Fadenheftmaschine
Maschine zum maschinellen Fadenheften. Das zentrale Element jeder F. ist die Heftstation. Die Lagen werden in der Mitte geöffnet und mit einem Heftsattel in die Heftstation befördert. Dort befinden sich mehrere gleich arbeitende Heftabschnitte, die über die Buchhöhe gleichmäßig verteilt sind. Der Heftvorgang ist einem Heftabschnitt im Prinzip folgender: Die Lage wird zunächst von innen mit zwei sog. Vorstechnadeln vorgestochen. In die vorgestochenen Löcher dringen dann die Nähnadel und die Hakennadel ein. Die Nähnadel führt den Heftfaden nach innen. Dort wird der Faden als Schlaufe durch den seitlich beweglichen Fadenschieber erfasst und zur Hakennadel transportiert. Der Fadenschieber legt die Schlaufe in die Hakennadel ein. Anschließend bewegen sich Näh- und Hakennadel wieder nach oben. Der nächste Heftvorgang beginnt. Damit sich die Fadenschlaufe nicht wieder von der Hakennadel löst und mit der vorhergehenden Schlaufe verbunden wird, dreht sich die Hakennadel bei jeder Bewegung um 180°. Wenn die letzte Lage eines Buches so geheftet ist, erfolgt ein Leerstich, bei dem der Faden getrennt wird. So können die Buchblocks problemlos einzeln entnommen werden. Der hier beschriebene sog. einfache Heftstich (Broschurstich) kann durch die Bewegung des Fadenschiebers oder auch der Nähnadel verändert werden. Man kann auf diese Weise auch andere Sticharten einstellen (versetzter Stich, Übernähstich), die heute aber nur noch selten angewendet werden.
F. gibt es in unterschiedlichen Automatisierungsgraden. Bei einfachen und älteren F. müssen die Lagen noch von Hand aufgelegt werden und die fertigen Buchblocks ebenso von Hand entnommen werden. Hochleistungsmaschinen arbeiten hingegen vollautomatisch. Sie werden oft zur Leistungssteigerung parallel verkettet und in Fließstrecken eingebaut.