Espresso Book Machine
Von Robert Appelt, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Studiengang Druck- und Medientechnik Master
von Book on Demand zu Direct to Consumer
Inhalt
3.1 Marktsituation
3.2 Kaufverhalten
4.4 Beurteilung der Lösungsansätze
5 Zukunftsaussichten zu diesem Thema
5.1 wissenschaftliche Sichtweise
5.2 marktwirtschaftliche Sichtweise
6 Quellen
1 Innovation EBM
Die Espresso Book Machine ist eine Kombination aus dem Digitaldruck und einer internetbasierten
Datenbankanbindung mit Zugriff auf digitale Bücher (eBooks). Dieses Thema ordnet sich in die Themen Digitaldruck, Book on Demand bzw. Print on Demand und in den Bereich Buchverlag und -vertrieb.
Der Digitaldruck soll das gedruckte Buch zu einem für jedermann bezahlbarem günstigen Produkt machen.
Die Idee hinter der Digitalisierung von Büchern ist es, alle Buchtitel sowohl geschützt als auch frei, in jeder Buchhandlung oder in öffentlichen Einrichtungen für jedermann kostengünstig verfügbar zu machen.
Diese Innovation des Buchhandels ist in den USA schon auf dem Vormarsch, ob und wann sie in
Deutschland einen Durchbruch erzielt ist noch nicht absehbar. Basierend auf dem Digitaldruck ist
Book on Demand entstanden als eine schnelle und günstige Alternative zu anderen Druckverfahren.
Die Espresso Book Machine baut auf Book on Demand auf und erweitert den Service um direct to
consumer. Für den Endverbraucher stehen somit Millionen Titel günstig und sofort zur Verfügung.
Dieses Thema ist für die Druck- und Medienbranche interessant, weil sich viel Entwicklungspotential und
Chancen dahinter verbergen und die Gefahr für den deutschen Markt besteht wieder einmal zu spät auf
diesen Zug aufzuspringen.
2 Themeneingenzung
Book on Demand Definition
Book on Demand (BoD) heißt übersetzt ins Deutsche Buch auf Bestellung (Anfrage / Anforderung).
Book on Demand ist die Kombination von Digitaldruckverfahren und Weiterverarbeitungsverfahren
im Bereich der Umschlagveredelung und Bindung. BoD beinhaltet immer öfter auch die Komponente
des Buchverlags und des Buchvertriebs. BoD bildet somit eine Brücke zwischen Print on Demand und
dem Verlagswesen. Wobei Hilfe bei der geistigen Erstellung und der Gestaltung des Werkes noch
selten anzutreffen sind. [4]
Stand der Technik
DIgitaldruck als Technik bietet viele Vorteile birgt aber auch Nachteile. Das Druckbild in
Schwarz ist fast gleichwertig mit dem des Offsetdrucks. Farbdrucke hingegen liegen in der
Qualität noch hinter denen des Offsetdrucks. Auch die Druckgeschwindigkeit liegt noch weit
hinter der des Offsetdrucks. [24], [25]
Im Schnitt kann ein qualitativ hochwertiges Buch produziert im Digitaldruckverfahren sowie einer
Weiterverarbeitung, welche die Bindung und das Cover beinhaltet, schon für 10,- Euro entstehen.
Die komplette Produktion eines Buches mit ca. 400 Seiten dauert nicht mehr als 5 Minuten. [2]
Eine Individualisierung von Produkten ist in diesem Verfahren kein Problem, da Farben ohne Zeitverzug ausgetauscht werden können und das Papier sehr schnell ersetzt werden kann. Makulatur fällt im
Vergleich zum Offsetdruck so gut wie gar nicht an. Da die Maschinen nicht bei jedem neuen Druck-
auftrag neu eingerichtet werden müssen. Die Druckgeschwindigkeit variiert noch stark in Abhängigkeit
von Farbdrucken, dafür kann der Bedruckstoff relativ schnell gegen einen anderen ausgetauscht werden,
sofern die Druckmaschine die Möglichkeit bietet auf verschiedenen Papieren zu drucken.
BoD-Bücher können zwischen 5 und 400 Seiten umfassen. Das Cover kann sowohl als Hard- oder
Softcover produziert werden. Die Bücher werden in der Regel versandfertig in Folien verschweißt.
In Deutschland sind die meisten BoD-Anbieter online verfügbar und obwohl sofort gedruckt werden
kann ist das Buch nicht sofort beim Kunden, denn abhängig von der Weiterverarbeitung ist noch der
Versand in vielen Fällen der Flaschenhals in Produktions- und Distributionskette.
Abgrenzung von PoD
Book on Demand ist zum Teil auch Print on Demand, da Druckaufträge sofort bearbeitet und ausgeführt
werden können, bezieht sich aber nur auf den Teil Buch. Print on Demand (PoD) basiert auch auf der Digitaldrucktechnik.
Print On Demand (dt. Druck auf Anforderung) bezeichnet ein Publikationsverfahren, bei dem ein
Dokument in digitaler Form vorliegt und bei Bedarf gedruckt wird - ist also Teil der Publikationskette.
Das Verfahren wird seit Mitte der 90er angewendet und funktioniert mit Digitaldruck, wodurch Bücher oder Dokumente bereits in kleinsten Auflagen ab einem Exemplar gedruckt werden können. [5]
Dadurch dass Vorlagen nur in elektronischer Form gespeichert werden, ist es leichter und kostengünstiger Dokumente zu aktualisieren. Außerdem werden Lager- und eventuell Transportkosten eingespart, wenn
das Dokument oder Buch am Ort der Bestellung gedruckt werden kann. Des Weiteren ist es möglich
individuelle Drucke anfertigen zu lassen, wodurch auch die Preise variieren können. Zum Beispiel kann
der Nutzer oft selbst bestimmen, ob er seinen Druck in schwarz-weiß oder Farbe möchte. Auch das
Format oder die Art des Einbandes sind veränderbar. Da durch diese Technik keine Bücher mehr
gelagert werden müssen, können Unternehmen auch das Angebot erweitern. Sie können auf diese
Weise Werke anbieten, die vielleicht nur kleine Leserkreise ansprechen oder bereits vergriffen sind.
Abgrenzung von Verlagen
Verlage bereiten geistigen Schöpfungen einen Markt, sie sind Kulturvermittler und Wirtschaftsunter-
nehmen zugleich. Rund 22.000 Verlage und Institutionen sind in Deutschland verlegerisch aktiv, mehr
als 2.000 produzieren regelmäßig Literatur im weitesten Sinne. Sie bringen Bücher, Zeitschriften, Hör-
bücher, Kunstbände, Kataloge, CDs und Online-Publikationen in großer Zahl auf den Markt - machen
Inhalte also in unterschiedlichster Art und über verschiedene Trägermedien einem breiten Publikum
zugänglich.
Verlage setzen sich für Inhalte ein, von deren künstlerischer Bedeutung oder Relevanz für ein Sach- oder Fachgebiet oder von deren Nutzwert für den Leser sie überzeugt sind - und zwar in einem Maß, dass sie
sich davon einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Verlage sind auch Pioniere in der Welt des Wissens.
Sie geben einer geistigen Leistung erst Form und Gestalt und machen ihn so zu einem gewinnbringenden
Produkt für Leser und Nutzer. [7]
3 Warum die Innovation EBM?
3.1 Marktsituation
Durch das Internet gerät die Buchindustrie, nach der Musikindustrie, in die Situation das Buchtitel mehr
und mehr digitalisiert werden und im schlimmsten Fall kostenlos (aber illegal) zugänglich sind. [9]
Die Buchindustrie versucht deshalb von Anfang an gegen zu steuern und bietet für digitalisierte Bücher
eine Plattform um Bücher in digitaler Form kaufen zu können. Diese eBooks können dann auf so genannten eBook-Readern, wie dem Kindle von Amazon, dem Sony Reader oder weiteren weniger bekannten
Modellen. Nicht jeder möchte auf elektronischen / digitalen Weg sein Buch lesen, das Problem ist, dass
die meisten kleinen stationären Buchläden (Retail-Buchhändler) durch die großen Online-Buchhändler
wie z.B. Amazon oder Libri verdrängt werden, da die großen auf mehr Titel zurückgreifen und mit Lieferzeiten
von 12 bis 24 Stunden weit vorn liegen. Zusätzlich unterliegen in Deutschland verlegt Werke dem Buchpreisbindungsgesetz. Das bedeutet, dass Verlage einen Verkaufspreis festlegen müssen und somit
kein Wettbewerb im direkten Sinne entstehen kann. Nur gebrauchte Bücher oder offiziell von der
Buchpreisbindung befreite Bücher oder aus z. B. den USA oder Großbritannien importierte Bücher
können zu einem günstigeren Preis angeboten werden.
Aber eine Lösung liegt bei dem Hersteller OnDemandBooks. OnDemandBooks bietet seit einigen Jahren
die Espresso Book Machine, die in wenigen Minuten ein bis zu 400 Blatt schweres Buch, gebunden mit
Cover, produzieren kann. Diese Espresso Book Machine ist schon in vielen Universitätsbibliotheken und Buchläden im Einsatz. Die EBM‘s sind über das Internet mit verschiedenen Datenbanken verbunden die
Millionen von Buchtiteln anbieten und zu einem günstigen Preis vor Ort ausgedruckt werden können.
Seit ungefähr 15 Jahren steht Verlagen und Selbstverlegern die Technik Book on Demand, als
Möglichkeit des Drucks zu günstigen Konditionen, zur Verfügung. Book on Demand ist eine Brücke
zwischen Print on Demand und dem Verlagswesen. Genau wie Print on Demand basiert auch
Book on Demand auf der Digitaldrucktechnik. Durch die in den letzten Jahren im Digitaldruck gemachten technischen Fortschritte und die weltweit immer größere Ausdehnung dieses Druckverfahrens ist dieses
Verfahren günstiger und attraktiver für immer mehr Druckereien und Endverbraucher.
Die schnelle Ausbreitung und Akzeptanz gehen auch aus der Möglichkeit Daten sofort, also
ohne Zeitverzug und ohne regionale Nähe, drucken zu können einher. [31]
Diese Entwicklungen in der Druckbranche basieren zum einem auf den Veränderungen am Markt
durch eine immer komplexere Globalisierung, in Bezug auf den Handel und Kosten, der neuen Kommunikationstechnik, dem Internet, und immer neuen Innovationen die natürlich alte Techniken und Verfahren ablösen. Dadurch ist in den letzten Jahren der Digitaldruck immer günstiger und schneller
geworden. Durch das Internet ist dezentrales Drucken ohne Probleme oder zusätzlichen Aufwand möglich.
Die Qualität des Digitaldrucks hat auch zugenommen und seit einigen Jahren werden immer mehr
ICC-Profile für den Digitaldruck herausgebracht. [32]
Wie schon in den vorherigen Absätzen erwähnt verändert sich das weltweite Business fast jährlich.
So ist auch zu beobachten, dass die meisten Verlage Ihre Informationen zuerst Online einpflegen
bevor diese gedruckt werden. Seit Anfang 2009 ist das Motto der meisten Verlage „Online first“, davor
war es noch „Print first“. Des Weiteren ist die Zukunft der Druckindustrie sehr ungewiss, da nicht genau abgesehen werden kann ob zum Beispiel der Rückgang der Leser im Tageszeitungsgeschäft dauerhaft
ist oder nicht. Wie auch schon viele Umfragen unter Studierenden gezeigt haben werden statt
Tageszeitungen vermehrt Informationen und Nachrichten im Internet abgerufen. [23]
Somit kann behauptet werden dass das Medium Internet die Zeitungen bald verdrängt haben wird.
Neben dem Internet gab es auch viele technische Entwicklungen und Innovationen, die das Internet
in ihre Funktionen als Selbstverständlichkeit integriert haben. Das sind z. B. Mobiltelefone, Netbooks
(diese Mini-Notebooks haben wie auch Mobiltelefone eine Simkarte) und eBook-Reader. Sie können
in den meisten Fällen über eine gängige und günstige Datenflatrate zu jeder Zeit Nachrichten und Informationen aus dem Internet abrufen. Die Technik UMTS steht hier für mobile Endgeräte als
Alternative zu einem festen Telefon- und DSL-Anschluss. Wobei auch die Zahl der kostenlosen
Hotspots (W-Lan-Netze) weltweit zunimmt und somit einen Zugang zu kostenlosen Informationen
bietet. Auch rechnen sich die Kosten auf Dauer besser für mobile internetfähige Geräte als für eine Tageszeitung oder ein Abonnement. Die Kommunikationskanäle eines mobilen Endgerätes sind
zum einen nicht nur einseitig, sie bieten auch viel mehr Möglichkeiten in der Medienwahl. Eine Buch
oder eine Zeitung ist zweidimensional und kann dem Leser Bild und Text bieten. Die neuen Geräte
können neben Bild und Text auch Ton und Video wiedergeben und der Anwender hat zudem noch die Möglichkeit Feedback oder Kommentare zu Informationen zu geben oder sogar mit Autoren oder
anderen Anwendern zu kommunizieren.
3.2 Kaufverhalten
Das Kaufverhalten der jüngeren Generationen hat sich dahingehend geändert, das weniger in
richtigen Buchhandlungen gekauft wird und mehr im Internet. Das liegt zum einen daran das die
neuen Medien diese Möglichkeit bieten und zum anderen daran das mehr Komfort und mehr
Auswahl geboten werden. Die Verfügbarkeit von Waren ist im Internet viel höher, weil man einen
weltweiten Zugriff hat. Die Preise der Waren sind Online oftmals günstiger, da viele Kosten eines herkömmlichen Geschäfts gespart werden können. Die Lieferung kann in einigen Fällen innerhalb
von 24 Stunden und das sogar kostenlos erfolgen.
Viele Händler verlagern ihr Geschäft in das Internet, da dadurch Kosten für Lagerung, Personal und Verkaufsflächen gespart werden können. Mit einem ansehnlichen und komfortablen Webauftritt können
mehr potentielle Kunden angesprochen werden als mit einer Verkaufsfläche an irgendeiner Straße.
Mit guten Webeflächen auf bekannten Internetseiten kann man schnell die eigene Bekanntheit und
somit seinen Absatz erhöhen. [12], [13]
Aus finanzieller Sicht wird die Spanne zwischen Arm und Reich immer größer. Die Anzahl derjenigen,
die viel Geld besitzen wird immer kleiner und die Zahl der Menschen, die sehr wenig Geld besitzen
wird immer größer. Deshalb gibt es einen viel größeren Markt für günstige Waren als für Teure.
Die Buchpreisbindung in Deutschland führt dazu, dass günstige Informationen oder digitale Bücher
aus dem Internet immer mehr Absatz finden. Eine mögliche Alternative ist Book on Demand oder die Geschäftsidee von Google Books und ihren Partnern.
Die Ökologische Einstellung der Menschen und die Veränderungen des Klimas arbeiten gegen die Drucktechnik auf Papier. Viele Menschen wollen einen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten,
sodass auf Wegwerfprodukte, besonders die, welche gerade mal einen Tag aktuell sind, wie eben
eine Tageszeitung, gern verzichtet wird.
Das Leben und Handeln wird immer schnelllebiger deshalb sind natürlich auch Techniken gefragt,
die dem Trend der Zeit entsprechen. So können Digitaldruckmaschinen schneller Ergebnisse
hervorbringen als eine Offsetdruckmaschine, da auf die ganze Druckvorstufe verzichtet werden kann. [30]
Veränderungen gibt es auch auf dem Arbeitsmarkt, denn Unternehmen werden entweder immer größer
oder Arbeitnehmer machen sich selbstständig, weil die kleineren Unternehmen auf Kosten der Großen
zu Grunde gehen. So ist es z. B. für Autoren eine einfache und günstige Möglichkeit über das Internet und
den Digitaldruck, im speziellen über Book on Demand, Werke im Selbstverlag auf den Markt zu bringen
oder wenigstens die Marktchancen für das Werk abzuschätzen. Das Internet bietet die Möglichkeit
Feedback zu Textauszügen zu erhalten oder die Bekanntheit des Werkes zu steigern und Book on Demand (der Digitaldruck) lässt den Selbstverleger günstig produzieren.
Genau aus diesen Gründen werden immer mehr Online-Portale, -Händler oder -Institutionen zu
Anbietern von Druckprodukten und Onlineverlagen. Ein Unternehmen aus der Digitalen Welt ist Google.
Google ist seit 2009 Partner von www.ondemandbooks.com und bietet mit seiner Bücherdatenbank und
der Espresso Book Machine die Möglichkeit freie Werke zu kaufen oder als Direkt-Verleger Bücher zu vermarkten. Die Idee von Google und seinen Partner ist es Bücher jedermann zugänglich zu machen.
4 Technik / Innovation
4.1 Espresso Book Machine
Die Espresso Book Machine ist eine Entwicklung von OnDemandBooks eines US-Amerikanischen
Unternehmens. OnDemandBooks ist wie es der Name schon sagt Anbieter für Book on Demand - Lösungen.
Aus diesem Grund hat sich OnDemandBooks an die Entwicklung eines Systems gemacht, welches direkt
am Markt steht und dem Kunden das Online gefundene Buch sofort lesefertig in einer guten Qualität zu
einem günstigen Preis produziert. Das Motto für die Espresso Book Machine ist „What Gutenberg’s press
did for Europe in the 15th century, digitization and the Espresso Book Machine® will do for the world
tomorrow.“. Die erste Maschine nahm im Jahr 2006 ihre Arbeit auf (http://www.ondemandbooks.com).
Die Idee dahinter ist eine Digitaldruckmaschine mit einer Weiterverarbeitungsstation, welche die Bücher
mit einem Softcover zusammenträgt und bindet. Diese Maschine soll Vorort bei Buchhändlern, in
öffentlichen Einrichtungen oder auch in Universitätsbibliotheken stehen. Die Maschinen haben einen
Zugang zum Internet und greifen auf verschiedene Datenbanken zurück in denen freie und geschützte
Titel gespeichert sind. Diese Titel können angelesen und durchsucht werden und wenn das richtige
Buch dabei ist, kann es gekauft werden. Das Modell direct-to-consumer ist neu für den Buchmarkt.
Es vereint das reale Buch mit dem im Internet verfügbaren Pool an digitalisierten Büchern.
OnDemandBooks verfügt über eine eigene Bibliothek mit über 800.000 Titeln. Diese und weitere
Bibliotheken, mit über 3 Millionen Titeln, können über die Software EspressNet, die auf den EBM‘s
installiert ist, online abgerufen werden. Dazu gehören seit 2009 auch über 2 Millionen Titel aus den
Google digital files. In den Bibliotheken befinden sich zu jedem Buch zwei Pdf-Dateien, eine für den
Inhalt und die zweite für das Cover. Derzeit sind weltweit schon verschiedene Maschinen der 1. und
2. Generation im Einsatz. Die Maschinen unterscheiden sich in Ihrer Größe, wobei die 2. Generation
der EBM (EBM 2.0) nicht viel größer ist als ein einfacher Digitaldrucker. Die Maschinen Kosten derzeit
noch zwischen 50.000 Euro und 75.000 Euro abhängig von der Ausstattung. Als Digitaldrucker wird
ein Xerox 4112™ Drucker / Kopierer verbaut. Die Espresso Book Machine 2.0 kann in weniger als
4 Minuten ein 300 seitiges Buch drucken, binden mit einem farbigen Cover versehen und in
verschiedenen Formaten Endbeschneiden. Ein Buch kann zurzeit einen Umfang bis zu 830 Seiten
haben und zwischen DIN A5 und A4 im Endformat betragen. Die Kosten für den Endverbraucher
liegen bei 0,01 Dollar pro gedruckter Seite, dass bedeutet das ein Buch höchsten 8,30 Dollar kostet.
OnDemandBooks möchte einerseits günstige Bücher anbieten und den Menschen überall die Möglichkeit geben das Buch aus dem Internet zu laden und dann direkt als reales Buch mit nach Hause nehmen zu können. [3], [26]
Bilder: www.smartplanet.com
4.2 Digital Book Projects
Hinter den verschiedenen Projekten die sich mit der Digitalisierung von Büchern beschäftigen
verbergen sich unterschiedliche Ansätze. Ein Ansatz ist den Menschen Zugang zu kostenlosen
Büchern zu ermöglichen. Ein Projekt das diesen Ansatz verfolgt ist das Gutenberg Project
(http://www.gutenberg.org/wiki/Main_Page) mit über 30.000 frei zum Download zur Verfügung
stehenden Titeln. The Universal Digital Library (http://www.ulib.org/) stellt 1 Million Bücher zum
kostenlosen Lesen zur Verfügung.
Andere Projekte wollen alte Titel und Werke vor dem verschwinden bewahren, da diese nicht mehr
gedruckt werden können. Und wieder andere wie z. B. Google Bücher wollen Bücher digitalisieren
um mit ihnen Geld zu verdienen. [1]
4.3 Bisheriger Lösungsansätze
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem bisherigen und relativ neuen Techniken und Absatzwegen
von Büchern oder deren Inhalten. Dazu werden im Folgenden 4 Beispiele aufgeführt: der Buchclub,
der stationäre Buchhandel, das Hörbuch und die eBooks.
Beispiel 1 – Buchclub
Buchclubs oder auch Buchgemeinschaften genannt sind ein Vertriebssystem für Bücher. Die Bücher
werden an die Mitglieder des Buchclubs exklusiv oder zu Vorzugspreisen verkauft. Ein Buchclub ist in
der Regel als Verlag oder Teil eines Verlages tätig, wie z. B. der Club Bertelsmann. Der Buchclub hat
einen Vorteil in der Kostenreduzierung gegenüber dem regulären Verlagsgeschäft, da der Verlag dem Buchhandel Gewinnmargen bis zu über 50 % gestatten muss. Der Buchclub ist verlegerisch nur für den Eigenbedarf tätig und distribuiert die Ware direkt an die Mitglieder. Die Buchpreisbindung gilt für Buchclubs nicht. Der Verkauf der Bücher erfolgt entweder über ein festes Abonnement oder über Kataloge.
In der Regel sind spezielle Abnahmemodalitäten vereinbart, durch das sich das Clubmitglied verpflichtet monatlich oder jährlich einen oder mehrere Titel zu erwerben oder für einen bestimmten Betrag Bücher abzunehmen. Nachteile von Buchclubs sind die begrenzten Titel, die dem Mitglied zur Verfügung stehen.
In vielen Fällen sind nur aktuelle Bestseller verfügbar. Ältere Titel oder Titel die nicht im Sortiment sind
können nicht angeboten werden. Nicht nur aus diesem Grund sondern auch durch die Möglichkeiten
des Internets verschwinden die Mitglieder und somit das Konzept der Buchclubs. [14], [15]
Beispiel 2 – Buchladen
Bücherläden in Deutschland werden im Vergleich zu anderen Buchanbietern immer teuer, da die meisten angebotenen Werke an die Buchpreisbindung gebunden sind. Im Vergleich zu den kleinen Buchläden
gibt es Marktführer wie z. B. Thalia, die es trotz der Krise im Buchmarkt schaffen ihr Geschäft
auszubauen. Thalia hat einen Wettbewerbsvorteil durch ihre angewandte Multi-Channel-Strategie.
Online beteiligt sich Thalia mit 60,2 % am zweitgrößten deutschen Online-Buchhändler,
buch.de Internetstores AG. Die Plattform im Internet ist die Grundlage für ihre Multi-Channel-Strategie.
Denn als stationärer Anbieter kann Thalia über die Internetplattform Wettbewerbsvorteile im Vertrieb
erzielen. Im Zusammenhang mit dem Internet kann Thalia ein Qualitätsniveau aufbauen und eine Vielzahl
an Handlungsoptionen anbieten, die den anderen stationären Anbietern verschlossen bleiben.
Für den Endverbraucher sind die Vorteile vielfältig, denn Kunden sich Bücher online bestellen ohne
dafür das haus verlassen zu müssen oder Bücher in einer der 291 Buchhandlungen der Thalia-Gruppe
kaufen. Im Internet bestellte Bücher können in einer Thalia-Buchhandlung abgeholt oder bei Nichtgefallen
dort umgetauscht werden. Dennoch gibt es günstigere Lösungen mit einem noch größeren Angebot. [6], [8]
Beispiel 3 – Hörbücher
Ein Hörbuch (Audiobook) ist im engeren Sinn die Tonaufzeichnung einer Lesung aktueller Titel oder
von Bestsellern. Vertrieben werden Hörbücher als Direktdownload im Internet oder auf Datenträgern
wie CDs, DVDs oder Flashspeichern in z. B. Buchhandlungen. In den meisten Fällen sind Hörbücher
gegenüber den geschriebenen Werken gekürzt. Hörbuchverlage, Rundfunkanstalten und auch
Blindenbüchereien produzieren und verkaufen Hörbücher. Auch Hörbücher stehen in Konkurrenz zum geschriebenen Buch und haben den Vorteil der Zeitersparnis, da man während des Hörens noch anderen Tätigkeiten nachgehen kann. Hörbücher verbreiten zwar Inhalte geschriebener Werke sind dennoch nur Lesungen und bieten nicht die Art des Lesens, wie gedruckte oder digitale Bücher. [16]
Beispiel 4 – eBooks
Ein eBook (auch „E-Book“ oder „ebook“, von engl. electronic book oder eingedeutscht E-Buch) ist die digitalisierte Form eines gedruckten Buches. Ein real existierendes Buch wird über die Druckerschnittstelle
als möglichst wirklichkeitsgetreue Kopie des Originals bzw. dessen Druckvorstufe ausgegeben.
Ältere Werke, die noch nicht in elektronischer Form vorliegen, werden eingescannt und mit Hilfe der Texterkennung OCR in die digitale und veränderbare Form überführt. Über spezielle eBook-Reader
oder Software (Adobe Digital Editions) können diese eBooks gelesen werden. Funktional stehen
die eBook-Reader einem herkömmlichen Buch in nichts nach. Sie bieten eher Vorteile, wie eine
Anpassung der Schriftgröße, die Möglichkeit bis zu 1.000 Bücher gleichzeitig mit sich zu führen oder
sogar über eine integrierte 3G wireless Schnittstelle (Telefonübertragungsstandard) Bücher oder Tageszeitungen unabhängig von Räumlichkeiten wie Hot-Spots abrufen zu können. Der Vertrieb
der eBooks geht in der den meisten Fällen Online über das Internet. Amazon hat einen Teil seines Geschäftsfeldes auf eBooks ausgerichtet und unterstützt die Verbreitung von eBooks mit dem hauseigenen eBook-Reader Kindle. Des Weiteren geht Amazon in Kooperation mit HP auf den Book on Demand - Markt
und bietet Selbstverlegern die Möglichkeit Bücher über Amazon zu verkaufen und auf einem HP Indigo Digitaldrucksystem sofort für den Käufer zu drucken. Über das Aamazon-Portal createspace.com (https://www.createspace.com/) kann der Selbstverleger sein Werk drucken und vermarkten.
Neben Büchern bietet Amazon auch die Vermarktung von Musik und Filmen an. [17], [19], [20]
Beispiel 5 – Book on Demand
Als Anbieter für Book on Demand Lösungen kommt man in Deutschland an dem Marktführer
BookOnDemand (http://www.bod.de) nicht vorbei. Diese Druckerei bietet zu günstigen Preisen
Books on Demand an. Aufträge sind nicht von der Stückzahl abhängig, deshalb wird jede Bestellung
ab einem Exemplar angenommen. Neben dem Druck und der Weiterverarbeitung bietet BookOnDemand
auch den verlagsseitigen Teil und Unterstützung bei der Gestaltung und der Korrektur.
Ein Nachteil ist natürlich, dass das Buch trotz schneller Fertigung durch den Versand und die Zahlungsmodalitäten wenigstens 3 Tage braucht bis es in den Händen des Kunden liegt. [2], [4]
4.4 Beurteilung der Ansätze
Ausgehend von der für den Kunden gewünschten Vielfalt an Buchtiteln, einer Zeitersparnis bei
der Suche und beim Kauf sind für den Kunden noch die Punkte das Anlesen und der Preis wichtig.
Wissenschaftliche Publikationen oder Fachbücher aber auch jedes andere Buch sind nicht überall
verfügbar unabhängig ob man Online oder direkt in einer Buchhandlung sucht. Deshalb ist es für alle,
die mit dem Medium Internet vertraut sind, wichtig eine oder mehrere Anlaufstellen zu haben, bei denen
man wenn möglich alle geschützten und freien Werke einsehen kann. Dies spart viel Zeit und es besteht
eine sehr gute Chance den passenden Titel mit den richtigen Inhalten zu finden. Dazu ist es notwendig,
dass man Passagen oder das ganze Buch lesen kann. Gegenüber Buchclubs oder Online-Anbietern
kann man sich im normalen Buchhandel natürlich in ein Buch einlesen oder von geschultem Fachpersonal beraten lassen bevor man den kauf tätigt. Online Anbieter bieten dem Kunden manchmal die Möglichkeit Auszüge zu lesen. Wenn das nicht der Fall sein sollte können wenigstens Kommentare von mehr oder
weniger subjektiven Quellen eingesehen werden. Hörbücher sind wie schon erwähnt in den meisten
Fällen gekürzt, sodass immer weniger Inhalt als in dem dazugehörigen gedrucktem Werk verkauft werden. Hörbücher werden im Vergleich zu Gedrucktem passiv aufgenommen, was in vielen Fällen nicht gewünscht
ist. Auch allem ökologischem Interesse zum Trotz möchten viele Leser lieber ein richtiges Buch in die Hand nehmen als ein Hörbuch oder eBook zu nutzen, denn in diesem Fall begibt man sich wieder in die
Abhängigkeit von zusätzlichen technischen Geräten und umweltfeindlichen Energiequellen, wie Akkus
oder Batterien. Aus diesem Grund ist die Idee von OnDemandBooks, eine die altbekanntes und neues verbindet. Ein Buch produziert aus digitalen Daten auf einem Digitaldrucker zu einem Preis und in einer
Zeit, die kein anderes Verfahren verbindet. Zudem können die EBM‘s fast überall wie ein Kaffeeautomat platziert werden und Zugang zu fast allen Titeln bieten.
5 Zukunftsaussichten zu diesem Thema
5.1 wissenschaftliche Sichtweise
Durch die derzeitigen Bedingungen auf dem Markt und den sich gerade vollziehenden Veränderungen
in der Druckbranche (Buchbranche) ist das Thema hochinteressant und aktuell. Die technischen Verbesserungen im Digitaldruck in den letzten Jahren versprechen dieser Drucktechnik eine positive
Zukunft mit vielen Ausrichtungsmöglichkeiten. Das Pro und Kontra digitale vs. analoge Medien ist ein
weiterer Punkt der in dieses Thema mit einfließt, wobei es für beide Richtungen Vor- und Nachteile gibt.
Auch die Veränderungen auf den globalen Märkten (Finanzmärkten) von ganz oben bis nach ganz unten
zum Endverbraucher beeinflussen das Thema. Durch die Globalisierung verschieben sich ganze
Arbeitsmärkte. Um dem Wegfall von Arbeitsplätzen entgegenwirken zu können ist eine solide Bildung für
jedermann notwendig. Genau hier greifen die Ideen der digitalisierten Bücher, dem kostenlosen Zugriff
auf Wissen und der günstigen Möglichkeit Bücher in guter Qualität überall anbieten zu können.
Deshalb sollte man die aus diesen Ideen resultierenden Möglichkeiten weiter erforschen.
5.2 marktwirtschaftliche Sichtweise
Die Espresso Book Machine stellt für den Retail-Buchhändler eine Chance dar. Durch die Möglichkeit
vor Ort Bücher drucken zu können und Zugriff auf Millionen von Titeln zu haben, können viele Leser wie gewohnt das Buch zu Hause suchen und bestellen und 5 Minuten später im Laden um die Ecke oder
auf dem Nachhauseweg abholen. Dies kann wenn das Buch keiner Buchpreisbindung unterliegt auch
noch günstiger sein als ein Buch aus dem Ausland oder ein gebrauchtes Buch. Durch diese Technik
werden vielleicht sogar noch mehr Bücher gedruckt, weil durch die geringen Kosten und eine Anpassung
des Covers ein gedrucktes Buch attraktiver ist als ein PDF.
In die heutige Zeit passt diese Idee, wie der Deckel auf den Topf. Einerseits werden durch diese Technik Ressourcen und Gelder gespart und andererseits erfährt die Gesellschaft wieder eine Zeitersparnis in der Wertschöpfungskette. Diese Punkte sprechen also für sich.
6 Quellen
- http://books.google.com/intl/de/googlebooks/agreement/
- http://www.bod.de/
- http://www.ondemandbooks.com
- http://de.wikipedia.org/wiki/Book-on-Demand
- http://wiki.infowiss.net/Print_On_Demand
- http://wiki.infowiss.net/Printmedien_und_das_WWW
- http://www.was-verlage-leisten.de/
- http://www.thalia.de/shop/unternehmen/show/
- http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-64497216.html
- http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,655114,00.html
- http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,649644,00.html
- http://www.boersenverein.de/de/bayern/Unternehmen_und_Umsaetze/186335
- http://www.boersenblatt.net/302498/
- http://de.wikipedia.org/wiki/Buchgemeinschaft
- http://www.welt.de/kultur/article2198990/Die_Aera_der_Buchclubs_geht_zu_Ende.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rbuch
- http://de.wikipedia.org/wiki/E-Book
- http://h41131.www4.hp.com/de/de/pr/Books-on-Demand_Amazoncom_setzt_auf_HP_Indigo_.html
- http://mashable.com/2007/08/08/createspace-books-on-demand/
- https://www.createspace.com/
- GfK-Studie 2007: Digitalisierung, Konzentration & Diversifikation im Buchmarkt: Wie reagiert der Konsument?
- GfK-Studie 2007: Der Buchmarkt in Deutschland 2007 – Markttrends aus dem GfK Verbraucherpanel
- http://www.wortgefecht.net/medien/online-first-zahlt-sich-aus/
- http://de.wikipedia.org/wiki/Digitaldruck
- http://www.weitsicht-magazin.de/offsetdruck-digitaldruck-verglei.html
- http://www.ondemandbooks.com, ODB and Google Press Release 09-17-09.pdf
- http://www.digitaldruck-forum.org/fallstudien/Digitaldruck-und-Mailing-Digitaldruck-auf-dem-Pruefstand/, Digitaldruck-Forum . Digitaldruck trifft Offset
- http://www.heise.de, heise online - Buchdruck für Jedermann
- http://www.spiegel.de, Buchläden werden zu Druckereien
- http://www.druckbesser.de, Qualität und Ökologie im Digitaldruck
- Value 11/07, digitale kompetenz
- http://www.digitaldruck-forum.org, Digitaldruck unter Kontrolle