Rasterverfahren

Um Halbton-Vorlagen im Druck so realistisch wie möglich wiederzugeben, müssen sie aufgerastert werden. Dies erfolgte früher über die Reprokamera, in dem zwischen die Halbtonvorlage und den Film eine Rasterfolie gelegt wurde. Je nach Helligkeit der Vorlage ergab sich ein entsprechender Rasterpunkt auf dem Film, d. h. je heller die Vorlage desto kleiner ist der Rasterpunkt und umgekehrt. Das Verfahren ist sehr zeitaufwendig und Bedarf einer großen Erfahrung um korrekte Ergebnisse zu erhalten. Heute erfolgt die Rasterung im Belichter und man kann sich sicherer sein was herauskommt. Wie ein Raster aussieht hängt sowohl von dem Druckverfahren, als auch von den gestalterischen Absichten ab. Am häufigsten werden Punktraster verwendet. Raster werden nach ihrem Aussehen benannt, z. B. Linie-, Punkt- und Quadratraster. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass ein Raster weniger auffällt wenn die Rasterlinie (die Abfolge der Rasterpunkte) in einem 45° Winkel verlaufen (Ausnahme - Farbseparation). Als "Technische Raster" werden alle Rasterflächen benannt, die nur einen Ton wiedergeben, z.B. um eine Textspalte zu unterlegen. Alle Raster, die bis jetzt aufgezählt wurden, verändern ihre Dicke und Stärke, aber nicht ihre Häufigkeit. In den letzten Jahren ist der frequenzmodelierte Raster hinzu gekommen. Bei ihm bleibt der Rasterpunkt immer gleich groß, aber die Anzahl der Rasterpunkte erhöht sich, je dunkler die Vorlage ist. Vorteil gegenüber den konventionellen Rasterverfahren ist, dass der Raster als solches nicht mehr gesehen wird, die Abbildung sieht wie ein echter Halbton aus. Der Nachteil ist, daß die Belichtung sehr viel länger dauert, da die Datenmengen größer sind und die meisten Druckplatten die feinen Punkte nicht mehr wiedergeben können. Der frequenzmodelierte Raster wird auf absehbare Zeit eine Sonderstellung einnehmen und hauptsächlich bei sehr aufwendigen Prospekten oder Kunstreproduktionen eine Rolle spielen.
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