Weiterbildungsblog
Persönliches Wissensmanagement
Dirk Liesch und Gabriele Vollmar, die Gastgeber:innen des WMOOCs, sind offensichtlich immer noch dabei, für die nächste Auflage ihres Kurses im Herbst einige Artikel neu zu verfassen oder bestehende zu überarbeiten. Beim vorliegenden Beitrag zum „persönlichen Wissensmanagement“ fällt erst einmal auf, dass viele Quellen schon zehn oder 20 Jahre alt sind. Aktuelle Verweise finden sich nicht. Es gibt Hinweise zu den Aspekten und Methoden des persönlichen Wissensmanagements, den Verweis auf einen Überblick über IT-Tools (2013) und einige weiterführende Materialien.
Was man noch ergänzen könnte: das Seek>Sense>Share-Modell von Harold Jarche, das regelmäßig als Referenz für PKM (Personal Knowledge Mastery) herangezogen wird; die Artikel von Simon Dückert zum Thema, die Wissensdatenbank „Obsidian“, die Ausgangspunkt vieler Überlegungen zum Thema bildet (z.B. von Ian O’Byrne).
Dirk Liesch, wissensmanagement.open-academy.com, 27. Juli 2025
Einführung in den Lernmodus
ChatGPT hat gerade einen neuen „Study Mode“ freigeschaltet: „Eine neue Lernmethode in ChatGPT, die anstelle von schnellen Antworten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bietet.“
Ich hatte bisher nur wenig Zeit, den neuen Modus auszuprobieren. Man kann ihn in jedem Chat jetzt neben „Deep Research“, „Bild erstellen“ und „Internetsuche“ auswählen. Er ist sehr dialogisch aufgebaut, auch wenn ich noch nicht die großen Unterschiede zum „normalen“ Chat (in ChatGPT 4o) entdeckt habe.
Nele Hirsch (eBildungslabor) hat sich auch schon etwas mit dem neuen Lernmodus beschäftigt und äußert generelle Bedenken, ob sich auf diesem Weg eine „gute, demokratisch gestaltete und digital-mündige Bildung realisieren“ lässt.
openai.com, 29. Juli 2025
Talking to My Notes: How AI Helped Me Rethink What I Know
Ian O’Byrne hat entdeckt, wie er seine Notizen nicht nur in einer Wissensdatenbank wie Obsidian anlegen, sondern wie er mit Hilfe von NotebookLM jetzt auch mit ihnen sprechen kann. Er beschreibt NotebookLM ganz begeistert als seinen „first AI Learning Partner“. Der Schlüssel, um KI-Tools wie NotebookLM auf die eigenen Notizen oder Dokumente anzusetzen, lautet Retrieval-Augmented Generation (RAG). Leider behandelt Ian O’Byrne die Schnittstelle Obsidian/ NotebookLM nur kurz, aber ich werde mich mit dem Thema auch noch beschäftigen.
„This shift, from AI as encyclopedia to AI as thinking partner, isn’t just technical. It’s philosophical. It changes how we view knowledge, learning, and ourselves.“
Ian O’Byrne, Blog, 28. Juli 2025
Lerncoaching mit Angelika Raab und Jürgen „Latti“ Latteyer
Die klassischen Aufgaben der Personalentwicklung verändern und erweitern sich, und in diesem Zusammenhang werden ganz verschiedene Rollenbilder diskutiert: Lern-Coaches, Lernbegleiter, Learning Influencer. In dieser Folge des Keep Calm & Learn On-Podcasts schildern Angelika Raab und Jürgen Latteyer, wie sie seit 2019 ihre Rolle als „Corporate Learning Coaches“ bei der DATEV ausfüllen. Viel Beratung auf individueller, aber vor allem auf Team-Ebene, viel Community Management und Netzwerken. Damit grenzen sie sich von den Lernbegleitern ab, die es bei der DATEV natürlich auch gibt. Zum Abschluss spielen sie zusammen mit Host Simon Dückert die Frage durch, ob nicht zukünftig eine KI ihre Aufgaben übernehmen könnte. „Noch nicht“ lautet ihre Einschätzung: „Ein zentraler Punkt ist, dass KI derzeit nicht die Fähigkeit besitzt, Menschen zu vernetzen oder ein soziales Netzwerk aufzubauen.“
Simon Dückert, Gespräch mit Angelika Raab und Jürgen Latteyer, Keep Calm & Learn On, 27. Juli 2025
KI für das persönliche Wissensmanagement
Am 3. Oktober startet die neue Auflage des Wissensmanagements-MOOCs (WMOOC) mit Gabriele Vollmar und Dirk Liesch. Wie immer ist die Teilnahme kostenlos! In diesem Jahr wird das Schwerpunktthema – wenig überraschend – „KI im Wissensmanagement“ sein. Dafür haben die Gastgeber jetzt eine Reihe kurzer Artikel veröffentlicht, die das Feld einführend abstecken.
Im hier verlinkten Artikel zählt Gabriele Vollmar Tätigkeiten bzw. Rollen auf, in denen KI im Alltag von Wissensarbeiter:innen unterstützen kann:
„- Informationsrecherche und -filterung …
– Wissensorganisation …
– Content-Erstellung und -Transformation …
– Sparringspartnerin …
– (Lern)Coach …
– Gedächtnisstütze und Erinnerungen …“
Eine Live-Session zum Thema aus dem WMOOC 2023 ist verlinkt. Weitere werden sicher im Herbst folgen.
Gabriele Vollmar, wissensmanagement.open-academy.com, 25. Juli 2025
Communities of Practice in Modern Organizations: Insights on the APQC Survey Report
Der Autor fasst die Ergebnisse einer Umfrage zusammen und ergänzt sie um kurze Einordnungen. Die Umfrage nimmt alle wichtigen Aspekte rund um Communities of Practice (CoPs) auf: Ziele, Anforderungen, was CoP Leader auszeichnet, wie man Mitglieder motiviert, Erfolgsfaktoren usw. Das bietet eine gute Übersicht über das Thema.
Zwei Punkte möchte ich hervorheben: Der Autor betont, dass die Teilnahme an einer Community freiwillig sein sollte. Das sehe ich auch so und würde ansonsten eher von einer Projekt- oder Arbeitsgruppe sprechen. Aber im Rahmen der Studie berichteten immerhin 30 Prozent der Teilnehmenden, dass in ihrer Organisation die Teilnahme an einer (konkreten) CoP verpflichtend ist.
Der zweite Punkt betrifft die KI. Im Artikel werden „Use cases for leveraging AI to enable CoPs“ aufgeführt. Einige Punkte sind ganz interessant, aber ich würde gerne wissen, welche CoPs sie bereits bewusst einsetzen.
„Enhancing knowledge discovery, smarter meetings, content creation support, chatbots and virtual assistants, driving efficiency through automation, supporting learning and development, and experimentation and evaluation are all good use cases. And here are ten more: …“
Stan Garfield, APQC (American Productivity & Quality Center), 24. Juli 2025
Road to Future Learning Spaces
Einleitend heißt es: „Mit der Infografikreihe „Road to“ stellt das TU Darmstadt Team vom Projekt „Future Learning Spaces (fuels)“ Lehrenden eine strukturierte und praxisorientierte Orientierungshilfe zur Verfügung, um innovative digitale Lehr- und Lernszenarien didaktisch fundiert zu planen und umzusetzen.“
Natürlich reicht eine Infografik nicht aus, um entsprechende Projekte umzusetzen. Aber die Reihe mit vier Infografiken – „Road to 360°“, „Road to AR“, „Road to XR“ und „Road to VR“ – stellt eine gelungene Visualisierung dar. Und den Lehrenden der TU Darmstadt stehen natürlich weitere Unterstützungsangebote zur Verfügung.
Ada Sahin, Neues zu E-Learning an der TU Darmstadt, 21. Juli 2025
LX062 Community Driven: Communities – mehr als interne Netzwerke
Ein interessanter Podcast, der mit Communities ein Thema aufnimmt, das zwar an vielen Stellen gelebt, aber oft schwer zu greifen ist. In der Einleitung zur Folge schreibt Gastgeber Matthias Wiencke:
„In diesem Podcastinterview zeigen Georg Holzknecht von T-Systems und Manuel Illi von QualityMinds, wie gelebte Community-Kultur über bloßes Networking hinausgeht und wie daraus Transformation entstehen kann. Dabei geht es nicht nur um Tools, Formate und Strukturen – sondern um ein neues Verständnis von Arbeit, Partizipation und persönlicher Entwicklung.“
Nicht auf Community Management, sondern auf Community Buildung (und damit Selbstorganisation) sollte der Fokus liegen, heißt es im Gespräch. Ein anderer Punkt betrifft die Verortung von Communities (of Practice) zwischen der formalen Organisation und informellen Netzwerken. Ein Host, der für ein Thema „brennt“, kann den Unterschied machen. Und schließlich wird noch auf den Erfolg bzw. die Wirkung von Communities eingegangen. Einige nützliche Links ergänzen diese Folge.
Matthias Wiencke, Gespräch mit Georg Holzknecht und Manuel Illi, LernXP: Der LernXplorer/ Podcast, 20. Juli 2025
Von Zetteln zu Prompts
Der Untertitel ordnet diesen Beitrag weiter ein: „Warum mein Zettelkasten scheiterte – und wie KI mein Lernen revolutionierte“. Um uns diese „Revolution“ zu erläutern, greift Barbara Geyer, auf die ich ja an dieser Stelle schon mehrmals verwiesen habe, auf die acht Kernprinzipien eines Buches von Peter Brown, Henry Roediger und Mark McDaniel („Make It Stick”) zurück. Schritt für Schritt beschreibt sie, wie sie KI in ihrem Lehr- und Lernalltag einsetzt. Dabei lässt sie allerdings offen, ob eine intensive und reflektierte Nutzung von generativen KI-Tools automatisch das eigene Lernen revolutioniert. Oder ob ich eine Struktur oder einen didaktischen Rahmen benötige, um von diesen Möglichkeiten wirklich Gebrauch zu machen.
Aber vielleicht, Barbara Geyer deutet es an, sind die KI-Anbieter schon in dieser Richtung unterwegs: „Claude bietet mittlerweile eine eigene „Lernen“-Funktion an, die sich deutlich vom normalen Chat unterscheidet. ChatGPT experimentiert in Beta-Versionen mit Modi, die bewusst sokratisch agieren, also nicht direkt antworten, sondern durch Nachfragen zum eigenständigen Denken anregen. Google bewirbt Gemini aggressiv für amerikanische Schulen und Universitäten. Es ist offensichtlich: Der Bildungsmarkt ist für alle KI-Anbieter von enormer strategischer Bedeutung.“
#126 – Corporate Lernheld:innen: Wie lernt ihr eigentlich bei Techem, liebe Jessi Schlauer?
Ich habe heute wieder mal etwas Zeit gefunden, um in den Podcast von Cornelia Hattula reinzuhören (by the way, wer schafft es eigentlich noch, bei diesem wachsenden Audio-Angebot auf dem Laufenden zu bleiben?). Und die Gastgeberin hat Recht: Im Gespräch mit Jessica Schlauer (Techem) fallen viele interessante Stichworte rund ums Corporate Learning. Viele davon kreisen um die Frage, wie man Lernaktivitäten mit den Bedürfnissen des Unternehmens, von Teams und Mitarbeitenden verbinden und wie man neugierig auf neue Erfahrungen und den Austausch mit anderen machen kann. Hier die Stichworte des Beipackzettels:
„- Warum Techem Lernen nicht als Selbstzweck, sondern als Business-Booster versteht
– Wie interne Fachexpert:innen zu Learning Influencern werden – und was das mit Creator Economy zu tun hat
– Was die Learning Days so besonders macht – und wie daraus eine echte Bewegung wurde
– Warum Transfer oft wichtiger ist als Training – und was Hackathons damit zu tun haben
– Wie der Learning Impact Factor Lernen endlich messbar macht – jenseits von Lernstunden“
Cornelia Hattula, Gespräch mit Jessi Schlauer, Was lernst Du?, 6. Juli 2025
Class Central X Coursera – Excerpts from the Podcast
Coursera ist einer der weltweit größten Anbieter von Online-Kursen, Class Central wiederum ist eine Plattform, über die Nutzer Online-Kurse verschiedener Anbieter suchen und bewerten können. Beide Dienste sind 2012 gestartet. In diesem Coursera-Podcast wird Dhawal Shah, der Gründer von Class Central, befragt: über seinen Start mitten im MOOC-Hype, über die Anfänge der Kursanbieter wie Coursera, Udacity und edX, über die Suche nach Kursformaten und Geschäftsmodellen, die Probleme mit der Motivation der Lernenden und die Einflüsse von KI auf Lernumgebungen.
„Julius Stiglitz, who founded another edtech company, says, “I want to and I can.” While online learning solves a big part of the “I can” problem, “I want to” still requires a lot of interventions. Learning is often a hard process. The way the motivation problem is solved is through more structure, more instruction, mentorship, but then suddenly the price jumps up, and that makes it inaccessible. Class Central’s mission is to make online education work for everyone, which is a high-level goal.“
Class Central Team, The Report by Class Central, 16. Juli 2025
KI, Nachhaltigkeit und die Erwachsenenbildung
Ich verlinke diesen Beitrag auch, um das Thema auf meiner Tagesordnung zu halten. Gunter Schüßler erinnert an den Ressourcenverbrauch (Energie, Wasser), der mit dem Einsatz von KI verbunden ist. Das Bild ist noch nicht klar, weil viele Daten nur geschätzt werden können und mit dem Verbrauch anderer Aktivitäten bzw. Alternativen verglichen werden müssen. Hinzu kommt, dass KI ja auch eingesetzt werden kann, um den Klimaschutz zu verbessern. Der Beitrag verlinkt auf ausgewählte Berichte und Artikel zum Thema.
„Das Wichtigste vorweg: Der Einsatz von KI sollte immer reflektiert erfolgen. Das bedeutet u.a., dass KI im Alltag zweckmäßig eingesetzt wird. Erwachsenenbildner*innen können die Nutzung von KI auf sinnvolle Anwendungen beschränken, die idealerweise auch einen Mehrwert für Lernende mit sich bringen.
Trainer*innen können Bildungsangebote dafür nutzen, um auf den hohen Ressourcenverbrauch von KI-Systemen aufmerksam zu machen, Lernende für das Thema KI und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und Informationsmaterialien bereitzustellen.“
Gunter Schüßler, erwachsenenbildung.at, 14. Juli 2025
Bildquelle: Nadia Piet & Archival Images of AI + AIxDESIGN (https://betterimagesofai.org, cc by)
Prompt-Hype adé? Warum wir für die KI-Zukunft weniger tippen und mehr denken müssen.
In dem Artikel steckt vieles drin. Die zentrale Botschaft lautet: Es geht zukünftig immer weniger um das richtige oder perfekte Prompten, denn KI-Systeme werden immer besser darin, sich den Kontext einer Eingabe selbst zu erschließen. Prompt Literacy ist wichtig, bildet aber nur die Grundlage. Es geht vielmehr darum, das Zusammenspiel von Mensch und Maschine neu zu definieren, um die KI als Sparringspartner zu nutzen.
Dazu braucht es eine (neue) Haltung, aber auch bestimmte Fähigkeiten, allen voran:
„- Kritisches Denken: Die Fähigkeit, Ergebnisse von KI zu hinterfragen und Plausibilitätsprüfungen durchzuführen, wird zur zentralen Kompetenz.
– Systemkompetenz: Ein tiefes Verständnis für die Integration von KI in Arbeitsabläufe ist entscheidend, um eine optimale Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu gewährleisten.
– Soziale und kreative Fähigkeiten: Empathie, Teamarbeit und Innovationsgeist bilden das Fundament einer menschlichen Arbeitswelt. KI kann uns unterstützen, aber sie wird menschliche Intuition und Kreativität nie ersetzen können.“
Der Artikel von Anja C. Wagner enthält noch mehr: eine kurze Geschichte der Evolution vom Prompts, erste Lernschritte für verschiedene Zielgruppen sowie Aufrufe zur aktiven Gestaltung der Zukunft. Hier liegt dann auch eine weitere Herausforderung: Während das Prompten ein Handwerk ist, das man heute in Promptathons üben und morgen im Arbeitsalltag einsetzen kann, fehlen den Aufrufen und Appellen („Revolution unserer Denk- und Arbeitsweise“) noch die konkreten Ansatzpunkte.
Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, 13. Juli 2025
Bildquelle: Anja C. Wagner/ FROLLEINFLOW
Micro-credentials for megatrends: Nordic and German approaches
Ich glaube, der Artikel will zwei Dinge ansprechen: zum einen ein wachsendes Angebot an kurzen Bildungsangeboten und Lernmöglichkeiten; und zum anderen die Tatsache, dass mit Micro-Credentials ein Instrument vorliegt, um die mit diesen Bildungsangeboten erworbenen Fähigkeiten auszuzeichnen bzw. zu zertifizieren. Um das zu unterstreichen, werden verschiedene Projekte aus Nordeuropa und Deutschland aufgeführt. Die Tatsache, dass trotz allem Micro-Credentials heute noch nicht sehr bekannt bzw. verbreitet sind, wird unter anderem auf folgende Herausforderungen zurückgeführt: „quality standards, recognition and stackability“.
„The reality is that we lack sufficient research on micro-credentials in general. For instance, while we recognise the need to use micro-credentials to make adult education more inclusive, we don’t have enough data and studies to demonstrate the impact of such courses. Similarly, there are gaps in information and research regarding the stackability and standardisation of these credentials,” concludes Strauch.“
Siehe auch: „Ein europäischer Ansatz für Microcredentials“ (Europäische Kommission, 2024)
Sara Pasino, ELM – Magazine, 7. Juli 2025
Bildquelle: Tim Mossholder (Unsplash)
What is a Knowledge Manager?
Auf den Seiten der APQC (American Productivity & Quality Center) findet sich dieser Eintrag, der kurze Antworten und Beschreibungen für die liefert, die mit Wissensmanagement noch nicht in Berührung gekommen sind:
– What is a Knowledge Manager? „A knowledge manager is a vital professional who orchestrates the flow of information within an organization.“
– What is Knowledge Management? „Knowledge management (KM) is the application of a structured process to help information and knowledge flow to the right people at the right time.“
– WHO is a Knowledge Manager? „Today’s knowledge managers are diverse and multifaceted professionals who play a crucial role in enhancing organizational effectiveness by analyzing, organizing, and disseminating information across various departments.“
Der Artikel, der natürlich auch für das Kursangebot des APQC wirbt, verlinkt noch weitere Ressourcen.
Lynda Braksiek, APQC (American Productivity & Quality Center), 1. Juli 2025
Bildquelle: APQC
Retrospektiven: systematisch zurückschauen – für die Zukunft lernen
Vorneweg: Meine Erfahrungen mit agilem Projektmanagement sind überschaubar. Von daher habe ich diesen Beitrag mit Interesse gelesen, da er sehr ausführlich den Stellenwert und die Umsetzung von Retrospektiven einordnet. Im ersten Teil werden dabei kurz der Zweck, die Vorteile und die Schritte einer Retrospektive erläutert. Im zweiten Teil wird es detaillierter, und es werden verschiedene Umsetzungsmethoden vorgestellt:
– Zu den Methoden mit dem Etikett „klein, kurz & knackig“ gehören in diesem Überblick „Open the Box“, die „4G-Retrospektive“ sowie „AEL – Aus Erfahrung lernen“.
– Dann wird erläutert, warum es manchmal hilfreich sein kann, zwischen einer sachlich- und einer bildhaft-orientierten Umsetzung zu wechseln:
„Retros sollten der Gruppe angepasst sein, die die Retrospektive durchführt, und ggf. auch dem Thema angepasst: im Stil – von „nüchtern-tabellarisch“ bis zu „Bild/Metapher“ – und in der Art der „Einladung“, sich an der Retro zu beteiligen.“
– Und schließlich werden mit dem Hinweis „Retrospektiven zu besonderen Anlässen“ noch die WADE-Matrix und die Timeline-Analyse vorgestellt.
Abschließend wird daran erinnert, dass es zu guten Retrospektiven gehört, weiter denken und mit den Ergebnissen zu arbeiten: „Vielleicht ist es auch klug, aus der Retrospektive dieses konkreten Projekts heraus allgemeine „Lessons Learned“ zu formulieren und diese dann gleich in die Checkliste einzufügen, die jedem Projektteam für seinen Start-Workshop zur Verfügung gestellt wird.“
Der Beitrag fasst die Übersicht zu nützlichen Empfehlungen zusammen und schließt mit Link-Tipps.
Dorothea Herrmann, Verwaltungsrebellen, 9. Juli 2025
Bildquelle: Verwaltungsrebellen
Umgang mit Notifications
Beat Döbeli Honegger berichtet von einem Workshop, der mit einem Impuls von Jöran Muuß-Merholz zum Thema „Digitale Zusammenarbeit“ begann und schließlich zu einer Diskussion über Notifications führte. Ein spannendes Thema! Auch ich verändere gefühlt einmal in der Woche einzelne Einstellungen, um eine passende Balance zwischen konzentriertem Arbeiten, Erreichbarkeit und einem diffusen „auf dem Laufenden bleiben“ zu finden.
Die Herausforderung für Beat Döbeli Honegger: „Ich will rasch verfügbar und unterbrechbar sein, damit andere weiterarbeiten können. Das wiederum zerstückelt meinen Arbeitstag. Darum – und das war meine Hauptthese im Workshop – benötigt es Absprachen im Team und die Frage der Notifications hat mindestens drei Ebenen.
Was nun? Wenn Bildung hinter Technologie herläuft…
Der kurze Beitrag plädiert für einen engeren Zusammenschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft beim Thema KI. In den Kommentaren (Katja Steinhagen) findet sich dann die interessante Idee, doch junge Studierende mit Berufstätigen in Workshops zusammenzubringen, also ein organisationsübergreifendes Reverse Mentoring.
Wibke Matthes, LinkedIn, 4. Juli 2025
Bildquelle: Nahrizul Kadri (Unsplash)
Zurück von der loscon25
Auch Nele Hirsch (eBildungslabor) war auf der #loscon25 und hat einige Eindrücke mitgebracht. Im Gegensatz zu mir hat sie auch die kleine Hausaufgabe ernst genommen und sich mit Hilfe der „Future Backward“-Methode eine Wissenslücke vorgenommen, um sie dann in Nürnberg zu schließen: „Meine Wissenslücke war der Aufbau einer selbst gestalteten und verwalteten KI-Umgebung auf einem Online-Server.“ Das scheint ihr offensichtlich auch ganz gut gelungen zu sein.
„Besonders gelungen fand ich Experimente, die in der Veranstaltung selbst gestartet wurden. Dazu gehörte zum einen eine KI-gestützte Dokumentation. Zum anderen gab es einen Podcast-Tisch, an dem man sich frei zum Podcasten eintragen konnte, was für einige Menschen eine erste Podcast-Erfahrung, aber in vielen Fällen auch einfach sehr gute Gespräche ermöglichte.“
Nele Hirsch, eBildungslabor, 2. Juli 2025
lernOS Convention 2025 Dokumentation
Schon während der lernOS Convention startete die – natürlich KI-gestützte – Dokumentation einzelner Teile der Veranstaltung. Am Mittwochnachmittag endete die #loscon2025. Und schon am Freitag vermeldete Simon Dückert: „The Brain hat seine Arbeit verrichtet, die KI-Basierte Dokumentation der lernOS Convention 2025 ist fertig.“
Die folgenden Zeilen leiten die Dokumentation ein: „Die Inhalte dieser Dokumentation stammen aus den Aufzeichnungen der Impulsvorträge, Lightning Talks, Sessions, Workshops und Podcasts. Mit der Dokumentation könnt ihr sogar mit diesem Chatbot (CustomGPT, Modell GPT-4o) „reden“ … das funktioniert sogar in natürlicher Sprache mit dem Voice Mode. Die KI-generierten Zusammenfassungen wurden NICHT nachberarbeitet. Die KI kann Fehler machen ;-).“
Und, ja, die Dokumentationen enthalten Fehler, sprachliche wie inhaltliche. Sie sind an vielen Stellen zu ausführlich, wenn zum Beispiel 5-minütige Lightning Talks auf drei DIN A4-Seiten „zusammengefasst“ werden. Die Transkripte der Podcasts sind nicht sehr lesefreundlich. Aber alles steht offen zur Verfügung, und man kann sich die gesamte Dokumentation als pdf herunterladen (über 150 Seiten!).
Wer „the Brain“ einmal im Rahmen einer eigenen Veranstaltung ausprobieren will, kann dem „Workflow der KI-generierten Zusammenfassung“ folgen und den „loscon25 Summarizer Prompt“ als Vorlage nutzen.
Cogneon, 4. Juli 2025