Arbeitsfarbräume

Arbeitsfarbräume sind Farbräume, die von einem Programm zur Farbbeabeitung vordefiniert werden. Wird in Photoshop ein Arbeitsfarbraum im Farbmanagement definiert, so erhalten ihn alle neu erstellten Bilder. Wenn ein Bild ein eingebettetes ICC-Profil enthält, welches nicht mit dem Arbeitsfarbraum übereinstimmt, entscheidet der Anwender, ob das Bild in den Standardarbeitsfarbraum konvertiert werden soll, oder ob der Farbraum des Bildes beibehalten wird.

Folgende Anforderungen ergeben sich für einen Arbeitsfarbraum:

  • er umfasst möglichst alle Prozessfarbräume
  • ist nicht wesentlich größer als der größte Druckfarbraum, damit es keine Farbverluste durch Kompression in der Konvertierung gibt
  • die Farbwerte der Primärfarben sind definiert
  • der Gammawert ist festgelegt
  • der Weißpunkt entspricht der Norm von D50 (5000 Kelvin)
  • er ist geräte- und prozessunabhängig
  • Beziehung der Prozessfarbräume ist linear, d.h. gleiche Farbwerte ergeben ein neutrales Grau
  • der Farbraum ist gleichabständig, d.h. geometrische und visuelle Farbabstände entsprechen sich


CMYK --> immer geräte-/prozessabhängig
LAB --> zu groß
RGB --> geeignet als Arbeitsfarbraum

 

RGB Standardfarbräume

Bekanntermaßen übernimmt das CIElab-Modell die Übersetzung von Farbraum A in Farbraum B. CIElab schafft die Möglichkeit Farben mathematisch genau zu beschreiben. Die Übersetzung kann theoretisch also ohne Farbveränderungen geschehen, sofern alle Farben im Farbumfang von Farbraum A, auch in Farbraum B enthalten sind.
Nun wurde ein Standard geschaffen, der RGB Werten, die entsprechenden CIElab Werte zuordnet.
Folgende RGB-Arbeitsfarbräume, wie man sie z.B. in Photoshop findet, sind in CIElab vordefiniert:

Adobe RGB

  • ist heutzutage ein häufig eingetzter Farbraum in der professionellen, grafischen Produktion
  • umfasst einen ziemlich großen Farbraum, sodass nur wenige Monitore alle seine Farben anzeigen.
  • Moderne Digitalkameras arbeiten ebenfals mit Adobe-RGB
  • Die Größe des Farbraums kann bei voller Nutzung Kompressionseffekte im gedruckten Bild hervorrufen
  • Gamma: 2,2
  • D65 (6500 Kelvin)

ECI RGB

  • Standart für die Druckindustrie
  • ähnlich Adobe RGB, ist aber minmal kleiner
  • umfasst alle heutigen Druckfarbräume, wie Bogen- Rollenoffset, Tief-und Zeitungsdruck
  • gleiche Werte von Rot, Grün und Blau ergeben im Druck neutrale Grautöne
  • Weißpunkt: 5000 Kelvin (D50)
  • Gamma:1,8

sRGB

  • Standard für Web-Browser
  • wurde als Standard für einfache PC-Monitore entwickelt
  • Farbumfang fällt kleiner aus als der für andere RGB-Farbräume, die für die Druckproduktion eingesetzt werden
  • das deutlich kleinere sRGB wird von der Mehrzahl der preiswerten Digitalkameras verwendet
  • Gamma: ca 2,2
  • Weißpunkt: 6500 Kelvin (D65)

Apple RGB

  • Farbspektrum ist nicht viel größer, als das von sRGB
  • für die Druckproduktion ungeeignet 
  • Gamma: 1,8
  • Weißpunkt: 6500 K

Color Match RGB

  • entspricht RGB Farbraum des Radius PressView-Monitors, der in der grafischen Produktion weit verbreitet ist
  • Farbraum ist vergleichsweise klein, beschränkt übersättigte Farben und war deshalb lange ein Standard für produktionstechnische Bedingungen
  • Gamma:1,8
  • Weißpunkt: 5000 K

Wide Gammut RGB

  • ist ein so großer Farbraum, dass die meisten Farben nicht auf einem durchschnittlichen Monitor, geschweige denn im Druck dargestellt werden können
  • 13% des Farbraums liegen außerhalb sichtbarer Bereiche
  • ähnlich wie bei Adobe RGB ergeben sich viele Probleme bei der Konvertierung von RGB in CMYK
  • Gamma: 2,2
  • Weißpunkt: 5000 K

Monitor RGB

verwendet die Monitoreinstellungen, um einen RGB Farbraum zu errechnen.

eciRGBv2:
von ECI empfohlener Arbeitsfarbraum, Veränderung zum ursprünglichen ECI-RGB:

  • kein Gamma, sondern L*-Gradationskurve
  • etwas größer aufgrund korrigierter Primärfarbwerte

Der Sinn einer L*-Gradation liegt hierin: Heutige Monitore mit TFT-Panels können nahezu alle Farbräume vollumfänglich anzeigen. Durch das bisher verwendete Gamma war aber ein Schritt Korrektur in der Datei häufig nicht entsprechend einem Schritt Korrektur am Monitor. Dies wird mit der L*-Gradation gewährleistet.

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