, hat er 3 Zeilen von CCD-Elementen. Vor ihnen sitzt ein Prisma, das das Licht aufspaltet, damit die roten, grünen und blauen Bestandteile jeweils auf einer anderen der drei CCD-Zeilen landet.
Wird ein CCD-Element von Licht getroffen, produziert es einen geringen Strom – je mehr Licht, desto mehr Strom. Dieser Strom wird in einem Analog-Digital-Wandler in Zahlen von 0 (Schwarz) bis 255 (Weiß) umgewandelt, bei 16 Bit entsprechend von 0 - 65535.
Ein Schrittmotor zieht einen Schlitten mit einer röhrenförmigen Lampe (geht über die gesamte Abtastbreite) und dem CCD-Sensor an der Scanvorlage vorbei. Der Motor stoppt immer kurz, dann wird ein „Foto“ einer Zeile gemacht, anschließend rückt er den Schlitten um ein winziges Stückchen weiter und wieder wird eine Zeile aufgenommen. Dieser Motor kann zumeist sehr kurze Schrittchen machen, die feiner sein können als die Auflösung des CCD-Sensors in der Breite. Mein alter Scanner hat beispielsweise eine Auflösung von 1200 x 2400 dpi.
Er „sieht" 1200 Pixel pro Inch in der Breite und bis zu 2400 Schrittchen pro Inch schafft der Motor und „sieht" entsprechend viele in der Länge. Damit entstehen theoretisch rechteckige Pixel, die die Scansoftware zu doppelt so vielen quadratischen interpolierend auseinander rechnet.
Was die Hardware tatsächlich kann, nennt man physikalische oder optische Auflösung.
Die Scansoftware kann die Auflösung eventuell aufblasen. Das Ergebnis sind mehr Pixel, als sie der Scanner tatsächlich sehen kann. Das nennt man interpolierte Auflösung (ist nur etwas für die Werbeabteilung der Herstellerfirma), Beispiel 4800 x 9600 dpi.
Scanner können Auflichtvorlagen (auf Papier) und/oder Durchlichtvorlagen (Dias, Röntgenbilder) scannen.
Auflichtvorlagen haben einen geringen Tonwertumfang, Durchlichtvorlagen einen wesentlich größeren.
Deshalb müssen Diascanner einen wesentlich größeren Kontrastumfang wahrnehmen können als Aufsichtscanner. Der Kontrastumfang wird auch als Dynamikumfang bezeichnet. Ist er zu gering, saufen dunkle Partien in Schwarz ab und helle haben keine Zeichnung und werden "überbelichtet" nur weiß dargestellt.
Morgen schreibe ich weiter ...