- Gruppe I - Venezianische Renaissance-Antiqua
- Achse der Rundungen stark nach links geneigt
- Strichdicken sind schwach differenziert
- Übergang zu Serifen stark ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt fast immer schräg
- seit ca. 1470
- Gruppe II - Französische Renaissance-Antiqua
- Achse der Rundungen stark nach links geneigt
- Strichdicken sind etwas stärker differenziert
- Übergang zu Serifen stark ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt waagerecht
- seit ca. 1532
- Gruppe III - Barock-Antiqua
- Achse der Rundungen leicht nach links geneigt oder senkrecht
- Strichdicken sind deutlich differenziert
- Übergang zu Serifen schwächer ausgerundet
- Querstrich des kleinen e liegt waagerecht, das Auge ist meist größer als bei der Renaissance-Antiqua
- seit ca. 1722
- Gruppe IV - Klassizistische Antiqua
- Achse der Rundungen senkrecht
- zwischen Grund- und Haarstrich besteht ein klarer Kontrast
- Serifen haben keine (kaum wahrnehmbare) Kehlung
- seit ca. 1789
- Gruppe V - Serifenbetonte Linea-Antiqua
- zu dieser Gruppe gehören Werbe- und Akzidenzschriften mit betonten Serifen
- sie sind in 3 Gruppen unterteilt
Va Egyptienne
- waagerecht angesetzte, rechteckige Serifen ohne Kehlung in der Stärke des Grundstrichs oder des dünnen Strichs
Vb Clarendon
- Serifen zum Stamm hin ausgerundet, enden rechteckig und sind etwas schwächer als der Grundstrich
Vc Italienne
- haben fette, gekehlte oder ungekehlte Serifen (Blockserifen), die immer stärker als der Grundstrich sind
- Gruppe VI - Serifenlose Linear-Antiqua
- Schriften dieser Gruppe sind serifenlos
- Strichstärken sind annähernd gleich
- Grundformen sind entweder geometrisch oder gehen auf Antiquaschriften zurück
- Schriften ohne Serifen nennt man auch Groteskschriften
- seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts
- Gruppe VII - Antiqua-Varianten
- zu dieser Gruppe gehören Antiqua-Schriften die den Schriftgruppen I bis VI, VIII und IX nicht zugeordnet werden können, weil ihre Strichführung vom Charakter dieser Gruppen abweicht
- den Kern der Gruppe bilden Versalschriften für dekorative und monumentale Zwecke
- Gruppe VIII - Schreibschriften
- Druckschriften die aussehen, als wären sie mit der Spitzfeder, der Breitfeder, der Redisfeder, mit dem Flach- oder Rundpinsel geschrieben
(Laut DIN gehören die zur Drucktype gewordene Schul- und Kanzleischriften zu dieser Gruppe, also Nachahmungen der Kurrentschriften)
- bei vielen Schriften haben Buchstaben Verbindungsstriche, aber auch nicht verbundene Schreibschriften gehören zu dieser Gruppe
- Gruppe IX - Handschriftliche Antiqua
- laut DIN gehören zu dieser Gruppe alle Schriften, die das Alphabet in einer persönlichen Weise handschriftlich abwandeln (von der Antiqua oder kursiv abstammend)
- wie bei Gruppe VIII sind die Schreibwerkzeuge zu erkennen
- Buchstaben sind nicht verbunden
- ein Antiqua-Alphabet muss erkennbar zu Grunde gelegt sein
- Gruppe X - Gebrochenen Schriften
- diese Gruppe wird, wie die Antiqua-Schriften, in Untergruppen unterteilt - diese folgen zeitlich aufeinander
Gotisch, seit ca. 1445
Rundgotisch, seit ca. 1467
Schwabacher, seit ca. 1485
Fraktur
Frakturvarianten
- alle gebrochenen Schriften sehen aus, als wären sie mit der Breitfeder geschrieben
- Rundungen und Ecken sind gebrochen
- bekannteste Schrift ist wohl die Textura von Gutenberg
Frakturschriften ware bis ca. 1940 die Grundschriften der deutschen Sprache. Heute werden sie nur mehr als Auszeichnungs- oder Urkundenschriften verwendet.
- Gruppe XI - Fremde Schriften
- in diese Gruppe gehören alle Schriften, die nicht lateinischen Ursprungs sind