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Runddrücken des Buchrückens. Dabei werden durch Krafteinwirkung die Einzelblätter oder die Lagen etwas gegeneinander verschoben, so dass der Rücken eine runde Form erhält. Das R. dient zusammen mit dem Abpressen der Stabilisierung des Buchblocks und verhindert, dass (bei einem geraden Rücken) die mittleren Blätter bei wiederholter Benutzung des Buches nach vorne gedrückt werden.
Bindeverfahren für Rückstichbroschuren, wobei ein oder mehrere ineinander gesteckte Falzbogen (siehe Sammeln) mit Draht (Draht-R.) oder Heftfaden (Faden-R.) durch den Rückenfalz geheftet werden. Die Draht-R. wird in Drahtheftmaschinen oder Sammelheftern durchgeführt, die Faden-R. als sog. 3-Stich- oder 5-Stich-Heftung heute meistens nur noch mit der Hand.
Kartonstreifen, der den Rücken der Einbanddecke bildet. Die Höhe der R. entspricht der Höhe der Deckel, die Breite entspricht der Breite des gerundeten Buchblock-Rückens. Um die Buchdecke runden zu können, wird für die R. Karton oder Schrenz benutzt, für Bücher mit geradem Rücken auch starre Graupappe.
Sogenannter „reaktiver Schmelzklebstoff“, der zum Klebebinden eingesetzt wird. Ähnlich wie bei Hotmelt besteht P. aus Polymeren, die für die Verarbeitung erst aufgeschmolzen werden müssen (hier allerdings nur auf 120 bis 130° C). Die Polymere, hier Polyurethan, sind jedoch chemisch anders aufgebaut und haben die Eigenschaft, sich bei Einwirkung von Feuchtigkeit zu vernetzen und damit auszuhärten. Nach der Verarbeitung von P. bindet der Klebstoff also über zwei Wege ab: Zum einen erstarrt er durch die Abkühlung, zum anderen wirkt die Luftfeuchtigkeit auf den Klebstoff und löst die oben beschriebene Vernetzung des Polyurethans aus. Während die Abkühlung ähnlich wie bei Hotmelt sehr schnell erfolgt, ist die Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit ein chemischer Prozess, der erst nach etwa 24 Stunden abgeschlossen ist.
Ein großer Vorteil von P. gegenüber Hotmelt ist die sehr hohe Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Verklebung. Zudem ist P. unempfindlich gegenüber der Einwirkung von Druckfarbe, hat bei allen Papiersorten und sogar Folie gleich hohe Festigkeitswerte und ist sehr temperaturbeständig. Als Nachteil von P. sind zu nennen: Der Klebstoff darf vor dem Auftragen möglichst keinen Luftkontakt haben, weil damit bereits der Aushärtungsprozess einsetzen würde. Zudem ist der frische Klebstoff gesundheitsschädlich (nicht jedoch der ausgehärtete). Beides hat zur Folge, dass im Klebebinder das Aufschmelzen von P. und der Transport des Klebstoffs in weitgehend von Luft abgeschlossenen Systemen geschehen muss. Die Investitionen in eine entsprechende maschinentechnische Ausstattung sind daher bei P. erheblich höher als bei anderen Klebstoffen. P. selbst ist auch vergleichsweise teuer. Schließlich bedeutet die lange chemische Aushärtung, dass das Produkt bis dahin nicht uneingeschränkt benutzt werden kann. Die Aushärtezeit hängt auch von der Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur sowie von der Feuchtigkeit im Papier ab. Die Klebstoff-Hersteller versuchen aber, diese Reaktionszeiten immer weiter zu verkürzen.

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