Pappenarten
Graupappe, manchmal auch Buchbinderpappe genannt, gibt es als Wickel- und Maschinenpappe (Maschinengraukarton). Ihren Namen leitet sie von ihrem grauen Aussehen ab. Hergestellt wird sie überwiegend aus Altpapier. Die Güte ist unterschiedlich und hängt weitgehend vom Herstellungsverfahren und der Qualität des Altpapiers ab. Die bessere Graupappe ist die Handgraupappe. Sie ist zäh, steif, aber nicht brüchig, spaltet sich nicht so leicht, hat eine hohe Reißfestigkeit und der pH-Wert ist annähernd neutral. Verwendet wird sie z. B. für Decken, Mappen. Dünne Maschinengraupappe heißt Schrenz (250 g/m2 – 400 g/m2) und wird in der Buchbinderei hauptsächlich für Rückeneinlagen verwendet.
Holzpappe ist überwiegend aus Weißschliff hergestellt. Sie ist leicht, porös, locker, saugfähig, sehr brüchig, kaum biegsam und vergilbt sehr schnell. Holzpappen werden zum Aufziehen von Bildern, Plänen und Plakaten verwendet, für billige, zusammengesetzte Kästen und als Bieruntersetzer.
Lederpappe enthält kein Leder als Rohstoff, sondern wird aus Braunschliff (gedämpfter Holzschliff) hergestellt. Ihren Namen hat sie wohl von ihrem braunen, lederähnlichen Aussehen. Um Holz einzusparen, werden heute dem Braunschliff verschiedene Mengen Altpapier zugesetzt. Lederpappe ist leicht, zäh und lässt sich gut ritzen, rillen, stauchen und biegen. Verwendung hauptsächlich in der Kartonagenindustrie.
Strohpappe hat eine schmutzige, gelblich-grüne Farbe und wird aus gelbem Strohstoff (gehäckseltes Stroh wird im Kugelkocher zusammen mit Kalkmilch unter Dampfdruck gekocht) hergestellt. Die Fasern sind sehr kurz, und deshalb ist Strohpappe brüchig und nicht rillfähig. Der pH-Wert ist häufig nicht neutral, da sie oft noch Spuren von Ätzkalk enthalten. Dieser wirkt beim Aufziehen von farbigen Papieren, Fotos oder Lichtpausen auf Strohpappe unter Einfluss des wasserhaltigen Kleisters bleichend. Strohpappen werden heute kaum noch hergestellt.
Hartpappe wird aus Zellstoff, holzfreiem Altpapier, Lumpen, Hadern und Spinnereiabfällen hergestellt. Wie der Name schon sagt, ist sie sehr hart, fest und dicht gearbeitet. Durch mehrmaliges Kalandrieren (Glätten) ist ihre Oberfläche sehr glatt. In der Buchbinderei unterscheiden wir zwei Arten von Hartpappe, Marmorpappe und Pressspan.
• Marmorpappe ist eine schwarze Pappe, die auf einer Seite ein helleres Marmormuster trägt und eine leichte porenähnliche Prägung hat. Es gibt sie in den Stärken 1,2 – 1,6 mm, sie ist biege- und standfest, nicht spaltbar und besitzt eine vollkommen geschlossene Oberfläche. Verwendet wird Marmorpappe für Ordner, Streckmappen, Steifbroschuren.
• Pressspan ist äußerst zäh und fest, von großer Dichte, bis zum Hochglanz geglättet und von rötlichbrauner Farbe. Verwendet wird Pressspan beim Einpressen der Bücher als Zwischenlage, als Umschlag für Hefte, Broschuren, Mappen, als Unterlage beim Prägen, Schneiden, Stanzen und als Isolationsmaterial in der Elektroindustrie. Pressspan-Ersatzkarton ist leicht gewölkt und zweiseitig glatt. Die Farben sind grau, orange, grün, blau, schwarz, rot.
Wellpappe ist eine Pappe aus einer oder mehreren Wellenbahnen, die auf eine Bahn oder zwischen mehrere Bahnen ungewellten Papiers geklebt sind. Verwendet wird Wellpappe hauptsächlich zu Verpackungszwecken.
Arten von Pappe
- Graupappe
- Lederpappe
- Strohpappe
- Hartpappe
- Marmorpappe
- Pressspan
- Wellpappe
Graupappe (Buchbinder-Pappe)
Es gibt Graupappe als Wickelpappe und als Maschinenpappe. Sie hat eine graue Farbe und heißt manchmal auch Maschinen-Graupappe. Dünne Maschinen-Graupappe heißt Schrenz (250 g/m2 – 400 g/m2).
Material:
Hauptsächlich Altpapier
Qualität:
Unterschiedlich, je nach Herstellungsverfahren und Qualität des Altpapiers.
Hand-Graupappe hat eine bessere Qualität.
Merkmale von Hand-Graupappe:
- Zäh und steif, aber nicht brüchig.
- Sehr reißfest, spaltet sich nicht
- Neutraler pH-Wert
Verwendung:
Decken, Mappen. Maschinen-Graupappe für Rücken-Einlagen
Holzpappe
Material:
Hauptsächlich Weißschliff
Merkmale:
- Leicht, porös, locker, saugfähig
- Sehr brüchig, kaum biegsam
- Vergilbt sehr schnell
Verwendung:
Als Kaschierpappe, z. B. Bilder, Pläne oder Plakate aufziehen.
Rückwand-Karton, Bieruntersetzer.
Lederpappe
Material:
Braunschliff (gedämpfter Holzschliff), Anteile von Altpapier, um Holz zu sparen
Merkmale:
- Braune Farbe, sieht lederähnlich aus
- Leicht und zäh
- Lederpappe kann man gut ritzen, rillen, stauchen und biegen
Verwendung:
Hauptsächlich in der Kartonagen-Industrie
Strohpappe
Material:
Strohstoff, sehr kurze Fasern
Bei Strohstoff wird gehäckseltes Stroh im Kugelkocher unter Dampfdruck gekocht.
Merkmale:
- Brüchig
- Strohpappe kann man nicht rillen
- pH-Wert nicht neutral, enthält Spuren von Ätzkalk.
Verwendung:
Wirkt beim Aufziehen von Bildern auf Strohpappe bleichend. Wird kaum noch hergestellt.
Hartpappe
Material:
Zellstoff, holzfreies Altpapier, Lumpen, Hadern, Spinnereiabfälle.
Herstellung: mehrfaches Kalandrieren (Glätten)
Merkmale:
- Sehr hart, fest, dicht
- Glatte Oberfläche
Verwendung:
2 Arten von Hartpappe: Marmorpappe und Pressspan
Marmorpappe
Merkmale:
- Schwarz, auf einer Seite helleres Marmor-Muster
- Leichte porenähnliche Prägung
- Stärken: 1,2 bis 1,6 mm
- Biegefest, standfest
- Geschlossene Oberfläche
- Nicht spaltbar (Man kann Marmorpappe nicht spalten.)
Verwendung:
Ordner, Streckmappen, Steifbroschuren
Pressspan
Merkmale:
- Extrem zäh und fest
- Sehr dicht
- Rötlich-braune Farbe
- Glatte Oberfläche bis Hochglanz
Verwendung:
- Beim Einpressen der Bücher als Zwischenlage
- Heft-Umschläge, Broschuren, Mappen;
- Unterlage beim Prägen, Schneiden, Stanzen;
- Isolationsmaterial in der Elektroindustrie
Pressspan-Ersatzkarton
Merkmale:
- Leicht gewölkt
- Beidseitig glatt
- Farben: grau, orange, grün, blau, schwarz, rot
Wellpappe
Herstellung:
Bei Wellpappe werden mindestens eine glatte und eine gewellte Pappe zusammengeklebt. Mehrere Bahnen können aufeinander geklebt sein.
Verwendung:
Hauptsächlich für Verpackungen