3.2.3.4 Schrumpffolien
Schrumpffolien werden heute in großem Umfang eingesetzt. Man setzt sie ein zum Verpacken von einzelnen Büchern und Broschuren sowie von Zeitschriftenstapeln für den Versand. Schrumpffolien sind thermoplastische Kunststoffe, die bei der Ausformung der Folienbahn, also bei erhöhter Temperatur, eine Vordehnung erhalten. Die entstandene Spannung wird dann beim Abkühlen gewissermaßen „eingefroren“ und bleibt erhalten.
Beim Verpacken wird das Packgut (z. B. ein Buch) in die Folie eingewickelt und diese wiederum erwärmt. Dabei löst sich die Spannung, die Folie zieht sich wieder zusammen, schrumpft auf das Verpackungsgut auf und umschließt es fest. Wird die Folie nur in Längsrichtung gestreckt, spricht man von monoaxialer Reckung. Die Schrumpfung erfolgt dabei auch wiederum nur in Längsrichtung. Verwendung hauptsächlich für Banderolen. Wird die Folie in Längs- und Querrichtung gestreckt, spricht man von biaxialer Reckung. Die Schrumpfung erfolgt in beiden Richtungen und ist somit geeignet für Vollverpackungen.
Polyäthylenfolien sind meist milchig trüb, fühlen sich wachsartig und fettig an und sind wasserdicht. Die Spannung (Schrumpfspannung), mit der sich die Folie beim Schrumpfen um das Packgut legt, ist nicht sehr hoch. Während des Lagerns der Packungen kann diese Schrumpfspannung noch weiter absinken. Ferner haben Polyäthylenfolien nur eine geringe Haftung zueinander, was bedeutet, dass aufeinander gestapelte Packungen leicht verrutschen.
Polypropylen (PP) ähnelt sehr stark dem Polyäthylen. Sie ist jedoch von klarer Durchsicht, hohem Oberflächenglanz und ausreichender Oberflächenhärte. Sie hat nicht ganz den fettigen, wachsartigen Griff wie das Polyäthylen.
Polyvinylchloridfolie (PVC): Gegenüber den vorgenannten Schrumpffolien ist die PVC-Folie durchsichtiger und rutschfester, neigt aber leichter zum Verspröden.
Verarbeitung: Schrumpffolien werden als Flachfolie oder Folienhalbschlauch verarbeitet. Je nach Packungsinhalt haben sie verschiedene Stärken. Für Leichtpackungen (Bücher, Broschuren) verwendet man Stärken zwischen 20 my und 50 my (1 my = 1/1000 mm), für mittelschwere Packungen (Zeitungen, Zeitschriften) zwischen 50 my und 120 my und für schwere Packungen oder ganze Paletten zwischen 120 my und 200 my.
Merke
• Schrumpffolien dienen zum Verpacken. Es sind thermoplastische Kunststofffolien, die bei der Herstellung gestreckt und unter Spannung abgekühlt werden. Beim Verpacken werden sie wieder erwärmt und schrumpfen auf das Verpackungsgut auf.
• Schrumpffolien werden aus den Kunststoffen Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid hergestellt.
• Je nach Art des Kunststoffes unterscheiden sich Schrumpffolien in der Durchsicht (milchig trüb bis glasklar), der Rutschfestigkeit und der Schrumpftemperatur (80 bis 180 °C).