Planung des Arbeitsablaufes
6. Juli 2009 10:15
– mediencom
Abwicklung eines Druckauftrags
- die allg. Beschreibung eines Druckauftrags könnte wie folgt formuliert werden:
- ausgehend von einer Text- und Bildvorlage soll eine genau definierte Anzahl gleicher Druckprodukte erzeugt werden
- verlangt wird, dass die Bild- und Textvorlagen Faksimile (originalgetreu) reproduziert und gedruckt werden müssen
- unterscheiden sollte man: Textvorlagen werden immer Manuskript gerecht umgesetzt
- der Text wird erst durch die entsprechende typografische Form seiner Informationsfunktion gerecht
- die integrierten Bilder müssen entsprechend der Bildvorlage reproduziert und gedruckt werden
- Ausgangspunkt jeder Printproduktion ist ein Textmanuskript und die dazugehörigen Bilder/Grafiken
- daraus ergibt sich als erste Produktionsstufe die Arbeitsvorbereitung
Arbeitsvorbereitung Text
- Handgeschriebene Texte sind für die Textverarbeitung ungeeignet (sie sind schlecht zu lesen!)
- dies geht zu Lasten der Effektivität und verursacht dem Betrieb vermeidbare Kosten
- daher sollte ein Manuskript eine Datei, ein Ausdruck oder maschinengeschrieben sein
- ein Manuskript wird im Satz in eine typografische Form gebracht
- der Inhalt muss zumind. in der Grundtendenz richtig verstanden werden
- hierbei sollte ein Scribble erstellt werden
- neben dieser gestalterischen Bearbeitung ist es eventuell noch stilistisch und orthografisch zu bearbeiten
- es wird in der Arbeitsvorbereitung mit den notwendigen Angaben für die Produktion versehen:
- Satzbreite – Schriftart – Auszeichnungen
- Satzhöhe – Schriftgrad – Zeilenabstand
- Satzanordnung (Block-, Flatter) – Einzüge
- je besser und detaillierter diese Anweisungen sind, umso weniger Korrekturen werden später notwenig
Arbeitsvorbereitung Bild
- es ist eine rein technische Vorbereitung
- die gestalterischen Vorgaben für die Bilder müssen bei der Vorbereitung zum Scanner bereits vorliegen
- die Vorlagenvorbereitung hat im Wesentlichen 3 Aufgaben für den Produktionsablauf zu erfüllen:
- Kontrolle der Vorlage auf Vollständigkeit und Qualität
- Vorlagenverbesserung in Hinblick auf die Verarbeitung. Es könnten eventuell Duplikate oder Dias von schwierigen Bildern erstellt werden (Ziel: standardisierte Bildreproduktion, um Kosten zu senken und gleichbleibenden Qualitätsstandard zu halten)
- Erstellen der Reproduktionsanweisungen. Hier sind alle Fragen so zu klären und formulieren, dass die eigentliche Reproduktion schnell und reibungslos durchgeführt werden kann
- die Repro- und Scananweisungen sind in einer Auftragstasche festzuhalten
- Angaben zur Reproduktion könnten sein:
- Einfarbig – Vergrößerung – Strich
- Mehrfarbig – Verkleinerung – Raster
- Bildausschnitt – Beschnitt – Rasterung
- Scanauflösung – Druckauflösung – Dateiformat
- Termin – Dateiablage – Sonderfarben
- Kontrollelemente
- wird die Bilderfassung mit Trommelscannern oder hochwertigen Flachbettscannern durchgeführt, gehört die Bestückung der Wechseltrommel oder der Diarahmen zur Arbeitsvorbereitung
Text-/Bild-Integration
- die Daten werden in der Regel an eine Workstation mit unterschiedl. Datenträger geliefert
- hier werden sie mit geeigneter Software zu einem digitalen Medienprodukt zusammengeführt
- die Gestaltung nach Layoutvorgaben kann schnell oder sehr zeitaufwendig sein
- das Ergebnis muss als allererstes auf sein Richtigkeit hin überprüft werden
- diese erste Korrektur ist nach dem elektronischen Seitenumbruch die Hauskorrektur
- hier wird auf Rechtschreibfehler, Stand der Bilder und des Textes, sowie die Einhaltung der Layoutvorgaben überprüft
- nach der Hauskorrektur erhält der Kunde seinen Abzug, die Autorenkorrektur
- Verteilung der Kosten: Hauskorrektur ist von Medienbetrieb zu bezahlen, Autorenkorrektur bezahlt der Kunde
- ist im extrem Fall ein Neusatz notwenig, zahlt der Kunde die hierfür entstandenen Kosten
- nach der Durchführung der Autorenkorrektur erfolgt die Druckfreigabe
- sie wird als Imprimatur (lat.: „es werde gedruckt“) bezeichnet
- nach dieser Druckfreigabe kann gedruckt werden
Datenausgabe auf Film
- der digitale Datenbestand kann auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitet werden
- traditionelle Weise: Datenausgabe mit einem PostScript-Belichter auf Filme
- enthalten die kompletten Infos und werden nach Ausbelichten und Entwickeln zu einer Druckform montiert
- die einzelnen Seiten werden so auf die Montageform aufgebracht, das z.B. 16 Seiten auf einem Druckbogen gedruckt werden können
- sie müssen so ausgeschossen werden, dass sie gefalzt, geschnitten und gebunden werden können
- dadurch entsteht ein Werk mit der richtigen Seitenreihenfolge
- die montierten Druckbogen werden mit Hilfe der Druckformkopie auf Druckformen übertragen und entwickelt
- diese Druckformen werden dann in die Druckmaschine eingespannt und der eigentliche Auflagendruck kann beginnen
- die Aufgabe des Druckers ist, die auf der Druckform befindliche Text- und Bildinformation auf den Bedruckstoff zu übertragen
- an planerischen Tätigkeiten fallen hier vor allem Material- und Zeitplanung an
Datenausgabe auf ein Drucksystem
- anstatt als Ausgabe einen Film zu erstellen, bietet es sich an die Daten direkt auf ein Druckform oder ein Drucksystem auszugeben
- hier bieten sich folgende Möglichkeiten an:
Computer-to-Plate
- die digital gespeicherten Daten werden direkt (mit Hilfe eines Laserstrahls) auf die Druckform übertragen
- es sind 2 prinzipielle Wege möglich:
- die erste Möglichkeit bebildert die Druckform in speziellen Anlagen außerhalb der Druckmaschine
- dadurch kann die Maschine während der Druckformherstellung drucken und hat keine Stillstandzeit
- in der 2. Variante wird die Bebilderung innerhalb der Maschinen stattfinden
Computer-to-Press
- die fertigen Layoutdaten werden an einer RIP-Station für den direkten Druck auf einer Digidruckmaschine vorbereitet
- es wird keine Druckplatte im herkömmlichen Sinn erstellt, sondern bei jeder Umdrehung des Druckzylinders wird dieser aus dem Datenbestand neu bebildert
- bei jeder Umdrehung wird also das Bild komplett neu aufgebaut
- damit sind völlig neuartige Druckprodukte möglich
- da bei jeder Umdrehung ein neues Druckbild erzeugt wird, kann es sich bei jeder Umdrehung verändern
- damit können individualisierte Druckprodukte erstellt werden
- möglich sind kleine Prospektauflagen und Handbücher für speziell angefertigte Maschinen in kleinster Auflage
- Präsentationen, Vorabauflagen, Testauflagen, Nachdrucke oder sogar das persönliche Buch mit der eigenen Familienchronik können mit einem Digitaldrucksystem erstellt werden
- Voraussetzung für diese digitalen Leistungen ist eine exakte Arbeitsvorbereitung und ein leistungsfähiges Netzwerkmanagement verbunden mit Kenntnissen über die Nutzung der Datenbank
- neben Offsetdruck und Digitaldruck gibt es noch neue Technologien die das problemlose drucken von City Light Postern, Bannern, Leinwände und Großplakate ermöglichen
- wichtig für alle Vervielfältigungsvorgänge ist die entsprechende Papiermenge mit dem notwendigen Zuschuss, die Toner- und Druckfarbe und die Druckhilfsmittel
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Kommentare
Na, da kann ich ein wenig helfen:
Magisches Dreieck (aus dem in der Testphase befindlichen WBT Medienprojektmanagement unseres Projekts) ;-)
Viele Grüße und viel Erfolg
Thomas Hagenhofer
Projektmitarbeiter "Mediencommunity 2.0"