6. Kurzfassung

Das didaktische Konzept der Mediencommunity 2.0 entstand im Zeitraum Februar bis Juli 2009 und ist ein Ergebnis einer kollaborativen und zum großen Teil virtuellen Teamarbeit. Beteiligt an der Entstehung waren die Mitglieder des Didaktik-Teams, d.h. Ilona Buchem, Henrike Hamelmann, Thomas Hagenhofer und Hans Schmitz, sowie Anne König.

Das Ziel des didaktischen Konzeptes ist zum einen, ein gemeinsames Verständnis vom Thema "Didaktik der Lerner-Community 2.0" im Projektteam zu schaffen. Hierzu wurden vor allem Anforderungen der Zielgruppen an die Gestaltung von formellen und informellen Lernszenarien präzisiert, Leitziele und didaktische Prinzipen formuliert sowie prototypische Nutzerprofile und Lernszenarien als Ausgangspunkte für Lerner-Community erarbeitet (Link: http://tinyurl.com/mm6edk). Dabei wurde bei der Erstellung von Lernszenarien die Personas-Methode angewendet.

Zum anderen verfolgt das didaktische Konzept das Ziel, konkrete Vorschläge für die inhaltlich-didaktische Ausgestaltung der Lernangebote in der Lerner-Community zu erarbeiten. Hierzu wurden spezifische Konzepte für den Einsatz von Web 2.0-Medien, z.B. Blogs und Wikis, und deren Einbettung in Blended Learning Umgebungen in der Mediencommunity 2.0, ausgearbeitet Link: http://tinyurl.com/l3hb49).

Das Didaktische Konzept in seiner multimedialen Vollversion befindet sich im Didaktik-Wiki (Link: http://tinyurl.com/mpybmg). Da das Konzept einen iterativen und prozessorientierten Charakter hat, wird es weiterhin im Projektverlauf ergänzt und mit neuen Informationen eingereicht. In diesem Sinne handelt es sich zur Zeit um ein Grobkonzept.

1. Anforderungen an die Gestaltung der Community (THOMAS)

Unternehmen und Beschäftigte in der Druck- und Medienbranche sind seit Jahrzehnten an fortwährenden Technikwandel und die damit verbundenen Weiterbildungserfordernisse gewöhnt. Dennoch fehlt es nach wie vor in den meisten Betrieben an planmäßigen dauerhaften Weiterbildungsaktivitäten. Lebensbegleitendes, in den Arbeitsalltag integriertes Lernen scheitert immer noch an vielen Hürden (Zeitproblem, Zuschnitt der Angebote, Unsicherheit über Qualität der Angebote).

Die Mediencommunity 2.0 hat sich das Ziel gesetzt, ein onlinegestütztes communitybasiertes Lernangebot für die gesamte Druck- und Medienbranche zu entwickeln. Dies bedeutet, dass wir in mehrfacher Hinsicht unterschiedliche Zielgruppen ansprechen wollen. Unsere potenziellen Nutzer/innen unterscheiden sich in

  • Berufszugehörigkeit
  • Alter (lebenslanges Lernen)
  • Abschluss (von Facharbeiter/innen bis zu Masterabsolventen und Lehrenden)
  • Motivationen (intrinsisch, Prüfungsvorbereitung im Rahmen von Abschlüssen, Weiterbildungsdruck aufgrund von technologischem Wandel, Spaß an neuer Technik, etc)

Dies ergibt insgesamt ein sehr differentiertes Bild und erfordert eine exakte Beschreibung unterschiedlicher Gruppen nach Voraussetzungen und Zielen für die einzelnen Angebote der Mediencommunity.

Die potentiellen Lernenden der Mediencommunity können folgenden Eigenschaftsgruppen zugeordnet werden:

  1. Eher leicht aktivierbare Internetlerner
  2. Eher passive Internetlerner
  3. Beginnende Internetlerner

Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der potentiellen Nutzer/innen müssen wir davon ausgehen, dass Inhalte und Angebote nach den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe zu gestalten sind.

Neben der formellen Rolle des Lehrenden können auch nach dem Prinzip der Wechselseitigkeit und des Lernens durch Lehren die Lernenden eine Lehrenden-Rolle annehmen.

Aus vergangenen Projekten und unseren Interviews lassen sich folgende Anforderungen von Lehrenden ableiten:

  1. Lehrende wollen einen eigenen abgeschlossenen Bereich haben, um sich (zunächst unbeobachtet von den Lernenden) auszutauschen. Dies bedeutet nicht, dass Lehrende auch in öffentlich einsehbaren Bereichen Inhalte beitragen, hierzu bedarf es aber einer höheren Sicherheit. Im eigenen Bereich darf auch mal experimentiert werden.
  2. Lehrende haben große Angst vor der Kritik anderer Lehrenden. Deshalb sollten wir für Veröffentlichungen von Lehrenden in der Trainercommunity Kategorien einführen, die den eigenen Qualitätsanspruch an das Dokument beschreibt (z.B. Konzeptidee, Konzeptskizze, Konzeptentwurf, Konzept).
  3. Lehrende haben in Online-Plattformen Probleme mit dem Urheberrecht, da sie ind er Schule gewohnt sind, relativ locker damit umzugehen. Hier müssen wir helfen, selbst Nutzungsrechte für ihre Inhalte erwerben etc.
  4. Lehrende möchten der Bequemlichkeit anderer Kolleg/inn/en ungern Vorschub leisten. Daher geben sie ihre Lehrkonzepte ungern weiter. Dieses Problem ist schwer lösbar.
  5. Lehrende geben ihre Inhalte nur dann weiter, wenn sie sicher sein können, dass andere (Verlage, etc.) nicht mit ihren Ideen Geld verdienen, ohne sie zu beteiligen. Daher müssen Nutzungsrechte nach den Creative-Commons-Lizenzen so gewählt werden, dass dies nicht gestattet wird.
  6. Lehrende sind interessiert an einem Austausch über didaktische Methoden.
  7. Lehrende präferieren direkt einsetzbare Konzepte und Skripte. "Wichtig ist den Lehrern vielmehr, wie die Inhalte aufbereitet werden. So müssen die Materialien gut erschließbar und übersichtlich sein. Praxisnähe wird gewünscht, um das Material schnell und ohne aufwändige Bearbeitung für den Fachunterricht einsetzen zu können." (aus: Digitale Schule - wie Lehrer Angebote im Internet nutzen  (Ausschnitt), mmb-institut, 2008)

2. Didaktischer Ansatz (ILONA)

Lernen und Lehren in der Mediencommunity folgt vier didaktischen Leitlinien. Diese sind (1) Wechselseitigkeit, (2) Individualität, (3) Transparenz und Durchlässigkeit, sowie (4) Vernetzung (Link: http://tinyurl.com/ly6d9f).

Das didaktische Konzept der Mediencommunity 2.0 orientiert sich an die Modelle des sozialen und des situierten Lernens (Lave, Wenger, Roth, Greeno u.a.). Dabei werden im didaktischen Konzept zwei Ansätze, d.h. „Comunity of Practice“ und „Learning-Community“ von Lave und Wenger (1991), integriert. Danach  lassen sich die erstellen Lernszenarien entweder in den Bereich des informellen Lernens oder in den Bereich des formellen Lernens im Rahmen einer Bildungsmaßnahme zuordnen.

Abgeleitet von dieser theoretischen Grundlage wurden drei Prinzipien der Lernercommunity definiert. Diese sind (1) Möglichkeiten der Identitätsbildung, u.a. Profil, Präsenz, Reputation, (2) Möglichkeiten der Beziehungsentwicklung, u.a. Kontaktmanagement, Vernetzung, Gruppenbildung, Netiquette, sowie (3) Möglichkeiten der Erfahrungssammlung, u.a. Online-Aktivitäten, Selbstlernen, kollaboratives Lernen, Social Sharing (Link: http://tinyurl.com/ksv567).

Die oben genannten Prinzipien wurden bei der Konzeption von formellen und informellen Lernszenarien berücksichtigt. Die Lernszenarien wurden nach dem Personas-Ansatz entwickelt. Im ersten Schritt wurden Profile der prototypischen MC20-Nutzer in Form von Lerner-Steckbriefe und Lehrer-Steckbriefe angefertigt. Aktuell gibt es 12 Lerner-Steckbriefe (Link: http://tinyurl.com/mu536v) und 4 Lehrer-Steckbriefe (Link: http://tinyurl.com/nporbj). Der Schwerpunkt liegt einerseits bei der Identifikation von Problemen bzw. Defiziten (z.B. Mangel an qualifizierten Lernangeboten zum Thema "datenbankgestützte Medienproduktion" in Berufsschulen) und andererseits bei der Erarbeitung von relevanten Lösungen und Bestimmung von Mehrwerten (z.B. eine expertenbetreute Lerngruppe zum Thema "datenbankgestützte Medienproduktion" in der MC20).

Die Lernszenarien sind als inhaltsneutrale Skripte zu verstehen und dienen als Richtlinien für die konkrete Gestaltung von Lernangeboten sowie für den Auswahl und Einsatz von Web 2.0-Medien. In diesem Sinne sind die Lernszenarien auf andere Inhaltsbereiche und Kontexte übertragbar. Lernszenarien wurden in formelle und informelle Lernszenarien aufgeteilt. Dabei erfolgt formelles Lernen in vorstrukturierter und organisierter Form mit vorgegebenen Lernzielen und Lernschritten sowie mit einem anerkannten Abschluss, z.B.  Zertifikat. Informelles Lernen dagegen ist im Bezug auf Lernziele, Lernzeiten und Lernschritte nicht vorstrukturiert und sieht keinen anerkannten Abschluss vor. Dazwischen liegen nonformelle Lernsituationen, welche unterschiedliche Grade an Vorstrukturierung aufweisen können. Diese werden im didaktischen Konzept entweder dem formellen Lernen (mehr Vorstrukturierung und Abschluss) oder dem informellen Lernen (weniger Vorstrukturierung und kein Abschluss) zugeordnet. 

Für formelle und informelle Lernszenarien wurden zwei Templates entwickelt (Link für das Template für formelle Lernszenarien: http://tinyurl.com/m998mr,  Link für das Template für informelle Lernszenarien: http://tinyurl.com/klkd5z). Aktuell gibt es sieben formelle Lernszenarien (Link: http://tinyurl.com/ktsmq4) und sieben informelle Lernszenarien (Link: http://tinyurl.com/lohsu9).

Für jedes Lernszenario werden in weiteren Schritten konkrete Lernangebote ausgearbeitet und als Pilotprojekte im Sinne von Proof of Concept in Labs erprobt und evaluiert.

 

3. Community-Funktionen

3.1 Blogs (HANS)


3.2 Wikis (ILONA)

Neben Blogs sind Wikis die meist benutzten Web 2.0-Tools. Wikis ermöglichen eine einfache und kollaborative Inhaltsgestaltung, Kommunikation und Kollaboration an einem Ort, automatische Dokumentation und Archivierung, Wissens- und Rechtemanagement sowie kontinuierliche Verbesserung der im Wiki entstehenden Produkte. Es gibt unterschiedliche Reifegrade von Wiki vom Wiki als Content Management System angefangen über Wiki als Enzyklopädie bis hin zu Wiki als Dynamic Knowledge Repository, in dem sich Wiki zu einem zentralen Kommunikations- und Dokumentationsmittel entwickelt.

Für eine erfolgreiche Arbeit mit Wikis ist es wichtig eine kritische Masse von Nutzern zu erreichen bzw. in einer kleineren Gruppe die Aufgaben und die Vorgehensweise klar zu bestimmen sowie die Motivation im Verlauf immer wieder zu erneuern. Es ist wichtig treffende Seitennamen und Tags zu vergeben, intern und extern zu verlinken, Prozesse und Ergebnisse im Wiki zu dokumentieren, Inhalte im Vordergrund zu stellen, Rechte und Pflichten zu definieren, sowie den Nutzen der Arbeit mit Wiki klar zu stellen.

Zu den wichtigsten qualitätssichernden Maßnahmen in Wikis gehören vor allem Rollenkonzepte, Strukturierung, Einsatz von Hilfsmittel, Klärung der Urheber- und Nutzungsrechte, Berücksichtigung der Kompetenz der Nutzer (Link: http://tinyurl.com/ls22dv).

In der Mediencommunity 2.0 sind mehrere Wiki-Szenarien möglich, vor allem:

  • Übungs-Wikis, z.B. Prüfungsvorbereitungswiki,
  • Präsentation-Wikis, z.B. eine Lerngruppe präsentiert sich und die Ergebnisse,
  • Projekt-Wikis, z.B. Projektkoordination mit Wiki,
  • Glossar-Wikis, z.B. in einer Lerngruppe,
  • Dokumente-Wikis, z.B. (technische) Dokumentation mit Wiki,
  • Qualitäts-Wikis, z.B. Qualitätsmanagement mit Wiki,
  • Ideen-Wikis, z.B. kollaboratives Brainstorming und Diskussion der Ideen
  • Portfolio-Wikis, z.B. E-Portfolio zur Reflexion der Lernprozesse
  • Assessment-Wikis, z.B. als Pre-Assessment zur Erfassung von Vorwissen

Wikis können in der Mediencommunity in Blended Learning eingebettet werden als Tools für:

  • Assessment zur Erfassung von Vorwissen, Nachwissen, Interessen, Wünschen,
  • Unterrichts- und Kursvorbereitung zur Bereitstellung und Ergänzung von Informationen zu Inhalten, Abläufen, Voraussetzungen und Anforderungen,
  • Kursverwaltung zur Bereitstellung und Austausch von Informationen zu Veranstaltungen und Teilnehmer,
  • Lerngruppen-Speicher zur kollaborativen Gestaltung von Texten und Medien, Planung von Projekten, Entwicklung von Konzepten usw. im Rahmen einer Veranstaltung,
  • Evaluation und Transfer zur Dokumentation und Bewertung sowie Erstellung von Berichten zur Anwendung des Gelernten, z.B. am Arbeitsplatz.

 

3.3 Social Tagging & Bookmarking & Social News (HENRIKE)

Social Tagging ist die freie Verschlagwortung (tagging) von Inhalten (wie z.B. Links, Wikiseiten, Blogseiten etc.) durch die Nutzer, die diese Inhalte anlegen oder ändern. Tags haben die Funktion Inhalte einfacher auffindbar zu machen oder über die Tags Nutzer mit gleichen Interessen zu finden. Die gemeinsame Verschlagwortung durch die Nutzer selbst unter Benutzung ihrer eigenen Sprache ist in einer Community mit User Generated Content von zentraler Bedeutung. Um der Problematik von Synonymen und der Benutzung ähnlicher Schreibweisen (Buch, buch, Bücher, book) beim Tagging vorzubeugen werden dem Nutzer für die Verschlagwortung bereits benutzte Begriffe vorgeschlagen.
 
Durch das Tagging von Inhalten mit Hilfe frei wählbarer Schlagworte entstehen Sammlungen von Schlagworten, die Folksonomies genannt werden. Mehrere Tags können graphisch als Wortwolke (Tagcloud) dargestellt werden, die einen schnellen Zugriff auf Inhalte ermöglicht. Dabei werden häufig verwendete Tags größer dargestellt als weniger häufig verwendete.
 
Social Bookmarks sind im Internet gespeicherte Lesezeichen, die gemeinschaftlich durch die Benutzer indexiert (getagt) werden (z.B. delicious.com). Es besteht die Möglichkeit der Suche nach Tags
  • innerhalb der eigenen Bookmarks
  • des eigenen Netzwerks oder
  • aller Nutzer des Netzwerks
Lesezeichen für Inhalte auf der Mediencommunity können über ein Bookmarking Icon einfach in diverse Social Bookmarking Dienste übernommen werden. Ebenfalls können die Sammlungen von Lesezeichen per RSS-Feed abonniert werden.
 
Verschiedene Anbieter haben sich ausgehend von den Social Bookmarks weiter spezialisiert:
 
Social News Dienste (z.B. Digg.com, Yigg.de, Newstube.de oder themenspezifisch http://www.seoigg.de/ für Suchmaschinenoptimierung und Onlinemarketing) ermöglichen das Sammeln von Newsbeiträgen und das Schreiben eigener News, die sich in bestimmte Kategorien einordnen lassen.
 
Social Cataloging ist die die gemeinschaftliche, offene Katalogisierung mit Hilfe von webbasierten Literaturverwaltungsprogrammen, z.B. BibSonomy, LibraryThing, CiteULike und Connotea.

3.4 Mediacasts (HENRIKE)

Mediacasts sind Audio oder Videodateien und lassen sich wie folgt unterscheiden:
Audio-Podcast
reine Audiodatei
Enhanced-Podcast (Audio und Folien) oder Screencasts (Audio + Screenshots)
Tonspur + Bilder + Sprungmarken
Video-Podcast oder Vodcast
Ton und Video (hohe Dateigröße!)
 
Als reine Audiodatei sind sie als Podcasts bekannt, die sich übers Internet oder per mp3-player abspielen lassen und z.B. über iTunes abonniert werden können. Als Videodatei werden sie häufig Vodcasts genannt und können z.B. aus Fotos, Animationen oder Filmen bestehen. Diese Videodateien finden sich vor allem auf YouTube, aber auch eingebettet in Websites und Blogs.
Vorteile und Inhalte von Mediacasts
Mediacasts finden häufig den Einsatz im Bereich des Lernens und Lehrens, da sie Alternativen zum reinen Textformat schaffen, die in bestimmten Lernsituationen einen klaren Vorteil haben. So sind Podcasts vor allem sehr beliebt zum Sprachen lernen, aber auch zum Aufzeichnen von Interviews oder Expertengesprächen. Mediacasts mit Bildern lassen sich nutzen, um Vorträge festzuhalten oder Powerpointfolien mit Sprache ins Netz zu stellen. Die Möglichkeit Videos vom Computerbildschirm zu erstellen, ermöglicht es auch komplexe Funktionen von Computerprogrammen oder Webanwendungen praxisnah zu erläutern.
 
Einen weiteren Vorteil durch erhöhte Flexibilität für den Lernenden bietet die Möglichkeit des Downloads von Mediacasts. Diese können ortsunabhängig über ein mobiles Endgerät genutzt werden können und ermöglichen so das mobile Lernen. (Es ist darauf zu achten, dass auch im kleinen mobilen Format die Inhalte noch sichtbar sind. Insbesondere bei Screencasts und Enhanced-Podcasts ist dies von Bedeutung, da hier Texte dargestellt werden.)
Mediacasts in der Mediencommunity
Auf der Mediencommunity wird es eine Media-Sammlung/Mediencenter geben, indem Lernende und Lehrende Mediacasts zur Verfügung stellen oder ansehen können. Diese können von Nutzern bewertet werden und es können Kommentare hinterlassen werden.
 
Neben der Möglichkeit eigene Mediacasts einzustellen, können diese aus anderen Quellen verlinkt werden, um einen interessanten Mediacast mit anderen Nutzern zu teilen (siehe auch Sharing).
 
Mögliche Einsatzbereiche
  1. Mediencommunity-Macher interviewen Experten, zeichnen Diskussionen oder Reden von Veranstaltungen auf etc.
  2. Lernende interviewen Experten oder andere Lernende, zeichnen Diskussionen oder Reden von Veranstaltungen auf etc.
  3. Lernende erstellen Audio-Podcasts als Lerntagebuch in Form eines Audio-Blog (weiteres zum Thema Blog). Dieses kann zum Beispiel in einen ePortfolio integriert sein. Rechte sollen regelbar sein, z.B. Anzeige nur für einen selbst, Lerngruppe, Tutor.
  4. Audio-Kommentar zu Ausarbeitungen. Nutzbar innerhalb einer Lerngruppe, um sich Feedback zu geben (Beispiel: Voicethread).
  5. Integration von Podcasts durch Verlinken auf externe Inhalte
  6. Lehrende/Berufsschullehrer erstellen Mediacasts für Ihre Schüler und ergänzen ihre Unterrichtskonzepte um neue Medien, z.B. ein Berufsschullehrer für Fachenglisch erstellt Podcasts mit seinen Schülern
  7. Lernvideos zu Mediencommunity-Funktionen
  8. Lerninhalte als Video anbieten (Beispiel: sofatutor.de)
  9. Mitschneiden von Veranstaltungen in der Branche; teils kostenlos, teils kostenpflichtig anbieten (Beispiel: printmedia.tv), z.B. Videobeiträge von Experten

3.5 Social Networking & Communication (ILONa)


3.6 Sharing: Unterlagen, Kalender, Fotos, Filme (THOMAS)

Sharing, genauer gesagt Media Sharing, ist eines der grundlegenden Technologien im Bereich kollaborativer Lernszenarien. Durch die Veröffentlichung von Medien in Form von Bildern, Videos und Audios, Präsentationen, PDFs, Blogtexte (meist als RSS-Feeds), etc. auf öffentlich zugänglichen Netzwerken wie Flickr, Youtube, Slideshare, Google Apps und Maps, etc. wird medialer Content nicht nur öffentlich (oder begrenzt öffentlich) nutzbar sondern auch integrierbar in andere digitale Umgebungen.

In Lerngruppen kann Sharing eingesetzt werden, um aus vorhandenen Medien durch Rekontextualisierung und Erweiterung durch Zusätze oder Metadaten neue Lernarragements zu generieren. Hierbei kann selbst und fremd erstellter Content (z.B. von Sharing-Plattformen) genutzt werden. Allerdings entstehen hierdurch Urheberrechtsfragen, die nicht nur in diesem Zusammenhang geklärt werden müssen.

Sharing-Konzepte spielen daher in folgenden anderen Community-Funktionen eine Rolle:

Blogs, E-Portfolios, Wikis, Persönliche Lernumgebung (PLE)

3.7 Profil & Personal Learning Environment (THOMAS)

Profile und die persönliche Lernumgebung sind Bereiche der Mediencommunity, in denen Nutzer/innen persönliche Daten und eigene Lernressourcen speichern können. In wie weit sie diese für andere sichtbar machen, bleibt grundsätzlich ihre Entscheidung. Persönliche Daten werden nur aktiv von den Nutzer/innen freigeschaltet.

Profile dienen unterschiedlichen didaktischen Prinzipien und haben eine wichtige Funktion zur Netzwerkbildung. So ist es im Bereich der Online-Kommunikation für die Bereitschaft zum Teilen von Wissen förderlich, wenn ich diejenigen, mit denen ich mein Wissen teile kenne oder zumindest grob den jeweiligen Hintergrund des anderen Nutzers einschätzen kann. (Azubi, Lehrer/in, Studienende/r, etc.)

Darüber hinaus sollte perspektivisch erkennbar sein, wie aktiv ein/e Nutzer/in sich an der Mediencommunity beteiligt. Dies wird durch ein automatisiertes Meritensystem realisiert. Dabei wird den Lernenden ab einer noxh festzulegenden Zahl an Beiträgen in der mc20 ein nächst höherer Status verliehen (z.B. aktives Mitglied, sehr aktives Mitglied). Zudem sollten Admin- oder Tutorfunktionen sichtbar sein.

Die Persönliche Lernumgebung (PLE) dient in erster Linie der Verwaltung von und dem schnellen Zugriff auf Lernressourcen. Dies können selbst oder von anderen erstellte in- oder außerhalb der Mediencommunity sein.

Hierzu zählen insbesondere:

  • Links auf Lernmedien (Kurse, Tutorials, Foren, etc.)
  • RSS-Feeds von anderen Ressourcen im Netz
  • Mein persönliches Netzwerk (Buddyliste)
  • Der eigene Blog
  • Materialien zur Prüfungsvorbereitung
  • Blogroll
  • ...

Die PLE oder Teile davon sollen von den Nutzer/innen für andere freigegeben bzw. zum RSS-Feed-Abo angeboten werden können. So lassen sich innerhalb und außerhalb der Mediencommunity vernetzte Inhaltsstrukturen aufbauen.

 
Chat
 
Chats sind geeignet für die Kommunikation zwischen
  • LernpartnernLernendem und Tutor/Experte
  • vor allem in Kleingruppen, z.B. bei Projektarbeit
Sie eignen sich Beziehungen und Bindungen innerhalb einer Lerngruppe aufzubauen und zu festigen. Durch ihren in der Regel spontanen Charakter entstehen dort meist keine Beiträge für eine gemeinsame Wissensbasis.

Einsatzbereiche

  • Für das Community-Building und Kennenlernen ist der fachliche Inhalt nicht so wichtig. Es geht darum, dass alle einmal zu Wort kommen.
  • Organisation und Kommunikation
    • Terminabstimmung
    • Themenänderung
    • Erfahrungsaustausch
    • Fragen klären
       
  • Chats innerhalb von Virtual Classrooms
    • hervorragendes Nebenbei-Kommunikationsmittel ohne dem Sprecher ins Wort zu fallen. Fragen/Anregungen können zu einem geeigneten Zeitpunkt aufgegriffen werden.
    • Chat als Protokoll einer Classroom Sitzung

Technik

  • über Skype
  • oder internen Chat auf der MC20, z.B für Lerngruppen
  • Chat innerhalb von Virtual Classrooms

Foren

Ein Forum (lat. Marktplatz, Versammlungsort) ist ein virtueller Platz für Diskussionen und Austausch sowie zur Archivierung von Gedanken und Erfahrungen. Sie leben vom Wissen und Erfahrungsaustausch der Nutzer.

Merkmale von Foren

  • asynchron (es ist mehr Zeit Beiträge zu durchdenken im vgl. z.B. zum Chat)
  • Foren haben klar abgegrenzten Topics
  • Entwicklung von Subforen zu Unterthemen
  • Mehrere Beiträge zu einem Thema bilden einen Thread (Diskussionsfaden)
  • Foren können moderiert oder unmoderiert sein

Einsatz von Foren in der MC20

  • Einbindung bestehender Fachforen (z.B. Offsetdrucker.net; www.zfamedien.de/forum)
  • Foren innerhalb von Kursen oder Lerngruppen
  • ggf. Anbieten neuer Foren, falls es noch nichts ähnliches gibt und Bedarf besteht (ansonsten werden externe Foren per Metasuche zugänglich gemacht)

In der Mediencommunity erscheinen folgende Arten von Portfolios bzw. deren Erstellung didaktisch sinnvoll einsetzbar:
  1. Kompetenzportfolio von Nutzer/innen, die ihre eigenen Fähigkeiten/Kenntnisse anhand von selbsterstellten Medienprodukten oder Ausarbeitungen darstellen möchten
  2. Bewerbungsportfolio zum Nachweis von Kenntnissen und Fähigkeiten
  3. Lernprozessportfolio zur Darstellung der Kompetenzentwicklung
  4. Prüfungsportfolio zum Nachweis der erworbenen Kenntnisse im Zusammenhang mit belegten zertifizierbaren Modulen
Die verschiedenen Formen können ineinander über gehen, so kann z. B. aus einem Lernprozessportfolio im weiteren Verlauf ein Bewerbungsportfolio entstehen.
Folgende Lernszenarien passen zu diesen Formen:
Alle diese Portfolioarten können in dreierlei Weise erstellt werden:
  1. Autodidaktisch mit Unterstützung durch vorhandene Hilfesysteme in der Mediencommunity
  2. In selbstorganisierten Lerngruppen, die die Portfolioerstellung als ein Ziel ihrer Zusammenarbeit ansehen
  3. In tutoriell betreuten Lerngruppen mit entsprechender Unterstützung durch Experten
Nutzer/innen können ihr Portfolio sichtbar öffentlich, unsichtbar öffentlich (also bei bekanntem Link für alle zugreifbar) oder für andere nicht zugreifbar führen. Portfolioseiten dürfen nur von den Erstellern selbst bearbeitet und verändert werden. (Mögliche Ausnahmen: Tagging und Bewertung) Sichtbar öffentliche Portfolios können von anderen Nutzer/innen nach der FiveStars-Bewertung in Verbindung mit einem Kommentar beurteilt werden. Zudem ist die Durchführung von Awards zu den besten E-Portfolios denkbar.
Portfolios, die in Zusammenhang mit einer Zertifizierung erstellt werden, unterliegen besonderen Anforderungen:
  • Ein Prüfungsportfolio wird nach konkreten Anweisungen und Hinweisen erstellt. Die Vorgaben sind Teil der Prüfungsordnung.
  • Die ungekennzeichnete Übernahme von Texten oder Textteilen aus der Internet gilt als Täuschungsversuch.
  • Das Portfolio ist eine Prüfungsleistung, die von Prüfern begutachtet wird.

4. Entscheidungspunkte
 
 
 

Sharing:

  • Urheberrechtsfragen bei eingebundenem Fremdcontent (rechtliche Situation klären)
  • Hostingproblematik (wo werden die Medien insb. Videos gehostet, nur auf fremden Servern oder auch bei uns?)
Profile und PLE:
  • Datenfelder im Profil (was brauchen wir, was können wir weglassen, was sind Pflichtfelder)
  • Rechtemanagement der Profile (wird in einer eigenen AG von Anja und Ilona spezifiziert)
E-Portfolio:
  • Rechtemanagement (Detaillierte Spezifikation nötig, da sensibele Daten)
  • Sensibilisierung der Teilnehmer/innen für die Problematik personenbezogener Daten im Netz
  • Kostenpflichtigkeit (nach der Projektlaufzeit oder schon währenddessen?, nach Projektende nur für tutoriell unterstützte Angebote?)
  • Nutzungsrechte (hier wird Creative Commons wohl nicht funktionieren, vieleicht als Alternative zu anbieten)
5. Weiteres Vorgehen


 

 

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