Lehren und Lernen

Aktueller Stand und weiterer Betrieb der Bildungsplattform „Mein Bildungsraum“

Weiterbildungsblog - 19. Juli 2024 - 12:49

Die Fraktion der CDU/CSU hat die Nachricht, dass „Mein Bildungsraum“ (also die ehemals „nationale Bildungsplattform“) zukünftig von der Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) weiterentwickelt werden soll, zum Anlass für eine Kleine Anfrage genommen. Jetzt liegt die Antwort der Bundesregierung vom 27. Juni 2024 vor. Die interessanteste Antwort (inkl. Frage) aus meiner Sicht:

„Welche konkreten Anforderungen formuliert das BMBF an die SPRIND zur Entwicklung einer Betreiberstruktur für die Bildungsplattform „Mein Bildungsraum“?
Die SPRIND wird für „Digitale Identitäten“, „Ablage“ und „Digitale Nachweise“ einen Probebetrieb realisieren und die weitere Erprobung der Produkte fortsetzen sowie notwendige technische Anforderungen vornehmen. Dies schließt die Gestaltung einer „Go-to-Market“-Strategie und das Aufsetzen einer nachhaltigen Betreiberstruktur (regulärer Betrieb) ein. Die SPRIND wird einen Vorschlag für ein Betriebs- und Betreiberkonzept erstellen.“

Für mich liest sich das so: „Mein Bildungsraum“ wird wohl vor allem eine Plattform zur Verwaltung von Qualifikationsnachweisen und Zeugnissen werden. Und wer es betreiben soll, ist nach wie vor offen.
Deutscher Bundestag, BT-Drucksache 20/12072 (Antwort Bundesregierung), 27. Juni 2024

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Active reading: how to become a better reader

Weiterbildungsblog - 18. Juli 2024 - 14:27

Das ist nicht neu, aber hilfreich und grundlegend, und zielt auf Menschen, die heute noch einen Text einfach nehmen, ihn in einem Rutsch von vorne bis hinten lesen und dann hoffen, sich später an etwas erinnern zu können. Das geht besser, sagt dieser Leitfaden, und nennt es „active reading“. Das umfasst einerseits 10 Lesestrategien:
„Understand the author’s purpose“, „Adjust your reading rate“, „Annotate the content“, „Paraphrase“, „Use chunking“, „Connect the dots“, „Organize the information visually“, „Evaluate the content“, „Consult a reference“, „Summarize the ideas“.

Oder man orientiert sich gleich an der „SQ3R“-Methode, die von Francis Robinson schon 1946 in seinem Buch „Effective Study“ vorgestellt wurde. „SQ3R“ steht dabei für „survey“, „question“, „read“, „retrieve“ und „review“.

„Active reading is not just about improving comprehension; it’s about transforming how we interact with knowledge. By reading with not just your eyes but with your mind fully engaged, you can turn each time you read into an opportunity for growth.“
Anne-Laure Le Cunff, Ness Labs, Juli 2024

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lernOS Convention 2024

Weiterbildungsblog - 17. Juli 2024 - 8:33

Nur eine kurze Protokollnotiz: Auf YouTube stehen jetzt die Aufzeichnungen der #loscon24, die am 2./ 3. Juli auf der Kaiserburg in Nürnberg und online stattgefunden hat, als Playlist zur Verfügung. Insgesamt 25 Videos: von den Impulsvorträgen, über die Lightning Talks bis zu den Sessions am zweiten Tag. Es lohnt sich!
Cogneon Akademie, YouTube, 6. Juli 2024

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CLP162: lernOS on Air meets Corporate Learning Podcast 18

Weiterbildungsblog - 15. Juli 2024 - 10:11

Viele Menschen sind mittlerweile sowohl in der Corporate Learning Community als auch in der lernOS Community zu Hause. Von daher ist es eine schöne Idee, dass sich Karlheinz Pape und Simon Dückert regelmäßig hinsetzen, um über die Events, Projekte und Aktivitäten zu berichten, die in letzter Zeit stattgefunden haben. Denn gerade im Frühjahr 2024 herrschte in beiden Communities Hochbetrieb: MOOCs, BarCamps, Promptathons und Konferenzen fanden fast im Wochentakt statt. Das bildet einen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Karlheinz Pape und Simon Dückert berichten zum Beispiel, dass der hybride Charakter der meisten Events, also das Zusammenspiel von virtuell Teilnehmenden mit den Teilnehmenden vor Ort, immer mehr gelebte Praxis wird. Ein weiteres Thema des Gesprächs bildet die Neuausrichtung der Corporate Learning Community, oder: Was kommt nach dem Ziel „Förderung des selbstgesteuerten Lernens“? Und wie sieht die Nachfolge von Karlheinz Pape aus?
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community/ Podcast, 12. Juli 2024

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Lerntechnologien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. 11 Fragen – 11 Antworten. Ein Dossier im Rahmen des Innnovationswettbewerbs INVITE

Weiterbildungsblog - 12. Juli 2024 - 16:38

Auf den Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) hatte ich hingewiesen, als die Programmbroschüre mit den Ergebnissen der 34 Forschungs- und Entwicklungsprojekte veröffentlicht wurde. Jetzt ist im Kontext von INVITE dieses Dossier (45 S.) erschienen. Dafür haben die Autor:innen, wie sie schreiben, aus einem umfassenden, projektinternen (!)  „Forschungsfragenkatalog“ 11 Fragen ausgewählt, um sie zu beantworten. Die ausgewählten Fragen sind zum Teil sehr allgemein (Frage 2: „Woran macht man fest, ob sich der Einsatz eines digitalen Weiterbildungsangebots lohnt?“), zum Teil aktuell (Frage 1: „Welche KI-gestützten Technologien versprechen für die berufliche Weiterbildung einen Mehrwert?“), meist stellen sie einen Bezug zu INVITE her, manchmal aber auch nicht. Kurz: Die Texte bzw. Antworten sind informativ, aber es fehlen der Broschüre ein klarer Adressat und ein eindeutiges Ziel.

„Dieses Dossier zielt darauf ab, praxisnahe und verständliche Antworten auf 11 zentrale Fragen zu geben, die sich im Kontext digitaler Lernplattformen für die berufliche Aus- und Weiterbildung ergeben. Im Rahmen der Antworten werden beispielsweise Mehrwerte von digitalen Lerntechnologien, veränderte Lehrendenrollen, Adaptivität, Niedrigschwelligkeit, datenschutzrechtliche und ethische Aspekte diskutiert. Verfasst wurde das Dossier vom Metavorhaben des BMBF-geförderten Innovationswettbewerbs INVITE. Es soll nicht nur exemplarisch zeigen, womit sich das Metavorhaben und die INVITE-Projekte beschäftigen, sondern auch zeigen, wie komplex, interdisziplinär und vielfältig der aktuelle Diskurs rund um Lerntechnologien für die Aus- und Weiterbildung ist.“ (pedocs)
Insa Reichow, Lutz Goertz, Berit Blanc, Katja Buntins, Monica Hochbauer, Sheikh Faisal Rashid, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), 9. Juli 2024 (via pedocs)

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Symposium zu generativer KI an Hochschulen

Weiterbildungsblog - 11. Juli 2024 - 16:03

Das Thema „KI & Hochschulen“ nimmt an Fahrt auf. In einem Symposium („Zugänge zu generativer KI schaffen – Lösungen zur technischen Bereitstellung an Hochschulen“), das am 1. Juli 2024 an der FernUniversität in Hagen stattfand, stand vor allem ein datenschutzkonformer und chancengerechter Zugang im Mittelpunkt der Diskussion. Dazu wurden unter anderem auch vier konkrete Einsatzszenarien und Bereitstellungswege präsentiert und diskutiert.

Unterschiedliche Open-Source-Lösungswege, visualisiert im Vortrag von KI:edu.nrw

Eine Erkenntnis, die wiederholt hochgehalten wurde: „Ohne Kooperation und hochschulübergreifende Zusammenarbeit wird die Bereitstellung generativer KI nicht funktionieren.“
Christina Lüdeke, FernUniversität in Hagen, 3. Juli 2024

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Künstliche Intelligenz: Wo stehen die deutschen Hochschulen?

Weiterbildungsblog - 10. Juli 2024 - 15:18

„Es passiert schon einiges an deutschen Hochschulen“, heißt es im aktuellen HFD-Blickpunkt. Um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen, wurden im Wintersemester 2023/24 Hochschulleitungen, Mitarbeitende aus Supporteinrichtungen sowie Lehrende und Studierende aus ausgewählten Fachrichtungen befragt. Die Ergebnisse zur KI wurden auf 28 Seiten zusammengefasst und bieten einen Vorgeschmack auf den zweiten Monitor Digitalisierung 360°, der im Herbst 2024 erscheint und den aktuellen Stand der Digitalisierung an deutschen Hochschulen untersucht.

Der HFD-Blickpunkt zum Thema KI umfasst die Befragungsergebnisse sowie Takeaways und Handlungsempfehlungen. Die Kernergebnisse:

„- Deutsche Hochschulen sind insgesamt auf einem “guten Weg” in Richtung Implementierung von KI in die Lehre.
– Hochschulleitungen sind sensibilisiert für KI und bereiten Maßnahmen zum Einsatz von KI in Studium und Lehre vor.
– Gut die Hälfte der Lehrenden und Studierenden nutzt KI-Tools.“

Ich habe dann noch etwas geblättert. Im Fokus der KI-Diskussion stehen natürlich die Auswirkungen der KI auf die bestehende Prüfungspraxis. Interessant fand ich den Hinweis, dass bereits 30 Prozent der Hochschulen Lizenzen für KI-Tools erworben haben. Das sind mehr, als ich vermutet hätte.

„Ist die Rede vom Zugang oder der Bereitstellung von KI-Systemen durch die Hochschule, kann dies ganz Unterschiedliches bedeuten. Darunter fallen Optionen, die von der Anschaffung von KI-Tool-Lizenzen kommerzieller Anbieter, über die KI-Interaktion durch hochschuleigene Benutzerinterfaces oder die Nutzbarmachung von Open-Source-KI, bis hin zur Bereitstellung eigens entwickelter KI-Tools reichen.

Was wir wissen: Rund die Hälfte der Studierenden nutzt KI-Tools in ihrem Studium. 30 % der Hochschulleitungen geben an, Lizenzen für KI-Tools erworben zu haben. Eine umfassende hochschulinterne Bereitstellung von Lizenzen scheint nur ausschnitthaft gegeben zu sein.“
Jannica Budde, Jens Tobor und Julius Friedrich, Hochschulforum Digitalisierung, 27. Juni 2024

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#Christianlernt KW202427

Weiterbildungsblog - 9. Juli 2024 - 14:34

Während ich noch darüber nachdenke, ob und wie ich ein paar Zeilen über die lernOS Convention 2024 (#loscon24) schreibe, erscheint bereits der Newsletter von Christian Kaiser (DATEV). Dort finden sich nicht nur seine persönlichen Eindrücke und Highlights, sondern auch die Links zu anderen Posts von Teilnehmer:innen, die inzwischen auf LinkedIn erschienen sind.

„Es gibt Events da freut man sich direkt am Ende auf das nächste Mal. Die lernOS Convention (#loscon), das Treffen der lernOS Community rund um Simon Dückert, gehört zu diesen Formaten. Es ist in jeder Form außerordentlich.“

Bildquelle:  Katrin Mäntele

Christian Kaiser, LinkedIn, 6. Juli 2024

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Prompts for Learning

Weiterbildungsblog - 8. Juli 2024 - 17:25

In den Kommentaren zu diesem Beitrag schreibt Thomas Tillmann an einer Stelle, dass es weniger darum geht, die KI als Wissensquelle zu nutzen, sondern dass mir mit der KI rund um die Uhr ein Dialogpartner (Assistent, Coach) zur Verfügung steht, den ich gezielt für meine Aufgaben einspannen kann. Das erfordert etwas Übung und Vorbereitung, je nachdem, wie weit ich ganze Workflows abbilden oder automatisieren möchte. Auf diesem Weg hilft die hier vorliegende Prompt-Sammlung:

„Die „𝗣𝗿𝗼𝗺𝗽𝘁𝘀 𝗳𝗼𝗿 𝗟𝗲𝗮𝗿𝗻𝗶𝗻𝗴“ sind eine Sammlung von 20 Prompt-Vorlagen, um das eigene Lernen entlang von 20 Stationen eines idealtypischen Lernprozessen zu unterstützen. Sie lassen sich für jedes Thema / Lernziel anpassen.“
Thomas Tillmann, LinkedIn, 5. Juli 2024

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𝗣𝗿𝗼𝗺𝗽𝘁𝘀 𝗳𝗼𝗿 𝗟𝗲𝗮𝗿𝗻𝗶𝗻𝗴

Weiterbildungsblog - 8. Juli 2024 - 14:19

In den Kommentaren zu diesem Beitrag schreibt Thomas Tillmann an einer Stelle, dass es weniger darum geht, die KI als Wissensquelle zu nutzen, sondern dass mir mit der KI rund um die Uhr ein Dialogpartner (Assistent, Coach) zur Verfügung steht, den ich gezielt für meine Aufgaben einspannen kann. Das erfordert etwas Übung und Vorbereitung, je nachdem, wie weit ich ganze Workflows abbilden oder automatisieren möchte. Auf diesem Weg hilft die hier vorliegende Prompt-Sammlung:

„Die „𝗣𝗿𝗼𝗺𝗽𝘁𝘀 𝗳𝗼𝗿 𝗟𝗲𝗮𝗿𝗻𝗶𝗻𝗴“ sind eine Sammlung von 20 Prompt-Vorlagen, um das eigene Lernen entlang von 20 Stationen eines idealtypischen Lernprozessen zu unterstützen. Sie lassen sich für jedes Thema / Lernziel anpassen.“
Thomas Tillmann, LinkedIn, 5. Juli 2024

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State of AI L&D

Weiterbildungsblog - 6. Juli 2024 - 0:49

Die Bildungsexpert:innen von Lernhacks haben 25 Unternehmen und Organisationen im deutschsprachigen Raum gebeten, über ihren Einsatz von KI und ihre Pläne Auskunft zu geben. Die Ergebnisse sind nicht überraschend, ergänzen aber die Übersicht, die Donald H Taylor im April veröffentlicht hat („AI in L&D: From Talk to Action“).

Der Fokus der Lernhacks-Studie lag auf der Frage: „Wie können wir die Möglichkeiten von KI in die Arbeit von L&D einbeziehen, um effizienter und erfolgreicher unseren L&D-Auftrag in der Organisation zu erfüllen?“ Dabei wurden 17 Nutzungsszenarien vorgegeben.

Gegenwärtig, so die Ergebnisse, unterstützen KI-Tools vor allem bei der Produktion und Übersetzung von Lern-Content. Auch KI-Bots als Lernassistenten scheint es hier und da bereits zu geben. Gefragt, woran die Teilnehmer heute arbeiten, werden daneben auch KI-basierte und kontext-sensitive Vorschläge zu individuell sinnvollen Lernangeboten genannt. Und beim Blick nach vorn („What we expect to add the most value in the future (next 3 years)“ werden aufgeführt: a) individuelle, KI-basierte und kontext-sensitive Lernvorschläge, b) KI-unterstützte Produktion von Lern-Content und c) KI-unterstützte Analyse von L&D-Daten.

In der abschließenden Einordnung dieser Ergebnisse heißt es vorsichtig: „KI wird aktuell bislang noch eher
opportunistisch innerhalb von L&D-Abteilungen genutzt. … Die aktuellen und zeitnah möglich erscheinenden Einsatzfelder sind noch immer sehr davon geprägt, „mehr vom Gleichen“ zu liefern, und dies noch schnell und günstiger. Sprich: Lern-Contents einfach und zügig zu generieren bzw. zu übersetzen.“
Lernhacks, Juli 2024 (pdf)

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Video: Lokal installierte KI-Tools – Datenschutz und mehr

Weiterbildungsblog - 5. Juli 2024 - 23:32

Wer beim Arbeiten mit KI-Tools die Kontrolle über seine Daten behalten will, ist auf Programme angewiesen, die sich lokal installieren und offline nutzen lassen. Die Redaktion CONEDU hat sich die Mühe gemacht, einige solcher Anwendungen zu testen und in Video & Text über ihre Erfahrungen berichtet. Folgende Szenarien wurden untersucht: das lokalen Chatten, das Generieren von Bildern, das Verbessern von Bildauflösungen sowie das Chatten mit PDFs. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend, reichten aber nicht an Cloud-basierte Lösungen heran. Und sie hingen stark von der Ausstattung der verwendeten Endgeräte ab. Aber die Redaktion ist optimistisch und setzt auf den „Trend Richtung lokaler KI“:

„Aber bereits jetzt zeigt sich, dass der Trend Richtung lokale KI geht. Big-Tech-Konzerne kommen den technischen Anforderungen immer stärker entgegen. Unternehmen wie Apple und Microsoft haben bereits angekündigt, dass KI in Betriebssysteme integriert und kommende Produkte mit lokalen KI-Funktionen ausgestattet sein werden.“
Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU, erwachsenenbildung.at, 5. Juli 2024

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Perspektivwechsel in der Bildung: KI als Schlüssel zu einer inklusiven und flexiblen Lernumgebung

Weiterbildungsblog - 5. Juli 2024 - 18:49

Der Beitrag bildet die Zusammenfassung einer Online-Session mit Christiane Carstensen zum Thema „GenAI am Arbeitsplatz – Chancen und Herausforderungen in der Erwachsenenbildung“. Ein zentraler Diskussionspunkt der Zusammenfassung bzw. der Online-Session bildeten Veränderungen auf dem Bildungsmarkt, die mit der Verbreitung und Nutzung von KI-Tools einhergehen könnten: „Anstelle eines dominanten Bildungsanbietermarktes, in dem Institutionen und Lehrende den Zugang zu Wissen steuern, könnte ein „lernendenzentrierter Markt” entstehen“, heißt es warnend. „Die Gefahr besteht, dass Lernende die klassischen Bildungsangebote umgehen und direkt auf KI-gestützte Ressourcen zugreifen.“

Meine Einschätzung: Dass einzelne Zielgruppen die klassischen Bildungsangebote umgehen, ist auch schon heute Realität, wenn wir nur an die zahlreichen offenen wie kommerziellen Bildungsangebote im Netz denken. Ich könnte mir eher vorstellen, dass mit der KI-Entwicklung ganz neue Anbieter mit neuen Services auf dem Bildungsmarkt auftauchen werden. Von daher macht es sicher Sinn, wenn sich Bildungsanbieter intensiv mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen.

„Insgesamt zeigte die Diskussion, dass ein großer Bedarf an Austausch und Weiterbildung zum Thema KI in der Erwachsenenbildung besteht. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es nicht ausreicht, KI nur oberflächlich in bestehende Strukturen zu integrieren, sondern dass ein grundlegender Perspektivwechsel und eine Neuausrichtung der Bildungsangebote notwendig sind.“
Nicole Bauch, FROLLEINFLOW, 4. Juli 2024

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An Introduction to Open Educational Resources and Their Implementation in Higher Education Worldwide

Weiterbildungsblog - 4. Juli 2024 - 16:47

Der Artikel (15 S.) ist eine schnörkellose Einführung in das Thema „Open Educational Resources (OER) in der Hochschullehre“: „The article discusses the OER movement, its milestones, and its integration into educational practice. It also presents arguments for OER: they enable free access to education, improve teaching practice, diminish legal issues, and foster open science.“ Es wird auch nicht versäumt, das Thema einzuordnen (open education, open science) und darauf hinzuweisen, dass auch nach 20 Jahren „the topic of OER has still not gained conceptual integration into educational practice and political strategies“.


Javiera Atenas u.a., Weizenbaum Journal of the Digital Society, 3. Juli 2024

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ChatGPT&Co – Chancen (und Herausforderungen) für Bildungsverantwortliche

Weiterbildungsblog - 3. Juli 2024 - 10:29

Christoph Meier (scil) beschreibt verschiedene Nutzungsszenarien für den Einsatz von KI-Systemen im Bildungsbereich. Er spricht dabei von einem Zusammenspiel mit smarten Maschinen, für das heute Begriffe wie „versierte Koaktivität“, „Co-Intelligence“ oder “hybride Intelligenz“ stehen. Im vorliegenden Beitrag geht er – mit einem Verweis auf die Arbeiten von Ethan Mollick – vor allem auf das Potenzial von ChatGPT & Co. für die Entwicklung aktivierender, handlungsorientierter Lernumgebungen (Rollenspiele & Simulationen) ein:

„Im aktuellen Forschungspapier zeigen Mollick und sein Team auf, wie sie über eine Kombination verschiedener, mit ChatGPT erstellter Agenten personalisierbare Simulationen möglich machen können. Perspektivisch, so die Autor:innen, lassen sich über diesen Weg mit sehr viel weniger Aufwand als bisher wirksame Simulationen zu beliebigen Themen entwickeln und im Studium nutzen.“


Christoph Meier, scil/ Blog, 1. Juli 2024

Bildquelle: scil

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Künstliche Intelligenz in der Bildung

Weiterbildungsblog - 2. Juli 2024 - 17:06

Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, ist ja hierzulande eine der ersten Adressen, wenn es um KI und Bildung geht. In diesem Interview dreht sich vieles um die Frage: Sind die Lehrenden hierzulande eigentlich „fit für KI“? Denn viele Schüler:innen, so heißt es, nutzen KI-Systeme bzw. wünschen sich den Umgang mit KI als festen Bestandteil des Unterrichts. Andere Stichworte des Interviews sind natürlich die Chancen, die die Integration generativer KI in der Bildung bietet (u.a. als persönlicher Lerntutor), die Empfehlung experimenteller Aufgabenstellungen sowie eine „Renaissance der Mündlichkeit“.

„Durch Tools wie ChatGPT und Co. ist plötzlich im Klassenzimmer oder Seminarraum ein neuer Akteur im Raum, der das Zusammenspiel der beiden bisherigen Gruppen (Lernende und Lehrende) verändert. Er sitzt unsichtbar auf den Schultern fast aller Lernenden, seltener jedoch bei den Lehrenden. Dieser neue Akteur verändert die Dynamik der Wissensvermittlung und des Lernens grundlegend: …“
Melanie Kieslinger, Interview mit Doris Weßels, Schule heute, 6/ 2024

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KI im Bildungssektor

Weiterbildungsblog - 1. Juli 2024 - 21:55

In ihrem aktuellen Newsletter widmet sich Barbara Geyer (FH Burgenland) drei Themen: Claude von Antrophic (als Alternative zu ChatGPT), personalisierten Chatbots und dem Zugang zu KI-Tools für Lehrende und Lernende. Diese kurze Regieanweisung gefällt mir:

„Meiner Meinung nach erfordert der kompetente Umgang mit KI verschiedene praktische Fähigkeiten. Deshalb bringe ich meinen Studierenden zunächst bei, wie man Prompts verwendet, dann, wie man KI zur Erstellung von Lerninhalten nutzt, und schließlich, wie man eigene Chatbots erstellt. Denn personalisierte Chatbots werden im Bildungsbereich eine wichtige Rolle spielen.“
Barbara Geyer, KI in Lehre und Weiterbildung, 30. Juni 2024

Bildquelle: Barbara Geyer

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KI-Skills im Fokus: Welche Kompetenzen braucht es im KI-Zeitalter?

Weiterbildungsblog - 29. Juni 2024 - 0:38

Joachim Niemeier füllt gerade den Blog der Corporate Learning Community mit regelmäßigen Einträgen. Und das ist auch gut so, denn sonst wüsste ich nicht, worüber zum Beispiel Martin Lindner (Duale Hochschule Baden-Württemberg/ DHBW) im Rahmen des letzten Lunch&Learn der CLC gesprochen hätte. So lese ist, dass er die Ergebnisse einer Studie der DHBW vorgestellt hat („AIComp. Future Skills für eine von KI beeinflusste Lebens- und Arbeitswelt“). Zum einen identifiziert die Studie (natürlich) verschiedene KI-Kompetenzen. In diesem Zusammenhang wurde aber auch festgestellt, dass die Befragten auf einigen Feldern bereits Erfahrungen sammeln konnten, sich aber auf vielen Feldern nicht wirklich souverän fühlen.

Joachim Niemeier fasst jedenfalls Studie, Vortrag und Diskussion wie folgt zusammen: „Es besteht ein Bedarf an Weiterbildung und Qualifizierung, um die erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln und angesichts der dynamischen Entwicklung der Technologien auf dem neuesten Stand zu halten. Corporate Learning steht vor der Herausforderung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei durch Weiterbildungsangebote zum Thema KI zu unterstützen.“
Mit vielen Schaubildern aus der Studie.
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 28. Juni 2024

Bildquelle: AIComp (DHBW)

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100 x #Christianlernt – Reflexion meiner Wochenreflexionen

Weiterbildungsblog - 28. Juni 2024 - 12:16

Im Juni 2022 hat Christian Kaiser (DATEV) seinen ersten Newsletter veröffentlicht. Jetzt sind es bereits 100 Ausgaben und für den Autor Anlass für Rückblick und Reflexion. Dabei orientiert er sich an Fragen, die ihm zugespielt wurden:

„– Wie hat sich die Gründe/Motivation seit Folge1 verändert?
– Welche Tools/Vorgehensweise nutzt du, für die Zusammenfassung?
– Hast du eine Lieblingsfolge oder war eine besonders?
– Wie kann das Format weiterentwickelt werden?“

Ich habe es an dieser Stelle schon ein paar Mal gesagt: Man kann den Newsletter #Christianlernt unter verschiedenen Gesichtspunkten lesen. Er funktioniert als Beispiel für selbstorganisiertes Lernen, für ein Lerntagebuch und den Zettelkasten. Und unabhängig davon sind auch die Themen, Projekte und Ereignisse, von denen er regelmäßig berichtet, allemal ein Abonnement wert!
Christian Kaiser, Change & Transition, 23. Juni 2024

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Wenn zwei Boomer auf GenZ treffen: Wissensmanagement, New Work & Future Skills – drei Konzepte, die perfekt matchen

Weiterbildungsblog - 27. Juni 2024 - 20:24

Mit Blick auf den Titel dieses Artikels: Als Baby Boomer gehen hier Wissensmanagement und New Work durch. Ihnen stehen die GenZ und Future Skills gegenüber. In diesem Interview mit Andrea Belliger (Luzern) geht es im Kern um die Frage, ob und wie Wissensmanagement heute noch hilft, mit den aktuellen Herausforderungen (Future Skills) erfolgreich umzugehen. Oder, wie es einleitend heißt: „Braucht es in Zeiten von ChatGPT, Gemini und CoPilot überhaupt noch Wissensmanagement?“

In ihrer Antwort erläutert Andrea Belliger zuerst die verschiedenen Konzepte, die hier angesprochen werden, um anschließend eine Brücke zu schlagen. Ihre abschließende Einordnung: „Ich sehe Wissensmanagement als Orchestrator und Scharnier zwischen neuen Arbeitswelten und Future Skills und einen zentraler Enabler für New-Work-Konzepte. Wissensmanagement, Future Skills und New Work passen prima zusammen, auch wenn sie aus unterschiedlichen Generationen und Zeiten stammen. Sie wirken – ganzheitlich verstanden und umgesetzt – synergetisch und zahlen ein auf Innovation, Agilität und nachhaltige Wettbewerbsvorteile von Unternehmen.“
wissensmanagement – Das Magazin für Digitalisierung, Vernetzung & Collaboration, 2024/ 6

Bildquelle: Giacomo Lucarini (Unsplash)

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