Wasserzeichen unechte

Eigenschaften: 
Schutzwirkung
+ Inhaltsverzeichnis: 

1. Definition
2. Herstellungsverfahren
3. Voraussetzungen
4. Produktionsschritte/Produktionsablauf
5. Materialien/ Bedruckstoffe
6. Vor- und Nachteile
7. Anwendungsgebiete
8. Erkennungsmerkmale
9. Weiterverarbeitung
10. Anbieter
11. Lieferanten
12. Quellen
13. Schlagwörter

1. Definition: 

Wasserzeichen sind in durchscheinendem Licht sichtbare Zeichnung/Muster im Papier. Gebräuchlich sind Wasserzeichen vor allem als Sicherheitsmerkmale in Banknoten, zum Schutz gegen Missbrauch, als Herkunfts- und Geschäftszeichen oder Meistermarken, als Kennzeichen von Sorte und Format oder auch zum Schmuck des Papiers.

Unechte Wasserzeichen entstehen nicht bei der Papierherstellung, sondern werden nachträglich eingeprägt oder durch Chemikalien und Pigmente auf das Papier aufgedruckt. Auch das einseitige Bedrucken und zusammenkleben zweier Papiere zählt hier dazu.

2. Herstellungsverfahren: 
Papierherstellung
3. Voraussetzungen: 

Verfahrensabhängig, Druckwerk für Veredelung, Kalander

4. Produktionsablauf: 

Gedruckt werden unechte Wasserzeichen hauptsächlich auf Offset-, Flexo-, Hochdruck- und Digitaldruckmaschinen.Im Offsetdruck können Wasserzeichen mit Spezialdruckfarben bereits auf hohem Qualitätsniveau gedruckt werden, sodass Laien nicht von echten Wasserzeichen unterscheiden können.

 

 

 

 

 

Im Druckwerk wird das Druckbild unter Anwendung einer Druckform mit speziellen chemische Flüssigkeit oder Pasten auf das Papier übertragen. Diese machen sich die Kapillarwirkung der Papierfasern zu Nutze und durchdringt das Papier in der gesamten Tiefe. Dabei werden die Papierfasern aufgehellt bzw. gebleicht und somit dauerhaft in ihrer Durchsicht verändert.

Ein solches Herstellungsverfahren ist die Inmarque-Watermark Technologie. Dabei handelt es sich um eine Offsettechnologie, die für die Druckmaschinen HEIDELBERG GTO 52+, SM 52+und PM 52+ zur Verfügung steht. Dazu wird ein Zusatzmodul, bestehend aus einer Chemikalienwanne und einer Schöpfwalze, nachträglich auf die Druckmaschine gebaut. Es können auch Flexodruckwerke oder Kammerrakel-Systeme genutzt werden, wobei die Anilox-Walze bzw. die Rasterwalze ersetzt werden müssen. Die Druckflüssigkeit Inmarque-Watermark wird mit einer Dosierwalze, auf ein fotopolymeres Klischee, welches das gewünschte Motiv beinhaltet, aufgebracht und von dort auf das Papier übertragen. Die Flüssigkeit dringt durch die oberen Schichten des Papiers ein und bewirkt im Zentrum eine Verringerung der Opazität und erzeugt damit an den behandelten Stellen Transparenz. Anschließend verdampft die überschüssige Flüssigkeit. Dadurch trocknen die äußeren Papierschichten aus und sie werden verschlossen. Nach diesem Prozess erhält das Papier alle Eigenschaften, die es vor der Inmarque-Watermark Anwendung hatte wieder zurück. Dieses Verfahren kann für Papiere im Bereich von 60 bis 250 g/m² angewendet werden. Die Papiere können sowohl vor der Wasserzeichenerstellung als auch 24 Stunden danach, mit Tine, Toner und Farbe weiter bedruckt werden. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist, dass das Wasserzeichen überall auf einem Blatt platziert und genau erstellt werden kann.
Zusätzlich zu diesem Anbau benötigt man Kunststoffplatten, die wie Offsetfilme belichtet werden. Für die Gerätereinigung muss ein spezielles Inmarque-Putzmittel verwendtet werden.

Eine weitere Möglichkeit Wasserzeichen zu simulieren ist die Verwendung von partiellen Mattlacklackierungen. Digitaldruckmaschinen wie z.B. die Kodak Nexpress oder die Systeme Xerox 800/1000 Color Press haben ein fünftes Druckwerk und können mit Hilfe des Transparenttoners Clear Dry Ink punktgenaue Lackierungen herstellen. Dabei muss die Mattlackierung egal mit welcher Farbzusammensetzung als fünfte Farbe in den Druckdaten angelegt werden. Desweiteren muss sie als Sonderfarbe definiert sein und die darunter liegenden Elemente müssen überdruckt und nicht ausspart werden.


Wasserzeichen können auch in das Papier geprägt werden.

 

 

 

 


 

Dies erfolgt auf einem Kalander, einer Maschine mit mehreren beheizten Stahlwalzen. In diese sind je nach Prägeverfahren erhöhte (Hochprägung) oder vertiefte (Tiefprägung) Muster eingraviert. Der Bedruckstoff wird nun mit einem weichen Gummizylinder gegen die beheizte Stahlwalze gedrückt und das Muster eingepresst. Je nach Verfahren, Druck und Temperatur können unterschiedliche Ergebnisse erzielt werde.
Hierzu gehören auch Papiere die bei der Herstellung mit wärmeempfindlichen Materialien wie beispielsweise Polyethylen-Polymere vermischt wurden. Nach der Fertigstellung des Papieres kann man nun an den Stellen, an denen man das Wasserzeichen haben will mit Hilfe eines erhitzten Stempels oder einer erhitzten Matrize durch leichten Druck das Wasserzeichen entstehen lassen.

Eine billige Variante des Anlagerungswasserzeichens kann man erstellend, indem man 2 Blätter halber Zielblattstärke nimmt. Von diesen wird nun ein Blatt mit einem Zeichen bedruckt und anschließend mit der bedruckten Fläche innenliegend auf das zweite Blatt aufgeklebt. Bei der Durchsicht erscheint nun ein dunkles Wasserzeichen. Dieses kann man jedoch durch eine Brennprobe oder einen Saugtest entlarven.

Bei einem weiteren Verfahren wird ein Wasserzeichenerzeugende chemische Substanz auf ein Papier gestempelt und anschließend mit ultravioletter Strahlung behandelt.

Auch können hydrophile oder polare Lösungen mittels Inkjet auf ein Papier aufgebracht werden und anschließend mittels Druck und Wärme sichtbar gemacht werden.

5. Materialien/ Bedruckstoffe: 

Um ein gutes Ergebnis zu gewährleisten, sollten auf jeden Fall ungestrichene und unbeschichtete Papiere verwendet werden.

6. Vor- und Nachteile: 

6.1 Vorteile

• Kopierschutz / Fälschungsschutz
• Billiger und leichter herzustellen als halbechte/echte Wasserzeichen
• Kurzfristige Verfügbarkeit beim Hersteller
• Wirkungsvolles Designelement
• Handelsüblichen Papiere sind behandelbar
• Wirtschaftlich sinnvoll bei kleinen Auflagen
• Nachträgliches Aufbringen möglich

6.2 Nachteile

• Leichter nachzuahmen als andere Wasserzeichen
• Bei Chemikalien kann es zu Farbveränderungen im Papier führen
• Wasserzeichen ist evtl. entfernbar

7. Anwendungsbeispiele: 

· Sicherheitsdruck wie Banknoten, Briemarken und Wertpapiere

· Herkunfts-, Geschäftszeichen oder Meistermarken

· Kennzeichen von Sorte und Format Schmuck des Papiers

· Briefpapier, Urkunden, Eintrittskarten, Briefbögen, Zeugnisse, Zertifikate, Visitenkarten, Amtliche Vordrucke, Ausweise, Briefbogen, Geschäftsvordrucke, Gutachten, Vertrags-Vordrucke

 

 

8. Erkennungsmerkmale: 

Helle Stellen im Papier, die besondere Symbole, Buchstabe, Forme oder Bilder darstellen.
Es gibt keine physikalische Veränderung des Papieres, allerdings sind gut gedruckte unechte Wasserzeichen von Laien nicht von echten Wasserzeichen zu unterscheiden. Die Papierfasern von geprägte Wasserzeichen quellen bei Wasserzugabe auf.

Grundsätzlich ist alles möglich, was das Papier nicht zerstört oder das Wasserzeichen vollständig überdeckt. Beispiele zur Weiterverarbeitung sind: Lackieren, Kaschieren, Drucken, Stanzen, Prägen…

10. Anbieter: 

Folgende Partner produzieren Wasserzeichenpapier auf dem Inmarque-Wasserzeichensystem:

SimonDruck GmbH (Berlin)
DYNEVO media solutions (NRW)
Herrmann Druck GmbH (Baden Würtemberg)
Korona Druck (Bayern)
U-Form-Verlag (NRW)
Giro-Druck und Verlag GmbH (Hamburg)
Hans Soldan Druck GmbH (NRW)
W.B. Druckerei GmbH (Hessen)
Sponholtz Druckerei GmbH & Co. KG (Niedersachsen)

11. Lieferanten: 

11.1 Maschinenhersteller

Kalanderwalzenhersteller und Molettehersteller:

A. + E. UNGRICHT GMBH + CO KG - www.ungricht.de

 

Offsetdruck:

IWS International s.r.o. - www.vodotlac.eu

Digitaldruck:

Xerox GmbH - www.xerox.com

 

11.2 Rohstofflieferanten

Papierhersteller