Weiterbildungsblog
Weihnachten 2024
Der Schreibtisch ist noch zu voll. KI, der Alleskönner, ist gerade nur bedingt eine Hilfe. Deshalb wird die Weihnachtspause vorgezogen. Der Weiterbildungsblog verabschiedet sich, holt tief Luft und meldet sich im nächsten, neuen Jahr zurück. Ich wünsche frohe Weihnachten, ein gesundes, neues Jahr und freue mich auf ein Wiedersehen in 2025!
Euer/ Ihr Jochen Robes
Bildquelle: PJ DC (Unsplash)
‚Kalte Dusche‘ in der KI-Debatte – ein erster Schritt!
Der Titel ist erklärungsbedürftig. Nele Hirsch kündigt mit ihm fünf Blogbeiträge an, um die Debatte um KI in der Bildung zu vertiefen und zu verhindern, dass alles in der Bildung bleibt, wie es ist, nur jetzt eben mit KI. Sie schreibt: „Ich begebe mich auf eine Lernreise zu fünf Aspekten der KI, über die ich mehr wissen, mehr können und weiter denken möchte.“ Und kalte Duschen, so der Gedanke, wecken uns auf, „lassen uns klarer denken und widerstandsfähiger werden“.
Diese Aspekte sind überschrieben mit:
„1. Mehr Nordstern-Reflexion …
2. Mehr digitale Mündigkeit …
3. Mehr Transformation in der Lernkultur …
4. Mehr soziale Praxis und Kollaboration …
5. Mehr Shruggie-Haltung …“
Dazu hat sie eine Taskcard eingerichtet, auf der man ihr über die Schulter blicken oder Hinweise hinterlassen kann.
Video: KI reflektieren mit Tools
Dies ist der letzte Beitrag der empfehlenswerten Weiterbildungsreihe „KI-Tools in der Erwachsenenbildung: anwenden und reflektieren“. Der Fokus liegt auf der kritisch Reflexion des KI-Einsatzes. Dies kann beispielsweise durch eine KI-Strategie, durch einen Perspektivwechsel, durch den Einsatz eines Kartenspiels oder durch KI-Chatbots selbst geschehen, die man über die Chancen und Risiken des KI-Einsatzes befragt. Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten Tagen einmal einen Blick auf die Kompetenzplattform Künstliche Intelligenz NRW zu werfen, die in diesem Beitrag kurz vorgestellt wurde. Hier gibt es die KI.Welten, eine interaktive Grafik, „die über KI-Anwendungen in Unternehmen, zuhause und im Krankenhaus informiert und deren Vorteile auflistet“.
Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU, erwachsenenbildung.at, 6. Dezember 2024
In welcher Zukunft ich nicht arbeiten will
Joel Luc Cachelin, dessen „Wissensfabrik“ ich an dieser Stelle noch einmal empfehle, hat hier fünf lesenswerte Einblicke in eine KI-Zukunft festgehalten. Sie lauten: „Ich möchte nicht in einer Zukunft arbeiten,
… in der es ein Business-Netzwerk gibt, in dem sich alle aufführen, als wären sie in den Hunger Games. …
… in der die gesamte digitale Arbeitsumgebung zur synthetischen Plastikwelt degenerierte …
… in der Menschen so tun müssen, als würden sie arbeiten …
… in der Wissensarbeitende nicht mehr lesen …
… in der Menschen nicht mit Maschinen zusammenarbeiten wollen …“
Joel Luc Cachelin, HR Today, 21. November 2024
LX055 Learn Share Do: Peer Learning Erfolgsrezepte bei Fraport
Da Gastgeber Matthias Wiencke die wichtigsten Informationen über diese Folge seines LernXplorer-Podcast selbst aufgeschrieben hat, mache ich es mir an dieser Stelle einmal leicht: „Dieses Mal teilt Arthur Michael Seidel seine Erfahrungen zum Peer-Learning bei der Fraport AG mit uns. Er stellt uns das Konzept „Learn Share Do“ vor und berichtet von vielen spannenden Erlebnissen, die er in diesem Zusammenhang gemacht hat. Ihr bekommt exklusive Einblicke in verschiedene Formate des Peer-Learnings, darunter die Zukunftswerkstatt, die Digi-Talks, ECHT – die English Chat Teams und die Speakers‘ Corner.“
Dazu gibt es Referenzen auf Shakil Awan (LEX: Lernen von Experten), ein paar Zitate sowie Buchempfehlungen.
Matthias Wiencke, LernXP: Der LernXplorer Podcast, 1. Dezember 2024
Informelles Lernen: Die unterschätzte Superkraft am Arbeitsplatz
Ich wusste noch gar nichts von diesem Spielfeld von Anja C. Wagner, Mitstreiterin im Kernteam der Corporate Learning Community. Über ihren wöchentlichen Podcast „Mindshift“ schreibt sie: „Dein Update für die Zukunft, in dem ich aktuelle wissenschaftliche Forschungen für die persönliche Weiterentwicklung kurz zusammenfasse, um interessierten Personen eine Orientierung zu bieten.“
In der aktuellen Folge (5:22 Min.) geht es in kurzen Blöcken um drei Aspekte des informellen Lernens: Was ist informelles Lernen? Warum ist informelles Lernen so wichtig? Wie kannst Du informelles Lernen aktiv fördern? Eine zentrale Referenz dieser Folge bildet dabei eine Arbeit von Julian Decius („Das Potenzial des informellen Lernens am Arbeitsplatz“).
Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, 2. Dezember 2024
KI-Campus goes GenAI – Generative KI-Tools auf dem KI-Campus
Auf dem KI-Campus geht es nicht nur um den Aufbau und die Stärkung von KI-Kompetenzen. Dort werden natürlich auch offene und generative KI-Technologien erprobt und implementiert. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die eingesetzten KI-Tools. Dazu gehören unter anderem
– verschiedene FAQ-Chatbots, die Kursempfehlungen geben oder auf Supportanfragen antworten;
– ein KI-Kurstutor, den Nutzer des KI-Campus „für inhaltliche Fragen, Aufgabengenerierung zu einzelnen Modulen oder zur Hilfestellung in [ihrem] Lernprozess nutzen“ können;
– eine KI-Sandbox, die einen „niedrigschwelligen Zugang zu verschiedenen großen Sprachmodellen“ bietet.
Der Artikel schließt mit Hintergrundinformationen zum Aufbau der Campus-eigenen Chatbots, ihrem Training und Testing sowie den nächsten Schritten: „In Zukunft möchten wir unsere Chatbots kontinuierlich verbessern und sie von ersten generativen Chatsystemen zu einer umfassenden Lernbegleitung weiterentwickeln, z. B. auch im Sinne individualisierter Lernpfade über einzelne Kurse oder Learning-Nuggets hinweg.“
Raffael Ruppert und weiteren Autor:innen, KI-Campus, 26. November 2024
KCLO: Bluesky – ein würdiger Nachfolger für Twitter?
Das fragt Simon Dückert in seinem aktuellen KEEP CALM & LEARN ON-Newsletter. „Mit Bluesky gibt es nun einen aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge von Twitter“, schreibt er. Und erinnert zugleich an schöne Kategorie „Microblogging“, die vor Jahren eigens für das Phänomen Twitter geschaffen wurde. „Zentrale Funktionen von Microblogs sind das einseitige Folgen anderer Personen zur Netzwerkbildung und die Hashtags, um Tweets zu einem bestimmten Thema zusammenzuhalten“, heißt es, und in seinem Beitrag führt er aus, dass Bluesky diese und weitere Anforderungen erfüllt, wenn auch noch einige Fragen offen bleiben. Aber Simon Dückert lädt ein, diese Fragen mit ihm gerne noch im Dezember (13.12.) zu diskutieren.
Simon Dückert, KEEP CALM & LEARN ON, 2. Dezember 2024
Future Skills – was die Elementarbildung allen anderen voraus hat
Um den Titel richtig zu lesen, muss man wissen, dass der Vortrag von Jöran Muuß-Merholz auf einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer Österreich mit dem Titel „Starke Elementarbildung, starker Standort“ gehalten wurde. Seine 10:47 Minuten beginnt er mit Stichworten aus der aktuellen Debatte um Future Skills und stellt anschließend drei Anforderungen bzw. Beobachtungen zum Lernen in den Raum:
– … dass gute Lehr-/ Lernkonzepte sich nicht auf isolierte Skills konzentrieren, sondern mehr wie ein „verflochtener Zopf“ funktionieren,
– dass es drei zentrale Antriebskräfte fürs Lernen gibt: Identität/ Zugehörigkeit, Motivation/ Passion und Agency/ Growth Mindset,
– dass Lehr-/ Lernkonzepte die Selbstständigkeit der Lernenden unterstützen sollten.
Bei diesen Punkten steht die Elementarbildung (im Gegensatz zu anderen Bildungsphasen bzw. Bildungsinstitutionen), so Jöran Muuß-Merholz, gar nicht so schlecht dar.
Jöran Muuß-Merholz, YouTube, 27. November 2024
Future Skills Literacy
Jetzt wird es tricky. Nachdem die Debatte um Future Skills gerade richtig Fahrt aufnimmt, setzt Ulf-Daniel Ehlers noch einen oben drauf. In diesem Whitepaper (19 S.) stellt er das Konzept „Future Skills Literacy“ vor. Future-Skills-Literacy ist, so Ulf-Daniel Ehlers, eine Metakompetenz und meint „die Fähigkeit zum Umgang mit und zum Einsatz von Future Skills im Bildungsbereich“ (S. 5). Das Whitepaper enthält sechs Kapitel:
1. Einleitung
2. Theoretische Herleitung und Begriff „Future-Skills-Literacy“
3. Definition: Future-Skills-Literacy
4. Die vier Dimensionen von Future-Skills-Literacy
5. Ein Akteursmodell für Future Skills Literacy
6. Reifegradmodell/ Maturity Modell für Future-Skills-Literacy
Das Akteursmodell für Future Skills Literacy schließt auch Lernende ein. An dieser Stelle geht es aber fließend in Konzepte des Selbstlernens und selbstorganisierten Lernens (mit dem Schwerpunkt „Future Skills“) über.
Ulf-Daniel Ehlers, LinkedIn, 28. November 2024
Wie kommt das Gemeinwohl in den Bildungsraum?
Hier fließen gleich mehrere Nachrichten zusammen: Zum einen hat Wikimedia Deutschland die Website „Gemeinwohl im Bildungsraum“ aufgesetzt, um ihre Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Digitalität zu bündeln. Als erstes Analyseprojekt, und das ist der zweite Teil der Nachricht, hat man sich „Mein Bildungsraum“ als „eines der größten digitalen Bildungsinfrastrukturprojekte in Deutschland und eines der 18 Leuchtturmprojekte der Digitalstrategie der Bundesregierung“ ausgesucht.
Nachdem Wikimedia 2022 bereits die umfassende Konzeptstudie „Werte und Strukturen der Nationalen Bildungsplattform“ (erst danach wurde aus der „Nationalen Bildungsplattform“ ja „Mein Bildungsraum“) vorgelegt hatte, hat man jetzt untersucht, inwieweit das Bildungsprojekt den Kriterien der Gemeinwohlorientierung genügt. Acht Expert:innen haben sich dafür verschiedene Anforderungen an das Gemeinwohl näher angeschaut und diese bezogen auf „Mein Bildungsraum“ eingeordnet.
Es ist jetzt wenig überraschend, dass die Urteile der acht Expert:innen kritisch ausfallen. So heißt es beim Stichpunkt „Transparenz“ beispielsweise zusammenfassend: „Die Informationsbeschaffung war für Journalist*innen sehr schwierig, wodurch die Transparenz der Prozesse und Entscheidungen von Mein Bildungsraum litt.“
Wikimedia Deutschland sieht die Analyse von „Mein Bildungsraum“ als „Blaupause“ für die kritische Begleitung staatlicher Bildungs- und Digitalprojekte. Ein abschließendes Urteil über „Mein Bildungsraum“ wird nicht gefällt, obwohl ein „gescheitert“ unausgesprochen im Raum steht. Von den fünf Komponenten des Projekts verfolgt der jetzige Projektträger SPRIN-D nur die drei Komponenten „Ablage“, „Digitale Identität“ und „Digitale Nachweise“ weiter. Über die weitere Entwicklung der Komponenten „Datenraum“ und „Schaufenster“ (die Darstellungsfläche für Bildungsangebote und -veranstaltungen !!) ist, so Wikimedia, derzeit nichts bekannt.
Wikimedia Deutschland, November 2024
Mensch-Maschine-Dokumentation von Veranstaltungen: Vergiss Fotokolle, nutze Transkripte!
Wieder etwas praktische Lebens- bzw. Bildungshilfe aus dem eBildungslabor. Nele Hirsch findet die üblichen Fotoprotokolle, die nach kreativen Runden häufig entstehen, wenig effektiv und hat deshalb einen alternativen Workflow entwickelt, um die Unterlagen, Stichworte und Ideen eines Workshops aufzubereiten und anderen zur Verfügung zu stellen. Ihr Workflow führt vom Bild über den „Umweg“ Audio zum Text. Dabei nutzt sie an verschiedenen Stellen auch generative KI-Tools. Work in progress, wie sie schreibt.
„Gute Workshops zeichnen sich durch aktives Lernen, Zusammenarbeit und kreative Ideenentwicklung aus. Insbesondere bei Workshops vor Ort bedeutet das oft, dass viele Karten, Post-its und Flipcharts gemeinsam beschriftet werden. Natürlich sollen diese Ergebnisse nicht verloren gehen, sondern weiter genutzt werden können. Dafür ist eine gute Dokumentation erforderlich.“
Nele Hirsch, eBildungslabor, 28. November 2024
Bildquelle: MING Labs (Unsplash)
Skills-based vs. Competency-based Organisations
Ein interessanter Beitrag, auch wenn der Autor, Nick Shackleton-Jones, das Problem nicht akkurat (aus meiner Sicht) auflöst. Jedenfalls gibt er uns eine klare Unterscheidung an die Hand:
In der „skills-based organisation“ dreht sich alles um Aufgaben (tasks). Menschen müssen demzufolge bestimmte Fähigkeiten (skills) besitzen oder entwickeln, um diese Aufgaben meistern zu können. Ihr Job gibt den Lernpfad vor, und Learning & Development stellt Ressourcen bereit, sie auf diesem Weg zu unterstützen.
In der „competency-based organisation“, so Nick Shackleton-Jones, „we develop abstract groupings of skills – for example ‘communication’ – which we attribute to jobs and use to create our own ‘learning pathways’“.
Das Problem: „Our ‘learning pathways’ don’t relate closely to the job and therefore the skills that people need to develop. … The problems arise because ‘competencies’ are not sufficiently accurate descriptors of what people are doing: nobody is working on their ‘communication capability’ – instead people are typing emails, negotiating with stakeholders, preparing presentations, delivering pitches. Each of these tasks develops a distinct skill and needs relevant development opportunities and support.“
Damit endet der Beitrag. Es fehlt jedoch die Einschränkung, dass auch „skills“ mit einem Problem daherkommen. In der vorliegenden Gegenüberstellung kann ich nur für bereits bekannte Aufgaben qualifizieren. Vielleicht, aber das führt der Autor nicht mehr aus, sind „Future Skills“ genau die Verbindung zwischen „skills“ und „competencies“ …
NORDMETALL Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V. & Friends meet lernOS
Das ist wieder ein kurzer Erfahrungsbericht, der die Vorteile des Peer Learnings reflektiert und den Rahmen begrüsst, den das Konzept von lernOS und seine Leitfäden für solche Lernprozesse bieten. In diesem Fall geht es um den KI-Leitfaden, mit dem ein Learning Circle in den letzten Wochen gearbeitet hat. Thomas Küll, Mitstreiter im Kernteam der Corporate Learning Community, hält aber auch fest:
„Das gemeinsame Lernen macht Spaß und stellt keine Einzelpersonen in den Fokus. Wenngleich wir auch festgestellt haben, dass es Kümmerer (Lernbegleiter) geben sollte, um den Gruppen-„Drive“ hochzuhalten. … #Selbstlernkompetenz und #arbeitsintegriertes Lernen sind nicht nur ein zentrale Erfolgskriterien der Zukunft. Sie müssen auch entwickelt und angenommen werden.“
Thomas Küll, LinkedIn, 25. November 2024
E-Learning in der beruflichen Weiterbildung – ein Quasi-Längsschnitt
Der Artikel fasst die Ergebnisse einer Studie zusammen, die sich mit der E-Learning-Nutzung vor, während und nach der Corona-Pandemie beschäftigt hat. Dabei hat man das bekannte Technikakzeptanzmodell zur Erklärung herangezogen, es jedoch um weitere Faktoren aus persönlichkeitspsychologischer Sicht erweitert. Wenig überraschend konnte man während der Pandemie einen Anstieg in der E-Learning-Nutzung feststellen. Anschließend sank die Teilnahmequote wieder, blieb aber über dem Niveau vor der Pandemie. Weiter heißt es: „Weiterhin werden die Technikakzeptanz, die Technikkompetenzüberzeugung, der Einstellung zur Mediennutzung und das Alter je nach Erhebungszeitpunkt als signifikante Einflussfaktoren auf die Nutzungshäufigkeit von E-Learning in der beruflichen Weiterbildung deutlich.“
Leider bricht die Studie nach einer kurzen Diskussion der Ergebnisse ab, ohne praktische Ansatzpunkte für Weiterbildner:innen aufzuzeigen, um ihre Angebote zukünftig effektiver zu gestalten.
Christin Siegfried und Therese Rosemann, in: bwp@ Profil 10: Herausforderungen und Gestaltungsfragen für die berufliche Bildung. Digitale Festschrift für Susan Seeber zum 60. Geburtstag, hrsg. v. Michaelis, C./Busse, R./Wuttke, E./Fürstenau, B., 1-22 (24. November 2024)
Sind Kompetenzen Persönlichkeitseigenschaften? Missverständnis über Future Skills: Kompetenzen statt Persönlichkeitseigenschaften
Die Debatte um Future Skills geht weiter. Nachdem Manuel Pietzonka gefragt hatte, ob es sich bei Future Skills nicht häufig um dispositionale Eigenschaften der Persönlichkeit handelt, antwortet hier Ulf-Daniel Ehlers. Er betont noch einmal, „Future Skills nicht nur als Liste von Begriffen, sondern als klar definierte Kompetenzen zu verstehen, die auf einer (bildungs- und kompetenz-)theoretischen Grundlage basieren“.
Dann nimmt er den Ball auf, den sein Vorredner ins Feld gespielt hatte, und betrachtet beispielhaft die Ambiguitätskompetenz näher (ein gutes Beispiel, wie ich finde!). Für Ulf-Daniel Ehlers bildet sie keine Persönlichkeitseigenschaft, sondern eine Kompetenz und damit ist sie qua definitionem „entwickelbar – etwa durch Reflexion, Erfahrung und Training“. Wie das im Rahmen eines Hochschulstudiums geschehen soll (und das ist ja die zentrale Spielfläche von Ulf-Daniel Ehlers), ist mir noch nicht klar.
Ulf-Daniel Ehlers, LinkedIn, 25. November 2024
Bildquelle: Ulf-Daniel Ehlers
Texte im Kurs – das neue wb-web Themennetz
Die Redaktion von wb-web hat wieder ein interessantes Themennetz zusammengestellt. Dieses Mal zum Stichwort „Texte im Kurs“. Zu den verlinkten Ressourcen gehört zum Beispiel der Wissensbaustein „Kollaboratives Schreiben“. Oder der Blogbeitrag „Prompting – Formuliere die perfekte Frage“. Insgesamt sind es, Stand heute, 22 Ressourcen.
„Im neuen wb-web Themennetz dreht sich alles um die Erstellung und den Einsatz von Texten in der Kurspraxis. Denn es muss nicht immer alles bunt, bewegt und multimedial sein. Mit den richtigen Methoden und den passenden Materialien machen selbst „einfache“ Texte einiges her und lassen sich hervorragend in der Alphabetisierung und Grundbildung, beim kollaborativen Schreiben und in vielen anderen Einsatzszenarien als Lernmedien nutzen. Auch der Einsatz von wissenschaftlichen Texten sowie Rechtsfragen werden im neuen Themennetz aufgegriffen.“
Christina Bliss, wb-web, 25. November 2024
20. Stuttgarter Wissensmanagement-Tage. Ein Bericht
Die Stuttgarter Wissensmanagement-Tage hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar, von daher ist dieser Bericht vor allem eine Erinnerung an mich selbst. Der unbekannte Autor der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung war jedoch vor Ort und ist überzeugt, dass sich das Wissensmanagement in diesen Tagen wieder zur „zentralen Komponente der betrieblichen Organisationsentwicklung und dort besonders dem ständigen Weiterlernen im Prozess der Arbeit entwickeln wird“. Ansonsten drehte sich natürlich auch in Stuttgart ganz viel um KI.
Der Beitrag schließt mit diesen Zeilen: „Mein Fazit aus der Veranstaltung ist, dass betriebliche formale Weiterbildung und Wissensmanagement mit den damit verbundenen Möglichkeiten informalen Lernens immer stärker verschmelzen werden. Kooperative und Kollaborative Formen des Lernens werden sich mit einem gut durchorganisierten System der Wissens-Speicherung, Wissens-Vermittlung (push) und Wissens-Zurverfügungstellung (pull) verbinden müssen. KI kann dabei helfen, ist aber nicht die Universallösung.“
GF-ABWF, Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung, 22. November 2024
Wie Hackathons zum Lernen genutzt werden können
Ein Hackathon ist eine „Veranstaltung, bei der Menschen in Teams kreative Lösungen für Probleme entwickeln“. Hackathons, so weiter, „ermöglichen selbstgesteuertes und experimentelles Lernen“. Der Artikel beschreibt kurz, wie ein Hackathon abläuft und wie man ihn organisiert. Anschließend werden noch ein Kurs („How to Hackathon“), ein Handbuch („Online-Hackathon gestalten“) sowie Beispiele für Hackathons im Bildungsbereich verlinkt. Leider schafft die Autorin den Sprung zu den aktuellen Promptathons nicht mehr …
Karin Lamprecht, erwachsenenbildung.at, 22. November 2024
Bildquelle: Katerina Limpitsouni (unDraw)
Online-Barcamp mit der VHS – und schon geht es weiter nach Hildesheim!
Ich habe in den letzten Tagen wiederholt für das BarCamp-Format geworben (und, ja, es gibt auch im November 2024 noch viele Bildungsmenschen, die noch nie auf einem BarCamp waren!), von daher hat mich dieser Kurzbericht von einer Online-Umsetzung mit 140 Teilnehmenden (!) gefreut. Denn auch das geht bei BarCamps relativ einfach. Nele Hirsch hat dann wie immer noch einige Learnings ergänzt. Dazu gehören beispielsweise ein lockerer Start zum Aufwärmen („Speed-Dating“), eine Verkürzung der Sessions und das Vorab-Sammeln von Sessionvorschlägen.
Nele Hirsch, eBildungslabor, 22. November 2024