Weiterbildungsblog
Corporate Learning trifft KI: Wie das AI-Lab neue Wege im Lernen eröffnet
Gestern (am 27. März 2025) berichteten Teilnehmer:innen am AI-Lab der Corporate Learning Community im Rahmen des CLC Lunch&Learn von ihren Projekten und Erfahrungen. Joachim Niemeier, selbst Mitglied des AI-Labs, hat die Ergebnisse jetzt noch einmal dokumentiert. Ausgangspunkt, so Joachim Niemeier, war die Beobachtung, dass sich in den letzten Jahren auf colearn.de zwar viele Medien und Materialien angesammelt haben (und auch offen genutzt werden können!), doch dass mit diesen Medien und Materialien wenig passiert bzw. dass sie erst gar nicht gefunden werden. Können KI-Tools hier helfen?
Bei der Suche nach Antworten haben sich die Teilnehmer:innen des AI-Labs auf verschiedene Spielfelder verteilt. So berichtete Martina Pumpat von der Idee des Flipped Interaction Pattern, einem Konzept, in dem die KI das Gespräch führt. Ein anderes Team hat einen Corporate Learning Chatbot entwickelt, der sich an den Prinzipien der CLC orientiert. Im Beitrag sind die Lessons Learned der Teilnehmer:innen nachzulesen. Und schließlich wurden die Materialien des Corporate Learning MOOC 2024 genutzt, um mit KI-Unterstützung das Bild eines Lernökosystems zu entwickeln.
„Das AI-Lab hat gezeigt: KI verändert nicht nur das Lernen, sondern auch das Lehren, Gestalten und Reflektieren. Wer sie klug einsetzt, kann Strukturen schaffen, die nicht nur Inhalte vermitteln, sondern Denkräume eröffnen. Die Tools sind da. Die Inhalte auch. Was jetzt zählt, ist der Mut, neu zu denken – und den Dialog mit der KI nicht als Ersatz, sondern als Erweiterung unserer eigenen Lernfähigkeit zu begreifen.“
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 28. März 2025
Digitale Zusammenarbeit 4.0
Ich habe es endlich geschafft und das neue Buch von Jöran Muuß-Merholz, „Digitale Zusammenarbeit 4.0“, gelesen. Über den Autor muss ich an dieser Stelle nicht mehr viel sagen. Jöran Muuß-Merholz ist schon seit vielen Jahren mit Bildungsthemen unterwegs, engagiert sich für Open Educational Resources, und sein Buch „Barcamps & Co.“ ist mein Referenzwerk, wenn ich mit Menschen über Formen und Formate des Peer Learnings spreche.
Jetzt also „Digitale Zusammenarbeit 4.0“. Es sind genau genommen zwei Bände. Im ersten Band geht es um „Prinzipien“, im zweiten um „Praktiken“. Insgesamt über 700 Seiten, die aber sehr lesefreundlich daherkommen. Heute sagt man gerne „Playbook“ zu solchen Büchern, bei Jöran Muuß-Merholz steht „Gebrauchsanleitung!“ auf dem Cover. Wenn man die beiden Bände liest, schaut man Jöran und seinem Team („J&K – Jöran und Konsorten“) beim Arbeiten über die Schulter. Die Agentur arbeitet digital, kollaborativ, vernetzt, in der Cloud, und weil das viele interessiert, hat Jöran Muuß-Merholz seine Erfahrungen strukturiert (die Prinzipien) und dokumentiert (die Praktiken).
Band 1, Kapitel 1: „Grundlagen: Fünf zentrale Begriffe“
Das erste von vier Kapiteln lautet „Grundlagen: Fünf zentrale Begriffe“. Vor allem ein Begriff steht dabei im Mittelpunkt des gesamten Buches: Pre-Empathie. Dazu heißt es: „Die Idee von Pre-Empathie meint: Ich muss nach-empfinden bzw. nach-denken, was mein Gegenüber in unserer Zusammenarbeit denken und tun wird. Und zwar möglichst schon, bevor er etwas tut, damit ich meine Arbeit mit seiner Arbeit abgleichen kann – die Grundlage für gelingende Zusammenarbeit. Ich muss also quasi den nächsten Arbeitsschritt meines Gegenübers vor-empfinden und vor-denken.“ (S. 42/43)
Die anderen zentralen Begriffe, Kooperation und Kollaboration, Koordination und Kommunikation, sind uns geläufiger. Kooperation bedeutet bei Jöran Muuß-Merholz „Arbeitsteilung im Sinne von „to divide“ (jede*r übernimmt ein Stück der Arbeit für sich), Kollaboration „Arbeitsteilung im Sinne von „to share“ (jede*r trägt zu einer gemeinsamen Arbeit bei). Daraus ergibt sich: „Je weiter eine Zusammenarbeit in Richtung Kollaboration gestaltet wird, desto wichtiger und aufwändiger wird die Koordination.“ (S. 78)
Hier ein kurzer Einschub: Jöran Muuß-Merholz verzichtet in seinem Buch auf den klassischen wissenschaftlichen Apparat mit Quellen und Literaturangaben („Gebrauchsanleitung!“). Trotzdem stellt er Verbindungen her, zum Beispiel zu David Allen und „Getting Things Done“ und zu David Weinberger und „Das Ende der Schublade: Die Macht der neuen digitalen Unordnung“. Ich würde noch „Working Out Loud“ hinzufügen, obwohl es in dem Buch nicht explizit erwähnt wird. Der Begriff „New Work“ fällt im Buch nicht (und ich habe ihn auch nicht vermisst).
Band 1, Kapitel 2: „Prinzipien: Konzepte und Begriffe“: Es gibt 14 Prinzipien, die die Grundlagen des ersten Kapitels konkretisieren. Sie reichen von „1. Pre-Empathie: Was mein Gegenüber im nächsten Schritt benötigt“ bis „14. Bevormundung: Ist das Pre-Empathie oder Paternalismus?“ Aber hier wird es schwierig, das Buch zusammenzufassen, weil sich jeder Leser und jede Leserin das herausnehmen wird, was „passt“. Oft habe ich mich beim Lesen gefreut, dass meine Routinen hier einen Begriff bekommen haben, zum Beispiel „Aufschreiben: Du sollst Dir keine Dinge merken“ und „Notifications: Automatisches Bescheid sagen“. An einer Stelle, „Finden: Nicht sortieren, sondern suchen und verlinken“, hatte ich das Gefühl, das man noch stärker auf die Arbeit hätte eingehen können, die hinter Verlinkungen und Hashtags steckt.
Band 2, Kapitel 3: „Praktiken: Methoden, Standards und Hacks“: Hier wird es jetzt wirklich konkret. Jöran Muuß-Merholz beschreibt in diesem Kapitel, wie sie in der Agentur Dokumente, Termine und die Kommunikation „pre-empathisch managen“. Ich habe mir aus diesen Kapiteln sehr viele konkrete Beispiele geholt, die ich in Zukunft verstärkt oder wieder einsetzen möchte. „Meine“ Punkte aus dem Bereich „Dokumente“ sind beispielsweise:
– das Master-Doc als „Dauer-Agenda und Mammut-Protokoll für Besprechungen“
– die Verlinkungen „im manuellen Mini-Menü“
– „Formulare – ein Loblied auf pre-empathische Bürokratiemonster“
– „Lessons Learned Doc – Akute Dinge für spätere Auswertung festhalten“
Band 2, Kapitel 4: „Ausblicke: Anfangen und Weitermachen“: Auf zwei Herausforderungen im Umgang mit dem Handwerkszeug der pre-empathischen digitalen Zusammenarbeit kommt Jöran Muuß-Merholz abschließend selbst zu sprechen: Das ist zum einen die Schwierigkeit, diese Vorschläge erfolgreich umzusetzen, wenn nicht alle in meiner Arbeitsumgebung mitziehen. Hier schlägt er sehr pragmatisch Prinzipien und Methoden vor, mit denen man selbst im Kleinen beginnen kann, und andere, die mehr mit einem Change ganzer Abteilungen oder Organisationen einhergehen. Aber die Herausforderung bleibt natürlich …
Der andere Punkt betrifft die konkreten Plattformen und Tools, die es braucht, um eine digitale Zusammenarbeit 4.0 zu leben. In der Welt von Jöran Muuß-Merholz sind das vor allem Google Workspace und Trello. Hier muss jetzt jede/r selbst überlegen, auf welchen Plattformen er/ sie unterwegs ist, wo es Alternativen gibt, wie sie funktionieren, was übertragbar ist usw.
Die Künstliche Intelligenz (KI) spielt in diesem Buch keine Rolle. Jöran Muuß-Merholz widmet ihr ein kurzes Kapitel am Ende des zweites Bandes. Er beschreibt das Zusammenspiel als „Ping-Pong-Denken zwischen Mensch und Maschine“. Man kann hier zwischen den Zeilen lesen, dass das nicht folgenlos für die „pre-empathische digitale Zusammenarbeit“ bleiben wird und sicher in einer Neuauflage des Buches mehr Raum einnehmen wird.
Abschließend: Das Buch steht jetzt als Nachschlagewerk auf meinem Schreibtisch. In meinen Kursen und Workshops zu „Projektmanagement“ und „Wissensmanagement“ wird es schnell seinen festen Platz bekommen.
KI-resiliente Aufgabenstellungen
Barbara Geyer (Hochschule Burgenland) sieht die Verbreitung und Nutzung von KI-Tools nicht als Bedrohung, sondern als Chance, sich auf die „tieferen“ Werte von Bildung zurückzubesinnen: „… die Befähigung zu eigenständigem, kritischem Denken und die Anwendung von Wissen in authentischen Situationen“. In ihrem Beitrag stellt sie ein integratives Modell für Aufgabenstellungen im Zeitalter von KI vor. Die Frage, ob Aufgaben in Präsenz oder unbeaufsichtigt (asynchron) bearbeitet werden, bildet dabei ein wichtiges Kriterium.
Ihre Empfehlung, die sie im Artikel näher erläutert: „Die größte Herausforderung sind Aufgaben, die außerhalb der Präsenzzeiten bearbeitet werden. Hier haben die Lernenden uneingeschränkten Zugang zu KI-Tools, ohne dass wir den Prozess beobachten können. In diesem Zusammenhang ist ein Umdenken von ergebnisorientierten zu prozessorientierten, personalisierten und multimodalen Beurteilungsformen erforderlich.“
Barbara Geyer, KI in Lehre und Weiterbildung, 25. März 2025
Camp für Neugier und Zukunftslust
Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass ich am letzten Wochenende am Camp für Neugier und Zukunftslust im Bergschlösschen (Bamberg) teilgenommen habe. Und mit mir ca. 50 weitere Menschen, inklusive Patrick Rammerstorfer und Katharina Ehrenmüller als Vertreterinnen des Ministeriums für Neugier und Zukunftslust. Es war eine tolle Atmosphäre vor Ort, und ich tue mich schwer, einzelne Eindrücke festzuhalten oder hervorzuheben. Harald Schirmer (mit seiner Keynote) und Christian Kaiser (mit einer Session zum Peer Learning) haben für eine schöne Verbindung zwischen Hamburg (Camp der Corporate Learning Community) und Bamberg gesorgt. Das Video von Annika Rupprecht macht hoffentlich den einen oder anderen neugierig, bei der Neuauflage des Camps 2026 selbst dabei zu sein!
Annika Rupprecht, LinkedIn, 24. März 2025
Nachtrag (29.03.2025): Christian Kaiser hat gerade in seinem Newsletter #Christianlernt KW202513 viele Beiträge zum Camp in Bamberg verlinkt (danke!)
Der menschliche Faktor: Coaching im Zeitalter der KI
Coaching ist nicht mein Thema, aber der Beitrag auf EPALE spielt verschiedene Fragen durch, die sich heute auf vielen Feldern stellen: Was ist einzigartig menschlich am Coaching – und kann (noch) nicht durch eine KI ersetzt werden? Welche Vorteile bietet die Anonymität und durchgängige Verfügbarkeit eines Chatbots oder Avatars? Wie effektiv ist das Coaching mit KI-Unterstützung? Schließlich: „Wie können KI und menschliches Coaching effektiv kombiniert werden?“
Chantal Pierlot, EPALE – Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, 24. März 2025
Bildquelle: LinkedIn Sales Solutions (Unsplash)
Chatbots in Education: A Systematic Rapid Literature Review
Vielleicht liegt die wichtigste Botschaft dieser Literature Review in der Tatsache, dass es bereits 60 Fachartikel gibt, die sich vor allem in den letzten beiden Jahren mit dem Einsatz von Chatbots in der Bildung beschäftigt haben. Ansonsten kommt die vorliegende Studie schnell zur Sache. In einer kurzen Einführung wird zwischen rule-based chatbots, AI chatbots und generative AI chatbots unterschieden. Es folgt ein kurzer methodologischer Teil. Anschließend werden die Ergebnisse präsentiert und sortiert.
Hier zwei Aussagen, die ich mir angestrichen habe: „By automating routine responsibilities, such as answering frequently asked questions, managing schedules, grading exams, and providing information about school policies, chatbots can significantly reduce the workload of teachers, allowing them to devote more time to fostering student motivation and creativity.“
Und: „One of the biggest benefits of chatbots for students is that they are available 24/7.“
Ana Gregorac, Martin Ebner und Benedikt Brünner, Proceedings of SITE 2025 conference, März 2025 (via Academia.edu)
Bildquelle: PIX1861 (pixabay)
Soziales Lernen im Kontext von KI
Es stimmt. Im Vordergrund der KI-Nutzung steht häufig das individuelle Experimentieren, Arbeiten oder Lernen. Dass man KI-Tools, vor allem generative Sprachmodelle, auch einsetzen kann, um sich zusammen mit anderen Themen zu erschließen, gerät oft in den Hintergrund. Deshalb spielt Nele Hirsch in diesem Beitrag einmal verschiedene Szenarien und Beispiele durch. Daran schließt sie fünf praktische Empfehlungen an. Hier ein Auszug:
„4. Soziale statt isolierte KI-Nutzung
Anstatt KI isoliert nur für sich zu nutzen und im schlimmsten Fall die KI-Nutzung gegenüber anderen gezielt zu vertuschen, sollte ein gemeinsamer Prozess stattfinden. Dafür ist es wichtig, die KI-Nutzung proaktiv transparent zu machen und zu thematisieren. So kann KI-Technologie nicht nur ein individuelles, sondern auch ein kollaboratives Werkzeug sein. …“
Nele Hirsch, eBildungslabor, 14. März 2025
The Great Online Learning Reset?
Philippa Hardman nimmt sich in ihren Wochenbeiträgen immer Zeit und Raum, um ein Thema gründlich durchzuspielen. Hier geht es ihr um die Frage, was es für klassische Online-Kurse bedeutet, wenn sie auch von Agenten-basierten KI-Tools erfolgreich bearbeitet werden können: „These AI agents don’t just assist learners, they autonomously complete courses by responding to questions, submitting assignments and even contributing meaningfully to online discussions.“
Diese Entwicklung, so Philippa Hardman, legt das offen, was alle längst wissen: „… the traditional „content + quiz“ model of asynchronous learning is fundamentally broken“. Im Beitrag schildert sie ausführlich, warum die klassischen Online-Kurse noch nie funktioniert haben. Im Zentrum ihrer Argumente steht dabei die Trennung von Lern- und Arbeitsprozessen, von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung. Anschließend geht sie darauf ein, wie beide Welten näher zusammengebracht werden können und welche Rolle KI dabei spielen kann.
Zusammengefasst: „Instead, the future lies in redesigning online learning around real-world skill application, authentic competency assessment and continuous reinforcement. This means moving beyond static, content-driven models toward AI-powered, workflow-integrated learning ecosystems that ensure knowledge is not just consumed, but actively used and refined in real work contexts.“
Philippa Hardman, Dr Phil’s Newsletter, 13. März 2025
Innovatives Handwerk als Vorbild für den Einsatz von Technologie und KI
Am 27. Februar war Christoph Krause (aka Servicerebell) Gast im CLC Lunch&Learn und hat einen Impuls zum Thema „Innovatives Handwerk als Vorbild“ gegeben. Gastgeber Joachim Niemeier hat den Vortrag (mit KI-Unterstützung) jetzt zusammengefasst und anschließend gleich ein GPT damit „gefüttet“. Das kann man jetzt weiter befragen: „Aufbauend auf dem Impulsbeitrag von Christoph können wir im Dialog mit der KI noch viel mehr über die Zukunft der digitalen Transformation im Handwerk erfahren. Dazu wird das Format „Kuratierte Exploration“ genutzt.“
Stichworte der Zusammenfassung lauten u.a. „Herausforderungen im Handwerk“, „Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI)“ und „Praxisbeispiele für Innovationen im Handwerk“. Als Teilnehmer am CLC Lunch&Learn kann ich aber nur empfehlen, einmal Christoph Krause live zu erleben …
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 19. März 2025
Bildquelle: Joachim Niemeier
Lesetipps zu XR in der Hochschullehre
Die Redaktion von e-teaching.org schreibt: „Im aktuellen e-teaching.org-Themenspecial dreht sich alles um „Extended Reality (XR) in der Hochschullehre“. Passend dazu haben wir die beteiligten Expertinnen und Experten um Lektüreempfehlungen gebeten: Welche Grundlagenliteratur zu Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) bietet einen guten Einstieg ins Thema? Wo kann man mehr über VR Use Cases in der Lehre erfahren? Und was sollte man unbedingt gelesen haben?“
Die kommentierte Liste umfasst Grundlagenwerke, Use Cases, Rahmenmodelle und Gestaltungsprinzipien und könnte auf den ersten Blick nicht nur für Hochschullehrende interessant sein.
mkehrer, e-teaching.org, 18. März 2025
Complete L&D Content Curation Toolkit
Dieses Toolkit enthält sehr (!) viele Informationen und Checklisten, die in zahlreichen Aufzählungen präsentiert werden. Das zur Vorwarnung. Etwas Ordnung schafft das „CURATED Model“ des Autors, „a Framework for Effective Content Curation“. Es umfasst die Arbeitsschritte „Conceptualize“, „Uncover“, „Research“, „Assemble“, „Transform“, „Elevate“ und „Discuss“. Sie werden im Beitrag ausführlich vorgestellt und von weiteren Informationen flankiert: von der Bedeutung von Content Curation bis zur Rolle des Curators. Ob man sich auf die Evaluationsvorlagen für einzelne Fundstücke einlassen will, muss jede/r selbst entscheiden. Aber die Hinweise auf verschiedene Tools, die bei der Suche, aber auch bei der Präsentation des Contents helfen können, sind nützlich.
„Content curation in Learning & Development is the strategic process of gathering, evaluating, organizing, and sharing the most relevant learning resources for your organization’s specific training needs. Rather than creating all content from scratch, effective curation identifies high-quality existing materials and thoughtfully integrates them into your learning programs.“
Quelle: Mike Taylor
Selbstgesteuertes Lernen & KI
Diese kleine Handreichung fasst einige Grundlagen und Empfehlungen zusammen. Dazu gehört eine Aufzählung der wichtigsten Merkmale des selbstgesteuerten Lernens. Sie leitet über zu den Herausforderungen einer „unreflektierten Nutzung“ von KI-Tools, bevor auf die Potenziale der KI hingewiesen wird. Um sie zu nutzen, so Yvonne Konstanze Behnke, braucht es Kompetenzen, auf Seiten der Lehrenden wie der Lernenden. Die Handreichung schließt mit einigen Empfehlungen und einem Fazit.
Der Schlusssatz: „Wer selbstgesteuertes Lernen gut beherrscht, meistert informelles Lernen besser und ist auf lebenslanges Lernen vorbereitet. Learning Professionals sind eine wichtige Unterstützung – als Coach, Mentor und Entwickler wirksamer Lernkonzepte.“ Vielleicht hätte ein kurzes Alltagsbeispiel die Aufzählungen etwas auflockern können …
Yvonne Konstanze Behnke, DIGITAL PUBLISHING REPORT (dpr E-Learning), März 2025 (via LinkedIn)
Aufruf zur Teilnahme am CLC-Buchprojekt!
Auf dem Blog der Corporate Learning Community habe ich diesen Aufruf veröffentlicht. Wer Interesse hat mitzumachen, meldet sich bitte bis zum 26. März!
„Letzte Woche auf dem Corporate Learning Camp in Hamburg habe ich die Idee bereits vorgestellt und mit Interessierten diskutiert. Kurz: Wir wollen ein Buch über die Corporate Learning Community schreiben und veröffentlichen. Damit auch die, die nicht auf dem BarCamp sein konnten, die Gelegenheit haben, hier mitzumachen, fasse ich die Idee noch einmal kurz zusammen: …“
Jochen Robes, Corporate Learning Community/ Blog, 18. März 2025
Künstliche Intelligenz für die persönliche Wissensarbeit (WMOOC)
Der Vortrag ist schon über ein Jahr alt, und die Referentin, Barbara Geyer (Hochschule Burgenland), hat seitdem weiter zum Thema KI publiziert (hier der Link zu ihrem Blog/ Newsletter „KI in Lehre und Weiterbildung“). Ich bin diesem Überblick trotzdem mit Gewinn gefolgt: zum einen, weil ich mir einige KI-Tools im Wissenschaftskontext notiert habe; zum anderen, weil sie zwei interessante Übersichten zur Schnittstelle von KI und Wissensmanagement mitgebracht hat, die ich noch nicht kannte.
Warum die OER World Map für das nationale und globale Lernen wichtig ist
Auch wenn ich das Thema „Open Educational Resources“ in den letzten Wochen nicht mehr verlinkt habe: Es ist natürlich nach wie vor da und hat vielleicht an Aufmerksamkeit, aber nichts an Bedeutung verloren. Von daher ist dieser Artikel über die OER World Map ein guter Anlass, hier eine Lücke zu schließen. Der Beitrag ordnet die OER World Map in die OER-Strategie des BMBF ein (ja, die gibt es wirklich!) und verknüpft sie mit anderen Aktivitäten wie OERinfo. Dann wird sie als „offene Plattform zur Selbstvernetzung“ (die Teilgebenden tragen sich mit ihren Projekten selbst auf der Map ein) näher vorgestellt.
„Die OER World Map hilft dabei herauszufinden, wer was macht und wo OER-Wissen, -Materialien, -Expertise, -Ideen und -Maßnahmen zu finden sind. Der Blick auf die Vielfalt der vielen weltweiten OER-Angebote schafft Transparenz, inspiriert, ermutigt und ermöglicht Vernetzung – vor allem auch über interessegeleitetes und zielgerichtetes Suchen. Damit ist die OER World Map ein wichtiger Baustein der „lernenden“ OER-Strategie des BMBF.“
Detlef Reuter und Katja Stamm, OERinfo, 4. März 2025
Bildquelle: Angela Karnoll
Lebenslanges Lernen in Zeitenwenden: Überlebensstrategien für eine Welt im Umbruch
Anja C. Wagner (FROLLEINFLOW) hatte uns auf dem CLC BarCamp in Hamburg schon einen Vorgeschmack auf diese Präsentation gegeben (sie nannte es Version 0.8). Jetzt hat sie die Version 1.0 nachgelegt. Sie beginnt mit einer Analyse der aktuellen weltpolitischen Lage: von der neuen Weltordnung, den neuen Machtblöcken bis zu den Visionen der Tech-Bros und MAGA-Bewegung in den USA. Welche Konsequenzen haben diese Veränderungen für Europa? Anschließend nimmt sie das KI-Rennen zwischen den USA und China ins Bild auf.
Der nächste Absatz ist der „Meta-Kompetenz“ Lebenslanges Lernen gewidmet. Hier sieht sie vier, wie sie es nennt, „Zukunftsfitness-Stufen“: Kognitiver Innovationswillen, Technologische Kompetenz, Soziale Intelligenz und Adaptives Handeln. „Diese Kompetenzen ermöglichen es Individuen und Organisationen, in einer Welt zunehmender Polarisierung und technologischer Disruption handlungsfähig zu bleiben“, heißt es. Sie werden anschließend näher beschrieben.
Im dritten Teil ihres Modells – ich überspringe einige Folien, die noch einmal Europa und seine Stärken aufnehmen – geht es um die Schlussfolgerungen, die sich aus der Analyse ergeben („Und nun?“). Hier sind die Hinweise etwas offener und allgemeiner. Es gibt kurze Empfehlungen für „motivierte Lernende“, für „organisatorisches Lernen“ (von „Learning Ecosystems“ bis „Learning Sabbaticals“), bevor das Bildungssystem als Ganzes adressiert wird. Am Ende schließt sich der Kreis: „Lebenslanges Lernen als Überlebensstrategie“.
Wie immer gilt: Für die Details bitte dem Link zur Quelle folgen!
„In einer Welt, die von technologischen Umbrüchen, geopolitischen Spannungen und gesellschaftlichen Transformationen geprägt ist, gewinnt lebenslanges Lernen eine völlig neue Dimension. Die aktuellen Zeitenwenden, markiert durch den Aufstieg neuer Technologien und Machtverschiebungen, stellt sowohl Individuen als auch Unternehmen vor beispiellose Herausforderungen.
Mit dieser Präsentation suchen wir danach, was lebenslanges Lernen heute bedeuten müsste, welches Kompetenz-Portfolio in diesen Transformationszeiten wirklich relevant ist und wie wir uns für eine Zukunft wappnen, in der die Karten gerade neu gemischt werden.“
Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, 16. März 2025
Bildquelle: Anja C. Wagner