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3.1.3 Einbettung in das Blended Learning

Die im Folgenden beschriebenen Einsatzfelder beziehen sich auf die Erstellung von Blogs in der Mediencommunity selbst.

Folgende Einsatzfeldern für den Einsatz von Blogs in der Mediencommunity ergeben sich aus den Szenarien:

  1. Jede/r Nutzer/in kann einen persönlichen Blog führen. Nutzer/innen, die sich gegenseitig als Freunde (Buddy-Liste) eingetragen haben, können die Blogeinträge des jeweils anderen lesen bzw. zu seiner Blogroll hinzufügen. [heißt: Blogs können nicht komplett für außerhalb der Community geöffnet werden?]
  2. Im Zusammenhang mit zertifizierbaren Kursen/Modulen führt der/die Lernende einen Blog als Reflexionsinstrument, das den Lernfortschritt dokumentiert. (siehe Kapitel 3.1.3. Inhalte und Methoden). [Ist der dann Teil des ePortfolios? Oder ein extra Blog direkt zum Kurs, da die Lernenden vielleicht den ePortfolio blog schon anders nutzen?]
  3. Praktikums- oder Praxisberichte: mit Hilfe eines Blogs können Lernende den fachlichen und persönlichen Kontakt z.B. zu Mitschülern halten und interessante Erfahrungen festhalten. Mit einem "Praktikumstagebuch" wird erworbenes Wissen auch für andere direkt nutzbar gemacht. Ein Praktikumsblog kann zur Reflexion dienen, indem beispielsweise sichtbar wird, wieviel Zeit für welche Prozesse aufgewendet wurde.
  4. Lerngruppen arbeiten z.B. zu einem bestimmten Thema (Aufgabe lösen, Design entwerfen, etc.) in einem Gruppenblog zusammen. Hierzu hat jede Lerngruppe einen eigenen Gruppenblog. Als Alternative zum Gruppen-Wiki müssten Unterschiede herausgestellt werden, um den Lernenden Empfehlungen geben zu können. Gruppenblogs zur Koordination: Gruppen können ihre Gruppenarbeit durch ein Gruppenblog koordinieren. Einzeleinträge halten den Stand der Arbeit fest, offene Fragen können publiziert und von anderen Mitgliedern der Gruppe kommentiert werden. Auch die Vorstellung der Teammitglieder, Verteilung von Aufgaben, Ankündigungen von Treffen, Ablage von Sitzungsprotokollen und Ergebnisse von Gesprächen können via Blog dokumentiert werden. Gruppenarbeit kann mit einem Blog in seiner chronologischen Abfolge sehr gut dokumentiert werden. Das Blog ist immer für alle Gruppenmitglieder abrufbar. Im Blog können auch relevante Dokumente abgelegt werden (z.B. als Attachments zu Beiträgen). Lehrende haben den Überblick, wie weit die Gruppen  fortgeschritten sind und können ggf. eingreifen. Themenblogs zur Recherche: Blogs werden mit Lehrveranstaltungen verknüpft, z.B. Lernende sammeln interessante Informationen und Links zu einem bestimmten Thema und publizieren diese. Andere Lernende können diese Informationen mit der Kommentarfunktion bewerten und kommentieren. Der Aufbau eines Themenblogs motiviert die Lernenden, sich auch ausserhalb der Veranstaltung mit dem Stoff zu befassen. Am Schluss steht mit dem Blog eine interessante und aktuelle Informationsquelle zur Verfügung, die zum Lernen, Reflexion und zur Prüfungsvorbereitung dienen kann.
  5. Experten sollen in der Mediencommunity einen eigenen themenbezogenen Blog führen, z.B. zu Typografie etc. (ähnlich wie z.B. Experten auf about.com)

Der zuletzte genannte Punkt ist als Alternative zur Einbindung externer Blogs zu sehen.

Die selbst erstellten Blogs lassen sich im Austausch umso besser als Wissensquelle nutzen, je besser sie inhaltlich erschlossen sind - zum Beispiel durch fortgeschrittene Suchfunktionen oder eine einheitliche Struktur. Dabei ist zu beachten, dass zu starke Vorgaben zur Struktur den persönlichen Charakter von Blogs einschränken können.

 

Lernkontrolle durch Blogs

Moderne Zertifizierungsverfahren setzten verstärkt auf die Methoden der Selbststrukturierung, Selbstreflexion (mit Unterstützung) und Selbstkontrolle der Lernenden.

Blog-Systeme bieten hierfür eine ideale Voraussetzung, weil sie die Struktur von Lerntagebüchern quasi vorgeben und sich daher gut für chronologische Qualifizierungsprojekt-Dokumentationen eignen.

Folgende Elemente sollte ein solches Blogsystem zusätzlich zum Erstellungsdatum in Anlehnung an das APO-IT-Weiterbildungssystem beinhalten:

Element

Dokumentationstyp

Wer schreibt?

Wie angeordnet?

Projektbeschreibung

Statische Beschreibung des Qualifizierungsprojekts z.B. Kalkulation eines Druckproduktes

Lernende

Zentral im Startbereich des Blogs zugreifbar

Teilprozesse, Teilaufgaben

Statische Auflistung der Teilprozesse des Projekts

z.B. Nutzenberechnung

Lernende/
Tutoren

Zentral im Startbereich des Blogs zugreifbar

Meilensteine

Statische Auflistung der Meilensteine
z.B. Kalkulationsschema erfasst

Lernende

Zentral im Startbereich des Blogs zugreifbar

Lernschritte

Dynamische, chronologisch sortierte Beschreibungen mit Zuordnung zu Teilprozessen per Tagging mit den Feldern:Titel, Zeitraum, Zeitbedarf und Beschreibung

Lernende

Als Blogbeiträge

Schlüsselsituationen

Dynamische, chronologisch sortierte Beschreibungen mit Zuordnung zu Meilensteinen per Tagging mit den Feldern Titel, Zeitraum und Beschreibung

Lernende/
Tutoren

Als Blogbeiträge

Die ersten beiden Elemente können in Standard-Kursangeboten vorgegeben sein.

Mit dieser Lerndokumentation lassen sich verschiedene Ziele erreichen:

  • Zuordnung der Lernschritte zu Teilprozessen
  • Kontrolle der erreichten Lernziele
  • Transparente Zusammenarbeit von Lernenden und Tutoren auf Grundlage des aktuellen Lernstandes
  • Grundlage für eine Zertifizierung des Lernerfolgs durch eine abschließende Prüfung z.B. in Form einer Präsentation und eines Fachgesprächs (mit bestimmten Voraussetzungen auch als Online-Konferenz denkbar).

Technisch können diese Elemente in Drupal als jeweils eigene Inhalttypen mit geringem Aufwand realisiert werden.

Im skizzierten Anwendungsfall könnte man von einem Lerntagebuch sprechen - die Bezeichnung als Blog könnte falsche Erwartungen wecken, da, wie oben beschrieben, wenig persönliche Gestaltungsmöglichkeiten bleiben. Zur Unterstützung von Lernprozessen, die nicht zertfiziert werden sollen, könnte den Lernenden eine ähnliche Struktur angeboten werden, um die Selbstreflektion zu erleichtern.