Druckbogen (1): Einteilungsbogen
Einteilungsbogen und Standbogen
Der Einteilungsbogen ist eine verbindliche Druckvorlage. Früher wurde er als Vorlage für die Bogenmontage auf Film erstellt bzw. gezeichnet. Heute wird der Begriff Einteilungsbogen und Standbogen synonym verwendet. Der Einteilungsbogen dient der richtigen Platzierung der einzelnen Seiten beziehungsweise Nutzen auf dem Druckbogen. Alle sonstigen Hilfszeichen, Anlagezeichen und Druckkontrollelemente sind ebenfalls integriert. Aber auch den Platz für den Greifer der Druckmaschine sowie – abhängig von der Art der Weiterverarbeitung – der Beschnitt und Fräsrand, müssen auf dem Einteilungsbogen berücksichtigt werden. Diese Elemente können ebenfalls im Ausschießprogramm korrekt eingesetzt werden. Der Einteilungsbogen wird heute im Ausschießprogramm angelegt. In der digitalen Seitenmontage werden direkt die PDF-Seiten mit einer Vorschau positioniert, so dass kaum ein Unterschied zwischen Stand- und Einteilungsbogen besteht. Oft kontrolliert der Medientechnologe Druck kurz vor dem Auflagendruck noch einmal den Stand aller Seitenelemente durch das Linieren.
Bestandteile des Einteilungsbogens
Flattermarken
Die Flattermarke wird als optisches Kontrollmittel verwendet, um beim Werkdruck die richtige Reihenfolge und Anzahl der Falzbogen zu gewährleisten. Sie wird für jeden Falzbogen versetzt im Bund platziert. Neben der Flattermarke gibt es noch weitere Elemente, wie die Bogensignatur, die Bogennorm und maschinenlesbare Barcodes, die die richtige Zuordnung der gefalzten Druckbogen sicherstellen.
Schneidmarken
Die Schneidmarken sind für die Weiterverarbeitung erforderlich. Die Linien befinden sich außerhalb des beschnittenen Endformates der auf dem Druckbogen platzierten Seiten. Die Schneidmarken markieren die Begrenzung des Seitenformates oder einen eventuell erforderlichen Trennschnitt.
Falz- und Fräsmarken
Die Falz- und Fräsmarken befinden sich außerhalb des beschnittenen Endformates. Die Falzmarken markieren die Falzbrüche, also die Stellen, an denen der Druckbogen gefalzt wird. Die Fräsmarken kennzeichnen bei der Klebebindung den Bereich, der im Bund abgefräst werden muss. In diesem Fall müssen im Bund auf beiden Seiten jeweils 3 mm zusätzlicher Raum berücksichtigt werden.
Druckkontrollstreifen
Der Druckkontrollstreifen ist ein schmaler mehrfarbiger Streifen, der mit unterschiedlichen Farbfeldern versehen ist. Der Druckkontrollstreifen wird meist am oberen Rand des Druckbogens außerhalb des Beschnitts platziert. Er dient der standardisierten Qualitätskontrolle und der densitometrischen Auswertung während des Druckens. Je nach Anforderungen ist der Druckkontrollstreifen in verschiedenen Varianten verfügbar. Bestandteile des Streifens sind Volltonfelder, Rasterfelder, Linienfelder und Graubalancefelder.
Bund
Bund ist die Bezeichnung für den nicht bedruckten Raum zwischen zwei nebeneinander liegenden Seiten bei Falzbögen. In der Bundmitte erfolgt dann die Faden- oder Drahtheftung. Hier erfolgt die Bindung. Die Laufrichtung des Bogens liegt parallel zum Bund.
Passer und Passkreuze
Passer bezeichnet den korrekten (standgerechten) Druck mehrerer Druckformen aufeinander. Herbeigeführt und kontrolliert wird der Passer mittels Passmarken bzw. Passkreuzen.Passkreuze bestehen aus feinen Linien- und Kreiselementen, die sich aus allen Farben der verwendeten Druckformen zusammensetzen. Passkreuze zeigen die standgenaue Position des Übereinanderdruckens. Sind die Passkreuze nicht deckungsgleich, spricht man von Passerdifferenzen.
Register
Das Registerhalten ist der korrekte und deckungsgleiche Druck von Schön- und Widerdruck. Die einzelnen Seiten müssen deckungsgleich übereinander gedruckt werden, der Stand der Einzelseiten auf dem Einteilungsbogen für Schön- und Widerdruck muss gleich sein.
Anlage und Anlagewinkel
Als Anlage wird der Winkel an einem Druckbogen bezeichnet, der dafür sorgt, dass pass- und registergenau gedruckt werden kann. Der Anlagewinkel des Druckbogens ist der Winkel, der an der Seitenmarke und der Vordermarke der Druckmaschine anliegt. Zur korrekten Ausrichtung des Bogens besitzt eine Druckmaschine Vordermarken und Seitenmarken. Der Anlagewinkel ist wichtig zum Ausrichten und Wenden des Bogens. Nach dem Wenden des Bogens wird die gegenüberliegende Seite bedruckt. Somit ist sichergestellt, dass immer der gleiche Anlagewinkel des Bogens an der Seitenmarke ausgerichtet ist. Im Druck und in der Druckweiterverarbeitung muss mit dem gleichen Anlagewinkel gearbeitet werden, damit die Produkte standrichtig verarbeitet werden können.
Wendearten
Umschlagen. Der Begriff kommt vom Umschlagen einer Buchseite. Die Vordermarke bleibt unverändert, die Seitenmarke wechselt. Deswegen liegt der Bogen nach der Wendung wieder genauso wie beim ersten Druckgang. Vorteil: alle Seiten einer Drucksache können in einer Form aufgebaut werden.
Umstülpen. Die Seitenmarke bleibt bestehen, die Vordermarken wechseln. Es werden zwei Anlagewinkel benötigt. Das zu bedruckende Papier muss besonders winkelgenau beschnitten sein.
Einteilungsbogen
Der Einteilungsbogen ist eine verbindliche Druckvorlage.
Die Einteilung zeigt die genaue Anordnung von Texten, Bildern und Nutzen.
Man nennt den Einteilungsbogen auch manchmal Standbogen.
Der Einteilungsbogen wird mit dem Ausschieß-Programm erstellt. Für das Ausschieß-Programm braucht man verschiedene Informationen, die auf den Einteilungsbogen gedruckt werden:
- Die richtige Anordnung der einzelnen Seiten oder Nutzen auf dem Druckbogen
- Hilfszeichen
- Anlagezeichen
- Hilfsmittel zur Druck-Kontrolle
Auf dem Druckbogen muss Platz sein für
- den Greifer der Druckmaschine
- den Beschnitt (je nach Weiterverarbeitung)
- den Fräsrand (je nach Weiterverarbeitung).
In der digitalen Seiten-Montage werden die PDF-Seiten in einer Vorschau gezeigt.
Hinweise:
- Vor dem Drucken den Stand aller Seiten-Informationen kontrollieren!
- Zur Kontrolle den Einteilungsbogen linieren!
Bestandteile des Einteilungsbogens:
1. Flattermarken
Die Flattermarke ist ein Kontrollmittel. Mit der Flattermarke kontrolliert man beim Werkdruck die richtige Reihenfolge und die richtige Anzahl der Falzbogen. Die Flattermarke wird auf jeden Falzbogen versetzt im Bund aufgedruckt.
Es gibt noch andere Informationen, damit der gefalzte Druckbogen richtig zugeordnet wird: Bogen-Signatur, Bogen-Norm und maschinenlesbare Barcodes.
2. Schneidemarken
Für die Weiterverarbeitung braucht man Schneidemarken.
Schneidemarken sind Linien, die außerhalb des beschnittenen Endformats eingezeichnet sind. Sie zeigen, an welcher Stelle die Seiten enden oder an welcher Stelle der Druckbogen geschnitten werden muss.
3. Falzmarken und Fräsmarken
Falzmarken und Fräsmarken sind außerhalb des beschnittenen Endformates auf dem Druckbogen eingezeichnet. Die Falzmarken kennzeichnen die Stellen, an denen der Druckbogen gefalzt wird. Diese Stellen heißen Falzbruch.
Die Fräsmarken kennzeichnen bei der Klebebindung den Bereich, den man im Bund abfräsen muss. Für das Abfräsen muss man im Bund auf beiden Seiten jeweils 3 mm Platz lassen.
4. Druck-Kontrollstreifen
Der Druck-Kontrollstreifen ist ein schmaler mehrfarbiger Streifen mit unterschiedlichen Farbfeldern. Der Druckkontrollstreifen wird meist außerhalb des Beschnitts auf den oberen Rand des Druckbogens gedruckt. Mit dem Druckkontrollstreifen kontrolliert man die Farbqualität und die Farbdichte des Drucks. Es gibt verschiedene Druck-Kontrollstreifen.
Auf jedem Druck-Kontrollstreifen sind Vollton-Felder, Raster-Felder, Linien-Felder und Graubalance-Felder.
5. Bund
Bei Falzbögen heißt der nicht bedruckte Raum zwischen 2 nebeneinander liegenden Seiten Bund. Die Falzbögen werden in der Mitte vom Bund mit Faden oder Draht geheftet. Diese Binde-Arten heißen Fadenheftung oder Drahtheftung. Die Papier-Laufrichtung des Bogens ist parallel zum Bund.
6. Passer und Passkreuze
Passer bezeichnet das richtige (standgerechte) Drucken bei mehreren Druckgängen, die aufeinander folgen. Man nennt das auch passgenau drucken.
Passkreuze oder Passmarken sind Markierungen auf dem Druckbogen. Sie bestehen aus feinen Linien und Kreisen, die sich aus allen Farben der verwendeten Druckformen zusammensetzen. Beim Übereinander-Drucken kann man an den Passkreuzen erkennen, ob die einzelnen Farben an den gleichen Positionen aufgetragen werden. Wenn die Passkreuze nicht deckungsgleich sind, heißt das Passerdifferenz.
7. Registerhalten
Das Registerhalten ist der richtige und deckungsgleiche Druck von Vorderseite und Rückseite, das heißt von Schöndruck und von Widerdruck. Vorderseite und Rückseite müssen deckungsgleich übereinander gedruckt werden. Der Stand der einzelnen Seiten muss auf dem Einteilungsbogen gleich sein für Schöndruck und für Widerdruck. Man nennt das auch registergenau drucken.
8. Anlage und Anlagewinkel
An der Druckmaschine gibt es Vordermarken und Seitenmarken.
Man muss den Druckbogen an den Vordermarken und den Seitenmarken anlegen, damit man passgenau druckt. Der Winkel des Druckbogens zwischen Vordermarke und Seitenmarke heißt Anlagewinkel. Der Anlagewinkel ist wichtig für das Ausrichten und für das Wenden des Druckbogens.
Nach dem Wenden des Druckbogens wird die Rückseite bedruckt.
Man muss den Anlagewinkel beachten, damit man registergenau druckt.
Der Anlagewinkel muss im Druck und in der Druckweiterverarbeitung gleich sein, damit die Druckprodukte standrichtig verarbeitet werden.
9. Wende-Arten
Umschlagen und Umstülpen sind 2 Wende-Arten für den Druckbogen.
Umschlagen:
Beim Umschlagen bleibt die Vordermarke gleich, die Seitenmarke wechselt.
Der Bogen liegt nach dem Wenden wieder genauso wie beim ersten Druckgang.
Vorteil: Man kann alle Seiten einer Drucksache in einer Druckform aufbauen.
Umstülpen:
Beim Umstülpen bleibt die Seitenmarke gleich, die Vordermarke wechselt.
Für das Umstülpen braucht man 2 Anlagewinkel. Beim Schneiden des Bogens muss man die Winkel sehr genau beachten.
Mehr Informationen:
• Druckbogen: Einleitung
• Druckbogen (2): Ausschießen
• Druckbogen (3): Laufrichtung