Offsetdruck (2): Bogenoffset
Beim Bogenoffset werden einzelne Bogen durch die Druckmaschine geführt und bedruckt. Der Bogenoffsetdruck hat eine hohe Druckqualität. Viele unterschiedliche Printprodukte, z.B. Visitenkarten, Briefbogen, Geschäftsberichte, Werbebroschüren, Kataloge, ... Bogenoffset-Druckmaschinen sind in Formatklassen eingeteilt. Jede Formatklasse hat ein anderes Papierformat. 1. Anleger: führt die Druckbogen in das erste Druckwerk. 2. Druckwerk: hat mehrere Zylinder, das Feuchtwerk und das Farbwerk. 3. Ausleger: stapelt die bedruckten Bogen. Der Anleger führt das Papier vom Anlagestapel über den Anlagetisch zum Druckwerk. Für kleinformatige Bogenoffset-Druckmaschinen. Nachteil: Nicht geeignet für sehr große Formate und hohe Druckgeschwindigkeiten. Deshalb arbeiten viele Druckereien mit Schuppen-Anlegern. Können mehrere Bogen gleichzeitig transportieren. Die Bogen liegen schuppenförmig (leicht versetzt) übereinander. Vorteil: Die Bogen werden ruhiger und schneller transportiert. Bogenoffset-Druckmaschinen haben mindestens 1 Druckwerk. Jedes Druckwerk druckt 1 Farbe. Große Hersteller (z.B. Heidelberg) bauen die Mehrfarben‐Offsetmaschinen in Reihenbauweise. Mehrfarben-Offsetmaschinen haben eine Übergabetrommel zwischen den einzelnen Druckwerken. Sie transportieren den Bogen von einem Druckwerk zum nächsten. Aus dem Farbkasten fließt Farbe gleichmäßig auf die Druckplatte. Die Farbe ist sehr zähflüssig (= hochviskos). Der Farbkasten ist in mehrere Bereiche unterteilt, je 25 bis 35 mm breit. Für jeden Bereich kann man einzeln einstellen, wieviel Farbe auf die Druckplatte fließen soll. Die Farbschicht auf dem Papier (Bedruckstoff) ist nur 1 μm dick (1 μm = 0,001 mm). Ungefähr 15 bis 20 Walzen arbeiten zusammen beim Transport der Farbe vom Farbkasten zum Platten-Zylinder. Vorteile der vielen Walzen: Die Walzen haben einen Bezug aus hartem Spezial-Kunststoff oder aus weichem Gummi. Das Feuchtmittel wird über Feuchtwerke zugeführt. Es besteht aus Wasser und verschiedenen Zusätzen. Aufgabe des Feuchtmittels: Auf den Druckplatten sind die Informationen für das Druckbild. Die Druckplatten werden auf den Druckform-Zylinder (= Plattenzylinder) des jeweiligen Druckwerks gespannt. Die exakte Spannung ist sehr wichtig, besonders beim Mehrfarben-Druck. Dafür gibt es Plattenspann-Kanäle. Das sind Spannschienen auf dem Zylinder. Moderne Maschinen haben halb- oder vollautomatische Platten-Einspann-Systeme., damit die Drucke sehr genau werden. Bei indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zuerst auf ein Gummituch übertragen, dann vom Gummituch auf das Papier. Gummitücher haben mehrere Schichten. Die kompressible Schicht kann Unregelmäßigkeiten im Papier ausgleichen. (Quelle: SAL-Modulhandbuch 2: Abwicklung, Drucklänge und Aufzüge in Offsetdruckmaschinen, S. 11) Das Gummituch wird mit Spannschienen auf den Gummituch-Zylinder gespannt. Man kann das Tuch austauschen, wenn es beschädigt ist. Am Gegendruck-Zylinder sind Greifer: Die bedruckten Bogen kommen mit hoher Geschwindigkeit aus dem Druckwerk. Ein Auslage-Stapel mit genauen Kanten ist wichtig für die Druckweiterverarbeitung. Die Bogen im Stapel sind noch nicht ganz trocken. Deshalb wird ein sehr feines Puder über die Bogen verteilt, damit sich die Farbschichten nicht berühren. Dann können die Farben nicht verschmieren oder verkleben.
Offsetdruck (2): Bogenoffset
Verwendung für:
Merkmale:
Formatklassen
Teile der Bogenoffset-Druckmaschine
1. Anleger
Es gibt 2 Anlagesysteme:
Einzelbogen-Anleger
Jeder Bogen wird einzeln pneumatisch angehoben, an der Vorderkante gegriffen, an den Anlagetisch geführt und dann an das erste Druckwerk übergeben. Dann folgt der nächste Bogen.Schuppen-Anleger
2. Druckwerke
Bauteile im Druckwerk:
Farb-Zufuhr
Feuchtmittel-Zufuhr
Druckplatten
Gummituch
Gegendruck-Zylinder
3. Ausleger
Ablauf:
Trocknen