Philipp Oswald arbeitet als Maschinenführer in seinem Ausbildungsbetrieb, der Mohn Media Print GmbH im nordrhein-westfälischen Gütersloh. Die Druckerei des Bertelsmann-Konzerns verfügt über eine eigene Berufsschule. Der ausgezeichnete Azubi ist ein „Spätberufener“.
Im Einstellungsverfahren wird das maschinentechnische Verständnis ebenso getestet wie figurales Denken oder die Rechtschreibkompetenz. „Die Mühe macht sich bezahlt“, sagt Meier. „So haben sowohl Hauptschüler als auch Abiturienten eine Chance.“ Bereits 2006 war ein Flachdrucker von Mohndruck unter den Bundesbesten.
Früher konnten hochqualifizierte Fachkräfte eine Stipendiumsförderung des Unternehmens in Anspruch nehmen. Die finanzielle Unterstützung während des Studiums war mit der Verpflichtung verbunden, in den Semesterferien dort zu arbeiten, das Thema der Diplomarbeit mit der Firma abzustimmen und sich zur Rückkehr nach dem Abschluss zu verpflichten. Eine Weile setzte man dieses Programm aus. Jetzt, angesichts des demografischen Wandels, sagt Meier, „ist es wieder in der Diskussion.“ Vielleicht kann Bundessieger Philipp Oswald bald davon profitieren.
Denn ein Angebot kommt für ihn wegen seines Alters nicht in Frage: Ausgezeichnete Absolventen einer dualen Ausbildung unter 25 können von der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung (SBB) Zuschüsse in Höhe von rund 5000 Euro für anspruchsvolle Weiterqualifizierungen erhalten. (www.begabtenfoerderung.de).