Druckveredelung

Lentikulardruck

1. Definition: 

Lentikulardruck (auch Streifenlinsenrasterdruck) bezeichnet den Druck mehrere Bildebenen auf eine Linsenrasterfolie. Durch dieses Verfahren lassen sich Effekte wie 3D-Abbildung, "Wackelbilder" (Flip), Zoom, Animation oder Morphing erzeugen. All diese Illusionen beruhen auf optischer Täuschung.

2. Herstellungsverfahren: 
Offsetdruck
Digitaldruck

Um ein Linsenraster-Bild zu erzeugen werden mindestens zwei Bildmotive in feine Streifen zerlegt (Interlacing) und anschließen abwechselnd nebeneinander angeordnet. Das so entstandene Bild wird nun spiegelbildlich auf die Rückseite einer Linsenrasterfolie gedruckt. Diese besteht aus streifenförmig angeordneten halbzylindrischen Linsen (Lentikularlinsen).

Eigenschaften: 
3D
3. Voraussetzungen: 

Für 3-dimensionale bzw. kinetische Bilddarstellung wird eine spezielle Software benötigt, die die Bilder in Streifen zerlegt und das nötige Streifenlinienraster berechnen kann.

Man sollte darauf achten, dass die Farben der verschiedenen Bildmotive gleich sind, damit bei Effekten wie Morphing der Bildübergang reibungslos ineinander übergeht.

Die wichtigste Voraussetzung für einen gelungenen Lentikulardruck ist eine 100 prozentige Passgenauigkeit. Vor allem bei der Zusammenführung von Druckbild und Linienrasterfolie.

4. Produktionsablauf: 

Vor dem Druck müssen die einzelnen Bilder in Streifen zerlegt und neu angeordnet werden. Dieser Vorgang, der heute meist mit Software auf dem PC durchgeführt wird, nennt sich Interlacing.

Das nun entstandene Bild, dass mehrere Bildmotive bzw. -ebenen enthält, wird nun auf den Bedruckstoff übertragen. Beim direkten Druck wird das Bild spiegelbildlich auf die Rückseite einer Linsenrasterfolie gedruckt. Bei der indirekten Variante wird das Bild auf einen anderen Bedrucksstoff wie Papier oder Folie gedruckt und anschließend auf die Linienrasterfolie kaschiert.

5. Materialien/ Bedruckstoffe: 

Es werden für den Lentikulardruck spezielle Lentikularlinsen/folien benötigt. Diese bestehen aus extrudiertem Kunststoff, Acryl oder Hybridkunststoffen. Eine Seite ist mit einer Vielzahl von halbzylinderförmigen Linsen bestückt welche dafür sorgen dass das Licht je nach Einfallswinkel unterschiedlich gebrochen wird.

Es gibt mindestens acht verschieden Lentikularlinsen, die sich in Durchmesser und der Beschaffenheit der Winkel unterscheiden. Für Animationen sind zum Beispiel breite Winkel geeignet, für 3D-Effekte sind schmale Winkel geeignet.

Vertikal gestürzte Linsen sorgen dafür dass das linke Auge ein anderes Bild war nimmt als das rechte. (So entsteht der 3D-Effekt)

Horizontal ausgerichtete Linsen sorgen dafür um Filmsequenzen grafisch fest zu halten und neben den Bewegungseffekten auch Zoom-, Morph- und Flip-Efekte darzustellen.

Bedruckstoffe sind Papier und Plastik.

6. Vor- und Nachteile: 

Der große Vorteil ist die Erzeugung optischer Täuschungen, die vor allem für die Werbung interessant sind. So erreicht man schon mit einfachen Flip-Effekten viel Aufmerksamkeit, da bewegte Bilder in der Printlandschaft eher ungewohnt sind. So ist es nicht verwunderlich, dass der Lentikulardruck oft in der Werbung eingesetzt wird.

Die zwei wesentlichen Nachteile des Lentikulardrucks sind die hohen Anforderungen an die Passgenauigkeit und die Druckkosten. Vor allem am Anfang entsteht oft viel Makulatur und unbefriedigende Ergebnisse. Sobald die Druckvorstufe und der Druck eingespielter sind (funktionierender Workflow) und der Lentikulardruck zur Routine wird, reduzieren sich die Kosten.

7. Anwendungsbeispiele: 

Werbung, Postkarten, Kinoplakate (3D), Cover, Give Away, Kinderspielzeug (Wackelbilder), uvm.

 

8. Erkennungsmerkmale: 

Der Lentikulardruck ist das einzige Verfahren, dass den Druck mehrerer Bilder in einem Ausdruck darstellen kann. Vor allem Effekte wie bewegte Bilder, 3D, Zoom-, Morph- und Flip Effekte sind Alleinstellungsmerkmal des Lentikulardrucks.

9. Weiterverarbeitung: 

10. Anbieter: 

11. Lieferanten: 

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